@ LousFan
Da Du so permanent auf dem Karin Sturm Artikel hier bei adrivo herumreitest, nur mal so viel dazu:
Ihn (Ron Dennis) störte es massiv, dass diese Dinge überhaupt in die Öffentlichkeit gelangt waren
Natürlich stört es ihn, wen wundert's...
Tatsächlich waren die angeblichen Äußerungen Coughlans, nach denen er auch andere McLaren-Mitarbeiter über die erhaltenen Ferrari-Dokumente informiert habe, zunächst in zwei italienischen, dann von dort aus in einer englischen Zeitung aufgetaucht. "In verzerrter Form" - wie Dennis betonte.
Zuerst mal beruhen derartige Veröffentlichungen - zumal in mehreren Zeitungen - zumeist auf einem gewissen Wahrheitsgehalt, und dann ist es wohl klar, was Ron Dennis darauf antwortet...
Um die Gerüchteküche nicht noch mehr anzuheizen, wollte er sich nicht weiter im Detail zu dem Fall äußern
Ach ja, nur um die Gerüchteküche nicht weiter anzuheizen... lachhaft. Aber als McL Chef hätte ich auch nichts weiteres und dazu noch im Detail (!) gesagt...
Bei McLaren-Mercedes gibt man sich weiter sicher, alle Vorwürfe gegen das Team entkräften zu können. "Wenn es unbeantwortete Fragen gibt, dann werden wir Antworten liefern", sagte Dennis - und auch Norbert Haug betonte ja immer wieder, "ich schlafe da ganz ruhig, wir haben uns absolut nichts vorzuwerfen."
Natürlich reden die zwei in dieser Art und Weise, oder hätte man was anderes erwarten können?
Eines zeigt sich bei genauerer Betrachtungsweise ja zumindest im Moment schon: Viele als Tatsachen vorgebrachte "Beweise", dass McLaren sich in der Affäre unkorrekt verhalten oder sogar profitiert habe, sind eigentlich bis jetzt nicht wirklich belegt, teils auch leicht widersprüchlich.
Ich sag mal: Das, was uns als gesicherte Informationen zur Verfügung steht, wird professionell (da es ja dem jeweils betreffenden Team schaden könnte) diskret zurückgehalten, dadurch entstehen natürlich Widersprüche, so wie bei jedem Ermittlungsfall. Keiner will sich schliesslich selbst schaden. Und dass da auch so einiges vertuscht wird, dürfte ebenso wie Karin Sturm auch Dir klar sein.
Der Eindruck, dass in dieser ganzen Affäre im Schneeball-System des gegenseitigen Zitierens und Abschreibens aus - vielleicht auch gezielt gestreuten - Gerüchten - sehr schnell quasi Tatsachen wurden, lässt sich nicht ganz verleugnen. Genauso wenig wie der Verdacht, dass gerade Ferrari sehr viel daran gelegen ist, immer wieder mal was Neues in die Öffentlichkeit zu tragen, kaum, dass sich der Aufruhr etwas gelegt hat. Nur, um dann Oberchef Luca di Montezemolo ganz besorgt verkünden zu lassen, wie schädlich die ganze Affäre doch für die Formel 1 sei...
Wegen eines reinen Schneeball-Systems diverser Medien entlässt weder Ferrari noch McLaren irgendwelche Mitarbeiter, und Ferrari als den Leidtragenden der ganzen Geschichte als den Sündenbock, der nur an der medienwirksamen Darstellung interessiert ist, darstellen zu wollen, halte ich schon für ein wenig ... na ja....
Wobei in diesem Zusammenhang noch etwas interessant ist. Es gab ja vor einigen Jahren schon einmal einen Fall von Industriespionage in der Formel 1: Als Ferrari-Mitarbeiter bei ihrem Wechsel zu Toyota Unterlagen mitnahmen. In diesem Fall sprachen inzwischen ordentliche Gerichte rechtskräftige Verurteilungen zu Freiheitsstrafen auf Bewährung aus.
Genau das. Dies ist der einzige Punkt, dem ich Karin Sturm in ihrem Artikel zustimme.