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Was wäre aus der F1 ohne Ecclestone geworden?

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Die Frage kam in einem anderen Forum auf und mich würde mal eure Meinung dazu interessieren: Was wäre aus der Formel-1 ohne Bernie Ecclestone geworden?


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Es gab sie vor ihm, und es wird sie auch nach ihm noch geben, in welcher Form ist fraglich, ohne Zweifel hat Ecclestone die F1 geprägt.


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Es geht mir ja eher darum, wie sich die F1 entwickelt hätte, wenn es Ecclestone nie gegeben hätte. Alles sehr hypotetisch ich weiß, aber eine wie ich finde nicht uninteressante Frage.


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Wo willst du da anfangen?
In den 50zigern, als er mit seinen Connought Team teil genommen hat an der F1?
In den 60zigern als Manager von Rochen Rindt?
In den frühen 70zigern als er Brabham übernahm?
In den späten 70zigern als er die FOCA gründete?
In den 80zigern als er einen Streit mit der FISA/FIA vom Zaun brach?
In den 90zigern als er anfing mit den TV Rechten zu spielen?
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Naja ich würde sagen, als er politisch aktiv wurde, also so ca. Ende der 70er Jahre.


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Aber ist die politische Aktivität überhaupt vorstellbar ohne die gesamte Vorgeschicht?
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Ich kenn mich mit dem Herrn besonders in der Zeit vor den 80er Jahren sehr wenig aus.


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Da fängt ja dein Problem an, Bernie ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Urgestein der Formel 1. Ohne seine Vorgeschichte wäre er nie in diese Position gekommen in der er heute ist. Hätte Jack Brabham das Team damals nicht an Bernie verkauft, wäre Bernie vielleicht ins Nirvana der Geschichte als kleine Randnotiz verschwunden.
Dann wäre Geschichte sicherlich in eine ander Richtung gelaufen. Brabham wäre verschwunden, Bernie hätte nie einen Streit mit der FISA vom Zaun brechen können.
Aber das alles ist extrem spekulativ und ohne Substanz.
Das ist genauso eine Sinnfreie Diskussion wie in einen Geschichtsforum, wo mal spekuliert wurde was wäre wenn Hitler bei dem Marsch auf die Feldherrnhalle 1923 getötet worden wäre. Wie wäre die Geschichte dann verlaufen.
Sicher irgendwo ganz lustig solche Art von Spekulation, aber komplett sinnfrei.
Torino hat im Endefekt alles schon dazu gesagt.
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Na dass das keine wissenschaftlich belegbare Diskussion ist, ist doch klar. Aber es ist meines Erachtens nicht uninteressant.


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Dann spekulier doch mal :wink:
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Ich denke, dass die Formel-1 sich auf jeden Fall schon mal in Richtung sozialen Netzwerken geöffnet hätte und gezielt das fördert statt zu zensieren.

Ich denke außerdem, dass die Formel-1 nicht zu so einem elitären Club geworden wäre, in den man quasi nicht mehr einsteigen kann.


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Woran machst du das fest, deine Annahme?
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Jab meine Annahme. Ich machs daran fest, dass Ecclestone eben die Zügel und die Marke recht klar in der Hand hält.


