bredy hat geschrieben:
Wir wurden mal von einem Kunden darauf hingewiesen dass unser Produkt zu günstig war.
Im Management des Kunden hatte man nämlich die sehr fundierte Meinung teurer = besser.
Und damit die Abteilung im Unternehmen, die mit unserem Produkt arbeiten muss, keine umständige Umstellung auf ein neues Produkt durchführen muss, haben sie uns gebeten einfach die Preise zu erhöhen und das Wort "Premium" in der Bezeichnung unterzubringen.
Das dürfte aber eine Ausnahme sein, du kannst nicht davon ausgehen dass es woanders auch so ist. Wenn ich sehe wie unsere Einkäufer bei unseren Lieferanten die Preise drücken, finde ich das oftmals schon sehr übertrieben.
Da werden Teile wegen ein paar Cent Preisunterschied lieber aus China oder der Türkei bezogen statt aus Deutschland bzw. der EU. Und die Einkäufer interessieren dann auch nicht die Transportkosten, die es unterm Strich für das Unternehmen teurer machen. Da guckt jeder nur auf seine eigene Kostenstelle.
Außerdem: was euren Kunden angeht, gehören die Verantwortlichen für sowas definitiv gefeuert. Ich glaube nicht dass deren Geschäftsführung das dulden würde, wenn sie davon wüsste. Und das sind auch Spielchen die man nur in wirtschaftlich starken Zeiten spielt. Im Falle einer Rezession werden da garantiert auch die Daumenschrauben angezogen.
bredy hat geschrieben:
Ich behaupte ja gar nicht dass es Unternehmen gibt in denen tatsächlich gut gewirtschaftet wird. Aber besonders dann wenn es einem Unternehmen richtig gut (bzw. zu gut) geht, gibt es halt den Hang zu Nachlässigkeiten wie diesen.
In der Tat, ja. Aber man sagt ganz sicher nicht "wir haben noch 100.000 Euro Budget, lass uns mal zwei Leute einstellen".
Um das Budget auszuschöpfen reicht es irgendwelche Dinge zu bestellen oder Budgets für gewisse Projekte zu erhöhen, das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Bei der Einstellung von Personal bindest du dich im Regelfall langfristig, sofern der Vertrag nicht befristet ist. Budgetplanung ist aber im Regelfall eine Sache auf Jahresebene.
bredy hat geschrieben:
Mir geht es hier auch gar nicht darum FFF zu verteidigen. Aber ich finde es albern denen irgendwas vorzuwerfen.
Wenn sie keinen Nerv getroffen hätten oder Lügen verbreiten würden, könnte man dem ja leicht entgegenwirken. Das passiert aber kaum. Warum? Weil sie halt zum großen Teil einfach Recht haben.
Ich kritisiere auch gar nicht unbedingt die vielen minderjährigen Schüler die da mitlaufen bei den Demos, Minderjährige sind nunmal leicht manipulierbar, haben nicht die Lebenserfahrung sich kritisch mit Dingen auseinanderzusetzen usw. Allerdings ab einem Alter von 18 oder 20 sollte man dann doch etwas mehr Reife an den Tag legen.
Fakt ist, Schüler leben im Regelfall noch bei Mama und Papa. Die zahlen keine Miete, keinen Strom, keine Heizkosten, kein Benzin und so weiter......da lässt es sich also leicht demonstrieren und höhere Abgaben zu fordern. Zahlen dürfen es ja (zunächst) mal die Älteren Generationen. Aber in einigen Jahren dürfen sie es auch selbst zahlen, wenn sie dann nicht mehr bei Mama und Papa wohnen. Und ob sie sich darüber auch Gedanken machen??? Ich bezweifel das.
Und sorry, die FFF-Demos werden ja immer wieder gefeiert als "ziviler Ungehorsam". Das ist aber nur auf dem ersten Blick so. Denn die meisten Mitglieder unserer Regierung finden das ganz toll und lachen sich insgeheim doch ins Fäustchen. Bürger die selbst höhere Abgaben fordern...sowas dummes gibt es wohl nur in Deutschland.
Und die Hintermänner-Thematik habe ich ja schon angesprochen. Denkt aber keiner drüber nach, dass FFF von den Eliten unterstützt wird, die in Privatjets durch die Gegend fliegen, Großaktionär bei Ferrari sind oder anderer wirtschaftliche Interessen haben wie zum Beispiel die Deindustrialisierung Deutschlands.
Wenn du dir auch mal die führenden Köpfe von FFF anschaust. Reemtsma, Neubauer und wie sie alle heißen....alles junge Leute (meistens Mädels) aus REICHEM Elternhause, die gar keine Ahnung davon haben wie es in Familien mit durchschnittlichem oder geringem Einkommen abläuft und welche Probleme es da im Alltag so geht.
Kannst du mir einen Kopf an der Spitze von FFF nennen, der aus einem durchschnittlichen Haushalt kommt dessen Eltern nicht reich sind bzw. weniger als 100.000 Euro im Jahr verdienen?????
bredy hat geschrieben:
Und dass das Auto bei der Jugend immer unwichtiger und unbeliebter wird, war schon weit vor FFF der Fall ...
Natürlich spielen da auch andere Faktoren eine Rolle. Heute hast du einfach vielmehr Mobilitätsangebote, vor allem in größeren Städten. Außerdem scheinen Eltern heute anders zu ticken und kutschieren ihre Kinder ständig durch die Gegend, was ja an Schulen verkehrstechnisch oft ein Problem ist. Da fehlt Kindern dann natürlich der Anreiz überhaupt einen Führerschein zu machen, da muss man ja schließlich auch fleißig sein und lernen. Ich kenne da selbst ein entsprechendes Beispiel in meinem Umfeld.
FFF wird dieses Thematik aber zusätzlich verstärken. Wenn du dir anschaust was Leute wie Luisa Neubauer in Talkshows so von sich geben dann kommst du zu dem Schluss, dass es denen nicht allen um den Kampf gegen Verbrenner geht, sondern gegen das Auto generell.
Neubauer ist ja sogar so radikal in ihrem Buch zu schreiben man solle keine Kinder mehr bekommen. Sorry, aber das ist dumme Radikalität die ich einfach ekelhaft finde.