Horrorcrash im dritten F1-Training für den Russland-GP: Carlos Sainz jr. fliegt mit rund 300 km/h ab. Sein Toro Rosso Renault gräbt sich unter die Tecpro-Barrieren, die Fans fürchteten das Schlimmste. Nach einem Check im Krankenhaus steht fest: Dem Spanier geht es gut, er will schon morgen wieder das Rennen bestreiten. Dass der Unfall so glimpflich ausging, lag auch an den Tecpro-Barrieren, die viel sicherer sind als die traditionellen Reifenstapel.
Die Rahmendaten sind beeindruckend: 40 Prozent mehr Energie wird durch die 2005 in Le Castellet erstmals ausprobierte Streckenbegrenzung abgebaut als durch die herkömmlichen Reifenstapeln. 2006 bekam man dafür auf der Motorsport World Expo den Preis für die beste Sicherheitsentwicklung. Erst wurden einzelne Streckenpassagen auf manchen Strecken damit versehen, inzwischen setzen vor allem die neuen modernen Pisten fast vollständig auf die Tecpro-Streckenbegrenzungen. Seit 2014 werden sie beispielsweise auch beim 24-Stundenrennen von Le Mans verwendet.
Besonders für Veranstalter von Straßenkurs-Rennen bieten sie noch einen weiteren Vorteil: Sie müssen nicht wie Reifenstapel miteinander verschraubt werden, sondern können mit wesentlich geringerem Aufwand einfach legoartig ineinander gesteckt werden. Für einen Kilometer Tecpro-Barrieren brauchen vier Arbeiter 15 Werktage, bei Reifenstapel braucht es acht Monteure und 53 Tage!
Die Tecpro-Barrieren bestehen aus zwei Blöcken. Die roten absorbieren die Energie, sind 80 Kilogramm schwer und bestehen genauso aus Kunststoff wie auch der graue Block. Der bringt 120 Kilogramm auf die Waage, weil er mit einem Energie absorbierenden Schaum, sowie einer Metallplatte zur Stabilisation gefüllt ist. Die einzelnen Elemente sind 1,20 Meter hoch, 1,50 Meter lang und 60 Zentimeter breit.