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Senna und die unendliche Geschichte.

Das Formel 1 Forum - Gerüchte, Meinungen, Tests & Rennen.
Beitrag Samstag, 28. April 2007

Beiträge: 0
Das die Mühlen der Justiz langsam arbeiten ist nichts neues, auch wenn die italienische Justiz für meinen Geschmack zu lange daran arbeitet, um den grässlichen Unfall von Ayrton Senna am 1. Mai 1994 in Imola endlich abzuschliessen. Patrick Head, angeklagt des "schuldhaften" Totschlages, ist mit seiner wiederholten Berufung vom 13. Aprill 2007 bei der italienischen Staatsanwaltschaft schon wieder abgeblitzt. Es bleibt vorerst dabei, so zumindest die italienische "Corte Suprema". Patrick Head, TD und Anteilseigner des Williams-Team, muss weiterhin damit leben, dass das höchste italienische Strafgericht ihn wegen fahrlässigen Totschlag bestraft. Bei der erneuten Berufung von PH wo dieser verlangte frei gesprochen und nicht vorbestraft zu werden gab die Corte Suprema zu bedenken, dass die Fakten leider ein anderes Bild ergeben würden. Das stümperhafte Vorgehen an der Lenkstange von Senna unter der Verantwortung von Patrick Head und Adrian Newey (der btw endgültig von jeglicher Verantwortung/Schuld freigesprochen wurde) , würden der italienischen Staatsanwaltschaft keinen anderen Spielraum lassen und darum habe man die Berufung abschmettern müssen. PH sei sogar in doppelter Sicht schuld und verantwortlich für das Drama um Ayrton Senna, weil Head als TD das hätte vorraussehen müssen oder zumindest es verhindern können. Was haltet ihr davon?

Der 1. Mai ein Gedenktag für alle F-1 Fans. Was für ein tragischer GP und nicht nur für Ayrton, auch der symphatische Roland Ratzenberger musste sein Leben lassen in Imola.

Der tödliche Unfall von Ayrton Senna und was von ihm und sein Auto übrig blieb:
Bild

Auch Rubens Barrichello kam dem Tod mit dieser Lufteinlage nur knapp davon:
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Und hier der schon im Cockpit leblose Roland Ratzenberger:
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Beiträge: 3303
DrSpeed hat geschrieben:
Das die Mühlen der Justiz langsam arbeiten ist nichts neues, auch wenn die italienische Justiz für meinen Geschmack zu lange daran arbeitet, um den grässlichen Unfall von Ayrton Senna am 1. Mai 1994 in Imola endlich abzuschliessen. Patrick Head, angeklagt des "schuldhaften" Totschlages, ist mit seiner wiederholten Berufung vom 13. Aprill 2007 bei der italienischen Staatsanwaltschaft schon wieder abgeblitzt. Es bleibt vorerst dabei, so zumindest die italienische "Corte Suprema". Patrick Head, TD und Anteilseigner des Williams-Team, muss weiterhin damit leben, dass das höchste italienische Strafgericht ihn wegen fahrlässigen Totschlag bestraft. Bei der erneuten Berufung von PH wo dieser verlangte frei gesprochen und nicht vorbestraft zu werden gab die Corte Suprema zu bedenken, dass die Fakten leider ein anderes Bild ergeben würden. Das stümperhafte Vorgehen an der Lenkstange von Senna unter der Verantwortung von Patrick Head und Adrian Newey (der btw endgültig von jeglicher Verantwortung/Schuld freigesprochen wurde) , würden der italienischen Staatsanwaltschaft keinen anderen Spielraum lassen und darum habe man die Berufung abschmettern müssen. PH sei sogar in doppelter Sicht schuld und verantwortlich für das Drama um Ayrton Senna, weil Head als TD das hätte vorraussehen müssen oder zumindest es verhindern können. Was haltet ihr davon?

Der 1. Mai ein Gedenktag für alle F-1 Fans. Was für ein tragischer GP und nicht nur für Ayrton, auch der symphatische Roland Ratzenberger musste sein Leben lassen in Imola.

Der tödliche Unfall von Ayrton Senna und was von ihm und sein Auto übrig blieb:
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Auch Rubens Barrichello kam dem Tod mit dieser Lufteinlage nur knapp davon:
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Und hier der schon im Cockpit leblose Roland Ratzenberger:
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Für mich ist dieses ganze Gerichtsverfahren mittlerweile nur eine Farce ,die man eigentlich nicht ernst nehmen dürfte wenn der Hintergrund nicht so ernst wäre .

Rennwagen sind Konstruktionen die im Normalfall von den Teams hergestellt werden . Für Eigenbauten gibts nun einmal keine Garantie und keine Regressansprüche . Jeder Rennfahrer der sich in ein Rennauto setzt weiss das und er geht dieses Risiko bewusst ein .
Wenn die italienische Staatsanwaltschaft nun einen Hype daraus macht ,das an der Lenkung von Seiten Williams "manipuliert " wurde ,bzw. das Williams die Lenkung "eigenmächtrig umgebaut" hat , so ist das doch eigentlich eine Gerichtsposse . Die Lenkung wurde von Williams konstruiert und gebaut also ist ein Umbau keine Manipulation und schon lange kein eigenwilliger Umbau ..

Das die Lenkung gebrochen ist ,ist tragisch ,keine Frage . Die Gründe dafür sind (zumindest mir ) bisher nach wie vor unbekannt .

War die Schweißnaht unfachmännisch gemacht ,war das Material zu dünn ,die konstruktion grundsätzlich unterdimensioniert ???? kein Ahnung . Was darf man denn unter stümperhaftem Vorgehen an der Lenkstange verstehen ?
Die Begründung das PH auch noch doppelt schuld wäre ist m.M. nach ebenfalls lächerlich .
Keiner käme auch nur ansatzweise in Italien auf die Idee Todt oder gar Montezemolo verantwortlich zu machen ,wenn Kimi beim nächsten GP
eine Radmutter verliert und die jemandem an den kopf fliegt .
Bei der Begründung die im Falle PH gegeben wird würde das nämlich bedeuten das die beiden das vorher hätten sehen müssen aber auf eine doppelte Kontrolle der Radmutter verzichtet haben .

