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Rennkalender-Diskussion

Das Formel 1 Forum - Gerüchte, Meinungen, Tests & Rennen.
Beitrag Samstag, 10. Januar 2015

Beiträge: 3402
MichaelZ hat geschrieben:
Ich hab mal die aktuellen Trends bezüglich des F1-Rennkalenders zusammengetragen. Was ist eure Meinung? Wie schaut der F1-Kalender kurz-, mittel- und langfristig aus und welche Rennen/Kurse müssen unbedingt rein in den Kalender?

Mit 20 F1-Rennen stößt die Formel-1 eigentlich an ihre Grenzen. 2016 kommt mit dem Aserbaidschan-GP jedoch ein weiteres Rennen hinzu. Ob dafür im Kalender Platz gemacht oder ob es einen neuen Rekord der meisten Saisonrennen geben wird, ist noch unbekannt. Derzeit deutet aber vieles auf die zweite Variante hin.

Und Aserbaidschan ist noch längst nicht das einzige Land, das um einen Platz im Kalender buhlt. Auch Katar würde gerne einen Grand Prix austragen. Nur: Einen dritten F1-Lauf im arabischen Raum wird es nach einem Abkommen von F1-Kalenderbaumeister Bernie Ecclestone und Abu Dhabi, sowie Bahrain nicht geben. Nicht auszuschließen ist aber, dass der Bahrain-GP früher oder später Platz machen muss. 2011 musste das Rennen schon mal aus politischen Gründen gestrichen werden (Unruhen im Land).

Der einzige Kontinent – die Antarktis aus logischen Gründen ausgeklammert – auf dem kein F1-Rennen ausgetragen wird, ist Afrika. Ecclestone schwebt daher eine Rückkehr nach Südafrika vor, wo zuletzt 1993 ein Grand Prix stattfand. Vom Tisch ist ein Comeback der Formel-1 in Südkorea. Warum auch immer das Rennen kurzfristig in den Kalender für 2015 aufgenommen wurde, inzwischen ist es wie erwartet daraus wieder verschwunden. Damit steht auch dem Einsatz von Nicolas Hülkenberg beim Sportwagen-WM-Rennen in Spa-Francorchamps nichts mehr im Weg.

Weil so zahlungskräftige Länder wie Katar und Aserbaidschan in die Formel-1 drängen, stehen aus finanziellen Gründen immer wieder Traditionsrennen wie Belgien oder Australien auf der Kippe. Aus beiden Ländern gab es zuletzt positive Nachrichten: Belgiens Wirtschaftsminister Jean-Claude Marcourt bestätigte, dass das Rennen auf der einzigartigen Naturstrecke in Spa-Francorchamps bis 2018 gesichert ist. In Australien bleibt der Uhrenhersteller Rolex Titelsponsor des Saisonauftaktes.

Dunkle Wolken ziehen dafür gemäß den jüngsten Gerüchten über die Strecke in Austin, Texas auf. Das könnte auch den USA-GP gefährden. Ecclestone plant aber ohnehin einen weiteren Grand Prix in den Vereinigten Staaten von Amerika. Als denkbare Austragungsorte werden Long Beach, Las Vegas und New Jersey genannt.
Dass Südkorea wieder aus dem Kalender genommen wurde, wundert mich jetzt gar nicht. Und Rennen, wie Katar oder Südafrika, brauche ich auch nicht wirklich. Und bei Austin kann man nur hoffen, dass das alles nur Gerüchte bleiben. Die Strecke macht einen guten Eindruck und es wäre schade, wenn wir wieder einen US-GP verlieren. Das Projekt New Jersey können wir abhaken. Da gibt's eh nix Neues und ich denke, dass die Pläne inzwischen auf Eis liegen. Long Beach oder Las Vegas wären natürlich ein Gewinn für den Kalender. Wenn also ein GP aus dem Kalender fliegen wird, dann wird es vielleicht der Russland-GP sein. Aufgrund der Sanktionen, die wegen der Ukraine-Krise verhängt wurden, ist die russische Wirtschaft am Boden. Und wenn kein Geld mehr fließt, dann ist Sochi schnell wieder Vergangenheit.
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Beitrag Sonntag, 11. Januar 2015

Beiträge: 45834
Ich bin mit dem aktuellen Kalender im Großen und Ganzen eigentlich auch zufrieden, nur die modernen Strecken mit ihren ewigen Auslaufflächen sind halt irgendwie, naja...

