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Wie können F1-Teams sparen?

Das Formel 1 Forum - Gerüchte, Meinungen, Tests & Rennen.
Beitrag Dienstag, 22. April 2014

Beiträge: 45812
Was waren bisher eigentlich Regeländerungen, die die Kosten senken sollten?

- Parc-Fermé-Regel
- Verbot der Testfahrten
- Verlängerte Laufzeiten für Motoren und Getriebe
- Beschränkungen von Windkanal-Tests und PC-Kapazitäten
- Verbot von Ersatzchassis
- Einheitsreifenhersteller

Was fällt euch sonst noch ein?

Beitrag Dienstag, 22. April 2014

Beiträge: 45812
Es wurden auch Einheitsteile wie Einheitselektronik eingeführt.

Beitrag Dienstag, 22. April 2014

Beiträge: 26248
MichaelZ hat geschrieben:
Was fällt euch sonst noch ein?


- Abschaffung der Tankstopps und damit auch teuren Tankanlagen vor einigen Jahren

- Abschaffung der Reifenwärmer ab 2015
Dieser Beitrag ist automatisch generiert und ohne Unterschrift rechtsgültig.

Beitrag Dienstag, 22. April 2014

Beiträge: 45812
Wobei die Reifenwärmer ja so teuer auch nicht sind. Ich würde sie trotzdem gerne verboten sehen - ist einfacher spannender, sieht man ja bei der IndyCar aktuell zum Beispiel.

Beitrag Dienstag, 22. April 2014

Beiträge: 26248
MichaelZ hat geschrieben:
Wobei die Reifenwärmer ja so teuer auch nicht sind. Ich würde sie trotzdem gerne verboten sehen - ist einfacher spannender, sieht man ja bei der IndyCar aktuell zum Beispiel.


Das Verbot ist doch besiegelt soweit ich weiß.

Deshalb hat man in Bahrain letztens auch die Pirellis für 2015 getestet.
Dieser Beitrag ist automatisch generiert und ohne Unterschrift rechtsgültig.

Beitrag Mittwoch, 23. April 2014

Beiträge: 45812
Klar, hab ja auch nirgends behauptet, dass es für 2015 nicht schon fix ist. Wobei sich ja Pirelli in aller Deutlichkeit dagegen ausspricht.

Beitrag Mittwoch, 30. April 2014

Beiträge: 45812
So Motorsport-total.com hat den Dreijahresplan verkündet, mit dem die Kosten gesenkt werden sollen. Ich halte davon nicht fiel, aber gehen wir die Punkte doch mal durch, was haltet ihr davon?

2015

Verbot der Heizdecken
Find ich gut, aber eher aus Sicht des Racings (in der IndyCar gibt es dadurch spannende Szenen), zweifle aber daran, dass das die Kosten wirklich drückt. Ich mein, wie viele kosten die Teile schon?...

Vereinfachung des Tanksystems
Konkret sollen die inneren Umlenkbleche verboten werden und die Anzahl der Pumpen begrenzt werden. Ich frage mich: Wieso geben die Teams da überhaupt noch viel Geld aus? Wird doch eh nicht mehr während der Rennen getankt, man hat doch dadurch gar keinen Vorteil?

Bremsschächte vereinfacht
Keine aerodynamischen Spielchen mehr. Joa ist sinnvoll.

Frontflügel vereinfacht
Es soll auch mehr Werbefläche dadurch entstehen. Die Frontflügel finde ich in der Tat nicht sehr spannend, aber die Teams bringen ja fast zu jedem Rennen einen anderen mit. Daher ist das vielleicht durchaus sinnvoll, auch wenn es wieder ein Schritt mehr in Richtung Einheitswagen ist.

