Frost hat geschrieben:
Ich glaube nicht. Nur traue ich dem was in der Fachpresse geschrieben wird auch nicht 100%. Da läßt sich Toyota net in die Karten gucken. Und ich denke auch nicht, das die Japaner so blöd wären, sich einen Fahrer aus einem Land X zu holen um dort Autos zu verkaufen, der dann so schlecht ist, daß das Image leidet.
Warum denn nicht? Toyota hat mit seinem F1-Projekt wie jeder normale Sponsor das Ziel vor Augen, mehr seiner Produkte zu verkaufen. Und es gibt schließlich auch viele Sponsoren, die ihr Engegament an die Verpflichtung eines Fahrers einer bestimmten Nationalität koppeln oder zumindest darum bitten, einen Fahrer einer bestimmten Nationalität einzustellen. Beispiel: Benson & Hedges wünscht sich von Jordan schließlich schon seit Jahren einen britischen Fahrer als Werbeträger. Anderes Beispiel: Jordan verpflichtete 02 Takuma Sato wahrscheinlich hauptsächlich deshalb, weil man Honda als Motorenlieferanten behalten wollte (und bei denen logischerweise ein japanischer Fahrer als Imageträger für ihre Produkte gern gesehen ist). Ähnlich ist meiner Meinung nach die Entscheidung Toyotas für einen brasilianischen Fahrer zu sehen. Ob das nun gut für das Rennteam ist oder nicht, ist eine andere Frage.
Es hat großen Anteil. Eine sensible Persönlichkeit, der kein entsprechendes Umfeld gegeben wird kann nie sein Leistungspotential ausschöpfen. Siehe z.B. auch Frentzen bei Williams.
Insgesamt finde ich dieses Argument nicht sehr überzeugend. Schließlich holte Frentzen trotz großen Pechs (Autralien 97) und der fehlenden sog. "Nestwärme" 42 Punkte.
Das sehe ich deutlich anders. Die derzeitige F1 unterscheidet nicht zwischen fahrerischen Qualitäten, sondern zwischen guten und weniger guten Technikern/Ingenieuren. Wer es schafft, sein Auto gut abzustimmen, ist damit schnell, egal wie gut sein Popometer ist. Wer das nicht schafft ist langsam, egal wie gut sein Popometer ist.
Dann frage ich mich, warum z.B. Kimi Räikkönen oftmals schneller war als David Coulthard. Schließlich ist es kein Geheimnis, dass Räikkönen in seinen technischen Fähigkeiten (noch) nicht mit Coulthard und anderen erfahreneren Fahrern mithalten kann. Meiner Meinung nach liegst du mit dieser Behauptung falsch, schließlich sank mit der Einführung der Traktionskontrolle sowohl der Anspruch an das fahrerische Können, als auch an das technische Können, da eine Traktionskontrolle Handlingschwächen eines Fahrzeugs bekanntlich teilweise überdecken kann. Und überdeckte Handlingschwächen erzeugen weniger Abstimmungsprobleme.
Leider sind bei heutigen F1-Autos technisches Verständnis und ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse wichtiger, als das rechte Gefühl im Hinterteil und Gasfuß. MS z.B. hat beides, außergewöhnliches fahrerisches Talent sowie hervoragende Fähigkeiten sein Fahrzeug abzustimmen. Ergebnis (in Kombination mit dem besten Auto) - er fährt mit riesiegem Vorsprung vorne weg. Alex Yoong z.B. fehlt imo beides.
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Wozu braucht ein Fahrer mit außergewöhnlichem fahrerischen Talent einen Nr.-1-Status, Stallorder und eine nicht immer faire Fahrweise?