Foren-Übersicht / Formel 1 / Die Fahrer

Die Top-Nachwuchsfahrer 2015

Diskussionsforum über Fahrer in der Formel 1.
Beitrag Montag, 14. Dezember 2015

Beiträge: 10785
Ja, das trifft es wohl...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Dienstag, 15. Dezember 2015

Beiträge: 45834
Kommt der nächste Fittipaldi in die F1?

Am Wochenende steht in Bahrain das dritte Rennwochenende der MRF-Challenge mit F3 ähnlichen Fahrzeugen an. Als Tabellenführer reist Pietro Fittipaldi in den Wüstenstaat. Der Brasilianer kommt aus einem großen Clan mit dem ersten brasilianischen F1-Weltmeister Emerson Fittipaldi. In dessen Fußstapfen will er auch treten.

Emerson Fittipaldi gewann 1969 als erster Brasilianer die britische F3-Meisterschaft. Jetzt mussten sich auch die Hinterletzten mit diesem aufstrebenden Talent auseinandersetzen – wurde er doch zuvor noch wegen seines für britische Verhältnisse skurril klingenden Namens verpönt. Doch schon ein Jahr danach hatten die Gegner nichts mehr zu lachen: Fittipaldi etablierte sich in der Formel-1, wurde 1972 mit Lotus erster brasilianischer F1-Weltmeister und legte 1974 mit McLaren noch einen einmal nach.

Wiederholt sich diese Geschichte? Pietro Fittipaldi gewann 2014 als erster Brasilianer die britische Formel-Renault. Auch der 19-Jährige hat jetzt die Formel-1 im Visier. Der Weg dorthin ist aber noch weit. Die ersten Kontakte sind geknüpft: Vor einem Jahr absolvierte er für Ferrari ein intensives Trainingsprogramm, das vor allem seiner körperlichen Fitness zugute kam. Bei Ferrari fuhr bisher noch kein Fittipaldi. Emerson stand 1971 kurz vor einem Wechsel zu den Roten und kam auch als Ersatz für Niki Lauda nach dessen Feuerunfall 1976 in Frage, aber da fuhr er schon im Rennstall seines Bruders.

Opa, 2x Onkel und Großonkel fuhren schon F1

Der Fittipaldi-Clan ist inzwischen riesig. Emerson führt diesen als zweimaliger F1-Champion an. Sein Bruder Wilson fuhr nur ein paar Rennen in Brabham-Diensten, als er mit dem Copersucar-Team einen eigenen F1-Rennstall aus der Taufe hob, der aber 1982 den Betrieb wieder einstellte. Ihr Vater war Wilson Fittipaldi Senior, ein Rennsportjournalist und Promoter von nationalen Sportwagenrennen. Christian Fittipaldi folgte seinem Onkel Emerson und seinem Vater Wilson 1992 bei Minardi in die Formel-1. Bis 1994 bestritt er 40 Rennen für Minardi und Footwork und sammelte dabei zwölf Punkte.

Max Papis gehört inzwischen auch zum Fittipaldi-Clan, seit er Tatiana geheiratet hat, eine Tochter von Emerson Fittipaldi. Eine zweite Tochter ist die Mutter von Pietro Fittipaldi. Papis ist also Pietros Onkel. Papis kommt aus Italien und fuhr in der Formel-1 sieben Grand Prix für Footwork 1995. Jetzt ist er in der amerikanischen Sportwagenmeisterschaft aktiv.

Ob Pietro Fittipaldi F1-Qualitäten hat, muss er noch unter Beweis stellen. Bisher ist seine Nachwuchskarriere durchaus ordentlich verlaufen: 2011 und '12 war er in einer Amateur-NASCAR-Serie unterwegs – typisch amerikanisch, denn obwohl er mit einer brasilianischen Rennlizenz antritt, hat er neben der brasilianischen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Geboren wurde er auch im US-Bundesstaat Florida. 2013 und '14 war er dann in der britischen Formel-Renault unterwegs, mit dem angesprochenen Erfolg. In diesem Jahr schloss er die F3-Europameisterschaft als 16. ab. Damit war er aber immer noch der beste Fortec-Fahrer. Gerade in der Formel-3, wo die Teams die Fahrzeuge in gewissen Bereichen auch weiterentwickeln dürfen, ist es wichtig im richtigen Rennstall zu sein. 2016 hofft er auf ein Sprung in ein Topteam. Er testete auch für die Meister-Mannschaft Prema Power.