Vorder- und Hinterradaufhängungen dürfen nicht mehr verbunden sein
Damit ist das FRIC-System 2014 nicht mehr erlaubt. Wieder ein Schritt Richtung Einheitsauto, obwohl ja jetzt fast alle Teams das System schon entwickelt haben. Keine Ahnung, ob es da große Unterschiede gibt zwischen den einzelnen FRIC-Systemen

Getriebereglement wird ans Motorenreglement angepasst
Um ehrlich zu sein, hab ich den Punkt nicht ganz verstanden.

Sperrstunde ausgeweitet
Ob das wirklich Kosten senkt?

2016

Einheitliche Crashstrukturen
Sowohl im vorderen, als auch hinteren Bereich. Könnte echt was bringen, daher durchaus sinnvoll.

Aktives Differential, sowie Antriebsräder, Antriebswellen und Hinterachsen aus dem Baukasten
Wieder ein Schritt in Richtung Einheitsauto, möglicherweise aber trotzdem sinnvoll. Ich kann nicht beurteilen, in wie weit das wirklich Geld sparen würde.

Zahnstange der Lenkung muss nicht selbst gebaut werden
Ob das viel Geld spart?

2017

Aktive Radaufhängung, aber vereinheitlicht
Alle würden die gleiche Aufhängung haben. Wieso braucht man sie dann überhaupt?

18-Zoll-Reifen
Könnte durchaus für Herstellerinteresse gut sein.

Weitere Vorschläge

Stehende Starts nach Safety-Car-Phasen
Würd ich durchaus begrüßen, auch wenns mehr Show wäre, sehe aber auch nicht, was dagegen spricht.

Mehr Boxenstopps
Bitte nicht!!!

Weniger Personal vor Ort
Derzeit sind 60 erlaubt. Wäre durchaus sinnvoll.

Chassis- wie Motorenreglement
Es dürfte dann also nur noch vier Updates oder sowas pro Saison geben. Das wäre wohl wirklich wirksam. Ist aber eben auch ein Eingriff in den Wettbewerb, denn damit ist es den Teams über manche Rennen nicht mehr erlaubt, Rückstände aufzuholen.

Beitrag Mittwoch, 30. April 2014

Beiträge: 3402
MichaelZ hat geschrieben:
Weitere Vorschläge

Stehende Starts nach Safety-Car-Phasen
Würd ich durchaus begrüßen, auch wenns mehr Show wäre, sehe aber auch nicht, was dagegen spricht.
Brauche ich nicht unbedingt. Und was hat das mit Kostensenkung zu tun?

Mehr Boxenstopps
Bitte nicht!!!
Brauch ich auch nicht.


Weniger Personal vor Ort
Derzeit sind 60 erlaubt. Wäre durchaus sinnvoll.
Würde ich auch so sehen...


Chassis- wie Motorenreglement
Es dürfte dann also nur noch vier Updates oder sowas pro Saison geben. Das wäre wohl wirklich wirksam. Ist aber eben auch ein Eingriff in den Wettbewerb, denn damit ist es den Teams über manche Rennen nicht mehr erlaubt, Rückstände aufzuholen.
Bin mir da nicht so sicher, ob diese Änderung Sinn machen würde...

Es gab offenbar auch schon Diskussionen, den Kraftstoffhersteller zu vereinheitlichen (womit Shell und Ferrari profitieren könnten), wenn ich mich nicht irre...
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Beitrag Mittwoch, 30. April 2014

Beiträge: 45812
Einheitlicher Benzinlieferant würde die Kosten vielleicht senken, die Einnahmen aber auch. Fast jedes Team hat ja einen solchen als Sponsor, egal ob Shell, Mobil 1, Petronas, Total, PDVS, Cepsa und so weiter. Die würden dann wohl der Reihe nach aussteigen - also lieber nicht

Beitrag Mittwoch, 30. April 2014

Beiträge: 3402
MichaelZ hat geschrieben:
Was waren bisher eigentlich Regeländerungen, die die Kosten senken sollten?