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Du meinst also die Formel 1 hätte ohne Berne eine Seite beim Fratzenbuch. Wow, was für bahnbrechende Neuerungen :D)
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Prinzipiell sehe ich zwei mögliche Szenarien.
Entweder wäre jemand anderes an seiner Stelle da gewesen. Mir würde zwar jetzt spontan kein Name einfallen, der wohl statt Bernie auf diese Art das Ruder übernommen hätte, an sich liegt das aber mit Sicherheit im Bereich des möglichen. Dann hätten wir wohl in etwa eine Formel 1, wie wir sie heute haben, sicherlich mit einigen Abweichungen in ein paar Details, prinzipiell aber eine ähnliche Ausrichtung, Vermarktung und Präsenz.
Interessanter wäre es aber auch ohne eine equivalente Figur wie ihn. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man so eine Formel 1 mit der heutigen MotoGP vergleichen könnte. Beides sind Weltmeisterschaften mit viel Tradition, großer Werksbeteiligung und stellen die höchste Klasse ihres jeweiligen Verbands dar. Trotzdem ist die MotoGP aber eher den Fachzuschauern bekannt als der breiten Masse, wobei das auch regional unterschiedlich ist, in Spanien und Italien ist die Begeisterung für beide Klassen dank regelmäßiger Erfolge, starker Beteiligung lokaler Konzerne etc. mindestens gleich groß.
Ob man auch entsprechend keine Effekte für künstliche Spannung eingebracht hätte, ist schwer zu sagen. Auf Motorrädern kann man DRS, unterschiedliche Reifenmischungen usw. einfach nicht so einsetzen, wie es die Formel 1 macht, von daher ist das wohl eher ein schlechter Indikator.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass das ganze ein etwas weniger elitärer Club wäre. Mit weniger medialer Präsenz sehen auch die Werke die Formel 1 nicht als geeignete Bühne und steigen nicht ein bzw. aus, der Perfektionismus der Werksära setzt nie in seinem ganzen Umfang ein und auch kleinere Teams haben eher mal die Möglichkeit, durch Glück oder revolutionäre Ideen gute Ergebnisse zu erreichen. Vielleicht gäbe es auch weiterhin Ein-Mann-Teams, Kundenchassis und temporäre Starter, das wäre wohl auch ziemlich von der generellen Situation des Feldes abhängig. Aber sie würden zumindest prinzipiell mal reingelassen werden und nicht direkt vor verschlossenen Türen stehen, weil es "der Formel 1 unwürdig" wäre oder weil sie Verträge mit dem falschen Motorenlieferanten haben.
Die Streckenbetreiber könnten wohl deutlich entspannter schlafen, weil ihnen nicht jährlich mit Abwanderung in die Wallachei gedroht würde, falls sie nicht den nächsten für sie komplett unrentablen Knebelvertrag unterschreiben. Eine derartige Formel 1 ohne große Werksinteressen wäre aber vermutlich ohnehin nicht daran interessiert, sich neue Märkte ohne Motorsporthistorie zu erschließen, sondern würde halt da fahren, wo man gerne gesehen wird und regelmäßig die vollsten Tribünen hat.
Bei Detailfragen wie technischen Reglements, Kalender, Präsenz in sozialen Medien etc. käme man natürlich sehr schnell extrem ins spekulieren, an sich sehe ich aber das alles von dem, was man andernorts beobachten kann, als einigermaßen realistisch an.
R.I.P. Marco Simoncelli
20.01.1987-23.10.2011


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@Ekelstein: Genau so sehe ich das auch!


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Daniel B. hat geschrieben:
Du meinst also die Formel 1 hätte ohne Berne eine Seite beim Fratzenbuch. Wow, was für bahnbrechende Neuerungen :D)


Da steckt viel mehr dahinter, oder warum sonst diskutieren Wolff und die vielen anderen Köpfe genau darüber, dass man da einen wichtigen Trend verschlafen hat. Heute läuft sehr viel über die neuen Medien, da ist Facebook doch fast schon wieder ein altes Medium :D)


Beiträge: 10777
MichaelZ hat geschrieben:
Da steckt viel mehr dahinter, oder warum sonst diskutieren Wolff und die vielen anderen Köpfe genau darüber, dass man da einen wichtigen Trend verschlafen hat. Heute läuft sehr viel über die neuen Medien, da ist Facebook doch fast schon wieder ein altes Medium :D)

Okay, dann hat er vielleicht in den letzten 2-3 Jahren ein bisschen was verschlafen - aber ohne Zweifel hat er die F1 zum medial bedeutendsten Sportereignis nach Olympia und Fußball-WM gemacht. Und ob das einem anderen gegen Holzköpfe wie Balestre und Mosley gelungen wäre bleibt fraglich...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "


