Goodwood hat geschrieben:
Wenn ich Strategiefan wäre würde die Schach WM sicherlich mehr interessieren wie im Motorsport. Strategie hat ihre Berechtigung, besonders bei Langstreckenrennen wie 24h von Le Mans, 1000 km von Silverstone oder Bathurst. Aber die Formel 1, genau wie die DTM sind Sprintrennen. Da sollte die Strategie eine wesentliche geringere Rolle spielen wie sie es aktuell tut.
Ich weiß nicht wie du von DRS auf Strategie kommst?
Übertriebene Strategiespielchen sind das Resultat von dem momentanen
Reifenquatsch, aber nicht von DRS.
Goodwood hat geschrieben:
Zum Thema Aerodynamik:
Mehr mechanischer Grip und stark reduzierte Aero würden das Überholen wieder ermöglichen.
Das ist leider nicht so einfach. Wir reden von 600kg Leichtgewicht die von beinahe 1000PS angetrieben werden. Wenn man diese hohen Drehmomente auf die Straße bekommen will, kann man nicht mal einfach so die Aerodynamik nach belieben beschneiden. Das Masse- Antriebsverhältnis, in Kombination mit der Reifenhaftung, diktiert ein Minimaß an Abtrieb vor, sonst lässt sich das Drehmoment aus engen Kurven heraus nicht mehr schlupffrei übertragen, was schnell die Reifen ruiniert und auch nach Hochgeschwindigkeitspassagen beim Anbremsen, wird der Wagen, bei zu geringem Abtrieb gefährlich instabil.
Ich bin mir sicher das die Verantwortlichen den Aerodynamikern schon einige Vorschläge vorgelegt haben, die sie letztendlich aber verwerfen mussten.
Es besteht natürlich die Möglichkeit das gesamte Paket wieder auf ein früheres Niveau zurückzuschrauben, aber kann man dann noch von der Königsklasse sprechen, gegenüber dem, wo sich die GP2 jetzt befindet?
Ich bin überhaupt kein Fan von DRS. Wenn es irgendwie machbar wäre, dass wir wieder Überholmanöver sehen, von Wagen die 4-5 Zehntel schneller sind, dann ist mir das zehnmal lieber als DRS. Aber die beißen sich halt die Zähne an der Thematik aus und bis dahin will ich Rennresultate sehen welche die Rundenzeiten der Team/Fahrer Kombination widerspiegeln und keine Trulli-Train Ergebnise. Das genau haben wir die letzten Jahre doch erlebt. Darüber täuscht auch kein Kobayshi hinweg, der bei 2 Strecken eine Ecke gefunden hat, die er anders anfährt als seine Gegner und dadurch ein paar Plätze gutmachen konnte. Bei sämtlichen anderen Strecken ist er den selben physikalischen Grenzen erlegen, wie die anderen Fahrer auch.
Das einzige Risiko bei DRS ist, keine adäquate Auslaufzone zu haben. In Stadtkursen würde ich das Teil auf keine Fall zulassen. Eine Fehlfunktion könnte das Leben vom Fahrer und unter Umständen auch von Zuschauern kosten. In Stadtkursen ist der mechanische Grip eh wichtiger und deshalb sehe ich überhaupt keinen Grund warum die jetzt in Monoco mit DRS Russisch Roulette spielen wollen.
Goodwood hat geschrieben:
Zum Thema DRS:
Das DRS wird im Rennen in einer Sektion Fahrer A 1 Sek oder weniger hinter Fahrer B in einer anderen Sektion herfährt freigegeben. Fahrer A ist auf eine Runde 3/10 schneller wie Fahrer B.
Im letzten Jahr hätte Fahrer A noch 3 Runden benötigt um in eine ausichtsreiche Position zu kommen Fahrer B zu attakieren. 3 Runden in den Fahrer A auch noch einen Fehler hätte raushauen können.
Im letzten Jahr haben sich nur eine Handvoll Fahrer, an den 4 bis 5 Strecken
an denen man in einer Kurve überholen kann, hier und da mal in den Dirty-Air Bereich (0 -1,2Sek.) gewagt. Mit dem Ergebnis das wir vielleicht 5 Überholmanöver, pro Rennen gesehen haben. Drei von den Fünf Kandidaten haben sich aber bei diesen Push-Aktionen die Reifen so ruiniert, dass sie dann bei der nächsten Gelegenheit wieder kassiert wurden. Natürlich war das jetzt etwas übertrieben, aber so ähnlich war es doch.
Goodwood hat geschrieben:
Und Schlußendlich ob er das Herz hat, auch das Risiko, dass immer mit einem Überholmanöver verbunden ist, einzugehen. Dabei trennen sich dann Kinder von Männern.
Auch echte Männer geben mit einem gebrochenen Frontflügel eine lächerliche Figur ab. Hamilton, Vettel, Webber, Alonso....haben alle nur eine Handvoll mannhafte Aktionen gezeigt und haben von diesen dann auch einige bereut. Welch eine Ausbeute.
Goodwood hat geschrieben:
Heute Knopp (oder Pedal) gedrückt und Schwupps ist Fahra A an B vorbei.
Ohne Können oder Risiko.
Das Können hat er damit gezeigt, dass er überhaupt am Vordermann dran bleiben konnte oder sich in die 1 Sek Zone herangearbeitet hat. Man nennt das Rennspeed.
Und wenn er dann vorbei ist kann er sich den nächsten vorknöpfen, wenn er denn schneller ist als dieser. So kommen wir dann in den Genuss von Rennergebnissen, die dem wahren Team/Fahrer Potential entsprechen. Das ist mir wesentlich lieber, wie hier und da mal ein mannhaftes Überholmanöver dass ja meist eh in die Hose geht und den Gegner dann praktischerweise gleich mit abräumt.
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