- Parc-Fermé-Regel
- Verbot der Testfahrten
- Verlängerte Laufzeiten für Motoren und Getriebe
- Beschränkungen von Windkanal-Tests und PC-Kapazitäten
- Verbot von Ersatzchassis
- Einheitsreifenhersteller

Was fällt euch sonst noch ein?

Das Warm-Up am Sonntagmorgen wurde auch abgeschafft. Allerdings weiß ich nicht mehr, ob das aus Kostengründen war. Wobei mir gerade der Gedanke kommt, dass man auch die Trainings am Freitag abschaffen könnte. Erstens fährt eh kaum einer und zweitens sind die Sessions nun auch nicht gerade billig. Das Training am Samstagmorgen könnte man so lassen, wie es ist...
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Beitrag Donnerstag, 01. Mai 2014

Beiträge: 45812
Die Teams beklagen sich ja auch jetzt schon wegen zu wenig Trainingszeit.

Das Warm-Up wurde abgeschafft, weil es ja wegen der Parc-Fermé-Regel nicht mehr möglich war.

Beitrag Freitag, 02. Mai 2014

Beiträge: 45812
Neues:

Kleinen Teams sollen in den nächsten zwei Wochen Sparvorschläge machen; Diskutiert werden zwei Vorschläge:

1) Nur noch ein Training am Freitagnachmittag, wodurch Teams erst am Freitag anreisen müssten und sich so eine Übernachtung sparen
2) Autos werden nach dem Freitagstraining technisch homologiert, wodurch es nicht mehr möglich sein wird, neue Teile per Luftfracht nachträglich einfliegen zu lassen

Keine Einigung gibt es dagegen bei begrenzten Varianten für z.B. Frontflügel (zum Beispiel nur vier im Jahr)

Beitrag Samstag, 03. Mai 2014

Beiträge: 248
Die Teams beklagen sich ja auch jetzt schon wegen zu wenig Trainingszeit.


1) Nur noch ein Training am Freitagnachmittag, wodurch Teams erst am Freitag anreisen müssten und sich so eine Übernachtung sparen


ja, das macht echt sinn..... :D

Beitrag Samstag, 03. Mai 2014

Beiträge: 45812
Nur ein Training heißt ja nicht automatisch, dass man deswegen weniger trainiert. Könnte ja auch drei Stunden dauern z.B.

Aber stimmt schon, wirklich sinnvoll ist das auch nicht.

Beitrag Samstag, 03. Mai 2014
AWE AWE

Beiträge: 13287
MichaelZ hat geschrieben:
Neues:

Kleinen Teams sollen in den nächsten zwei Wochen Sparvorschläge machen; Diskutiert werden zwei Vorschläge:

1) Nur noch ein Training am Freitagnachmittag, wodurch Teams erst am Freitag anreisen müssten und sich so eine Übernachtung sparen
2) Autos werden nach dem Freitagstraining technisch homologiert, wodurch es nicht mehr möglich sein wird, neue Teile per Luftfracht nachträglich einfliegen zu lassen

Keine Einigung gibt es dagegen bei begrenzten Varianten für z.B. Frontflügel (zum Beispiel nur vier im Jahr)



Was für ein Blödsinn . mehr kann einem zu soviel Dünnschiss eigentlich garnicht mehr einfallen

Beitrag Sonntag, 04. Mai 2014

Beiträge: 45812
@Torino: Wobei da AWE ja nicht mich gemeint hat, sondern die Vorschläge an sich. Die kommen ja nicht von mir :wink:

Beitrag Sonntag, 04. Mai 2014

Beiträge: 4967
MichaelZ hat geschrieben:
@Torino: Wobei da AWE ja nicht mich gemeint hat, sondern die Vorschläge an sich. Die kommen ja nicht von mir :wink:

Ist schon okay, die Sache ist geklärt, danke Michael :) :lol:

