Noch eine gewichtige Meinung zum Thema "Reifen"
Briatore: "Nur ein Politikum"
- Flavio Briatore kann sich glücklich schätzen. Nachdem er der Formel 1 in den späten neunziger Jahren fern blieb, übernahm er den Aufbau des Renault-Teams, welches seit dieser Saison, spätestens aber seit dem Sieg von Fernando Alonso in Ungarn, zu den Top-Teams gezählt werden muss. Doch der Eklat um die angeblich nicht regelkonformen Vorderreifen von Michelin vermiesen dem Italiener die Laune.
"Ferrari will offensichtlich politisch die WM gewinnen", erklärte er in einem Interview mit der 'Welt'. "Es ist schon ein starkes Stück, dass Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn dem größten Reifenhersteller der Welt öffentlich unterstellt, dass er sich nicht an die technischen Regeln hält und falsch spielt. Wer ist Ross Brawn? Der oberste Richter in der Formel 1 oder etwa der Präsident FIA?"
Ähnliche Worte, wenn auch nicht ganz so drastisch, fand auch Michelin selbst, die von der Einschätzung Ross Brawns mehr als enttäuscht waren. Briatore indes kann den Trubel um die Lauffläche nicht ganz nachvollziehen: "Dass sich Rennreifen über eine Renndistanz verändern, weiß jedes Kind. Jetzt plötzlich hat dieses Geheimnis Ferrari entdeckt."
"Zu meinem Erstaunen ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, bei dem das Team in technischen Schwierigkeiten steckt und deshalb Gefahr läuft, die WM zu verlieren", glaubt der 53-Jährige. "Ich glaube, die sind nur sauer, dass sie vor einem Jahr von ihrem Reifenhersteller Bridgestone die Option hatten, einen ähnlichen Reifenaufbau wie ihn jetzt Michelin verwendet, einzusetzen, das aber abgelehnt haben."
Dass sich das Kräfteverhältnis der Formel 1 durch diese Reifendiskussion verschieben wird, glaubt Briatore jedoch nicht, auch wenn Michelin einen neu konstruierten Pneu in Monza einsetzen wird: "Was bedeuten schon ein oder zwei Millimeter mehr Lauffläche. Das Ganze ist doch nur ein Politikum. Trotzdem hat die Aktion die WM unnötig beschädigt."
Seine Fahrer, Fernando Alonso und Jarno Trulli, haben mit der Titelentscheidung ohnehin nichts mehr zu tun, der Italiener kann seinen Tipp also ohne politisches Kalkül ausdrücken. "Zu 40 Prozent Schumacher, zu 40 Prozent Montoya, zu 20 Prozent Räikkönen", so seine Einschätzung. Aber: "Bei allem Respekt vor Michael würde ich gern mal einen anderen Weltmeister feiern. Ich drücke beiden Michelin-Fahrern die Daumen."
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