Erste Kontakte zu Ferrari


In der MRF-Challenge hat er durchaus starke Konkurrenz, etwa den GP2-Fahrer Nobuharu Matsushita oder den F3-Spitzenfahrer Jake Dennis. Nicht alle Piloten absolvieren aber auch jedes Rennen, Fittipaldi punktete bisher mit seiner Konstanz. Ein Rennen gewann er, Nobuharu Matsushista und Alessio Picariello bereits deren zwei.

MRF-Tabellenstand
1. Pietro Fittipaldi (BRA) 98
2. Nikita Troitskiy (RUS) 86
3. Tatiana Calderón (COL) 84
4. Nobuharu Matsushita (JPN) 80
5. Alessio Picariello (BEL) 56
6. Jake Dennis (GBR) 53
7. Tarun Reddy (IND) 47
8. Harrison Newey (GBR) 31
9. Sean Walkinshaw (GBR) 25
10. Matheus Leist (BRA) 20
11. Nerses Isaakyan (RUS) 10
12. Alice Powell (GBR) 9
13. Sam Dejonghe (BEL) 8
14. Sebastian Balthasar (GER) 6
15. Dylan Young (AUS) 4
16. Max Fawtrell (GBR) 3
17. Laura Tillett (GBR) 2
18. Karthik Tharani (IND) 0
19. Matt Draper (GBR) 0
20. Arjun Narendran (IND) 0
21. Jessica Hawkins (GBR) 0
22. Christophe Mariot (FRA) 0

Beitrag Mittwoch, 23. Dezember 2015

Beiträge: 45834
Fernando Alonso schloss die Weltmeisterschaft auf Platz 17 ab. Der erste spanische F1-Champion hat seinen Zenit überschritten. Sein angestrebter dritter Titel wird immer schwieriger in die Realität umsetzbar. Carlos Sainz jr. hat sein Talent zwar zeigen können, stand bei Toro Rosso aber auch im Schatten von Max Verstappen. Roberto Merhi fuhr bei Manor nur hinterher. Doch jetzt hat Spanien eine neue Nachwuchshoffnung: Alex Palou.

Er gewann in Abu Dhabi das letzte GP3-Saisonrennen. Damit ist Palou auch der erste spanische GP3-Rennsieger. Roberto Merhi, Daniel Juncadella und Miki Monrás 2010, sowie Carlos Sainz jr. 2012 sorgten für ein paar zweite Plätze, aber die spanische Hymne wurde nach einem GP3-Rennen noch für keinen Piloten gespielt.

Palou ist erst 18 Jahre jung und hat in seiner bisherigen Laufbahn überzeugen können. Obwohl er nicht aus einem Elternhaus mit Rennsporthintergrund kam, fuhr er schon sehr früh erste Kartrennen. In Spanien gewann er mehrere Meistertitel, 2012 wurde er auch Vize-Europameister. Im Vorjahr stieg er in der Euroformula-Open in den Formel-Sport ein. Er beendete die Saison als Gesamt-Dritter.

DTM-Test für Audi

Schon damals fuhr er in Diensten des ehemaligen spanischen F1-Fahrers Adrián Campos. In dessen GP3-Team war er auch 2015 angestellt. Saisonplatz zehn ist schon einmal ein guter Start. Wahrscheinlich wird er ein weiteres Jahr an Bord bleiben. Bisher testete er in keiner anderen Rennserie. Nur einen DTM-Audi durfte er Probe fahren, allerdings haben die Ingolstädter schon ihren Fahrerkader für die Saison 2016 verkündet. Ohne einen einzigen Wechsel.

Trotzdem kennt jetzt auch Audi sein Talent, was für den weiteren Lebensweg durchaus noch von Bedeutung sein kann. Bis Palou an die F1-Türen klopft, dürften noch drei Jahre vergehen, Talent jedenfalls hat er auf jeden Fall. Er könnte der nächste spanische GP-Pilot werden.

Die letzten zehn Nationen-Premierensieger
Marlon Stöckinger (PHI) Monaco 2012 (Status)
Daniel Abt (GER) Spa 2012 (ART)
Tio Ellinas (CYP) Monza 2012 (Marussia Manor)
Robert Vişoiu (ROU) Valencia 2013 (MW Arden)
Giovanni Venturini (ITA) Silverstone 2013 (Trident)
Facundo Regalia (ARG) Nürburgring 2013 (ART)
Daniil Kvyat (RUS) Spa 2013 (MW Arden)
Jimmy Eriksson (SWE) Silverstone 2014 (Koiranen)
Oscar Tunjo (COL) Spielberg 2015 (Trident)
Alex Palou (ESP) Abu Dhabi 2015 (Campos)

Vorherige

Zurück zu Die Fahrer