Beitrag Dienstag, 06. Mai 2014

Beiträge: 179
Thema Heizdecken:
Ich hatte mal irgendwo überschlagen, was das ganze kostet. Je Satz Reifen ist man für die Heizdecken alleine bei 5-10.000$, das Steuergerät samt Kabelage und dem ganzen Quatsch liegt vermutlich bei ca. 1000$, da ist man aber auch einfach schnell. Die Reifen brauchen ne ganze Weile bis sie warm sind, also sind vor dem Rennen alle Reifen, die unter egal wie bekloppten Umständen benötigt werden eingepackt und aufgeheizt. Also für ein Trockenrennen mit 3 Stops mindestens 4 Sätze. Da packt man auf jeden Fall einen auf Reserve, egal ob der angefahren ist oder nicht. Wenn das Wetter dann noch etwas unklar ist, hat man auf jeden Fall noch mal 2 Sätze Intermediates, vielleicht auch noch 2 Sätze Regen. Und schon ist man da bei 9 Sätzen die es bestimmt sind, unter Umständen auch mehr. Da landet man dann pro Auto bei mindestens 54-99.000$. Die Preise die ich für die Heizdecken angesetzt habe sind jetzt im wesentlichen größenskaliert von dem was man für kleinere Reifen bekommt, wenn die Teile auch noch toll haltbar sein sollen oder viele Sensoren, viel feiner verteilte Heizdrähte usw und so fort, geht da nach oben noch einiges. Würde mit Kosten für ein Team je Saison in Richtung 500.000$ rechnen. Ob das jetzt eine riesige Ersparnis ist oder nicht sei dahingestellt. Ich persönlich finde die Regel irgendwo zwischen unnötig/bekloppt und gemeingefährlich.

Thema Tanksystem:
Gemeint ist der ganze Krempel im Tankinneren. Da gibt es ne ganze Menge an abgegrenzten Kammern mit federbelasteten Klappen und irgendwas zwischen 2 und 6 kleinen Benzinpumpen, die das Benzin aus den Kammern in einen Sammelbehälter fördern, aus dem dann die Hochdruckpumpe gespeist wird. Die kleinen Pumpen haben keine Probleme damit, zwischendrin mal Luft zu ziehen oder im Zweifelsfall gegen Ende des Rennens fast ausschließlich. Das ganze wird gemacht, damit man am Ende des Rennens nur noch so viel Sprit im Tank hat, wie unbedingt erforderlich und nicht mehr, weil der Sprit in der Kurve außen hängt und nicht angesaugt werden kann. So Tanks sind auch ziemlich teuer, meine mal von nem ATL Vertreter was in Richtung 1xx.xxx$ Stück gehört zu haben nur für die Blase mit den Schottwänden usw. Kraftstoffpumpen extra.

Thema Crashstrukturen:
Das bringt riiiiiiiiiiichtig viel. Das Auslegen von Carbon-Bauteilen für diese Crash-Tests ist eine der aufwändigsten Arbeiten an einem modernen F1-Fahrzeug. Dazu kommt, dass das berechnete immer gewisse Abweichungen zur Realität hat, man muss also den Crash-Test auch vorm eigentlichen FIA-Test schonmal gemacht haben. Die Teile selber sind aber auch wieder asozial teuer. Kann natürlich unter Umständen dafür sorgen, dass die Nasen alle ähnlich sind.


Thema Zahnstange:
Das unterschätzt man leicht. Es gibt nur recht wenige Firmen, die so etwas überhaupt sinnvoll berechnen können, noch ein paar weniger, die das für den kleineren Rahmen als Dienstleistung anbieten. Das Fertigen von Zahnstangen ist auch nicht das einfachste, erstrecht, wenn die progressiv sein soll, was im Formelsport schon Vorteile hat.

Aktive Radaufhängung:
Damit verschiebt man den Aufwand an den Schreibtisch und auf's Testen vor Ort. Aus Ingenieurssicht ne geile Sache und es gäbe genügend Möglichkeiten sich auf Software-Ebene von anderen Teams über schlaue Abstimmungen zu unterscheiden. Ob es das ist, was der Zuschauer sehen will ist ne andere Sache. Kostenersparnis gegenüber normaler Aufhängung ist so ne Sache. Ich sehe das eher als neutral an, bin aber ein Fan von der Technologie.