Sorry wenn ich jetzt (wieder mal ) deinen Nationalstolz treffe aber die italienische Staatsanwaltschaft und der italienische Gesetzgeber haben meiner bescheidenen Meinung in diesem Punkt der Verantwortlichkeit ein Rad ab . Ich kenne kein halbwegs zivilisiertes Land wo es eine ähnliche Gesetzgebung gäbe . PH ist ja nicht der erste ,der unter dieser Gesetzesposse zu leiden hat bzw. hatte .
Der Trips Unfall ( wie war das da damals eigentlich mit Enzo ) ,der Rindt Unfall und die damit verbundene World Wide Racing Posse im Folgejahr haben ja schon früher gezeigt das die Italiner mit dieser Gesetzeslage einmalig sind . Wäre Senna in Hockenheim oder in jedem anderen Land tötlich verunglückt . kein Gericht hätte sich damit befasst .
Das ganze jetzt über ein Jahrzehnt immer wieder auf zu rollen zeigt für mich eigentlich nur das die italienischen Gerichte wohl sonst nicht nicht viel zu tun haben oder das sich ein sehr eifriger Staatsanwalt profilieren möchte .

Beitrag Samstag, 28. April 2007

Beiträge: 2951
Hallo
Ich finde man sollte damit langsam mal aufhören, denn es ist zwar gut den Schuldigen für diesen tragischen Unfall zu finden, es ist möglicherweise aber gar nicht mehr herrauszufinden wer den Unfall verschuldet hat. Mir ist schleierhaft warum sich dieser Fall jetzt schon 13 (!) Jahre zieht. Sicherlich war Senna einer der besten (wenn nicht der beste) Rennfahrer aller Zeiten, aber ihn wird (selbst wenn man den Schuldigen findet) das ganze nicht wieder lebendig machen.
:cry: :cry: :cry:
R.I.P. Marco Simoncelli
20.01.1987-23.10.2011

Beitrag Samstag, 28. April 2007

Beiträge: 45812
Ich finde das Ganze auch einfach nur hässlich. Ich verfolge das ganze auch nicht wirklich, eine Chronologie des Verfahrens wäre vielleicht mal ganz interessant. Auch von den Gerichtsprozessen damals von Von Tripps und Rindt weiß ich nichts. Vielleicht kann mich da ja wer aufklären. Wäre Yesterday nicht der bessere Ort für diesen Thread?

Beitrag Samstag, 28. April 2007

Beiträge: 3303
MichaelZ hat geschrieben:
Ich finde das Ganze auch einfach nur hässlich. Ich verfolge das ganze auch nicht wirklich, eine Chronologie des Verfahrens wäre vielleicht mal ganz interessant. Auch von den Gerichtsprozessen damals von Von Tripps und Rindt weiß ich nichts. Vielleicht kann mich da ja wer aufklären. Wäre Yesterday nicht der bessere Ort für diesen Thread?


Aber Micha ,was los ? Greift die Alsheimer jetzt auch schon die Jugend an :-)

Von Lotus Ableger World Wide Racing in Monza 1971 mit dem gold schwarzen 56er Turbinen-Lotus hatten wir es doch erst neulich :-) .

Beim Trips Unfall war auch irgend was aber da müsste man mal nachlesen oder Alfa fragen

Beitrag Samstag, 28. April 2007

Beiträge: 1229
ich finds irgenwie kacke das die sich noch drum kümern da von würd Senna auch leider nicht lebendig :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:
Bild

Beitrag Samstag, 28. April 2007

Beiträge: 5455
Es kann nicht die Frage sein, ob Senna durch eine Verurteilung eines Schuldigen wieder leben würde. Ein Mörder wird auch verurteilt, wenn er gefasst wird. Davon wird das Mordopfer auch nicht wieder lebendig.
Aber ich schließ' mich hier ganz dem Beitrag von LotusFan an (und das passiert nicht wirklich oft :wink: ). Das Ganze wäre, ohne den ernsten Hintergrund, einfach nur lächerlich.
Formel-Autos sind immer Prototypen. Und wenn der Hersteller (in dem Fall Williams) daran etwas ändert, kann das mal gewiss nicht als 'Manipulation' hingestellt werden. Es ist das gute Recht des Herstellers und gehört zu seinen ureigensten Aufgaben. Mir ist auch völlig schleierhaft, wie bewiesen werden soll, dass da stümperhaft gearbeitet wurde. Ich behaupte mal, das gerade Head (und ganz sicher auch Frank Williams) sehr gewissenhafte 'Autobauer' sind.
Was die italiänische Staatsanwaltschaft und Gerichtsbarkeit sich bei der Sache denkt, wird mir wahrscheinlich immer verschlossen bleiben :!:
Ich muss aufhören zu sagen 'Wie blöd kann man eigentlich sein'. Einige sehen das als Herausforderung!

Beitrag Samstag, 28. April 2007

Beiträge: 7
Das ist die Kurzübersicht der gesamten Prozess-Chronik - der Text stammt vom Mai 2005':



Ende im Senna-Prozess nach elf Jahren: Keine Strafen – aber Verantwortung für Patrick Head


Elf Jahre nach dem Tod von Ayrton Senna in Imola fiel in Bologna am Nürburgring-Freitag das vorerst letzte Urteil im Prozess um Ursache, Schuld und Verantwortung für den Unfall des dreimaligen Weltmeisters am 1. Mai 1994: Ein Freispruch für den damaligen Williams-Designer Adrian Newey, „weil er als Designer nicht für spätere Veränderungen am Auto verantwortlich gemacht werden kann.“ Bei Technikchef Patrick Head sieht die Sache etwas anders aus: Zwar wurde das Verfahren gegen ihn wegen Verjährung eingestellt – allerdings mit der Feststellung, dass er die Verantwortung für unsachgemäße Modifikationen an der Lenksäule des Autos trage, die deshalb gebrochen sei.

Im Prinzip war vieles in diesem endlosen Prozess von Anfang an vor allem eine politische Farce: Worum es eigentlich ging, die Unfallursache zu klären – das war eigentlich schon in der ersten Runde 1997 erreicht worden. Und das, obwohl die Formel-1-Szene von Anfang an mauerte. Bernie Ecclestone, als Zeuge vorgeladen, erschien im Mai 1997 gar nicht erst, seine Vorstellungen sahen die Formel 1 als quasi rechtsfreien Raum, in dem ordentliche Gerichte nichts zu suchen haben. Andere kamen zwar, blockten aber gewaltig ab, erinnerten sich an nichts mehr, wie Damon Hill, oder machten wie David Coulthard sehr zweifelhafte Aussagen - von oben unter Druck gesetzt? An einer Aufklärung schien in der Formel-1-Szene niemand interessiert - und das betroffenen Williams-Team schon überhaupt nicht: „Williams hat sich von Anfang an sehr unkooperativ verhalten“, erinnert sich der italienische Ex-Formel-1- und heutige Audi-Pilot Emanuele Pirro, Mitglied der offiziellen Untersuchungskommission, die ja schon den Bruch der Lenksäule als Unfallursache ermittelt hatte.