Beitrag Donnerstag, 15. Januar 2015

Beiträge: 3402
Paukenschlag beim Rennkalender für 2015: Der GP von Deutschland wird in diesem Jahr wieder in Hockenheim gefahren und nicht wie geplant am Nürburgring.

Quelle: https://www.motorsport-magazin.com/forme ... ockenheim/
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Beitrag Donnerstag, 15. Januar 2015

Beiträge: 45834
Mich wundert's, dass Hockenheim das finanzieren kann. Immerhin war der finanzielle Aspekt ja auch mit ein Grund für die abwechselnde Austragung zwischen Hockenheim und Nürburgring.

Beitrag Donnerstag, 15. Januar 2015

Beiträge: 45834
Hier hab ich mal meine Gedanken zu den aktuellen Geschehnissen um den Deutschland-GP, den Gebührenerhöhungen und dem F1-Kalender zusammengetragen. Was ist eure Meinung?

Der Nürburgring erlebt turbulente Zeiten. F1-Zampano Bernie Ecclestone deutete nun gegenüber „Reuters“ an, dass der Deutschland-GP 2015 in Hockenheim statt wie geplant auf dem Nürburgring stattfindet. Einen Vertrag gibt es bislang aber noch nicht. Die finanziellen Bürden für die Rennveranstalter werden außerdem durch eine Versicherung noch größer!

Traditionskurse wie Hockenheim und Nürburgring lechzen unter den enormen Summen, die Ecclestone für einen Auftritt seiner Formel-1 verlangt. Deswegen wechseln sich beide Orte seit ein paar Jahren mit der Ausrichtung des Großen Preis von Deutschland ab. Damit müssen sie die Finanzierung nur alle zwei Jahre stemmen. Doch nun könnte es mit der Rotation zu Ende sein – weil das Tauziehen um den Nürburgring einfach nicht enden will.

Zwar ist der Deutschland-GP bereits fix, aber der Austragungsort offensichtlich noch nicht. Ecclestone ist die Situation am Ring mit den Besitzerwechseln und hohen Schulden zu undurchsichtig. Er würde gerne erneut nach Hockenheim kommen. Doch noch gibt es mit den Veranstaltern in Hockenheim keinen Vertrag, nur für die Rennen 2016 und ’18. Es wäre nicht das erste Mal, dass Ecclestone mit einer Alternative (in dem Fall Hockenheim) Druck auf die Veranstalter (in dem Fall die vom Nürburgring) aufbaut. Ecclestone ist ein Meister des Taktierens und Verhandelns.

Hockenheim könnte natürlich einspringen, aber auch hier sind die Kosten einfach zu hoch. Und sie werden nicht geringer. Die GP-Veranstalter sollen sich laut „Forbes“ künftig für rund 84 Millionen Euro versichern müssen. Dabei sind viele Grand Prix jetzt schon deutliche Minusgeschäfte. Gerade Traditionsrennen wie Monza oder Spa-Francorchamps könnte das schmerzhaft treffen – und die Grand Prix dort gefährden.

Veranstalter nutzen Macht nicht

Ecclestone sollte den Draht aber nicht überspannen. Die Formel-1 braucht diese Rennen, sie sind am Fernsehen die beliebtesten des Jahres und vor Ort sind hier rennbegeisterte Fans, die großartig Stimmung verbreiten. In Ländern wie Abu Dhabi, Bahrain oder China fährt die Formel-1 weitgehend vor leeren Zuschauerrängen. So macht sich Ecclestone sein Lebenswerk kaputt.