Das nur zu ein paar Sachen die geschrieben wurden.

Beitrag Mittwoch, 07. Mai 2014

Beiträge: 248
Thema Zahnstange:
Das unterschätzt man leicht. Es gibt nur recht wenige Firmen, die so etwas überhaupt sinnvoll berechnen können, noch ein paar weniger, die das für den kleineren Rahmen als Dienstleistung anbieten. Das Fertigen von Zahnstangen ist auch nicht das einfachste, erstrecht, wenn die progressiv sein soll, was im Formelsport schon Vorteile hat.


du meinst die federn??
(drehstäbe, torsionsfedern)
ich dachte immer progressive federn sind sehr kompromissbehaftet abstimmbar, und somit zu meiden??

Beitrag Mittwoch, 07. Mai 2014

Beiträge: 45812
JohF hat geschrieben:
Thema Heizdecken:
Ich hatte mal irgendwo überschlagen, was das ganze kostet. Je Satz Reifen ist man für die Heizdecken alleine bei 5-10.000$, das Steuergerät samt Kabelage und dem ganzen Quatsch liegt vermutlich bei ca. 1000$, da ist man aber auch einfach schnell. Die Reifen brauchen ne ganze Weile bis sie warm sind, also sind vor dem Rennen alle Reifen, die unter egal wie bekloppten Umständen benötigt werden eingepackt und aufgeheizt. Also für ein Trockenrennen mit 3 Stops mindestens 4 Sätze. Da packt man auf jeden Fall einen auf Reserve, egal ob der angefahren ist oder nicht. Wenn das Wetter dann noch etwas unklar ist, hat man auf jeden Fall noch mal 2 Sätze Intermediates, vielleicht auch noch 2 Sätze Regen. Und schon ist man da bei 9 Sätzen die es bestimmt sind, unter Umständen auch mehr. Da landet man dann pro Auto bei mindestens 54-99.000$. Die Preise die ich für die Heizdecken angesetzt habe sind jetzt im wesentlichen größenskaliert von dem was man für kleinere Reifen bekommt, wenn die Teile auch noch toll haltbar sein sollen oder viele Sensoren, viel feiner verteilte Heizdrähte usw und so fort, geht da nach oben noch einiges. Würde mit Kosten für ein Team je Saison in Richtung 500.000$ rechnen. Ob das jetzt eine riesige Ersparnis ist oder nicht sei dahingestellt. Ich persönlich finde die Regel irgendwo zwischen unnötig/bekloppt und gemeingefährlich.


Danke für deine interessanten Ergänzungen.

Wieso sollte ein Heizdecken-Verbot gemeingefährlich sein? IndyCar, GP2, Auto-GP - die meisten Serien verzichten drauf. Ich finde zwar auch nicht, dass man damit mehr Kosten sparen wird, aber ich find's trotzdem gut, denn damit werden die Teams sich zwei Mal überlegen, wie viele Boxenstopps sie machen, weil sie nicht nur die Zeit in der Box verlieren, sondern auch noch in den Runden, bis die Reifen warm sind.

Mal abgesehen davon, dass das vom sportlichen Geschehen her in der IndyCar immer für recht viel Spannung sorgt.

Beitrag Mittwoch, 07. Mai 2014

Beiträge: 179
ahead hat geschrieben:
Thema Zahnstange:
Das unterschätzt man leicht. Es gibt nur recht wenige Firmen, die so etwas überhaupt sinnvoll berechnen können, noch ein paar weniger, die das für den kleineren Rahmen als Dienstleistung anbieten. Das Fertigen von Zahnstangen ist auch nicht das einfachste, erstrecht, wenn die progressiv sein soll, was im Formelsport schon Vorteile hat.


du meinst die federn??
(drehstäbe, torsionsfedern)
ich dachte immer progressive federn sind sehr kompromissbehaftet abstimmbar, und somit zu meiden??

