In einem "Konkurrenzboard" fand ich einen Beitrag eines wahren Technikfreaks!
"Traktionskontrolle zu programmieren ist kinderleicht:
Ein 10 Zylinder F1- Motor zündet pro Kurbelwellenumdrehung 5 mal. Macht bei ca. 18 000 Umdrehungen pro Minute 90 000 Zündungen oder 1500 pro Sekunde. In einer Hundertstel Sekunde sind das noch 15 Zündungen gleich 3 Kurbelwellenumdrehungen. Man kann davon ausgehen, dass die Zeitabstände zwischen diesen Zündungen gleich sind. Beim Beschleunigen, wenn der Motor hochdreht, ändern sich die Zeitabstände zunehmend (exponential). Je stärker diese Änderung um so höher die Enddrehzal. Man weiss also nach wenigen Kurbelwellenumdrehungen (= Zentimetern auf der Strasse) welche Enddrehzahl der Motor erreichen würde, wenn man ihn liesse! Ist die Änderung zu stark wie beim Überdrehen des Motors oder bei durchdrehenden Rädern, erhält die Zündungselektronik eine Information und lässt einige Zündungen aus, die als Fehlzündungen im Auspuff zu hören sind. Ein solches System ist also in erster Linie ein Drehzahlbegrenzer, der durch die Zeitdifferenzmessung zwischen den Zündungen die Wirkung einer Traktionskontrolle hat. Zudem hat man einen zusätzlichen Beschleunigungseffekt, weil in den nur sehr kurzzeitig durchdrehenden Rädern Rotationsenergie aus dem Motor gespeichert wird, die während der Fehlzündungen in Beschleunigung umgesetzt wird!
Die Zeitdifferenz ist sehr genau durch Zählung der Prozessortakte des Bordcomputers zu messen. Bei einem 100 Megahertz-Prozessor (= 100 Millionen Rechenoperationen pro Sekunde) vergehen bei 18 000 Motorumdrehungen pro Minute 66 666 Takte zwischen den einzelnen Zündungen. Ergibt die Zählung bei einer Kurbelwellenumdrehung beispielsweise 80 000, 79 500, 79 000, 78 000, 74 000 Takte wird an einer Speicherstelle im Bordcomputer ein logischer Falsch-Wert abgelegt. Diese Speicherstelle wird vor jeder Zündung auf den Wahrheitsgehalt abgefragt und dann die Zündung ausgelöst oder nicht. Die Differenz der gezählten Prozessortakte wird nur bei Erreichen bestimmter Werte als logischer Wahr- oder Falschwert kaskadenartig an bestimmten Speicherstellen abgelegt, deren letzte Speicherzelle die oben genannte für die Zündungsauslösung ist (Schieberegister). Das ganze funktioniert völlig ohne irgendeinen Sensor, den der Motor nicht ohnehin zum Betrieb braucht. Es sind lediglich entsprechende Abfrageroutinen und Speicherbefehle zu programmieren. Das kann über einen E-PROM-Baustein sogar als fest vorgegebenes Programm geschehen. Es müsste auch möglich sein, einen solchen Baustein auf der Ausrollrunde wieder zu löschen (Durchbrennen und wegwerfen, da Pfennigskram) oder umgekehrt.
Ob ein solches System illegal ist, muss die FIA entscheiden."
Das rein mechanische war klar - aber sobald's um die elektronischen Fachbegriffe (und die Technik dahinter) geht hat mein Stammhirn "Fehlzündungen! Er hat's aber auch für einen Laien wie mich sehr gut erklärt... Respekt und Hochachtung!
[br]----------------[br]M@donno 8o