Ein gewohnt ereignisloses Rennen, was den Kampf um den Sieg betrifft - nach dem Ausfall Räikkönens kann Schumacher von jeglichem Druck und vom letzten Sieganwärter neben ihm befreit einen erneut anspruchslosen und spielerischen Sieg einfahren.
Es war der elfte seiner elf Siege in dieser Saison, in denen er (außer am Start) keinen Gegner zu überholen brauchte und selbstverständlich auch keinen ernsthaften Druck durch den Teamkollegen zu spüren bekam. Wie schon so oft in den letzten Jahren waren die einzigen Fahrer neben Schumacher, Kimi Räikkönen und Jenson Button, deren Chance auf den Sieg gar nicht so unrealistisch gewesen wäre, vom Pech verfolgt und wurden durch die Technik am Beenden des Rennens bzw. der Inangriffnahme des Rennens aus einer guten Startposition gehindert.
Somit sollte es auch für den enthusiastischsten Schumacher-Fan ersichtlich sein, dass dieser Sieg für Schumacher keine große fahrerische Herausforderung darstellte und er wohl zu den einfachen und entspannten Siegfahrten gehörte. (Ich möchte es Michael Schumacher natürlich nicht zum Vorwurf machen, dass es ihm seine Gegner - unterstützt durch fehlerhafte Technik - wieder einmal einfach machten zu gewinnen.)
Angesichts dieser Tatsachen ist es für mich unverständlich, wie Schumacher nach einem erneut einfachen Triumph eine ganze Runde lang enthusiastische Handbewegungen, seinen übertriebenen Sprung auf dem Podest machen und das sonstige Schumachersche Jubelprogramm abspielen kann, das eine fahrerische Leistung von besonderem Anspruch und extremer Härte oder das Loswerden eines gewaltigen Drucks suggeriert. Ganz abgesehen davon, dass es auch nach dutzendfachen Wiederholungen nicht weniger respektlos und unangemessen wird, die italienischen Nationalhymne durch Dirigierbewegungen etc. zu veralbern.
Vielleicht zeigt diese geradezu grenzenlose Freude über diesen Sieg auch einmal mehr, dass Michael Schumacher zwischen der verschiedenen Qualität von Erfolgen nicht zu unterscheiden vermag.
Haltet ihr sein Verhalten für nachvollziehbar?