Längst haben sich die Rennveranstalter zu einer Vereinigung zusammengeschlossen. Aber sie ist politisch zu inaktiv. Sie haben es in der Hand. Wenn sie geschlossen agieren könnten sie den Spieß umdrehen und Ecclestone unter Druck setzen. Es ist aber keine leichte Aufgabe: Die Laufzeit der Verträge mit der Formel-1 sind von Veranstalter zu Veranstalter unterschiedlich lang. Eine geschlossene Abkehr von der Formel-1 ist daher nur schwer umzusetzen. Außerdem müssten sie auch die Rennstreckenbesitzer anderer Kurse mit ins Boot holen, die bislang keinen Grand Prix ausrichten. Sonst zieht Ecclestone mit seinem GP-Zirkus eben dorthin.

Das große Problem: Auch Ecclestone agiert nicht mehr nur nach seinem Wissen und Gewissen. F1-Rechteinhaber CVC will möglichst viel Geld aus den Investitionen in die Formel-1 zurückholen, Stichwort „Return of Investment“. Also muss man da hin, wo die Veranstalter am meisten Geld zahlen. Das hat Vorteile und Nachteile für den Sport. Die Teams bekommen letztlich einen großen Teil dieser Einnahmen ab, andererseits entfernt man sich damit aber auch von den Fans.

Noch ist die Zahl der europäischen Rennen kaum gesunken. Nur Frankreich ist aus dem Kalender gepurzelt, für ein zweites Rennen in Deutschland, Italien oder Spanien gibt es keine Notwendigkeit, eigentlich auch nur schwerlich eine Rechtfertigung. Die modernen Grand Prix in Asien und Arabien kommen bisher hauptsächlich als zusätzliche Grand Prix. Aber auch hier muss es eine Obergrenze geben. Viele Fans argumentieren, dass 20 Rennen pro Jahr schon zu viel sind. Irgendwann tritt eine Übersättigung ein.

Beitrag Dienstag, 20. Januar 2015

Beiträge: 3402
Muss Monza den Gürtel enger schnallen? Die Organisatoren des GP-Klassikers haben nun auf Ecclestones Kritik über den aktuellen Vertrag, welchen er als "Desaster" bezeichnet, geantwortet. Grund dafür ist ein Stabilitätsgesetz, welches die Zukunft des Italien-GP gefährdet. Der Vertrag läuft noch bis 2016. Lasst uns mal hoffen, dass uns Monza noch lange erhalten bleibt. Und ich bin mir auch sicher, dass Ferrari der FIA noch was husten wird, sollten die Verträge nicht verlängert werden...

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Beitrag Dienstag, 20. Januar 2015

Beiträge: 45834
Ist schon schade, was aus der Rennnation Italien geworden ist...

Beitrag Mittwoch, 21. Januar 2015

Beiträge: 3402
Dass Bernie Ecclestone unbedingt wieder in Südafrika ein F1-Rennen haben will, ist ja inzwischen nichts Neues mehr. Jetzt wird gemeldet, dass man vielleicht schon 2016 wieder einen GP auf afrikanischem Boden haben könnte. Damit würde die Zahl der Rennen von 21 auf 22 steigen. Ich habe eher das Gefühl, dass Südafrika 2017 das Comeback gibt und dafür Monza rausfällt. Lasst uns nur hoffen, dass das nicht der Fall sein wird...

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Beitrag Mittwoch, 21. Januar 2015

Beiträge: 45834
Ich glaube nicht, dass der Südafrika-GP 2016 kommt. Mit sowas setzt Ecclestone die aktuellen Streckenbetreiber halt nur zusätzlich unter Druck. Ein Druckmittel für künftige Verhandlungen also.

Eigentlich müssten sich die Veranstalter mal alle zusammentun. Sie hätten viel Macht, einst waren sie ja sogar die Mächtigsten.

