Auch ich zähle mich nicht zu den größten Fans von David Coulthard, doch auch ich kann mich den anderen hier anschließen, es ist schon etwas schade, dass er zurücktritt. In letzter Zeit ist er mir immer sympathischer geworden.
Zur Zeit ist er ja noch der beste Fahrer hinter Michael Schumacher, die aktiv in der Formel 1 mitfahren, doch trotz seiner 13 Siege würde ich von einem Fahrer, der seit 10 Jahren nur in einem Top-Team fährt, etwas mehr gewünscht... Die Gründe dafür sind eben einerseits die starken Teamkollegen, andererseits aber auch seine die für einen Titelkandidaten fehlende nötige Konstanz.
Die Chancen, dass er bei BMW-Williams unterkommen könnte, schätze auch ich als sehr gering ein... Den Platz als Stammfahrer neben Mark Webber wird voraussichtlich Pizzonia, meiner Meinung nach, erhalten, da er schon viel Lob für seine Leistungen als Ersatz für Ralf Schumacher erhalten hat... Oder vielleicht auch Nick Heidfeld, wenn er bei den möglichen Testfahrten überzeugen kann.
Da mittlerweile nun auch bei BAR-Honda Button und Sato Stammfahrer bleiben werden, würde ich sagen, dass es für Coulthard das beste wäre, seine Karriere nach dieser Saison gleich zu beenden, oder als Testfahrer weiterhin für McLaren zu arbeiten.
@SLK
SLK hat geschrieben:
Ein gut gemeinter Rat meinerseits: Informiere dich mal über die Saison 1988 und vergleiche sie mit den Jahren 2002 und 2004. Dieser Vergleich wird dir als deutlichstes Beispiel zeigen, dass du mit deinen Behauptungen bezüglich eines Nr.-2-Status Coulthards leider (oder besser: zum Glück) falsch liegst und es bei McLaren eine andere Teamphilosophie gibt, als du vermutest...
Sorry, SLK, aber ich weiß nicht genau, welchen Vergleich du hiermit meinst...
Ich nehme aber mal an, dass du darauf verweisen möchtest, dass bei McLaren zwei sehr gute Fahrer fuhren, nämlich Senna und Prost, und daraus (für dich) resultieren würde, dass man bei McLaren keinen "Nr.2-Fahrer" hat...
Doch, muss etwas, was vor mehr als zehn Jahren der Fall war, zwingend mittlerweile auch gelten? Ich denke, nein.
Dass auch David Coulthard mal Platz machen musste, sei es für Mika Häkkinen, oder eben Räikkönen im letzten Jahr, hatten wir ja schon mal (Bsp.: Melbourne 1998).
Noch ein Beispiel, da es grad auch speziell um Coulthard geht, da wird mir eine Aktion von ihm sicherlich ewig in Erinnerung bleiben...
Und gleichzeitig handelt es sich dabei auch um eine Teamorder, und zwar Indianapolis 2000 (oder 2001, bin mir nicht sicher).
Michael Schumacher stand damals auf Pole, Coulthard war zweiter, und Häkkinen startete als dritter. Coulthard legte einen deutlich erkennbaren Frühstart hin, sodass er den Schumacher natürlich gleich überholen konnte, und hielt ihn dann rundenlang auf, damit Schumacher Häkkinen nicht wegfahren könnte. Klarerweise erfolgte dann nach einigen Runden (die Schumacher eben viel wertvolle Zeit kosteten) die Drive-Through-Penalty für Coulthard, und er hatte drei Runden Zeit, diese Strafe abzusitzen... Er fuhr noch so vor Schumacher, Häkkinen konnte gegen Schumachers Blockaden allerdings nichts ausrichten, und in der dann ging Coulthard allmählich vom Gas... Schumacher konnte ihn überholen, und den Mika Häkkinen ließ er gleich danach vorbei, ohne so um seinen (mittlerweile) zweiten Platz zu kämpfen, wie er es für seinen ersten gegen Schumacher tat... Am Ende der Runde kam Coulthard dann in die Box...
Und danach konnte er den Speed von Schumacher und Häkkinen nicht gehen...
Natürlich gilt jetzt hier das Argument, dass er Häkkinen kampflos vorbeiließ, weil er seinen Teamkollegen somit unnötigerweise aufgehalten hätte, doch diese Aktion von ihm und dem McLaren-Team zeugt von einer hohen Unfairness, in meinen Augen jedenfalls.
Ein wahrer Sportsmann, wie du ihn schon öfters bezeichnet hast, SLK, falls ich mich nicht täuschen sollte, würde meiner Meinung nach so etwas nicht machen, sondern, wenn er schon wegen dem Team muss (und die Teamorder ja erlaubt ist) den Teamkollegen gleich vorbeigelassen und die zwei Titelkandidaten den Kampf ohne Einmischung austragen lassen...
Edit:
Je mehr Fahrer dieser Ära zurücktraten, seien es nun Hill, Alesi, Häkkinen oder Villeneuve, desto farbloser und unattraktiver wurde die Formel 1.
Wenn der Rücktritt von Michael Schumacher auch mal klar ist, würdest du dann auch ihn in diese Liste aufnehmen, da er ja auch in unmittelbarem Bezug zu Ayrton Senna stand und die Jahre nach dem Tode Sennas und dem Rückzug anderer F1-Legenden wie Alain Prost oder Nigel Mansell prägte?