Ich meine ein progressives Lenkverhalten. Also auf den ersten 10Grad Lenkeinschlag z.B. 5 Grad am Rad, auf den letzten deutlich mehr. Wenn man lineare Lenkstangen hätte, wären schnelle Kurven etwas schwer oder man müsste für die Haarnadelkurven umgreifen oder zumindest eine Hand vom Lenkrad nehmen.

Gemeingefährlich ist der Verzicht auf Heizdecken in meinen Augen deswegen, weil die Fahrer nach dem Boxenstop mit erheblich weniger Grip auf die Strecke kommen, egal was Pirelli da macht. Das ist zwar in der ersten Kurve danach für den Auffahrenden klar, weil er ja sieht, dass derjenige aus der Box kommt, wenn der aber erst danach aufläuft, ist das nicht mehr ganz so klar. Und erheblich langsamer fahrende Fahrzeuge sind immer eine große Gefahr auf einer Rennstrecke. Gerade auch auf der Bremse, die ja die Formel1 so massiv zu anderen Rennserien abgrenzt, ist mit einem kalten Reifen dann einfach nicht viel möglich und der Auffahrende kommt mit einem mal in Probleme, weil der mit den kalten Reifen 100m früher anfängt zu bremsen.

Das mag zwar in anderen Rennserien funktionieren, aber die haben allesamt nicht das Level an Querbeschleunigung und Längsbeschleunigung auf der Bremse, wie es in der Formel 1 auftritt. Und genau da ist es wichtig, dass der Reifen arbeitet.
Die IndyCar würde ich übrigens niemals als Referenz für Sicherheit ranziehen. Die Veranstalter müssen letztlich dafür sorgen, dass Unfälle passieren, sonst ist das mit der Konkurrenz zur Nascar etwas doof was die Show angeht. Wohin das mit Fangzäunen führen kann haben wir bei Franchitti letztes Jahr gesehen. Vor 2 Jahren ist meine ich auch einer durch nen Unfall mit Fangzaunbeteiligung draufgegangen.

Wirklich Geld sparen könnte man, indem man bei der Aerodynamik nur alle 3-4 Rennen ein Update erlaubt oder in der Saison insgesamt 4-5 unterschiedliche Sätze. Die kann man dann natürlich nach Belieben miteinander mischen, aber man entwickelt nicht mehr zu jedem Rennen eine komplett neue Variante. Die Entwicklung und Fertigung von den Carbon-Strukturen ist nämlich letztlich das, was wirklich teuer ist. Zusammen mit der Aerodynamik, bei der die Entwicklung und Fertigung von Carbon-Bauteilen mit der Entwicklung der Strömungsmechanik zusammenkommt, sind das in meinen Augen die wirklichen Kostenkiller. Da sieht man auch als Leihe von GrandPrix zu Grandprix, wer viel und wer eher wenig Geld hat.
Wirklich weh tun würde man damit auch eigentlich keinem, man muss sich halt ne Hand voll Kompromisslösungen überlegen und aufwändigere Verstellmöglichkeiten vorsehen, damit ein Flügel der in Monaco funktioniert mit anderem Winkel der Elemente oder evtl. weggelassenen Elementen(wenn nicht geklebt...) am Frontflügel z.B. in Melbourne fahrbar ist.

Beitrag Mittwoch, 07. Mai 2014

Beiträge: 10777
JohF hat geschrieben:
Ich meine ein progressives Lenkverhalten. Also auf den ersten 10Grad Lenkeinschlag z.B. 5 Grad am Rad, auf den letzten deutlich mehr. Wenn man lineare Lenkstangen hätte, wären schnelle Kurven etwas schwer oder man müsste für die Haarnadelkurven umgreifen oder zumindest eine Hand vom Lenkrad nehmen.