Staatsanwalt Maurizio Passarini gelang es damals trotzdem, anhand von Gutachten und elektronisch leicht bearbeiteten Aufnahmen aus der Inboard-Kamera aus Sennas Cockpit genau diesen Fakt sehr schlüssig zu untermauern – und auch zu zeigen, dass offensichtlich schlampig gearbeitet worden war. Seine Strafanträge richteten sich gegen die beiden verantwortlichen Williams-Techniker Patrick Head und Adrian Newey, für die er jeweils ein Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung forderte, „ weil von Technikern ihrer Qualifikation verantwortungsbewusstes Arbeiten verlangt werden muss, auch wenn sie vielleicht unter Druck standen, weil Senna selbst Modifikationen gefordert hat.“

Am 16. Dezember 1997 wurden die ersten Urteile gesprochen: Freisprüche – aber solche zweiter Klasse. In der Urteilsbegründung stand eindeutig, dass ein Bruch der Lenksäule am Williams die Ursache für den Senna-Unfall gewesen sein musste. Dass es damals zu keiner Verurteilung der Williams-Spitze kam, lag lediglich daran, dass keine eindeutige persönliche Schuldzuweisung an die Technikchefs Patrick Head und Adrian Newey möglich war und dass es für eine Verurteilung eben notwendig sei, einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen dem persönlichen Handeln des Einzelnen und den Konsequenzen herzustellen. Der Bruch der Lenksäule sei aber die einzig logische und schlüssige Erklärung für den Unfall, betonte Richter Antonio Costanzo.

Doch in einem Berufungsverfahren, 1999 dann plötzlich innerhalb weniger Wochen ohne weitere Anhörungen von einem übergeordneten, bisher mit der Angelegenheit nicht befassten Gericht durchgezogen, wurde dann selbst diese Feststellung weiter abgeschwächt. Ganz zhufällig natürlich nach einigen mehr oder wenigen deutlichen Hinweisen auf die Gefährdung von GP-Rennen in Italien aus führenden Formel-1-Kreisen... Die Formel-1-Politik schien ihr Ziel erreicht zu haben. Bis der oberste italienische Gerichtshof dann 2004 entschied, das an sich 1999 abgeschlossene Verfahren noch einmal aufzunehmen – offiziell wegen Formfehlern. In höheren italienischen Justizkreisen war Unmut aufgekommen, dass offenbar auf Grund des politischen Drucks in der Berufung alle vorher vorliegenden Fakten völlig unter den Tisch gekehrt wurden. Jetzt wurden zumindest diese Tatsachen wieder klargestellt – die Verantwortung von Patrick Head – auch ohne Strafe – aufgezeigt. Woraufhin Heads Anwalt jetzt in Italien schon erklärte, man werde die schriftliche Urteilsbegründung abwarten – und dann möglicherweise noch einmal in die Berufung gehen...


Noch eine Anmerkung: Die technischen Gutachten, die damals 97 vorgelegt wurden, unter anderem von einem Institut, das auch Flugzeugabstürze untersucht, waren sehr eindeutig. Sie sagten ganz klar aus, dass es sich beim Bruch der Lenksäule um Ermüdungs- und nicht um Gewaltbrüche handelt - das kann man mit heutiger Technologie ja feststellen. Und es wurde auch dargestellt, dass insofern unsachgemäß gearbeitet wurde, als die Übergänge an der Schweißnaht nicht "fließend rund" gemacht waren, sondern mit einer -"Ecke", wodurch den wirkenden Kräften ein Angriffspunkt, quasi eine "Sollbruchstelle" geboten wurde.
Bis dahin und bis zum Urteil 97 hat der Prozess also durchaus Sinn gemacht... Alles was danach kam, war tatsächlich irgendwo überflüssig - aber letztlich die Folge davon, dass Williams das erste Urteil nicht akzeptieren wollte und dabei auch von höheren Stellen, die politischen
Druck gemacht haben, unterstützt wurde.

Beitrag Samstag, 28. April 2007

Beiträge: 3303
ksturm hat geschrieben:
Das ist die Kurzübersicht der gesamten Prozess-Chronik - der Text stammt vom Mai 2005':



Ende im Senna-Prozess nach elf Jahren: Keine Strafen – aber Verantwortung für Patrick Head


Elf Jahre nach dem Tod von Ayrton Senna in Imola fiel in Bologna am Nürburgring-Freitag das vorerst letzte Urteil im Prozess um Ursache, Schuld und Verantwortung für den Unfall des dreimaligen Weltmeisters am 1. Mai 1994: Ein Freispruch für den damaligen Williams-Designer Adrian Newey, „weil er als Designer nicht für spätere Veränderungen am Auto verantwortlich gemacht werden kann.“ Bei Technikchef Patrick Head sieht die Sache etwas anders aus: Zwar wurde das Verfahren gegen ihn wegen Verjährung eingestellt – allerdings mit der Feststellung, dass er die Verantwortung für unsachgemäße Modifikationen an der Lenksäule des Autos trage, die deshalb gebrochen sei.

Im Prinzip war vieles in diesem endlosen Prozess von Anfang an vor allem eine politische Farce: Worum es eigentlich ging, die Unfallursache zu klären – das war eigentlich schon in der ersten Runde 1997 erreicht worden. Und das, obwohl die Formel-1-Szene von Anfang an mauerte. Bernie Ecclestone, als Zeuge vorgeladen, erschien im Mai 1997 gar nicht erst, seine Vorstellungen sahen die Formel 1 als quasi rechtsfreien Raum, in dem ordentliche Gerichte nichts zu suchen haben. Andere kamen zwar, blockten aber gewaltig ab, erinnerten sich an nichts mehr, wie Damon Hill, oder machten wie David Coulthard sehr zweifelhafte Aussagen - von oben unter Druck gesetzt? An einer Aufklärung schien in der Formel-1-Szene niemand interessiert - und das betroffenen Williams-Team schon überhaupt nicht: „Williams hat sich von Anfang an sehr unkooperativ verhalten“, erinnert sich der italienische Ex-Formel-1- und heutige Audi-Pilot Emanuele Pirro, Mitglied der offiziellen Untersuchungskommission, die ja schon den Bruch der Lenksäule als Unfallursache ermittelt hatte.

