Der Chefdesigner von Toyota, Gustav Brunner wurde von Toyota entlassen. Der Österreicher arbeitete ja bereits seit 2004 mehr oder weniger im Schatten des Technischen Direktors Mike Gascoyne, der auch für den Bau der Autos zuständig ist. Brunner war 2001 mitten in der Saison von European Minardi zu Toyota gewechselt, was ihm herbe Kritik einbrachte, denn bei Minardi baute er mit wenig Mittel immer solide Autos, wie 2001, als das Minardi Auto kaum im Windkanal stand und bis zum Saisonstart gerade Mal 90 Kilometer bei Testfahrten abspulte. Trotzdem konnte zu Beginn der Saison die beiden Fahrer Fernando Alonso und Tarso Marques oftmals die Benetton Renault hinter sich lassen. Zu Minardi kam Brunner 1998. Seine Formel-1 Karriere begann 1978 bei ATS, wechselte 1980 aber zu Arrows, doch als diese 1981 den Hauptsponsor verloren, kehrte er wieder zu ATS zurück. 1984 wechselte er zu Alfa Romeo, wo er Renningenieur vom Italiener Riccardo Patrese war. Nach einer kurzen Arbeit bei March baute er 1985 für Ferrari ein ChampCar Auto, das vom Italiener Michele Alboreto und von ChampCar Start Bobby Rahal im italienischen Fiorano getestet wurde. Jedoch schmiss Ferrari das US Projekt wieder hin und Brunner baute den Ferrari Formel-1 Wagen von 1987. 1988 arbeitete Brunner für Rial, 1989 für Zakspeed und von 1989-1991 für Leyton House. Im September 1991 wurde er Chedesigner bei Minardi, doch bereits 1992 kehrte er zu Ferrari zurück und arbeitete dort bis 1997. Lange arbeitslos wird Brunner wohl nicht bleiben, denn mit seinem unheimlichen Erfahrungsschatz könnte er besonders für kleinere Teams wie MF1 eine unglaubliche Hilfe sein.
Wo soll er nun hin:
- McLaren Mercedes: Zwar hat McLaren Mercedes den Chefkonstrukteur Adrian Newey verloren (der geht zu Red Bull), aber eine Verpflichtung von Brunner ist sehr unwahrscheinlich.
- Ferrari: Rory Byrne geht und überlässt Aldo Costa immer mehr Arbeit, doch der F2005, Costas erstes Auto, war nicht wirklich stark und Ende 2006 laufen einige Verträge aus. Eine Rückkehr zum Ex Team ist für Brunner aber dennoch unwahrscheinlich.
- Williams Cosworth: Die haben keinen wirklichen Autobauer, Sam Michael ist nur Technischer Direktor und nicht wirklich Konstrukteur, Patrick Head auch nicht mehr. Von BAR Honda hat Williams kürzlich den Deutschen Jörg Zander verpflichtet, aber Gustav Brunner wäre eine starke Verstärkung.
- Honda: Geoff Willis und Kevin Taylor kümmern sich um den Bau der Autos. Brunner bei Honda: Sehr unwahrscheinlich, wäre da nicht Aguri: Zwar haben die Japaner bereits einen Konstrukteur engagiert (Mark Preston, der bereits am Auto arbeitet), jedoch wäre Brunner mit seiner Erfahrung Gold wert!
- Scuderia Toro Rosso: Das Team, von Red Bull geleitet, hat das Minardi Team übernommen, wo Brunner bereits gearbeitet hat und einige Erfolge im Vergleich zum Budget hatte. Die Position des Technischen Direktors Gabriele Tredozi ist zwar nicht umstritten, aber der Chefingenieur Andy Tilly wurde erst durch Toyota Mann Gianfranco Fantuzzi ersetzt. Eine Zusammenarbeit mit Ex Kollege Brunner wäre durchaus möglich und für Toro Rosso wichtig. Chefdesigner George Ryton ist gegen Brunner nichts wert...
- MF1 Toyota: Durch die Zusammenarbeit mit Dallara, die immer weniger wurde, ist der Platz des Technischen Direktors von Mark Smith freigeworden. Chefdesigner John McQuilliam kann also Hilfe von Brunner gebrauchen.