Im weiteren behaupte ich jetzt mal, dass auch schon letzte Saison arg spioniert wurde, nur kann das heute niemand mehr beweisen. Ich komme gerne nochmal darauf zurück: Alle Ex-Michelinteams hatten Probleme, sich auf die Bridgestone umzustellen, nur die Silberen haben nach ein paar Wochen schon gute Zeiten und Erfahrungen gemacht. Zufall oder ausserordentliche Ingenieure und Techniker... der Ferrari Mann Stepney wurde schon im Sommer 06 aufs Abstellgleis gestellt!
@FLC Kimi Räikkönen hat gesagt, dass McLaren Mercedes schon immer den Funk von Ferrari abgehört hat. Aber ich denke das ist normal und soviel Spionage geht für mich in Ordnung. Aber der eigtl. Spionagefall ist schon heftig. McLaren Mercedes ist definitiv schuldig, die Geldstrafe zu hoch, ansonsten alles in Ordnung, wie ich finde. Besonder interessant finde ich:
In Punkt 3.5 heißt es: „Herr De la Rosa schrieb Coughlan in den folgenden Worten: Hi Mike, kennst du die Gewichtsverteilung des roten Autos? Es wäre wichtig für uns, das zu wissen, damit wir es im Simulator ausprobieren können. Danke im Voraus, Pedro. P.S.: Ich werde morgen im Simulator sitzen.“
In Punkt 3.7 heißt es weiter, De la Rosa habe diese Daten, die sich auf Ferraris Setup beim Grand Prix von Australien bezogen haben, auf 2 Dezimalstellen genau an Alonso weitergeleitet. In Punkt 3.8 wird Alonsos Antwort veröffentlich: „Ihre Gewichtsverteilung überrascht mich. Ich weiß nicht, ob das hundertprozentig zuverlässig ist, aber zumindest ist es interessant.“ Punkt 3.9 enthält De la Rosas Antwort: „Alle Informationen von Ferrari sind sehr zuverlässig. Sie kommen von Nigel Stepney, ihrem früheren Chefmechaniker - ich weiß nicht, welche Position er jetzt besetzt. Er ist die gleiche Person, die uns in Australien gesagt hat, dass Kimi (Räikkönen) in Runde 18 an die Box kommen wird. Er versteht sich sehr gut mit Mike Coughlan, unserem Chefdesigner, und hat ihm das erzählt.“
.“ Laut Punkt 3.18 wandte sich de la Rosa am 12. April per E-Mail mit folgender Bitte an Coughlan: „Kannst du mir so gut wie möglich erklären, wie Ferraris Bremssystem funktioniert? Justieren sie es vom Cockpit aus?“ Coughlan antwortete 2 Tage später. Seine Schlussworte: „Wir schauen uns etwas Ähnliches an.“ Daraus schließt das WMSC, dass das Bremssystem von Ferrari zwar nicht direkt kopiert, aber zumindest als Anregung verwendet wurde.
Ganz entscheidend auch: Dem WMSC liegen laut Punkt 4.6 Unterlagen der italienischen Polizei vor, wonach es zwischen Coughlan und Stepney zwischen 11. März und 3. Juli regen Informationsaustausch gegeben hat - in Form von 288 SMS-Nachrichten und 35 Telefonaten. Coughlans Behauptung in der eidesstattlichen Erklärung, er habe sich mit Stepney nur ausgetauscht, um gemeinsam bei einem anderen Team - Honda oder Toyota - anzuheuern, wird vom WMSC insofern nicht akzeptiert, als die Kommunikation zwischen Coughlan und Stepney gerade um Rennwochenenden und Testfahrten eindeutig intensiver war als sonst.
Genau wie ich vermutet habe: McLaren Mercedes hat die Ferrari-Daten nicht am MP4-22 verwendet, aber sie haben aus dem Dokumenten deshalb einen Vorteil gehabt, weil man Ferrari Infos hatte und diese scheinbar zumindest ausprobiert hat.