Beitrag Mittwoch, 21. Januar 2015

Beiträge: 820
Die Art wie die Austragung des GP Deutschland diskutiert wird zeigt mal wieder wie krank die Struktur der F1 ist.
Ecclestone kündigt wie gewohnt selbstherrlich 6 Monate vor dem GP den Wechsel zu Hockenheim an und selbst dort ist man überrascht.

Leute wie Ecclestone und Blatter behandeln Ihre Sportarten wie Ihre Privatsachen. Ich habe die beiden sowas von satt

Südafrika würde ich im Gegensatz zu anderen diskutierten Austragungsorten begrüssen.
Schliesslich wurde dort in den 60er schon gefahren und Kyalami war bei den Fahrern sehr beliebt wenn ich mich recht erinnere. Gehört also ein bisschen zu den traditionellen GPs. Somit wäre in jedem Kontinent ein Rennen.
Aber bitte nicht auf Kosten Monzas!Austin gefällt mir

Auf Katar und Aserbaidschan kann glaube ich fast jeder verzichten, genauso wie auf Bahrain, Südkorea, Indien, Russland und Malaysia. Von den euopäischen am ehesten Barcelona, weil ich die Rennen dort immer sehr langweilig finde.
Bei Mexiko habe ich noch keine Meinung,mal den GP abwarten.

Beitrag Mittwoch, 21. Januar 2015

Beiträge: 45834
Mexiko ist aber genauso wie Südafrika ein Traditionsrennen. Aber auch hier - und das stört mich an den neuen Rennen am meisten - wird ja die Strecke von Tilke schon wieder kastriert.

Beitrag Mittwoch, 21. Januar 2015

Beiträge: 10785
Juergen hat geschrieben:
Südafrika würde ich im Gegensatz zu anderen diskutierten Austragungsorten begrüssen.
Schliesslich wurde dort in den 60er schon gefahren...
Auf Katar und Aserbaidschan kann glaube ich fast jeder verzichten, genauso wie auf Bahrain, Südkorea, Indien, Russland und Malaysia. Von den euopäischen am ehesten Barcelona, weil ich die Rennen dort immer sehr langweilig finde.
Bei Mexiko habe ich noch keine Meinung,mal den GP abwarten.

Und warum bedeutet die Tatsache dass man dort vor gefühlt 100 Jahren schon mal war auch gleichzeitig dass man es mehr verdient hat als andere...? Und warum kann man nochmal auf so ziemlich alle die in den letzten 20 Jahren sich angemaßt haben sich um so ein Rennen zu bemühen auch wieder verzichten - nur weil die ja vor über 20 Jahren auch noch keins hatten...?
Ich dachte das Ding heißt F1-WELTmeisterschaft...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Donnerstag, 22. Januar 2015

Beiträge: 45834
Naja aber ein Grand Prix in Katar oder Aserbaidschan hat mit einer Weltmeisterschaft nichts zu tun. Das ist einfach nur des Geldes wegen. Ein Grand Prix in Südafrika hätte da schon eher wieder was mit Weltmeisterschaft zu tun, weils ja in Afrika derzeit gar keine F1-Rennen gibt. Der Gang nach China, auch Indien und Russland, find ich vollkommen verständlich. Und ich bin auch der Meinung, dass eigentlich fast alle Kern-GP nach wie vor geblieben sind. Einzig ein Grand Prix in Frankreich fehlt noch,

Beitrag Freitag, 23. Januar 2015

Beiträge: 10785
Gehört Katar oder Aserbaidschan nicht zur Welt? Natürlich kann man darüber diskutieren ob es einen Katar-GP braucht wenn es im regional recht kleinen arabischen Raum schon 2 gibt, keine Frage, ich bräuchte dann auch keinen dritten! Aber so ganz fair ist selbst das schon nicht - Europa ist räumlich gesehen auch nicht so viel größer! Insofern spricht dann schon einiges für Südafrika.
Nervend finde ich das Rumgejammer wegen des Geldes! Die attraktivsten Plätze der modernen Welt entstehen nun mal über Investitionen, das sieht man nicht zuletzt an der Skyline von Dubai oder Singapore. Wenn unsere altmodische Denkweise in Europa für sowas nicht bereit ist werden wir früher oder später überall ins Hintertreffen geraten, nicht nur bezüglich der Vergabe von F1-Rennen...
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Beitrag Freitag, 23. Januar 2015

