In dieser doch recht unsachgemäß geführten Diskussion, die immer mehr zum Thema "Wer ist euer Liebling?" verkommt, möchte ich mal anmerken, dass man Fehler im Rennen von sonstigen Fehlern wie: Im konstantesten Wagen sitzen, Keinen Unimog-MB-Truck fahren, Interviews geben, RTL-Reportern überhaupt antworten, Richtige Teamwahl, Reifenwahl, Luftdruck, Set-up( in all seinen Facetten), Falsche Trinkmenge, Was für nen Hitzeschutz im Nacken, Schlechte Boxen-stops, Feuer beim Betanken, Tolles, aber kleines Motorhome, Wer kocht bei euch, Anreise im PKW anstatt Heli, Keinen Sonnenschirm in starting-grid, Hunde am Strand verlieren, Idol-sein, Geliebt werden von F1-Fans trennen sollte und diese hier mal überhaupt keine Rolle spielen.
Vielmehr sollte man den Fokus auf vom Fernsehzuschauer bemerkte Fahrfehler lenken. Offentsichtlicher König der Fahrfehler nach meinem Ermessen ist Liebling Katayama. Niemand hat ausser Briatores Frauen mehr Zeit auf dem Rücken verbracht wie Katayama. Überschläge und Plankentouches im Dutzend hat doch heutzutage keiner mehr drauf!
Eine Diskussion über "Fehler" im Allgemeinen ist sinnlos. Man sollte vielmehr diskutieren, wer Fehler im Zusammanhang von div. Punkten macht.
BSP: Ein 1 Runde zurückliegender Montoya fährt ein Top-Q, 1. Reihe, startet total schlecht, fällt auf Platz 9 zurück und verliert durch einen schlechten ersten Pit-stop 10 sec. Reiht sich als 14 wieder ins Feld ein, ignoriert 2x blue-flag, hilft aber Rai. dadurch einen 24 sec. Vorsprung auf den Zweitplazierten herauszufahren. Er wird von der Rennleitung mit drive-trough-pen. bestraft, kommt wieder vor dem Zweiten auf track und nutzt das wieder für Rai. aus. Er bekommt black-flag und kriegt von McL vielleicht noch `nen dicken Backenkuss.
Wo ist da der Maßstab anzulegen, welche, und ob er Fehler gemacht hat? Für`s Team-alles ok, für sich und ne Prämie wie cockpit next year-alles ok, für die Rennleitung-alles geregelt. Bewärungsstrafe fürs nächste Rennen. Für die Fans-Dreck( 790€ für`n Sack), für den Zweiten-Hasspickel ohne Beispiel und ein Feindbild mehr. Aber im Nachhinein für Montoya perfekt gelaufen, wenn er sich nicht irgendwelche groben Fahrfehler oder Ausrutscher geleistet hat.
Anders gefragt. Ist ein NL, DK, D, Ö oder wer auch immer in einem ehem. Jordan oder in einem Minardi sein Können unter Beweis stellt, ein schlechter Fahrer weil er ein unbeherrschbares Fahrzeug nicht in vergleichbarer Akrobatik um den Kurs bewegt wie ein MSC, RAI, MOY oder DSC? Die Verbremser sollen ihnen doch nicht den Stempel eines fehlerhaften Fahrers aufdrücken.
Alle Faher machen in der Gesamtsumme ihrer Kilometer und Erfahrung Fahrfehler, sogar Gottheit MSC. Wenn es nur nach Fahrfehlern gehen würde, wären wahrscheinlich die Testfahrer am Freitag jene die am Besten abschneiden würden, da sie am wenigsten KM und selten unter Zeitdruck fahren werden. Nicht um die Abstimmungsarbeit zu verkennen, eine gezeitete Lap auf Pole ist schwieriger , wie ne konstante Lap unter race-conditions.
Desweiteren haben die Fahrer in weniger guten Boliden den permanenten Druck ihrer Sponsoren und Team-Chefs, um nicht beim nä. Rennen wieder nur vor der Glotze dabei zu sein und hoffentlich einen Decoder zu besitzen.
Ein weiter Aspekt ist der einer Kollision. Sollte der Fahrer, der im In-lay einer Courner nicht nachgibt (z.b. HEI vs. MSC) der Dumme sein; Seine Position durch ein Ausweichmanöver einbüssen und sich von allen nach dem Rennen den Anfeindungen "Man sei ein Feigling"? aussetzen oder seinen Rang und den somit erworbenen Status freiwillig "Im Hinblick auf die WM" aufgeben und sich der Öffentlichkeit preisgeben, nur um einen WM-Punkt mehr im Sack zu haben? Wer macht da Fehler? Der Wohlüberlegte oder der Racer? Meiner Meinung nach der Wohlüberlegte.
Die F1-WM war noch nie so langweilig seit die Denker und Strategien hinters Volant gekrochen sind und die WM-Spannung durch Zurückhaltung, Taktik, Team-Geplänkel und den Austausch von Komplimenten so unnötig in die Höhe getrieben haben. Prost und Senna haben aus Instinkt gehandelt und nicht ihrer Team-Chefs, Sponsoren oder gar Fans wegen. Die konnten sich wirklich nicht leiden....Wenn heutzutage ein MSC von Respekt ggü. RAI spricht, glaube ich ihm nicht das Wort.
Macht heutzutage der Fahrer schon einen Fehler auf dem track, wenn er einen legitim hinter ihm plazierten schnelleren Favorirten nicht freiwillig überholen lässt, wie dies in diesen Tagen bei Trulli häufig passiert/kritisiert worden ist? Alle anderen hätten auch eine ähnliche Quali-Strategie wählen können. Man war aber zu feige! Es geht hier ums Geld, nicht um die "Ehre" des einzelnen Fahrers wie vor etwa zehn Jahren.
Macht dieser Tage ein Fahrer, der die team-interne Order nicht befolgt, nicht ausserhalb der Strecke die grösseren Fehler, wie auf der Strecke?
Um, nur zu den Fehlern zurüzukehren, die auch auf der Strecke stattfinden, fällt mir zu meinem Bedauern nur ein Fahrer ein, der in dieser Saison richtig schlecht agiert und permanent mit der Abstimmung seines Boliden hadert, obwohl er genug Erfahrung haben sollte :
Jaques Villeneuve