Derzeit wird ja viel über die Zukunft der Formel-1 diskutiert. Nun deutet sich an, was sich ändern wird.
1. Reduzierung der Testfahrten
Wie zu erwarten war, können sich die Teams nicht auf Wege einigen, wie endlich gespart werden kann. Fast alle Vorschläge wurden in der F1-Kommission abgelehnt, wie die Budgetobergrenze, die Kürzung der Rennwochenenden, der Verbot von Heizdecken, die Reduzierung des Teampersonals und die Kundenfahrzeuge. Nur ein Vorschlag wurde angenommen: Die schrittweise Reduzierung der Testfahrten. Nächstes Jahr soll es zwar noch zwölf Tage Wintertests geben, aber erstens ausschließlich in Europa und zweitens werden die Probefahrten während der Saison auf vier Tage verkürzt. Zwei Tage davon müssen aber Nachwuchsfahrer am Steuer sitzen.
2. Stehende Starts nach Safety-Car-Phasen
Wenn es darum geht, die Show zu verbessern, herrscht viele schneller und öfter Einigkeit als wenn es um Sparvorschläge geht. Ab 2015 wird es nach Safety-Car-Phasen stehende Starts geben, was die Show verbessern soll. Das Prozedere während einer Safety-Car-Phase war in den letzten Jahren nicht besonders attraktiv: Das Feld wurde zwar zusammengeführt, aber weil Überholen schwieirig ist ergaben sich daraus dennoch keine Positionsverschiebungen oder Überholmanöver. Genau das soll mit stehenden Starts nun anders werden, was bei Fahrer aber auf wenig Gegenliebe stößt: Hart erkämpfte Positionsgewinne könnten mit einem Schlag wieder vernichtet werden, das Kollisionsrisiko steigt (was auch die Kosten wieder erhöhen konnte). Dennoch dürfte dies das Spektakel erhöhen, aktuell ziehen sich die Safety-Car-Phasen auch sehr in die Länge, weil sich zunächst die überrundeten Fahrer wieder zurückrunden dürfen, damit die auf den Positionen hintereinander fahrenden Fahrer auch auf der Strecke hintereinander liegen. Keiner konnte die Frage bisher seriös beantworten, wieso sich dafür die Fahrer zurückrunden dürfen und nicht einfach auch hinter dem Safety-Car blaue Flaggen geschwenkt werden (also die Fahrer überrunden dürfen bis die Reihenfolge hergestellt wird) - das viel schneller über die Bühne gehen würde. Obwohl es 2014 bisher wenig Safety-Car-Phasen gab, stößt vielen Fans sauer auf, dass es viel zu oft Safety-Car-Phasen gibt, schon wegen Kleinigkeiten. Künstlichen Spektakel wollen die Fans einfach nur ungern sehen.
3. Weniger Strafen für Kollisionen
Ein begrüßenswerter Vorschlag: Die Fahrer sollen künftiger für Kollisionen weniger oft bestraft werden. Damit können die Fahrer auch wieder mehr Risiko bei Überholmanövern eingehen, weil sie nicht gleich eine Tadelung zu befürchten haben. Dazu ist es aber auch notwendig, dass die Teams nicht jeden Vorfall bei der Rennleitung petzen. Denn dann ist FIA-Renndirektor Charlie Whiting dazu verpflichtet, den Fall an die Rennkommissare weiterzuleiten. Ziel ist es, Fahrer nur noch zu bestrafen, wenn ein hartes und eindeutiges Vergehen vorliegt.
4. Titanstreifen am Unterboden für mehr Funkenschlag
Im Training zum Österreich-GP testeten Kimi Räikkönen und Nico Rosberg Titanstreifen am Unterboden, die für Funkenschlag und damit mehr Spektakel sorgen. 2015 sollen alle Teams darauf setzen, wobei sich die Frage stellt, ob das wirklich nötig ist, ob so etwas wirklich die dringendsten Probleme der Königsklasse sind.
5. Besserer Motorsound
Wie "Autosport" berichtet, sollen FIA-Soundingenieure gemeinsam mit Ferrari eine neue Möglichkeit ausgearbeitet haben, wie der Motorsound verbessert werden kann. In Silverstone soll ein Doppelauspuff getestet werden, zudem ein Megafone-Element zwischen Turbolader und Wategate. Ein doppelter Auspuff würde 2015 allerdings auch Regeländerungen im Heckbereich nach sich ziehen.
6. Hall of Fame
Die FIA will großartige Personen der Formel-1 in einer Hall of Fame würdigen. In Amerika ist das bereits Gang und Gebe.
Was abgelehnt wurde
Vor allem Kostenreduzierungs-Maßnahmen wurden abgelehnt. Auf eine Budgetobergrenze - das deutete sich in den letzten Wochen schon an - konnten sich die Teams nicht einigen. Auch eine Verkürzung der Rennwochenenden (kein Medientag am Donnerstag, nur ein Freitagstraining am späten Nachmittag) ist wieder zu den Akten gelegt worden. Das hätte Übernachtungskosten gesparrt und eine Antriebseinheit. Also eigentlich auch nur Peanuts. Genauso wie das Verbot von Heizdecken für die Reifen. Damit wäre aber zumindest das Spektakel erhöht worden, weil die Reifen etwas länger gebraucht hätten, bis sie auf Temperatur kommen. Es wird auch keine Reduzierung des Teampersonals vor Ort geben. Und Kundenautos sind ebenfalls vom Tisch - wenn auch aus dem falschen Argument, es entspräche nicht der DNA der Formel-1. Dabei waren Kundenfahrzeuge Jahrzehnte lang Teil der Formel-1. Allerdings haben sich die Zeiten geändert, heute würden mehr politische Abhängigkeiten daraus entstehen als in den 60er und 70er Jahren, als manche Teams mit Kundenfahrzeugen auch nur Gaststarts absolvierten.