Hi an stuephi...aber natürlich auch an Euch alle,
...Du bist ja bestimmt ein sympathischer und lustiger Bursche, aber Deine Betrachtungsweise in diesem Thread kann ich (und ich glaube können auch ein paar Andere) beim besten Willen nicht so richtig nachvollziehen...und das da irgeneine Ferraripropaganda in dieser Geschichte steckt, mit Sicherheit auch nicht.
Hier muss jeder einfach mal seine Fan-Brille oder Hass-Gesänge für oder gegen irgendwelche Rennställe ablegen, um den Tatsachen möglichst objektiv zu begegnen.
Es geht mir und wahrscheinlich auch einigen Anderen hier, die ein gesundes Rechtsempfinden besitzen, einzig und allein darum, das Ron Dennis sich und damit leider auch sein Team der Industrie-Spionage schon allein durch die Tatsache mitschuldig gemacht hat, indem er seit dem Zeitpunkt, als er das erste mal von dem Kontakt Stepney/Coughlan erfuhr und welche Informatinen dort geflossen sind, es "versäumt" hatte, diesen nicht rechten Vorgang sofort der FIA zu melden.
Es mag wahr sein, dass Ron Dennis sich dieses sagenumwobene "Ferrari-Dossier" persönlich überhaupt nicht angeschaut hat, aber er hätte von seiner Seite aus als "Sportsman" sofort seinen eigenen Mitarbeiter wegen Verdachts der Einsichtnahme suspendieren müssen, denn Coughlan hätte diese Informationen unbemerkt verwenden können. Hätte müssen (Suspendierung)...hat Ron Dennis aber nicht!
Das ist wahrscheinlich seine spezielle, trockene Art von britischem Sportgeist.
Auch hat er es versäumt, sich glaubhaft zu machen (weil er es jetzt wohl nicht mehr kann), weil er eben zurückrudert ist und wer so etwas tut, weiss mehr als er sagt.
Die beiden Hauptakteure sind natürlich auch hauptschuldig, doch der liebe Ron zieht durch sein Handeln den Namen McLarens und zum Teil auch den von Mercedes mit in den Sumpf seiner Intrigen...und macht sich dadurch auch schwer mitschuldig. Ron Dennis hat diesen Zustand der "unfreiwilligen", aber dennoch ihm bekannten "möglichen" Werks-Spionage zumindest wissentlich geduldet und zwar solange, wie er es noch verheimlichen konnte. Dann kam die Sache mit dem korrigierten Zeitpunkt der Erkenntnis einer möglichen Verbindung Coughlan/Stepney, die sein Fehlverhalten doch irgendwie untermauert. Da kann es dann nur rechtens sein, dass Ferrari nach der peinlichen Urteils- und Straffindung der FIA den zivilgerichtlichen Weg einleitet, um solchen Machenschaften einer gerechteren Strafe zuzuführen. Wer würde bei dieser Sachlage ein sogenanntes "Friedensangebot" annehmen?
Ich bezeichne so etwas nicht als "heulen", sondern die Forderung nach Gerechtigkeit. Ich verstehe das 100%ig (...selbst wenn man kein Ferraristi ist, wie z.B. Flavio Briatore, versteht man das. Ich bin aber einer).
Wenn jemand jemanden brutal ermordet, schreit die Menge gleich nach der Todesstrafe (...ich bin dagegen). Also warum sollte offentsichtlich vertuschte und geduldete Industrie-Spionage nicht angemessen bestraft werden?
Und zwar sportlich von der FIA, aber auch von einem zivilen Gericht?
Ach so, zu Ron Dennis sogenanntes "Friedensangebot":
jaja, der liebe Ron, er hat einfach so ein gutes, reines Herz und er ist und bleibt eben ein begnadeter Taktiker
, genauso wie bei den Boxenstopps - leider häufig zu spät
(siehe Datum, Dossier, Suspendierung). Das meine ich natürlich etwas ironisch, denn er dachte wohl, es würde ihn entlasten, aber genau das Gegenteil ist der Fall.
Vielleicht würde es in diesem Fall helfen, Ron Dennis und seine beiden Spionage-Kumpanen 4 Wochen in Einzel-Untersuchungshaft bei trocken Brot und Wasser zu stecken...und ich bin mir sicher, alle 3 würden bei Dauer-Einzelverhören mit möglicher Strafmilderung plaudern, wie die Wasserfälle des Niagara...noch bevor die 4 Wochen um wären.
Zum Abschluss:
Es geht hier um schwere Industrie-Spionage in einem Sport, wo Zehntel und manchmal auch weniger zählen, wo kleine Veränderungen am Fahrzeug Vorteile bringen können, diese Veränderungen aber ersteinmal entdeckt werden müssen. Das macht viel Arbeit und kostet nunmal auch viel Geld. Inwieweit ein anderes Team Vorteile durch diese Informationen nutzen kann, ist hierbei unerheblich, allein die Tatsache zählt.
Es geht hier aber eindeutig nicht um eine evtl. Legalität von Veränderungen oder Neuerungen, das ist genauso eindeutig Sache der FIA und liegt in derem Ermessen. Damit ist auch geklärt, ob der Ferrari F2007 in Melbourne legal war - Ja, er war es! Er hat die FIA-Schablonen und -Tests vor und nach dem Rennen ohne Beanstandungen der FIA durchlaufen - Wenn nicht, so wären sie disqualifiziert worden.
Erst nach diesem Rennen änderte die FIA auf "Wunsch und Bitten" von Ron Dennis diese Tests, weil seine Leute nicht halb soviel Gehirnschmalz besessen haben. Ich denke nicht, dass er diese Informationen über ein Foto eines Boxengassen-Reporters vom Unterboden des Ferraris nach dem Rennen erhalten hat...und so stehen wir wieder am Anfang.
An Ron Dennis Stelle hätte ich seine Techniker zusammengeschi...., weil sie nicht auf so eine geniale Lösung gekommen sind, die die FIA-Tests bestehen würden. Aber aus Gram darüber
und der Schwäche, es nicht selber auf die Schnelle entwickeln zu können, denunziert er lieber auf diesem Intrigenreichen Weg seinen Hauptkonkurrenten - Trotz, wie ich betone, bestandenen FIA-Tests.
Dazu sage ich nur: das ist "Sportgeist" pur!
Zu Ron Dennis:
Dieser Mann ist einfach nur armselig, was tut er nicht alles krampfhaft dafür, dass er in diesem Leben noch eine WM feiern kann, er sollte lieber an eine Wiedergeburt glauben...dagegen ist unser Super-Schumi ein wahrer Waisenknabe und er ist ohne letzten Titel abgetreten!
Ich denke, mir werden hier einige Leute beipflichten, vielleicht sogar in meinen Ausführungen und evtl. überdenkst Du sogar Deine Ansicht in dieser Thematik.
Einen sportlichen + rechtsstaatlichen Gruss
der
Crashpilot
PS: stuephi, mein posting zielt nicht auf verbale Konfrontation, sondern auf das Verstehen Deiner Meinung und wenn ich etwas verkehrt dargestellt haben sollte, so bitte ich Dich, mich zu korrigieren.