Das schafft jeder Kart-Hersteller ohne daran zu verzweifeln...

JohF hat geschrieben:
Gemeingefährlich ist der Verzicht auf Heizdecken in meinen Augen deswegen, weil die Fahrer nach dem Boxenstop mit erheblich weniger Grip auf die Strecke kommen, egal was Pirelli da macht. Das ist zwar in der ersten Kurve danach für den Auffahrenden klar, weil er ja sieht, dass derjenige aus der Box kommt, wenn der aber erst danach aufläuft, ist das nicht mehr ganz so klar. Und erheblich langsamer fahrende Fahrzeuge sind immer eine große Gefahr auf einer Rennstrecke. Gerade auch auf der Bremse, die ja die Formel1 so massiv zu anderen Rennserien abgrenzt, ist mit einem kalten Reifen dann einfach nicht viel möglich und der Auffahrende kommt mit einem mal in Probleme, weil der mit den kalten Reifen 100m früher anfängt zu bremsen.

Täusche ich mich oder reden wir hier von den 20 besten Autofahrern der Welt?
JohF hat geschrieben:
Das mag zwar in anderen Rennserien funktionieren, aber die haben allesamt nicht das Level an Querbeschleunigung und Längsbeschleunigung auf der Bremse, wie es in der Formel 1 auftritt. Und genau da ist es wichtig, dass der Reifen arbeitet.

Und was genau braucht man um kalte Reifen schnell aufzuwärmen... Ups, reichlich Quer- und Längsbeschleunigung...
JohF hat geschrieben:
Die IndyCar würde ich übrigens niemals als Referenz für Sicherheit ranziehen. Die Veranstalter müssen letztlich dafür sorgen, dass Unfälle passieren, sonst ist das mit der Konkurrenz zur Nascar etwas doof was die Show angeht. Wohin das mit Fangzäunen führen kann haben wir bei Franchitti letztes Jahr gesehen. Vor 2 Jahren ist meine ich auch einer durch nen Unfall mit Fangzaunbeteiligung draufgegangen.

So wie ich das verstehe war das keine Referenz für Sicherheit sondern ein Beispiel dafür dass es in einer vergleichbar schnellen Serie funktioniert... Und dass die Veranstalter dort Unfälle nicht nur billigend in Kauf nehmen sondern auch noch dafür sorgen halte ich doch für eine ziemlich gewagte Aussage - mal ganz abgesehen von der ziemlich respektlosen Darstellung zu Dan Wheldons Tod...
JohF hat geschrieben:
Wirklich Geld sparen könnte man, indem man bei der Aerodynamik nur alle 3-4 Rennen ein Update erlaubt oder in der Saison insgesamt 4-5 unterschiedliche Sätze. Die kann man dann natürlich nach Belieben miteinander mischen, aber man entwickelt nicht mehr zu jedem Rennen eine komplett neue Variante. Die Entwicklung und Fertigung von den Carbon-Strukturen ist nämlich letztlich das, was wirklich teuer ist. Zusammen mit der Aerodynamik, bei der die Entwicklung und Fertigung von Carbon-Bauteilen mit der Entwicklung der Strömungsmechanik zusammenkommt, sind das in meinen Augen die wirklichen Kostenkiller. Da sieht man auch als Leihe von GrandPrix zu Grandprix, wer viel und wer eher wenig Geld hat.
Wirklich weh tun würde man damit auch eigentlich keinem, man muss sich halt ne Hand voll Kompromisslösungen überlegen und aufwändigere Verstellmöglichkeiten vorsehen, damit ein Flügel der in Monaco funktioniert mit anderem Winkel der Elemente oder evtl. weggelassenen Elementen(wenn nicht geklebt...) am Frontflügel z.B. in Melbourne fahrbar ist.