Staatsanwalt Maurizio Passarini gelang es damals trotzdem, anhand von Gutachten und elektronisch leicht bearbeiteten Aufnahmen aus der Inboard-Kamera aus Sennas Cockpit genau diesen Fakt sehr schlüssig zu untermauern – und auch zu zeigen, dass offensichtlich schlampig gearbeitet worden war. Seine Strafanträge richteten sich gegen die beiden verantwortlichen Williams-Techniker Patrick Head und Adrian Newey, für die er jeweils ein Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung forderte, „ weil von Technikern ihrer Qualifikation verantwortungsbewusstes Arbeiten verlangt werden muss, auch wenn sie vielleicht unter Druck standen, weil Senna selbst Modifikationen gefordert hat.“

Am 16. Dezember 1997 wurden die ersten Urteile gesprochen: Freisprüche – aber solche zweiter Klasse. In der Urteilsbegründung stand eindeutig, dass ein Bruch der Lenksäule am Williams die Ursache für den Senna-Unfall gewesen sein musste. Dass es damals zu keiner Verurteilung der Williams-Spitze kam, lag lediglich daran, dass keine eindeutige persönliche Schuldzuweisung an die Technikchefs Patrick Head und Adrian Newey möglich war und dass es für eine Verurteilung eben notwendig sei, einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen dem persönlichen Handeln des Einzelnen und den Konsequenzen herzustellen. Der Bruch der Lenksäule sei aber die einzig logische und schlüssige Erklärung für den Unfall, betonte Richter Antonio Costanzo.

Doch in einem Berufungsverfahren, 1999 dann plötzlich innerhalb weniger Wochen ohne weitere Anhörungen von einem übergeordneten, bisher mit der Angelegenheit nicht befassten Gericht durchgezogen, wurde dann selbst diese Feststellung weiter abgeschwächt. Ganz zhufällig natürlich nach einigen mehr oder wenigen deutlichen Hinweisen auf die Gefährdung von GP-Rennen in Italien aus führenden Formel-1-Kreisen... Die Formel-1-Politik schien ihr Ziel erreicht zu haben. Bis der oberste italienische Gerichtshof dann 2004 entschied, das an sich 1999 abgeschlossene Verfahren noch einmal aufzunehmen – offiziell wegen Formfehlern. In höheren italienischen Justizkreisen war Unmut aufgekommen, dass offenbar auf Grund des politischen Drucks in der Berufung alle vorher vorliegenden Fakten völlig unter den Tisch gekehrt wurden. Jetzt wurden zumindest diese Tatsachen wieder klargestellt – die Verantwortung von Patrick Head – auch ohne Strafe – aufgezeigt. Woraufhin Heads Anwalt jetzt in Italien schon erklärte, man werde die schriftliche Urteilsbegründung abwarten – und dann möglicherweise noch einmal in die Berufung gehen...


Noch eine Anmerkung: Die technischen Gutachten, die damals 97 vorgelegt wurden, unter anderem von einem Institut, das auch Flugzeugabstürze untersucht, waren sehr eindeutig. Sie sagten ganz klar aus, dass es sich beim Bruch der Lenksäule um Ermüdungs- und nicht um Gewaltbrüche handelt - das kann man mit heutiger Technologie ja feststellen. Und es wurde auch dargestellt, dass insofern unsachgemäß gearbeitet wurde, als die Übergänge an der Schweißnaht nicht "fließend rund" gemacht waren, sondern mit einer -"Ecke", wodurch den wirkenden Kräften ein Angriffspunkt, quasi eine "Sollbruchstelle" geboten wurde.
Bis dahin und bis zum Urteil 97 hat der Prozess also durchaus Sinn gemacht... Alles was danach kam, war tatsächlich irgendwo überflüssig - aber letztlich die Folge davon, dass Williams das erste Urteil nicht akzeptieren wollte und dabei auch von höheren Stellen, die politischen
Druck gemacht haben, unterstützt wurde.


Danke für die Zusammenfassung : Es wäre natürlich mächtig gewaltig interessant mal aus wirklich berufenenem Munde ( wer von uns besucht schon alle GPs und ist immer und überall hautnah dabei :-) ) eine persönliche Meinung zur Schuldfrage eines Patrik Head zu hören .
Wie ich schon eingegangs sagte ist für mich ein Rennwagen ein Prototyp ohne Anspruch auf Garantie oder sonstige rechtlich relevante Normen ausser dem Regelwerk der entsprechenden Sportart . Jeder Rennfahrer ,der in einen Rennwagen einsteigt weiss ,das er sich einer Gefahr aussetzt und nimmt diese Gefahr in Kauf . Es gab ja schon eine Reihe von Gerichtsverfahren insbesondere in Italien und auch in USA . Rindts Monza Unfall zog ja damals die selben Kreise . Donohue und die Klage der Familie gegen den Reifenhersteller und einige andere Gerichtsverfahren wurden ja geführt .

Macht eine solche Gerichtsbahrkeit eigentlich Rennveranstaltungen in Italien nicht zum Lotteriespiel für alle Rennställe ,Teamchefs und Techniker ?

Beitrag Samstag, 28. April 2007

Beiträge: 7
Eines vorneweg: Die Rechtslage ist nicht nur in Italien so, sondern in vielen Ländern - im Prinzip auch in Deutschland. Auch nach dem Lauda-Unfall am Nürburgring wurde zum Beispiel das Wrack von der Staatsanwaltschaft erst einmal beschlagnahmt. Die Frage ist halt dann immer, ob ein genügender "Anfangsverdacht" auf schuldhaftes Verhalten vorliegt, so dass ein Verfahren eingeleitet wird.

Zweitens: Natürlich ist mir klar, dass technische Defekte an Rennautos nie auszuschließen sind, das sie irgendwo zum Rennsport gehören. Das rechtfertigt aber meiner Meinung nach nicht, sämtliche offensichtlichen Schlampereien ebenfalls als '"normal" zu betrachten, gerade dann nicht, wenn sie von Teams und Technikern begangen werden, die es eigentlich besser wissen müssten.

Die Frage nach Schuld würde ich vielleicht erst einmal in Frage nach der Verantwortung umbenennen. Und Verantwortung sehe ich bei Patrick Head schon, auch wenn ich nicht sicher bin, ob wirklich er es war, der diese Hektik-Aktion des Lenkung Schweißens in Imola - und dass das damals erst am Donnerstag in Imola passiert ist, davon bin ich auf Grund einiger Hintergrundinformationen überzeugt - initiert hat. Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, dass er als technischer Direktor eines Teams von so etwas wissen und es überprüfen muss.

