Mav05 hat geschrieben:
AWE hat geschrieben:
Einheitsbrei verschont bleiben und F3 und F2 sollten sich auch wieder zu den Aufsteigerklassen entwickeln ,die sie mal waren.
Dein Grundgedanke ist sicher für einen wahren Motorsportfan der alten Schule richtig - nur ist eine freie Entwicklung mit den derzeitigen technischen Möglichkeiten leider unbezahlbar. Das mag für die F1 noch einigermaßen tragbar sein, so lange ein paar HiTech-Schmieden das Ganze noch finanzieren können - allerdings haben wir ja auch hier gesehen, dass das ne Wanderung auf einem recht schmalen Grat ist...
Und fairerweise muß man sagen, dass z.B. der Einheitsreifen zusammen mit einer vernünftigen (nicht der jetzigen) Testfahrtregelung schon Einiges an Kosten gespart hat...
Was die unteren Klassen angeht - angesichts des üblichern Sponsorenmangels schon jetzt viel zu teuer... Die Klasse unter der F1 (die GP2, nicht diese Pseudo-F2) kostet trotz relativ vernünftiger Einschränkungen 2 Mio., die F3 900.000 und der Unterbau aus BMW oder ADAC auch schon 3-400.000. Angesichts dessen und der Tatsache, dass vernünftige Nachwuchskonzepte Mangelware sind bleibt die Frage: WER SOLL DAS BEZAHLEN?
Auch wenn es dem Motorsport-Puristen weh tut - wirtschaftliche Zwänge gehen eindeutig in Richtung Vereinheitlichung - das zieht sich über Komponenten in der F1, Einheitschassis in so ziemlich allen unteren Klassen, einer recht gesunden Moto2 bei den Bikes bis hin zum materialmäßig recht überschaubaren Kartsport, wo es auch eine Schere zwischen den professionellen "freien" Serien und Einheitsmotorenformeln gibt...
Ob der Einheitsreifen nun Kosten gespart hat ,wage ich mal zu bezweifeln . Hat man früher bei den Topteams die Arbeit und das Geld zu großen Teilen ins Gummi gepackt um die Reifen den Autos anzupassen so packt man das Geld heute in die Autos um sie an die Reifen an zu passen .
Jetzt wird weniger auf der Strecke getestet aber dafür werden Playstations aufgerüstet ,das die Konten glühen .
Wenn wir denen heute ein Spielzeug wegnehmen damit sie sparen lernen, werden sie morgen noch mehr ausgeben um sich was neues kaufen zu können .Solange Geld in der Kasse ist ,wird das auch auf den Kopf gehauen .
Das einzige was da hilft ist ein Regelwerk das darauf eingeht ,allerdings ohne den eigentlichen Sinn der F1 zu untergraben .
Wenn du fragst ,wer das in den unteren Klassen denn alles bezahlen soll dann frag ich dich mal wieviele unterschiedliche Formeln und Klassen es denn mittlerweile gibt . Wen wir eine Liste der einzelnen Klassen und Formeln von 1980 ,1990 ,2000 ,2010 aufstellen wird die von 1980 wohl westentlich kürzer ausfallen als die aktuelle .
Heute ist doch (Semi) professioneller Rennfahrer schon eine Tätigkeit wie Bäcker oder Schornsteinfeger . Jeder dritte Rapper der was auf sich hält ist nebenberuflicher Rennfahrer.
Eine Formel 3 mit 2000 ccm Serienmotor und stark beschnittener
Aerodynamik die über Jahre tragend ist ,ist eine gute und preiswerte Einstiegsklasse . Ein durchdachtes Regelwerk vorausgesetzt .
Eine Formel 2 mit 2500 ccm Tuningmotor einheutlich in Europa mit nationalen und internat, Meisterschaften ist dann eventull nich nur das Sprungbrett für die F1 sondern eventull auch der Platz wo sich die auf Jahre austoben können ,wo es für die F1 nicht reicht oder die kein Interesse an der F1 haben .Die soll es auch geben .
Früher ( in der Steinzeit ,alles alles noch Easy war und Gras noch erschwinglich ) gab nationale Meisterschaften in der F3 /F2 und intern. (Europa-) Meisterschaften nach einem Regelwerk .
Da haste klein und preiswert national angefangen ,wenns geht noch mit abgelegten Autos aus der EM ,hast deine 10 Rennen pro Saison in erreichbarer und bezahlbarer Entfernung gehabt und wenn du gut und cleever warst ,hast du dir einen Sponsor gesucht und bist in die EM marschiert . Und wer das nicht wollte oder konnte ,der hatte seinen Spass eben weiter auf nationaler Ebene .
Warum das zumindest in der F3 nicht mehr funktionieren soll ,erschließt sich mir nicht .
Das große Problem ist halt das mittlerweile bereits in jeder Sandkastenformel der Teamsport das sagen hat und nicht mehr das Fahrerteam . Das merkst du bei den Karts doch auch schon .
Ich bin jahrelang ( na gut es waren nur 2
) in einer Formel gefahren wo quasi jeder mit dem gleichen Chassis und dem baugleichen Motor unterwegs war . Nur halt mit dem Unterschied weil es nichts bessereres gab ( im positiven wie im negativen Sinne ) . Ich hätte auch mit einem komplett anderen Chassis und anderem Motor antreten können aber das wäre dann wahrscheinlich nach hinten los gegangen .
Im Prinzip hatten wir auch Einheitschassis ( an denen jeder ein bissel rumgedocktert hat ) aber eben nicht zwangsweise . Wenn einer ein Genie ist und was neues bringt und das funktioniert ,das macht doch den Motorsport aus . Zumindest in meinen trüben Augen .
Aber wir können uns hier die Münder fusselig und die Finger wund reden ,es wird sich eh nichts zum positiven ändern