Und inwiefern ist es billiger schon vor der Saison 4-5 komplett fertige Aerodynamik-Kits rennfertig durchgetestet zu haben als später auf eventuell auftretende Probleme zu reagieren?
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Donnerstag, 08. Mai 2014

Beiträge: 45812
JohF hat geschrieben:
Wirklich Geld sparen könnte man, indem man bei der Aerodynamik nur alle 3-4 Rennen ein Update erlaubt oder in der Saison insgesamt 4-5 unterschiedliche Sätze. Die kann man dann natürlich nach Belieben miteinander mischen, aber man entwickelt nicht mehr zu jedem Rennen eine komplett neue Variante. Die Entwicklung und Fertigung von den Carbon-Strukturen ist nämlich letztlich das, was wirklich teuer ist. Zusammen mit der Aerodynamik, bei der die Entwicklung und Fertigung von Carbon-Bauteilen mit der Entwicklung der Strömungsmechanik zusammenkommt, sind das in meinen Augen die wirklichen Kostenkiller. Da sieht man auch als Leihe von GrandPrix zu Grandprix, wer viel und wer eher wenig Geld hat.
Wirklich weh tun würde man damit auch eigentlich keinem, man muss sich halt ne Hand voll Kompromisslösungen überlegen und aufwändigere Verstellmöglichkeiten vorsehen, damit ein Flügel der in Monaco funktioniert mit anderem Winkel der Elemente oder evtl. weggelassenen Elementen(wenn nicht geklebt...) am Frontflügel z.B. in Melbourne fahrbar ist.


So langsam kann ich mich mit dieser Idee auch anfreunden....

Beitrag Donnerstag, 08. Mai 2014

Beiträge: 45812
Mav05 hat geschrieben:
Und inwiefern ist es billiger schon vor der Saison 4-5 komplett fertige Aerodynamik-Kits rennfertig durchgetestet zu haben als später auf eventuell auftretende Probleme zu reagieren?


Naja ich finde es ehrlich gesagt schon unnütz, dass die Topteams bei jedem Rennen fünf verschiedene Frontflügel dabei haben, für den Fan, wie auch für den Techniker auch recht uninteressant, aber schweineteuer. In diesen Bereichen verschafft Geld ja auch Vorsprung.

Ich bin ja generell für Lockerungen der technischen Freiheiten. So würde es mir gefallen, wenn wir verschiedene Motor- und Chassiskonzepte gegeneinander haben, aber bei so Sachen wie dem Frontflügel sollten fünf verschiedene Lösungen pro Jahr auch reichen. Damit könnten auch die kleineren Teams konkurrenzfähig werden.

Ich würde die fünf Varianten auch nicht von vorneherein festlegen, sondern ein Team darf eben fünf verschiedene Lösungen einsetzen, wann sie das tun und wann sie diese Lösungen von der FIA abnehmen, sollte egal sein. Wenn Red Bull im Oktober noch einen fünften Frontflügel für die November-Rennen konstruiert, dann sollen sie das machen. Das müssen sie nicht schon im Februar festlegen.

Beitrag Donnerstag, 08. Mai 2014

Beiträge: 248
Ich meine ein progressives Lenkverhalten. Also auf den ersten 10Grad Lenkeinschlag z.B. 5 Grad am Rad, auf den letzten deutlich mehr. Wenn man lineare Lenkstangen hätte, wären schnelle Kurven etwas schwer oder man müsste für die Haarnadelkurven umgreifen oder zumindest eine Hand vom Lenkrad nehmen.


ah so, aber diese zahnstangen werden in serien autos verbaut....
da sehe ich jetzt nicht so das "wow" zahnräder/exenter/zahnstangen berechnen.
mag vieleicht was kosten, aber ich denke es ist ein sehr simples bauteil.
und cnc schleifen/fräsen ist einfach nicht mehr so teuer als man das nicht selber machen könnte.

bei königsegg werden turbolader gedruckt, das nen ich aufwendig und teuer...

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