Insofern fand ich persönlich es wichtig, dass die diese Fakten klargestellt wurden - auch wenn das leider öffentlich aus verschiednenen Gründen gerade in England und Deutschland oft nicht richtig rüberkam. Aber gerade weil Williams sofort nach dem Unfall und auch später noch ja überall eine extreme Verleugnungs- und Vertuschungsstrategie verfolgt hat - was natürlich auch versicherungstechnische Gründe hatte, war mir diese Aufklärung wichtig, schon damit diese Fahrfehlergerüchte und noch gröberer Unsinn endlich mal vom Tisch kam. Dass daraus nun unbedingt eine massivere "Bestrafung" hätte erfolgen müssen, sehe ich nicht - immerhin war ja juristisch eindeutig nur Fahrlässigkeit im Spiel, ein Fehler eben. Und letztlich muss jeder, der damals an der Aktion beteiligt war, mit seinem eigenen Gewissen leben... Das sollte eigentlich für die meisten Menschen "Strafe" genug sein.

Beitrag Sonntag, 29. April 2007

Beiträge: 45812
@Karin: Danke für die Chronologie. Ich weiß trotzdem nicht, was ich von dem Prozess halten soll...

Aber das mit den rechtlichen Konsequenzen ist tatsächlich ein Problem, sehr schlimm ist das ja auch in Indiana, also Indianapolis, deshalb sind 2005 auch nur wie viel Autos gestartet - gut lassen wir das. Aber mich würd da auch mal interessieren, was da genau so rechtliche Probleme geben kann und ob es da nach Unfällen beim Indy 500 auch schon KLagen gab?

Beitrag Sonntag, 29. April 2007

Beiträge: 0
Ich bin das ganze ein bisschen hier am verfolgen.

Und Meiner Meinung nach (Ich betone Meiner Meinung)
würde es diesen ganzen Rummel niht geben, oder hätte es ihn nie gegeben, wenn, setzen wir mal den Fall, Hill und nicht Senna wäre damals verunglückt.

Senna war zu der Zeit ein großer Superstar, einer der Besten rennfahrer der damaligen Zeit, Hill war damals noch recht unbekannt in der F1.
Um ihn wäre nicht so einen Rummel gemacht worden.

Gut, wenn wirklich etwas Manipuliert gewesen sein sollte, stelle ich mir die Frage Warum? und welchen Zweck sollte Williams davon gehabt haben???

Wenn etwas an der Lenksäule verändert wurde, dann kann es einfach sein, das einem einen Fahler unterlaufen ist, unabsichtlich, denn Menschen werden von MENSCHEN gebaut, und diese Spezies ist bekannterweise NICHT perfekt, dennn NICHTS und NIEMAND ist PERFEKT, und wird es auch NIE sein)


Aber wie gesagt, das ist meine Persönliche Meinung

Beitrag Sonntag, 29. April 2007

Beiträge: 7
Man muss gerade in den USA auch unterscheiden zwischen Verfahren, die entstehen, weil die Staatsanwaltschaft sie von sich aus einleitet - und den dort so beliebten Schadenersatzklagen "Betroffener", die meist von cleveren Anwälten inszeniert werden, die ein zusätzliches Risiko für die Teams bedeuten, speziell in dem Moment, wo von einem Unfall vielleicht Zuschauer betroffen wären. Ich muss aber zugeben, dass ich mich in der amerikanischen Szene nicht so auskenne, um zu wissen, was es da schon alles an Prozessen gegeben hat. Allerdings hat sich dieser amerikanische Stil ja manchmal bis auf die Formel 1 ausgewirkt - ich denke da an den Fall Mark Donohue und die Klage gegen Gooyyear...

Noch einmal: Das Wort "Manipulation" für die Änderungen an der Lenksdäule am Williams hat auf Deutsch einen falschen Klang, das ist so eine typische Übersetzungsgeschichte: Ein Wort wird übernommen, weil es in der eigenen Sprache auch existiert - nur hat es in beiden Sprachen verschiedene Bedeutungen. Im Englischen wird das auch dafür verwendet, wenn etwas schlichtweg verändert, modifiziert wurde - oder maximal, wenn daran herumgebastelt wurde. Und letzteres trifft es ja wohl - wenn man bedenkt, dass Williams damals bei den ersten Anfragen der Justiz keine ordentliche Konstruktionszeichnung, sondern nur einen "handgemalten" Zettel vorlegen konnte. Warum das ganze so ablief, könnte seine Erklärung in der Gesamtverfassung haben, in der Williams damals nach den ersten zwei Saisonniederlagen war - wobei auch der massive Verdacht, gegen einen illegalen Gegner zu fahren, eine Rolle gespielt haben dürfte. Da ging einiges drunter und drüber - da fuhr man zum Beispiel zum Testen und vergaß wichtige neue Teie zu Hause im Werk... Mir erschein es immer plausibel, dass man da einfach auch vorher vergessen hat, diese Modifikation an der Lenksäule rechtzeitig und in Ruhe zu machen - gerade, weil Senna den letzten Test vor Imola nicht fuhr... Und dann ist es einem plötzlich wieder eingefallen und man wollte es dann halt am Donnerstag in Imola noch schnell erledigen, bevor es Ärger gibt... Beweisen kann ich das nicht - aber ich kenne einige inoffizielle Aussagen von Leuten, die damals in der Williams-Box gearbeitet haben, die stark in diese Richtung weisen. Dass die alle offiziell nichts sagen wollten, ist aber auch klar - die wollten ja in der Formel1 weiterarbeiten.

Zu der Tatsache, "Menschen machen nun mal Fehler" muss ich allerdings sagen, so wahr das auch ist - das kann keine Entschuldigung für Fahrlässigkeit sein - und im normalen Leben schützt ja die Feststellung "kein Vorsatz, sondern "nur" fahrlässig", auch nicht vor Strafverfolgung. Als komplett rechtsfreien Raum, wo jeder so schlampig sein kann, wie er mag, sehe ich die Formel 1 auch nicht. Insofern bleibe ich dabei - es war richtig, den Unfall zu untersuchen, die Dinge klarzustellen, und das war nur durch ein juristisches Verfahren möglich.