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MichaelZ hat geschrieben:
Daniel B. hat geschrieben:
Du meinst also die Formel 1 hätte ohne Berne eine Seite beim Fratzenbuch. Wow, was für bahnbrechende Neuerungen :D)


Da steckt viel mehr dahinter, oder warum sonst diskutieren Wolff und die vielen anderen Köpfe genau darüber, dass man da einen wichtigen Trend verschlafen hat. Heute läuft sehr viel über die neuen Medien, da ist Facebook doch fast schon wieder ein altes Medium :D)

Dann gib doch mal einen richtigen Anreiz zum spekulieren und nicht diesen Einzeiler wie "verstärkt in neuen Medien present". Bernie und seine verschachtelten Unternehmen haben die F1 als Marke in den neuen Medien sehr gut platziert, wenn man auch in den letzten Jahren nicht jeden Trend hinterher gelaufen und vielleicht auch verschlafen hat.
Aber viel interesanter ist doch wohl hätte es Bernie nicht gegeben, was wäre aus dem Egotrip von J.M. Balestre geworden? Welche Richtung hätte die Formel 1 dann genommen, hätte die FOCA anfang der 80ziger Jahre nicht dagegen gehalten? Was wäre wenn die F1 heute noch Antrittsgelder bezahlen müsste, anstelle sie aus Monza oder vom Nürburgring kassieren?
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ich habe den eindruck, Bernie hat die Geldinteressen in den Vordergrund gestellt und damit einigungen der teams herbeigeführt.
damit mussten auf dauer ebenso geldinteressierte hersteller und konzerne angelsprochen werden, die neben den sportlichen gedanken in erster linie ihre geldorientiertheit einbrachten. keinem genügt es, nur mehr sport zu betreiben. der weg in einen show-zirkus mit künstlichen spannungseffekten wurde geebnet, um dieser show zu dienen.
bedenklich, dass Newey zuwenig raum für neue ideen sieht und sich zurückzieht. es könnten ja immer wieder dieselben gewinnen...

wir werden es nie wissen, ob es eine alternative F1 philosophie hätte geben können, bei der sportliche ideen und innovationen, die allein dem F1 sport dienen, eine chance gehabt hätten


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Daniel B. hat geschrieben:
Aber viel interesanter ist doch wohl hätte es Bernie nicht gegeben, was wäre aus dem Egotrip von J.M. Balestre geworden? Welche Richtung hätte die Formel 1 dann genommen, hätte die FOCA anfang der 80ziger Jahre nicht dagegen gehalten? Was wäre wenn die F1 heute noch Antrittsgelder bezahlen müsste, anstelle sie aus Monza oder vom Nürburgring kassieren?


Richtig, und genau darüber würd ich gerne eure Meinungen hören.

Ich denke wie gesagt, dass die Formel-1 auch ohne Ecclestone professioneller geworden wäre, aber er wäre nicht so überreglementiert und überprofessionell wie jetzt.


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Was hat Ecclestone mit der Überreglementierung zu tun? Die Regeln macht die FIA...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

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Auf dem Papier. Wenns so wäre bräuchten wir aber keine Strategiegruppe zum Beispiel :wink:


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Dann überlege dir mal wie es mit der Formel 1 in den 80zigern weitergegangen wäre wenn Balestre nicht auf Bernies Widerstand gestoßen wäre.
Schau dir die Pläne von Balestre an und nehme den Faktor Ecclestone raus. Was wäre gewesen wenn es keine Foca gegeben hätte? Ohne Concord Agreement?
Mach dich mal schlau und stelle deine Meinung dann nochmal auf den Prüfstand und lass uns an deinem Ergebnis teilhaben.
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Was hatte denn Balestre damals vor?

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