Maiiana007 hat geschrieben:
Spa ist meine absolute Liblingsstrecke.
Hoffe sie streichen sie net wieder.
Da gibt es Probleme finanzieler Natur, die wallonische Regierung subventioniert die Strecke Jahr für Jahr, aber das wird ihnen zu teuer, hier ein Artikel aus unserem Rgionalen Tagesblatt:
Verviers/Francorchamps
Grüne und Motorsport? Für viele dürfte dies keine Gleichung sein, die aufgeht, aber wer gedacht hätte, Monika Dethier-Neumann und Yves Reinkin würden eine Philippika gegen die weitere Austragung von Formel-1-Rennen in Spa-Francorchamps halten, sah sich getäuscht.
Die Ecolo-Regionalabgeordneten hatten ihre Pressekonferenz schließlich nicht umsonst mit der Frage verbunden »Welche Zukunft hat die Rennstrecke in Francorchamps?« und verfolgten demzufolge nicht das Ziel, sich als Totengräber des Motorsports in den Ardennen zu betätigen. Vielmehr machten sie Vorschläge, wie die Rennstrecke nicht nur den erforderlichen modernen Anstrich erhalten könne, sondern zudem die Wallonische Region künftig nicht mehr die Verluste des Großen Preis von Belgien ausgleichen müsse. Die Rennstrecke als solche schreibt schwarze Zahlen.
Keine Totengräber
Nach Ansicht der Ecolo-Abgeordneten stelle es einen Widerspruch dar, wenn einerseits Aktien des Stahlunternehmens Arcelor verkauft würden, um in die Wiederbelebung der wallonischen Wirtschaft zu investieren, andererseits aber »ein Milliardär (Formel-1-Boss Bernie Ecclestone) mit öffentlichen Geldern bezahlt wird«, weil die wallonische Region Garantien gegeben habe. Konkrete Zahlen, wie hoch das Defizit in diesem Jahr ausfalle, konnte der wallonische Wirtschaftsminister Jean-Claude Marcourt im Parlament noch nicht liefern, doch die Schätzungen liegen nach Angaben von Yves Reinkin zwischen zehn und 15 Millionen Euro. Ecclestone erhält in diesem Jahr dafür, dass der Große Preis von Belgien stattfand, eine Summe von 15 Millionen Euro, die bereits vor dem Rennen garantiert werden muss: »Mehr und mehr Leute sagen, sie seien es leid für den Großen Preis zu zahlen«, so Reinkin. Ähnlich argumentiert im Übrigen auch der SP-Regionalabgeordnete Edmund Stoffels: »Wenn die Regierung in Namur nicht erreicht, dass die kommende Veranstaltung organisatorisch zum Topereignis wird, dann werden wir langfristig leider dieses Kapitel schließen müssen. Die öffentliche Hand kann in der Tat nicht immer wieder für das Defizit gerade stehen.« (siehe auch Artikel anbei).
Für Monika Dethier-Neumann und Yves Reinkin stellt nicht der Große Preis als solcher ein Problem dar, sondern die Organisationsstruktur. Das Formel-1-Rennen wird seit zwei Jahren von der Gesellschaft DDGP des Lütticher Rennfahrers Didier Defourny organisiert. Defourny habe seine Sache auch im Prinzip nicht schlecht gemacht, aber seine Gesellschaft habe ein Startkapital von 61500 Euro gehabt, was bei weitem nicht ausreichend sei, um die ungleich höheren Risiken, die mit der Organisation einer solchen Veranstaltung verbunden seien, aufzufangen. Auch besitze Defourny ebenso wenig wie die Wallonische Region die erforderliche Machtposition, um gegenüber Ecclestone mit dem nötigen Nachdruck auftreten zu können: »Wir sind stolz auf die Rennstrecke. Aber wir sind lediglich in der Wallonischen Region, das wäre so, als gäbe es einen Großen Preis der Bretagne«, meinte Yves Reinkin.
Lastenheft
Deshalb schlägt Ecolo vor, einen privaten Investor zu finden, der nicht nur den Großen Preis organisiert, sondern die gesamte Rennstrecke für einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren betreibt. Dies hätte für Dethier-Neumann folgenden Vorteil: »Wer nur das Formel-1-Rennen organisiert, steht enorm unter Druck, weil er als einzigen Kunden Bernie Ecclestone hat und in zwei Wochen seinen Gewinn erwirtschaften muss.« Würde man einem privaten Investor die Konzession für die Rennstrecke überlassen, für die im Moment 1 Mio. Euro an eine Vermarktungsagentur, die von der Wallonischen Region gesteuert wird, gezahlt werden muss, hätte dies den Vorteil, dass ein solcher Investor das ganze Jahr über die Möglichkeit hätte, in Spa-Francorchamps Veranstaltungen zu organisieren.
Zudem, so die Argumentation von Ecolo, könnte ein solcher Investor die nötigen Renovierungsmaßnahmen, die auf 50 Mio. Euro veranschlagt werden, auf der Rennstrecke übernehmen, ohne die der Große Preis auf Dauer nicht in Spa-Francorchamps stattfinden wird. Weiterhin erwarten die Grünen, dass - ähnlich wie es für die Rennstrecke in Zolder - ein richtiges Lastenheft verabschiedet wird. Allerdings soll dies nicht so schwer wiegen, dass interessierte Investoren abgeschreckt werden.
Rubens Barrichello:"Michael hat vielleicht etwas mehr Talent, aber wenn man uns beide mit einem Löwen in einen Käfig sperren würde, dann verspreche ich, dass ich ziemlich lebendig herauskommen würde!"