Beiträge: 0
Mav05 hat geschrieben:
Gehört Katar oder Aserbaidschan nicht zur Welt? Natürlich kann man darüber diskutieren ob es einen Katar-GP braucht wenn es im regional recht kleinen arabischen Raum schon 2 gibt, keine Frage, ich bräuchte dann auch keinen dritten! Aber so ganz fair ist selbst das schon nicht - Europa ist räumlich gesehen auch nicht so viel größer! Insofern spricht dann schon einiges für Südafrika.


Sehe ich ganz genau so. Grob gesehen haben wir, für eine Weltmeisterschaft, zu viele Rennen in Europa.
Man muss den neuen F1-Nationen auch Zeit einräumen um eine Fankultur zu entwickeln.

Dass man bei der Vergabe auch berücksichtigen sollte, ob das Land bereits Austragungsort anderer Motorsportevents ist usw., darüber kann man diskutieren.
Aber als Argument zu bringen, dass Land X eher ein GP verdient als Land Y, nur weil Land X vor 50 Jahren schonmal Austragungsort war ist albern.

Beitrag Freitag, 23. Januar 2015

Beiträge: 45834
Das Argument ist ja nicht, weils das vor 50 Jahren schon mal gab, sondern das Argument ist das, dass dort auch eine gewisse Rennsportkultur vorhanden ist. Eine Sportveranstaltung lebt nun mal davon, dass es Teilnehmer und Fans gibt. Und das ist nun mal in Ländern wie Aserbaidschan sehr, sehr eingeschränkt der Fall. Das muss man meines Erachtens schon berücksichtigen.

Ich bin auch absolut dafür, dass man die neuen Märkte wie China, Indien und Russland unbedingt erschließen muss. Ich will auch unbedingt wieder einen Indien-GP. Aber Ecclestone erschließt die neuen Märkte nicht. Man baut da sündhaftteure Rennstrecken, kommt mit der F1, sieht, dass nur fünf Fans kommen und sobald die Veranstalter wie in Indien finanziell ausgeblutet sind, dann geht man wieder. Da baut man nichts nachhaltiges auf. Wenn man da wirklich eine ordentlich Rennsportkultur etablieren würde, wenn man da wirklich investieren würde, damit das in Zukunft auch mal besser wird, dann hätte ich nichts dagegen. Aber machen wir uns nichts vor: Ecclestone geht nur in diese Länder, weil er dort ordentlich Geld kassiert. Nicht mehr und nicht weniger. Der Rest ist ihm Wurscht.

Und das Argument, dass Katar und Aserbaidschan auch zur Welt gehört, ist in meinen Augen einfach schwachsinnig. Auch Niger, Mosambik und Dschibuti sind Länder dieser Welt - und da findet auch kein Grand Prix statt. Weil es die ärmsten Ländern sind. Nach eurer Argumentation müsste man ja 20 Rennen so verteilen, dass sie schön gleichmäßig räumlich verteilt sind. Nur kommt dann eben kein Fan mehr zu den Rennen. Und damit ist das ganze Produkt Formel-1 tot.

Beitrag Freitag, 23. Januar 2015

Beiträge: 10785
MichaelZ hat geschrieben:
Das Argument ist ja nicht, weils das vor 50 Jahren schon mal gab, sondern das Argument ist das, dass dort auch eine gewisse Rennsportkultur vorhanden ist. Eine Sportveranstaltung lebt nun mal davon, dass es Teilnehmer und Fans gibt. Und das ist nun mal in Ländern wie Aserbaidschan sehr, sehr eingeschränkt der Fall. Das muss man meines Erachtens schon berücksichtigen.