Und nochmal: Den ganzen Wirbel über das erste, sehr vernünftige Urteil hinaus hat nicht in erster Linie die italienische Justiz veranstaltet, sondern andere, die diese Justiz nicht akzeptieren wollten. Dass es nur zu dem Verfahren kam, weil der Unfall Senna betraf, kann ich auch nicht unterschreiben - aus der historischen Erfahrung, dass ja das Verfahren über den Peterson-Unfall 78 auch konsquent durchgezogen wurde. 'Und bei allem Respekt - aber einsolcher absoluter Welt-Superstar war Ronnie Peterson bei all seinen Erfolgen und Qualitäten auch nicht...

Beitrag Sonntag, 29. April 2007

Beiträge: 3303
ksturm hat geschrieben:
Man muss gerade in den USA auch unterscheiden zwischen Verfahren, die entstehen, weil die Staatsanwaltschaft sie von sich aus einleitet - und den dort so beliebten Schadenersatzklagen "Betroffener", die meist von cleveren Anwälten inszeniert werden, die ein zusätzliches Risiko für die Teams bedeuten, speziell in dem Moment, wo von einem Unfall vielleicht Zuschauer betroffen wären. Ich muss aber zugeben, dass ich mich in der amerikanischen Szene nicht so auskenne, um zu wissen, was es da schon alles an Prozessen gegeben hat. Allerdings hat sich dieser amerikanische Stil ja manchmal bis auf die Formel 1 ausgewirkt - ich denke da an den Fall Mark Donohue und die Klage gegen Gooyyear...

Noch einmal: Das Wort "Manipulation" für die Änderungen an der Lenksdäule am Williams hat auf Deutsch einen falschen Klang, das ist so eine typische Übersetzungsgeschichte: Ein Wort wird übernommen, weil es in der eigenen Sprache auch existiert - nur hat es in beiden Sprachen verschiedene Bedeutungen. Im Englischen wird das auch dafür verwendet, wenn etwas schlichtweg verändert, modifiziert wurde - oder maximal, wenn daran herumgebastelt wurde. Und letzteres trifft es ja wohl - wenn man bedenkt, dass Williams damals bei den ersten Anfragen der Justiz keine ordentliche Konstruktionszeichnung, sondern nur einen "handgemalten" Zettel vorlegen konnte. Warum das ganze so ablief, könnte seine Erklärung in der Gesamtverfassung haben, in der Williams damals nach den ersten zwei Saisonniederlagen war - wobei auch der massive Verdacht, gegen einen illegalen Gegner zu fahren, eine Rolle gespielt haben dürfte. Da ging einiges drunter und drüber - da fuhr man zum Beispiel zum Testen und vergaß wichtige neue Teie zu Hause im Werk... Mir erschein es immer plausibel, dass man da einfach auch vorher vergessen hat, diese Modifikation an der Lenksäule rechtzeitig und in Ruhe zu machen - gerade, weil Senna den letzten Test vor Imola nicht fuhr... Und dann ist es einem plötzlich wieder eingefallen und man wollte es dann halt am Donnerstag in Imola noch schnell erledigen, bevor es Ärger gibt... Beweisen kann ich das nicht - aber ich kenne einige inoffizielle Aussagen von Leuten, die damals in der Williams-Box gearbeitet haben, die stark in diese Richtung weisen. Dass die alle offiziell nichts sagen wollten, ist aber auch klar - die wollten ja in der Formel1 weiterarbeiten.

Zu der Tatsache, "Menschen machen nun mal Fehler" muss ich allerdings sagen, so wahr das auch ist - das kann keine Entschuldigung für Fahrlässigkeit sein - und im normalen Leben schützt ja die Feststellung "kein Vorsatz, sondern "nur" fahrlässig", auch nicht vor Strafverfolgung. Als komplett rechtsfreien Raum, wo jeder so schlampig sein kann, wie er mag, sehe ich die Formel 1 auch nicht. Insofern bleibe ich dabei - es war richtig, den Unfall zu untersuchen, die Dinge klarzustellen, und das war nur durch ein juristisches Verfahren möglich.

Und nochmal: Den ganzen Wirbel über das erste, sehr vernünftige Urteil hinaus hat nicht in erster Linie die italienische Justiz veranstaltet, sondern andere, die diese Justiz nicht akzeptieren wollten. Dass es nur zu dem Verfahren kam, weil der Unfall Senna betraf, kann ich auch nicht unterschreiben - aus der historischen Erfahrung, dass ja das Verfahren über den Peterson-Unfall 78 auch konsquent durchgezogen wurde. 'Und bei allem Respekt - aber einsolcher absoluter Welt-Superstar war Ronnie Peterson bei all seinen Erfolgen und Qualitäten auch nicht...


Das die Amis in bestimmten Fällen schon mal "spinnen " wissen wir ja spätestens seit den Microwellenaufklebern " nicht für lebende Tiere " und dem 62, 4 Grad warmen Kaffee in der Imbissbude :-)

Das es auch in Deutschland und in jedem anderen halbwegs zivilisierten Land Untersuchungen der Staatsanwaltschaft gibt ,wenn ein Mensch auf noch nicht geklärte Weise ums Leben kommt ,ist auch klar . Ich glaube allerdings nicht das ein vergleichbarer Gerichtsfall in Deutschland oder Frankreich möglich wäre .

Das mit dem handgeschriebenen Zettel ist angesichts der Perfektionierung innerhalb der F1 sicher eine Posse aber wo steht in Stein gemeiselt das ein F1 Team seine Autos nach Konstruktionszeichnungen bauen muss . Mein "Freund" der Rudi Krause hatte nie auch nur eine einzige Zeichnung(nicht mal auf der berühmten Serviette ) von seinem Eigenbau und ist trotztdem beim GP in Deutschland gestartet :-) Ok ,das ist natürlich kein Vergleich :-)
Das es bei Williams anno 94 nicht so lief wie gewünscht ,wurde hier ja schon des öfteren diskutiert und leider gottes immer wieder ins Reich der Fabel verwiesen . Schön das dies nun mal von der sicherlich am best informiertesten Quelle dieses Forums bestätigt wird .
Das mit dem "... der massive Verdacht, gegen einen illegalen Gegner zu fahren..." wird dir hier auch nicht nur Freunde einbringen :-)
Leider seh ich das genauso . Die Äusserungen von Senna ,der ja eigentlich immer ziemlich genau wusste was er sagt ,sprachen ja Bände und es gab ja damals bei den ersten Rennen auch noch andere Stimmen die ähnliche Aussagen machten .
Dazu kam noch das Williams mit dem Chassis wohl erhebliche Probleme hatte und das Verbot der elektronischen Hilfen nur sehr schwer verarbeiten konnte . Das Senna mit seiner Sitzposition im Williams unglücklich war ,wurde auch schon oft geschrieben und würde die kurzfristige Veränderung an der Lenksäule erklären .
Ich war ja nun auch schon eins ,zweimal ziemlich nah dran wenn die F1 Teams getestet haben oder wenn das erste Training rum war und der Fahrer mehr oder weniger enttäuscht den Helm und die Handschuhe in die Ecke geworfen hat .
Wenn ich da manchmal geschaut habe mit was für Werkzeugen und Techniken gearbeitet wurde um schnell was zu ändern , kamen immer wieder Erinnerungen an sibirische Heimwerker hoch . Und so wird das wohl auch bei Williams gelaufen sein . Senna macht Druck ,das Team reagiert baut um ,alles muss fix gehen und schon passieren solche Fehler .

