Welche Regeln werden 2015 geändert?
Natürlich wird es für das nächste Jahr keinen derartigen Regelumbruch geben wie vor der noch aktuellen Saison geben. Aber es dürfte sich doch einiges ändern. Zum Beispiel gibt es neue Ästhetik-Vorschriften für die Nasen.
Nach wie vor wird aber auch über weitere Regeländerungen beziehungsweise Regelanpassungen gefeilscht. Da geht es zum Beispiel um die Lockerung der Motorentwicklung. Zwischen Mercedes, Renault und Ferrari scheint sich derzeit aber nach wie vor kein Kompromiss abzuzeichnen, der für eine Reglementsänderung nötig wäre.
Man will auch einige Regeln ändern, die bei den Fans auf wenig Gegenliebe gestoßen sind. Zum Beispiel die doppelten WM-Punkte in Abu Dhabi. F1-Boss Bernie Ecclestone wollte eigentlich für die letzten drei Rennen doppelte Punkte – um die WM bis zum Schluss offen zu halten. Doch die Idee kam zu spät auf den Tisch, da waren die ersten Testfahrten bereits durch und es zeichnete sich ab, dass Mercedes die bessere Arbeit geleistet hat. Logisch, dass sie von solchen Ideen wenig gehalten haben, mussten sie doch fürchten, den Vorsprung zum Saisonende hin zu verlieren und durch diese unfaire Show-Regel die WM zu verlieren. Es kam ein Kompromiss von einem Rennen mit doppelten Punkten heraus, mit dem keiner so recht zufrieden ist. 2015 dürften die Rennen wieder ganz normal bepunktet werden.
Laut “Auto, Motor und Sport” wird die Sportliche Arbeitsgruppe bei einem Treffen in Abu Dhabi auch über folgende Themen diskutieren:
1. Die Abschaffung der für 2015 geplanten stehenden Starts nach Safety-Car-Phasen. Damit will man die Restarts spanender machen, doch die Gegenargumente sind nicht zu überhören: Höhere Crashgefahr, damit verbunden steigende Kosten und bei einem reduzierten F1-Feld würden Ausfälle durch Unfälle die Autos noch weiter dezimieren. In Brasilien wurde über eine Änderung der Safety-Car-Phase diskutiert. Durch das Entrunden der Fahrzeuge hinter dem Satety-Car (damit die Reihenfolge im Klassement auch der auf der Strecke entspricht) zieht die Safety-Car-Phasen unnötig in die Länge. Deswegen hat man vorgeschlagen, statt die Autos zu Entrunden zu Überrunden und ihnen dafür eine Runde gut zu schreiben. Die Teams lehnten den Vorschlag aber ab: Damit hätten die Hinterbänkler zu große Vorteile. Eine Runde weniger bedeutet nämlich auch, man hat für eine Runde mehr Benzin zur Verfügung und kann daher schneller fahren.
2. Diskutiert wird auch über die Abschaffungen der Strafversetzungen in der Startaufstellung wegen Motorwechsel. Stattdessen könnte es im Rennen eine Zeitstrafe von fünf oder zehn Sekunden geben, die wie die anderen Zeitstrafen beim Boxenstopp abgesessen werden müssen. Möglicherweise besteht dann aber die Gefahr, dass die Teams Motorwechsel bewusst in Kauf nehmen, weil die Strafe relativ harmlos ist. Man will auf jeden Fall keine Rückversetzungen mehr, die über zwei Rennen gehen (wenn nicht alle Strafplätze im ersten Rennen abgesetzt werden können, weil zu wenige Fahrer hinter einem Piloten qualifiziert sind) – und man will auch keinen Start mehr aus der Boxengasse erlauben, wenn man gleich alle sechs Elemente des Antriebsstrangs wechselt.
Andere Vorschläge kommen gar nicht erst auf die Agenda. Zum Beispiel der von Force India, wonach die Teams künftig selbst zwei Mischungen aus dem Pirelli-Kontingent für die einzelnen Grand Prix wählen könnten. Da stellt sich aber Pirelli quer.