DEIN Argument ist, dass dort eine gewisse Rennsportkultur vorhanden sein sollte... Ein anderes Argument könnte auch sein dass man hilft eine solche zu entwickeln - und das hat z.B. in Bahrain, aber auch in Malaysia ganz gut funktioniert...
MichaelZ hat geschrieben:
Ich bin auch absolut dafür, dass man die neuen Märkte wie China, Indien und Russland unbedingt erschließen muss. Ich will auch unbedingt wieder einen Indien-GP. Aber Ecclestone erschließt die neuen Märkte nicht. Man baut da sündhaftteure Rennstrecken, kommt mit der F1, sieht, dass nur fünf Fans kommen und sobald die Veranstalter wie in Indien finanziell ausgeblutet sind, dann geht man wieder. Da baut man nichts nachhaltiges auf. Wenn man da wirklich eine ordentlich Rennsportkultur etablieren würde, wenn man da wirklich investieren würde, damit das in Zukunft auch mal besser wird, dann hätte ich nichts dagegen. Aber machen wir uns nichts vor: Ecclestone geht nur in diese Länder, weil er dort ordentlich Geld kassiert. Nicht mehr und nicht weniger. Der Rest ist ihm Wurscht.

Ecclestones Job ist die perfekte Vermarktung der F1 - und den macht er. "Nachhaltig" und "Rennsportkultur" sind die Aufgaben für die FIA und die nationalen Verbände - und wenn letztere zunächst einmal bei der Vergabe der Rennen trotz vorher bekannter Konditionen laut "Hier!" schreien und nachher dabei versagen nachhaltige Rahmenbedingungen zu schaffen kann man das ja wohl schwerlich Ecclestone anlasten!
MichaelZ hat geschrieben:
Und das Argument, dass Katar und Aserbaidschan auch zur Welt gehört, ist in meinen Augen einfach schwachsinnig. Auch Niger, Mosambik und Dschibuti sind Länder dieser Welt - und da findet auch kein Grand Prix statt. Weil es die ärmsten Ländern sind. Nach eurer Argumentation müsste man ja 20 Rennen so verteilen, dass sie schön gleichmäßig räumlich verteilt sind. Nur kommt dann eben kein Fan mehr zu den Rennen. Und damit ist das ganze Produkt Formel-1 tot.

Niger, Mosambik und Dschibuti werden sich aber auch weder um ein F1-Rennen noch um die nächste zu vergebende Olympiade oder Fußball-WM bemühen - aber WENN sie es denn tun würden und der Meinung wären es stämmen zu können mag es sicher auch Argumente geben die dagegen sprechen - aber sicher nicht "Ihr hattet noch nie ein Rennen deshalb bekommt ihr auch jetzt keins!"
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Beitrag Freitag, 23. Januar 2015

Beiträge: 26272
Wäre schon ein Witz wenn die Autonation Deutschland keinen F1-GP austrägt. Wenn es dazu kommt, sollte sich Ecclestone schämen.

Allerdings erwarte ich auch von einem Hersteller wie Mercedes, dass er auch entsprechend Druck auf Bernie und seine Leute macht. Für Mercedes ist der deutsche GP sehr wichtig. Mercedes pumpt Millionen in die F1 und tut damit auch viel für diesen Sport. Da sollte man erwarten können, dass man auch den Heim-GP sicher hat.

