das dürfte so sein, ja.
und natürlich wird dann nicht kontinuierlich die energie zur verfügung gestellt wie in strassenfahrzeugen sondern nur auf anforderung des fahrers und wenn genug gespeichert ist für den boost.
Max Mosley hat geschrieben:
Sehr geehrte Empfänger dieses Schreibens,
die FIA-Vorschläge für 2008, die Ihnen am 4. Juli zugesandt wurden, beinhalten signifikante Restriktionen der Technologie, um Kosten zu reduzieren. Die kürzlich durchgeführte FIA-Umfrage hat jedoch ergeben, dass das Publikum Technologie als wichtiges Element der Formel 1 betrachtet, wenn auch nicht im Einsatz für Fahrhilfen. Die Reaktionen auf unsere Vorschläge seitens der großen Hersteller in der Formel 1 betonen ebenfalls, dass sie die ausgeklügelte Technologie beibehalten möchten.
Während der Beratschlagungsphase, in der wir uns gerade befinden, möchten wir, dass sich alle Beteiligten das Technologie- und Kostenthema sorgfältig durch den Kopf gehen lassen und uns über ihre Ansichten dazu unterrichten. Welche Technologien erlaubt und sogar gefördert werden sollen, ist eine Entscheidung von fundamentaler Bedeutung, genau wie die Kostenfrage.
Die vordergründige Ansicht der FIA ist, dass Technologien, die dem Fahrer dabei hilft, das Auto zu kontrollieren (zum Beispiel Traktionskontrolle, ESP-Systeme, Startautomatik und dergleichen), keinen Platz in der Formel 1, die ein ultimativer Test für das Können des Fahrers sein soll, haben. Diese Ansicht wird vom Publikum in der FIA-Umfrage unterstützt. Andererseits sollten Technologien gefördert werden, die zum Beispiel Energie einsparen oder mechanische Verluste reduzieren. Solche Maßnahmen werten nicht das Können des Fahrers ab, und die Weiterentwicklung solcher Innovationen kann dem normalen Autofahrer nutzen.
Das Beispiel der Energierückgewinnung, -speicherung und -freigabe ist ein gutes. Unter Verwendung bekannter Technologie wäre es möglich, 300 Kilojoule Energie zu speichern, wenn ein Auto eine Kurve anbremst, und daraufhin 60 zusätzliche PS für fünf Sekunden auf der folgenden Gerade freizusetzen. So ein System würde nicht mehr als 50 Kilogramm wiegen. Wenn wir diese Systeme anhand des Gewichts regulieren würden, würde sich die Forschung bald darauf konzentrieren, maximale Energie bei minimalem Gewicht zu erreichen. Man könnte bald mehr Leistung aus leichteren Systemen extrahieren. Solche Systeme wären unter Umständen auch für herkömmliche PKWs geeignet - die Frage ist, wie viele Kilojoule pro Kilogramm Gewicht das System im Vergleich zu den normalen Benzinkosten produzieren könnte. Ein Einsatz in der Formel 1 würde die Entwicklungsrate solcher Vorrichtungen beschleunigen und gleichzeitig die Akzeptanz der Öffentlichkeit und die Nachfrage erhöhen.
In den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der großen Hersteller befinden sich bestimmt weitere neue und interessante Technologien in der Entwicklung, die in der Formel 1 sinnvoll eingesetzt werden könnten. Es ist auch denkbar, dass große Hersteller, die momentan nicht in der Formel 1 sind, mit ihren neuen Technologien in die Weltmeisterschaft eintreten könnten, ohne dies zwangsweise als Motorenhersteller zu tun. Dies würde den unabhängigen Teams zugute kommen.
Wir glauben, dass es wichtig ist, sinnvolle Technologien zum Hinzugewinnen von Leistung in der Formel 1 einzusetzen. Im Moment ist die Technologie zu steril. Zum Beispiel ist es nicht von Nutzen, talentierte Aerodynamiker in sehr teuren und ausgeklügelten Einrichtungen nur daran arbeiten zu lassen, innerhalb sehr restriktiver Bestimmungen für das Bodywork das bestmögliche Verhältnis zwischen Anpressdruck und Luftwiderstand auszutüfteln.
Im Bereich der Aerodynamik vertreten wir den Standpunkt, dass es Sinn machen könnte, ein Limit für den Anpressdruck, den ein Auto erzeugen darf (zum Beispiel ein Maximum von x Newton), festzulegen, anstatt ständig die Regeln zu ändern, um die Geschwindigkeiten nicht ausufern zu lassen. Die Forschung würde sich dann auf die Verringerung des Luftwiderstands konzentrieren, was wiederum der Automobilindustrie entgegenkommen könnte. Techniken zum Erzeugen von massivem Anpressdruck durch das Bodywork haben in der Praxis hingegen nur sehr beschränkte Anwendungsmöglichkeiten.
Wenn wir außerdem ein festes, aber relativ geringes Maximum an aerodynamischem Anpressdruck hätten, warum sollten wir dann weiterhin bewegliche aerodynamische Vorrichtungen verbieten? Könnten wir solche nicht zumindest während des Bremsvorgangs erlauben? Oder vor der Achse der beiden Vorderräder, um die Balance zu verbessern, wenn man hinter einem anderen Auto herfährt? Wir bräuchten genaue und zuverlässige Messmethoden, aber man sagt mir, dass dies mit nur noch einem Reifenhersteller wesentlich einfacher sein wird. Bewegliche Vorrichtungen könnten außerdem im Sinne der Sicherheit sein.
Wenn es Unterstützung für solche Ideen gibt, sollten wir Maßnahmen für 2008 dringend diskutieren. Langfristig schlagen wir die Einführung eines kleinen Komitees mit Vertretern der Hersteller und mit Akademikern vor, um die FIA im Bereich der Verwendung von Auto- und Weltraumtechnologien in der Formel 1 zu beratschlagen. Wir könnten uns dann schon fünf oder zehn Jahre vor der tatsächlichen Einführung Gedanken über das zukünftige Reglement machen.
Abschließend dürfen wir nie den Blick dafür verlieren, mindestens 20 - bevorzugt 24 - Autos auf der Startaufstellung zu haben. Das bedeutet, dass die zugelassenen Technologien entweder relativ kostengünstig zu entwickeln sein oder so gestaltet sein müssen, dass sie zahlende Technologiepartner in die Formel 1 locken würden.
Wir sind gerne bereit dazu, diese und andere themenbezogene Fragen mit jedem von Ihnen und anderen Teilhabern zu diskutieren, sei es individuell oder kollektiv.
Max Mosley
Präsident der FIA
Paris, 13. Juli 2005
Wie sehr ihr denn den Vorschlag der begrenzten Downforce?
Das wäre ja mit den heutigen Telemetrielösungen ein Klacks.
finde ich einen sehr creativen vorschlag
auch die bewegliche aerodynamik wäre ja sehr interessant
als erstes werden wir dann seitenruder sehen um die kurvenfahrt zu unterstützen
statt wunderbremse flugzeug lenkung