Zu oft Safety Car?

formelchen hat geschrieben:

Interessante Idee, aber auch die hat Makel.

Die Fahrer müssen bei SC-Phasen auch ihre Bremsen und Reifen auf Temperatur halten. Wenn sie aber maximal 80 km/h fahren dürfen, könnte das problematisch werden. Kurzzeitiges Hochbeschleunigen ist dann nicht mehr möglich. Damit ist auch kein starkes Bremsen aus höheren Geschwindigkeiten möglich, um dann mit scharfem Verzögern die Bremsen auf Temperatur zu halten. Das wiederum ist ein Sicherheitsrisiko beim Restart.

Das machen sie aber nicht unmittelbar nachdem das SC auf die Strecke kommt, sondern erst wenn man hinter diesem eingereiht hat.

Ändert nichts dran, dass sies machen müssen und in dem Fall nicht könnten. 80 km/h find ich auch zu wenig. Da müsste es einen zweiten Speedlimiter geben mit einer etwas höheren Geschwindigkeit. Die Idee, den Speedlimiter nur in dem Bereich, in dem die Gefahrenstelle ist, drücken zu müssen, gefällt mir sehr gut - dann kann man auf der restlichen Strecke weiter kämpfen.

Aber so ein gewisser Lotterie-Faktor wird von den F1-Organisatoren ja bestimmt gewollt, daher wird's sowas nicht geben.

Die bremsen und reifen kann man auch in einem f1 bei 80 oder 100 km\h auf Temperatur halten. Ausser Zick zack fahren kann man gleichzeitig gas und Bremse betätigen. Da müssten sich die Fahrer nur etwas anpassen. Eine 100% Konservierung der Abstände wird es freilich nie geben. Wenn jemand in solch einer Phase in die Box fährt, wird er erheblich weniger Zeit verlieren als im normalen rennverlauf. Aber das wäre für alle gleich, und jemand der einen grossen Vorsprung hat wird diesen auch behalten. Klar ist jedoch auch, daß auch dieses Szenario mit einer klugen Taktik und Glück zu einer Vorteilsnahme genutzt werden kann. Jedoch in erheblich geringerem Maße als in sämtlichen bisher vorgeschlagenen lösungen.

Stimmt schon, der Vorschlag scheint nicht schlecht zu sein.

Beim Meeting des World Motorsport Councils der FIA wurden in dieser Woche auch neue Regeln bezüglich des Safety-Cars verabschiedet. Die wichtigste Neuerung ist sicherlich die Einführung des virtuellen Safety-Cars. Statt doppelt gelb geschwenkten Flaggen wie damals in Suzuka wird es jetzt das virtuelle Safety-Car geben, bei dem die Fahrer 35% langsamer fahren müssen als unter Renntempo. Das exakte Speedlimit wird ihnen über das Display angezeigt. In den Freien Trainings wurde das neue System in den letzten Rennen getestet und verfeinert.

Aus sportlicher Sicht darf man nur hoffen, dass dadurch weniger häufig es zu einer richtigen Safety-Car-Phase kommen wird. Denn die nehmen meistens Einfluss auf das sportliche Geschehen – mit benachteiligten und begünstigten Fahrern. Kommt es trotzdem zu einer gewöhnlichen Safety-Car-Phase wird es dann auch im kommenden Jahr anders als ursprünglich geplant keine stehenden Re-Starts geben. Neu gestartet wird wie bisher auch fliegend. Grund dafür ist das höhere Unfallrisiko bei stehenden Starts, was letztlich auch die Kosten nach oben treibt.

Die Safety-Car-Phasen sollen aber in Zukunft dadurch verkürzt werden, dass die Rennleitung nicht mehr warten muss, bis die entrundeten Autos am Schwanz des Feldes angekommen sind. Um hinter dem Safety-Car dieselbe Reihenfolge herzustellen, wie sie auch dem Klassement entspricht, dürfen sich die überrundeten Fahrer ja zurückrunden. Eigentlich wollte man sie nach hinten durchgeben und dafür eine Runde gut schreiben. Das scheiterte am Veto der Teams, weil eine gut geschriebene Runde zu viele Vorteile mit sich bringt: Man hat für eine Runde mehr Benzin und damit auch höhere Leistung durch höhere Spritreserven.