Das es allein am Namen Senna hing glaube ich auch nicht . Peterson ist mir gar nicht eingefallen aber stimmt da gabs ja auch dieses "Theater " (sorry aber ... :-) ) .Aber ich glaube die Ärzte und das Krankenhaus wurden damals nicht verurteilt !!! Und Hunt ,der wie sich Jahre später wohl rausstellte, der eigentliche schuldige am Unfall war ,auch nicht !!! Da mussten andere den kopf für hin halten
Von daher halte ich nicht so viel von Verfahren dieser Art weil ausser jeder Menge kaputten Geschirr nichts dabei raus kommt .

Beitrag Montag, 30. April 2007

Beiträge: 1313
@ksturm:endlich mal jemand,der sich anscheinend mit der Materie der Qualitätssicherung und Produkthaftung auskennt :!:

LotusFan hat geschrieben:
...
Das mit dem handgeschriebenen Zettel ist angesichts der Perfektionierung innerhalb der F1 sicher eine Posse aber wo steht in Stein gemeiselt das ein F1 Team seine Autos nach Konstruktionszeichnungen bauen muss . Mein "Freund" der Rudi Krause hatte nie auch nur eine einzige Zeichnung(nicht mal auf der berühmten Serviette ) von seinem Eigenbau und ist trotztdem beim GP in Deutschland gestartet :-) Ok ,das ist natürlich kein Vergleich :-)
...

Du kannst deine Zeichnungen auch auf Scheisshauspapier machen,aber es geht immer um die Rückverfolgbarkeit und das jemand die Kappe im Fehlerfall auf hat.
Bevor bei uns eine Zeichnung freigegeben wird,durchläuft sich noch zwei Stationen zur Prüfung des technischen Inhalts.

Stellen wir uns mal vor, Senna wäre mit seinem Wagen in Zuschauer gerast. Da hört bei mir der Spaß mit Hinterhofbastelei auf. Patrick Head hat als techn. Direktor nunmal die oberste Verantwortung. Er muss nicht alles wissen,aber er muss seinen Leuten so ins Gewissen reden können,damit sie nach besten Wissen und Gewissen arbeiten.
"Das wird schon ein Rennen gut gehen." kann da eine fatale Kette auslösen.
Vor 10 Jahren hätte ich den Fall auch noch etwas relaxter gesehen,aber nach den Jahren der Berufserfahrung...sorry Patrick,aber kein Mitleid von mir.
Wer richtig bremst ist schneller!

Beitrag Montag, 30. April 2007

Beiträge: 0
Bei allem guten Willen darf man nicht vergessen wer zu der Zeit Verantwortung trug, wie schon von "ksturm" angesprochen. PH! Er hat die nicht ganz einwandfreien Veränderrungen an der Lenkstange veranlasst, beobachtet und leider auch zu verantworten. Prototyp hin oder her, gerade er musste wissen, was das für eventuelle Konsequenzen mit sich bringen konnte. Ob er Senna davon erzählt hat, dass die vorgenommenen Arbeiten vom FIA-TÜV :wink: bestimmt nicht abgenommen worden wären, bezweifle ich mal. Auf der anderen Seite muss man auch zugeben, dass die italienischen Gerichte es sich bestimmt nicht leicht machen. Anders kann man die nun schon über 10 Jahre dauernden Ermittlungen und Urteile nicht erklären. Was die italiener dort machen, ist von Mister Hinkelstein so gewollt (unterstelle ich mal ganz dreist). Ich bin auch nicht erfreut über diese Endlosgeschichte und wünsche mir auch endlich ein baldiges Ende.

NB: Meine persönliche Meinung ist, dass Patrick Head nicht umsonst so lange schwitzen muss. Trotzt meiner grössten Hochachtung und Respekt für Head. Btw, Senna wollte am Sonntag des Imola-GP eigentlich gar nicht in seinen Boliden steigen und das will schon was heissen bei einem Senna. Und noch etwas, MS hat in der Tat sich mehr als schäbig verhalten (besonders als angehender WMer), als er weder bei der Beerdigung von Senna noch der von Ratzenberger sich blicken liess.

Beitrag Montag, 30. April 2007

Beiträge: 3303
cobra hat geschrieben:
@ksturm:endlich mal jemand,der sich anscheinend mit der Materie der Qualitätssicherung und Produkthaftung auskennt :!:

LotusFan hat geschrieben:
...
Das mit dem handgeschriebenen Zettel ist angesichts der Perfektionierung innerhalb der F1 sicher eine Posse aber wo steht in Stein gemeiselt das ein F1 Team seine Autos nach Konstruktionszeichnungen bauen muss . Mein "Freund" der Rudi Krause hatte nie auch nur eine einzige Zeichnung(nicht mal auf der berühmten Serviette ) von seinem Eigenbau und ist trotztdem beim GP in Deutschland gestartet :-) Ok ,das ist natürlich kein Vergleich :-)
...

Du kannst deine Zeichnungen auch auf Scheisshauspapier machen,aber es geht immer um die Rückverfolgbarkeit und das jemand die Kappe im Fehlerfall auf hat.

Ja und Beamte machen ihre Zeichnungen auf dreilagigem .... papier ,wegen der zwei Durchschläge :-)

Bevor bei uns eine Zeichnung freigegeben wird,durchläuft sich noch zwei Stationen zur Prüfung des technischen Inhalts.

Du arbeitest aber auch nicht bei einem Rennteam ,oder ?

