Die Saison 2002 ist vorbei, es wird noch aufgearbeitet was das Zeug hält, aber schon längst hat die Saison 2003 begonnen.
So hat z.B. Renault schon den Wagen für 2003 getestet - unbeobachtet von der Presse. Was das in Hinblick auf 2003 bedeutet kann man nur mutmaßen. Jedoch sollte es Renault ermöglichen, die ersten Ergebnisse im Winter aufzuarbeiten und entsprechend im Windkanal weitere Veränderungen zu machen.
Toyota hat mit Helio Castroneves am Steuer einen beeindruckenden Test seines Interims-Autos gemacht. Helio war dabei spielend in der Lage, den Wagen mit neuem Motor und neuem Getriebe für 2003 0,7sec. schneller um den Kurs zu prügeln als es Allan McNish im diesjährigen Auto konnte. Die Veränderungen liegen hauptsächlich im stärkeren Motor und in einem 7-Gang-Getriebe. Beides wurde nach der Devise "mehr Risiko" entwickelt, da Toyota schon im nächsten Jahr regelmäßig in die Punkte fahren möchte. Ich bin mal gespannt auf die neue Kreation von Gustav Brunner. Sollte mich nicht wundern, wenn er ein bischen Ferrari mit McLaren mixt und daraus ein passables Auto baut. Zu wünschen wäre es ja diesem "deutschen" Team.
Bei Sauber wird man sich aller Vorraussicht nach am diesjährigen Ferrari orientieren, da der Motor des F2002 ein solches Fahrzeug-Layout mit extrem flachen Heck ermöglicht. Alles Andere als eine Kopie des F2002 wäre ein mittleres Wunder. Dennoch sehe ich die nächste Saison noch als Vorbereitung auf 2004, wenn Sauber dann den modernsten Windkanal der F1 in Betrieb hat und auch schon Erfahrung mit diesem gesammelt hat. Vielleicht steigt VW ja doch noch ein ?!?!
McLaren steht eine äußerst problematische Saison ins Haus, denn mit dem jetztigen Fahrzeug in die nächste Saison zu starten ist sehr gewagt. Hoffentlich bringen die ein Chassis für 2003, dass diese Verzögerung rechtfertigt. Ich glaube darüber hinaus auch, dass sie das 90°-Winkel-Prinzip verlassen werden um einen noch flacheren Motor zu bauen. Ohne Risiko kommen die nicht mehr an Ferrari und Williams heran.
Der Zylinderwinkel ist auch das große Rätsel bei Ferrari. Schaut so aus, als ob sich die Scuderia auch dafür entschlossen hat, den Winkel weiter zu spreizen. Dafür spricht die Tatsache, dass der neue Motor zusammen mit dem neuen Getriebe nicht in den F2002 passt. Auch wird es kein Interims-Chassis geben. Mit den bekannten Folgen: Ferrari wird auch 2003 mit dem alten Auto an den Start gehen. Und genauso wie 2002 wird der Neue erst dann kommen, wenn die Konkurrenz aufgeschlossen hat.
Bei BMW-Williams gibt es nur 2 Möglichkeiten: HOPP oder TOP! Die Münchner würden ein weiteres defensiv-Chassis nicht dulden und für 2004 die Notbremse ziehen. Williams MUSS einfach ein sehr gutes Chassis bauen, denn nur mit einem großen Wurf ist Ferrari zu knacken. Am Motor sollte es nicht liegen, vielleicht eher an der Zuverlässigkeit des gesamt-Paketes. Sollte Williams versagen, wird BMW wohl 2004 die F1 mit einem eigenen Team bereichern. Drücken wir also die Daumen, dass es Frank und Patrick hinbekommen !!!
Für Honda sehe ich dagegen schwarz. Mit BAR auf's falsche Pferd gesetzt, werden die Japaner nach einer weiteren mageren Saison, womöglich hinter Toyota in der Konstrukteurs-WM landend, wohl die F1 verlassen. Und Jaques Villeneuve wohl auch ...
Bei Jaguar wird's auch Zeit. Ein Chaos-Jahr wie dieses wird die Konzern-Mutter nicht noch mal erlauben. Dabei ist die Entwicklung für 2003 vielversprechend: endlich gibt's einen 90° Motor, der darüber hinaus von Anfang an stärker sein soll als der nicht gerade schlappe Motor dieses Jahres. Und die Windkanal-Arbeit mit dem zur Zeit besten Windkanal der F1 sollte die Grünen weiter nach vorne bringen. Das es geht, zeigt der Saisonverlauf. Es kommt alles darauf an, ein GUTES Fahrzeug von Anfang an auf die Beine zu stellen. Ich persönlich halte Niki Lauda beide Daumen.
Wenn es so kommt mit den Regeländerungen zur Kosten-Einsparung wie geplant, könnte ich mir auch vorstellen, dass 2004 neue Teams in die F1 drängen. Ich denke da nicht nur an VW, auch Porsche ist nicht aus der Welt.......[br]----------------[br]