Gleiches gilt auch für Ferrari und Italien. Eine Saison ohne einen italienischen GP, das wäre ein schlechter Witz.
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Beitrag Samstag, 24. Januar 2015

Beiträge: 45834
[quote="Mav05"
DEIN Argument ist, dass dort eine gewisse Rennsportkultur vorhanden sein sollte... Ein anderes Argument könnte auch sein dass man hilft eine solche zu entwickeln - und das hat z.B. in Bahrain, aber auch in Malaysia ganz gut funktioniert... [/quote]

Nein, mein Argument ist, dass die Formel-1 kaputt geht, wenn sie verstärkt auf Länder setzt, wo keine Fans vorhanden sind. Ich habe wie gesagt nichts dagegen, dass auch in anderen Ländern Rennsportkulturen entwickelt werden und dort auch gefahren wird. Aber meines Befindens nach geht es ja Ecclestone nur darum, dort zu fahren, wo das meiste Geld herkommt, koste es was es wolle. Der pfeift auf eine nachhaltige Entwicklung dort, genauso wie die Teams, die Fahrer etc. Das ist eben für viele Fans logischerweise nicht nachvollziehbar. F1-Rennen muss es da geben, wo auch das Interesse der Fans und der Rennsportkultur herrscht.

Beitrag Samstag, 24. Januar 2015

Beiträge: 10785
Tut mir ja leid wenn Dir das nicht passt - aber das System heißt Kapitalismus! Ecclestone ist Promoter - und als solcher ist es seine Aufgabe die besten Deals für sich, seine Firma und letztlich auch für die F1 auszuhandeln. Alles andere ist nicht seine Aufgabe!
Und sorry - aber wenn sich in anderen Ländern Investoren finden lassen oder Aushängeschilder wie ein GP staatlich gestützt werden und bei uns eben nicht (und mehr noch - das Land selbst an der Pleite einer der Strecken gleich noch maßgeblich mit beteiligt ist) dann nützt uns halt unsere ach so tolle Rennsportkultur nix - dann stellen wir uns halt einfach zu blöd an!
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Beitrag Samstag, 24. Januar 2015

Beiträge: 45834
Ja dass das der Turbokapitalismus ist, das bestreitet ja auch keiner. Hier haben nur User, darunter ich, Kritik daran geübt. Du scheinst das alles toll zu finden, ich und andere eben nicht.

Beitrag Samstag, 24. Januar 2015

Beiträge: 10785
Ich sagte nicht dass es toll ist... Ich sagte dass es unter den gegebenen Umständen logisch und verständlich ist...
Und nein, ich finde es nicht toll - aber ich finde es auch nicht toll dass in Europa im Allgemeinen und Deutschland im Speziellen alles als selbstverständlich hingenommen wird und keiner (inkl. dem Staat) bereit ist in Prestigeobjekte zu investieren - und das obwohl es uns doch angeblich ganz gut geht!
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Beitrag Samstag, 24. Januar 2015

Beiträge: 45834
Nein, es ist nicht verständlich und ich finde auch nicht, dass wir da umdenken sollen. Nein, wir sollen nicht Ecclestone noch mehr Geld in den Hintern schieben. Was da abläuft ist gelinde gesagt grotesk. Und für mich ist es nicht verständlich, dahinzugehen, wo ein paar reiche Scheichs oder Oligarchen mit vielen Scheinen wedeln, es in den meisten Ländern aber nicht der Fall ist, dass man auch eine nachhaltige Rennsportkultur aufbauen will. Und ja, ich finde es verständlich, dass man in den Ländern bleiben sollte, in denen es eine breite Begeisterung für den Rennsport gibt.

Beitrag Samstag, 24. Januar 2015

Beiträge: 26272
Wurden eigentlich schon Karten für den Deutschland-GP (Nürburgring) verkauft?

Und wenn ja, was passiert damit jetzt?
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Beitrag Freitag, 30. Januar 2015

Beiträge: 3402
Traurige Nachrichten für den brasilianischen Motorsport: Nachdem das Formel-E-Rennen in Rio abgesagt worden ist, wurde nun der IndyCar-Auftakt in Brasilia abgeblasen. Nun stellt sich die Frage: Wie sicher ist die Zukunft des F1-GP von Brasilien in Sao Paulo? Musss man nicht nur um die Klassiker in Deutschland und Italien bangen, sondern bald auch um Brasilien?

Quelle: http://www.motorsport-total.com/usracin ... ga_from=bn
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