Die gute Nachricht: Valtteri Bottas konnte beim Malaysia-GP wieder an den Start gehen, aber Williams hat trotzdem vorgesorgt und mit Adrian Sutil einen routinierten Ersatzfahrer an Bord geholt. Das ist besonders für Testfahrerin Susie Wolff eine herbe Schlappe. Auch Lotus und Force India mit zwei neuen Testfahrern.
Das Rückenproblem von Bottas wurde inzwischen gelöst. Man hat die Sitzposition des Finnen im Williams Mercedes etwas verändert und dazu die Pedale weiter nach vorne gesetzt. Denn in Melbourne waren die Pedale für Bottas zu weit nach vorne, der Rücken war daher in einer ungünstigen und angespannten Lage und nach dem Räubern über einen Randstein folgte eine Rückenverletzung, die den Start beim Australien-GP unmöglich machte.
Weil Bottas das Quali fuhr konnte Williams in Melbourne ohnehin keinen Fahrer nachnominieren. Das geht nur bis zum Qualifying. Mit Susie Wolff und Alex Lynn hat das Traditionsteam zwei Testfahrer unter Vertrag. Lynn wird aber die GP2-Meisterschaft bestreiten und könnte daher zumindest bei den Rennen mit Überschneidung nicht zum Einsatz kommen. Und Wolff traut man es offenbar nicht zu, im Einsatzfall ein achtbares Resultat an Land zu ziehen. Das ist natürlich eine Klatsche für die sympathische Schottin.
Bezahlfahrer bei Lotus und Force India
Deswegen hat man vor dem Malaysia-GP noch Adrian Sutil als Reservefahrer an Bord geholt. Der Deutsche verfügt über die Erfahrung von 128 WM-Rennen, mit Rang vier beim Italien-GP 2009 im Force India Mercedes als bestes Resultat. Ob es auch einen Testeinsatz für Sutil gibt, ist unklar. Trotzdem ist die Position für ihn deswegen reizvoll, weil er damit ein Bein in der Formel-1 hält und sich für die Platzvergabe 2016 im Gespräch hält. Unter anderem das Haas-Team zeigt durchaus Interesse an einen erfahrenen Fahrer wie Sutil.
Das Lotus-Team hat indes Adderly Fong als weiteren Testfahrer an Bord geholt. Neben Fong gehören auch GP2-Meister Jolyon Palmer und die Spanierin Carmen Jordà zum Aufgebot der Mannschaft aus Enstone. Palmer wird beim China-GP im Freien Training auch einen Einsatz im Lotus Mercedes bekommen. Fong wird ähnlich wie Jordà vor allem wegen einer satten Sponsorenmitgift diesen Platz erhaschen, denn sportlich hat er bisher keine Bäume ausgerissen. Er fährt parallel zu seinem Lotus-Engagement für Koiranen in der GP3.
Ein selbst für Insider äußerst unbekannter Fahrer, heuerte indes bei Force India als Entwicklungsfahrer an: Steven Goldstein. Der Kolumbianer ist schon 34 Jahre alt und kommt aus dem italienischen GT-Sport. Auch er dürfte sich den Platz also erkauft haben.
Das Testaufgebot der F1-Teams 2015
Mercedes: Pascal Wehrlein
Red Bull: Sébastien Buemi
Williams: Adrian Sutil, Susie Wolff, Alex Lynn
Ferrari: Jean-Eric Vergne, Esteban Gutiérrez, Marc Gené, Davide Rigon
McLaren: Kevin Magnussen, Stoffel Vandoorne, Oliver Turvey
Force India: Steven Goldstein
Lotus: Jolyon Palmer, Carmen Jordà, Adderly Fong
Sauber: Raffaele Marciello