Stellen wir uns mal vor, Senna wäre mit seinem Wagen in Zuschauer gerast. Da hört bei mir der Spaß mit Hinterhofbastelei auf. Patrick Head hat als techn. Direktor nunmal die oberste Verantwortung. Er muss nicht alles wissen,aber er muss seinen Leuten so ins Gewissen reden können,damit sie nach besten Wissen und Gewissen arbeiten.
"Das wird schon ein Rennen gut gehen." kann da eine fatale Kette auslösen.

Es handelt sich bei einem Rennwagen nach wie vor um eine "Hinterhofbastelei " auch wenn diese "Hinterhöfe" inzwischen ziemlich komfortabel sind und dort ein paar hundert Leute an Zwei Rennautos werkeln .Es sind nach wie vor Rennwagen die nur einen einzigen Zweck erfüllen müssen .Sie müssen schnell genug sein ,um als erster das Zeil zu erreichen . Natürlich werden Rennwagen immer irgendwo am Limit gebaut denn sonst könnten sie dieses Ziel nicht erreichen. Die Gradwanderung zwischen "vom eigenen Rad überholt werden " und "nach dem Rennen auseinander fallen" ist dabei wohl immer ein Ritt auf der Rasierklinge .
Wenn bei dem Umbau der Lenkung gepfuscht wurde dann ist das tragisch aber ich glaube wir sind wohl einer Meinung das es sicherlich nicht in der Absicht der Mechaniker oder gar der verantwortlichen im Team war. das das Teil bricht


Vor 10 Jahren hätte ich den Fall auch noch etwas relaxter gesehen,aber nach den Jahren der Berufserfahrung...sorry Patrick,aber kein Mitleid von mir.

Ohne jetzt zu wissen was du beruflich tust kannst du doch die Arbeitsweise eines Rennteams nicht mit der Arbeitsweise ,der Verantwortlichkeit und der Haftung eines normalen Fertigungsbetriebes vergleichen .


Beitrag Donnerstag, 10. Mai 2007

Beiträge: 3
erst einmal hallo!

also ich bin auch der meinung, dass es wohl die lenksäule war....

die bilder des weinenden adrian newey während der rennunterbrechung sprechen bände. allerdings heißt das für mich nicht, dass er 'schuldig' ist. nicht mehr als zB senna selbst, denn er verlangte ja nach technischen änderungen.

kurios, skuril oder wie auch immer an dieser ganzen sache ist:

ich konnte damals an jenem wochenende das samstags-qualifying nicht live verfolgen. meine damalige freundin erzählte mir am telefon (am samstag!), dass es einen schweren unfall in der formel 1 gegeben hätte und dass dabei ein fahrer ums leben gekommen sei. sie hatte aber nicht richtig verstanden um wen es sich handelte und sagte mir etwas von: "senna. ich weiß es aber nicht genau.." - wie gesagt, am samstag!

ich dachte also schon den ganzen samstag, dass der senna tot ist. erst am abend kam ich dazu, mich genauer zu informieren und erfuhr, was wirklich passiert war....

am nächsten tag war es dann, leider gottes und ein zweites mal für mich, traurige wirklichkeit.

das war schon irgendwie unheimlich.

vielleicht bin ich 'schuld'? vielleicht habe ich den ganzen samstag lang diese 'negativen energien' (nein, ich bin kein esotheriker!) heraufbeschworen?! wer weiß....

:?

Beitrag Donnerstag, 10. Mai 2007

Beiträge: 0
Sei willkommen bei uns "Speedreal", bei Problemen mit dem echten speed, weisst Du hoffentlich an wen Du Dich wenden kannst, an mich, den Doc des Speeds (joke). Aber jetzt im Ernst, Senna war bestimmt kein Esotheriker oder Spinner. Im Gegenteil, er war alles, nur nicht ein Spinner. Aber auch er hatte schon Tags zuvor negative Ahnungen. Er hat ja seiner damaligen Verlobten (der im übrigen auch übel mitgespielt wurde, aber egal, anderes Thema) Samstag nach dem Quali erzählt, dass er am liebsten am besagten Sonntag nicht in seinem Boliden einsteigen wollte. Er hätte ein sehr schlechtes Gefühl und eine sehr komische Vorahnung . Das von einem Senna! Nur seine extrem proffessionelle Einstellung hat ihn das Gerede vom Vorabend verdrängen lassen. Mit den leider uns allen tragischen Konsequenzen. Der Imola-GP hätte auf jeden Fall abgesagt werden müssen. Na ja, dass hat man jetzt ohne Not und 14 Jahre später dann doch noch geschafft. Mit cuore sportivo ..

Beitrag Samstag, 12. Mai 2007

Beiträge: 0
was ist den das hir für ein käße wen man es lies komm einen die tränen last ayrton senna in frieden ruhen wer oder was tran schult war kommt nie ans tageslicht und schon garnicht nach 13 jahren er bleibt die gröste legende der welt :twisted:

Beitrag Samstag, 12. Mai 2007

Beiträge: 2951
Hallo
Herzlich Willkommen steffen.knorr
Ich finde, dass man schon versuchen sollte herrauszufinden woran es lag, damit so etwas in Zukunft nicht wieder passiert. Das er die größte Legende war steht (für ich jedenfalls) außer Frage. Das es gerade Senna war, ist für mich aber genau so schlimm, wie wenn es ein anderer gewesen wäre.
-->Ekelstein<--
R.I.P. Marco Simoncelli
20.01.1987-23.10.2011

Beitrag Sonntag, 13. Mai 2007

Beiträge: 5
Hi Leutz,
PH ist für mich nicht schuldig, wenn man das überhaupt so sagen kann.

Senna wollte die Veränderung haben, PH hat sie beim Team in Auftrag gegeben und eine andere arme Sau hat einige cm aus der Säule herausgetrennt und fehlerhaft zusammen geschweißt.

Wer hat da Schuld??
Für mich, auch wenn die Sache schnell gehen mußte, der Junge der die Enden nicht richtig zusammengebracht hat. Der hat seinen Job verfehlt, leider machen Menschen immer Fehler und wenn da Vorsatz war bezweifle ich, kann man sogar ausschliessen.

Jedenfalls hat uns dieses traurige Wochenende um sehr gute Menschen und Fahrer gebracht.
Die Ermittlungen sollten langsam aber sich eingestellt werden, denn es macht jetzt wirklich keinen Sinn mehr.
Die italienische Justiz hat sich als sehr ineffektiv erwiesen.


Es ist fade zu sagen: Es ist halt ein schneller Sport, Unfälle gibts halt und das jemand dabei stirbt hängt mit der Geschwindigkeit zusammen :cry:, ist aber leider so.

Never forget
Race is my Blood


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