Egal ob es um Bestrafungen oder Reifenkontrollen ging, für Williams-Technikchef Patrick Head hat die Scuderia Ferrair zu viele mächtige Freunde.
Montoya wurde für Head ungerecht behandelt...
© BMW
Nicht nur der spannende WM-Kampf zwischen Michael Schumacher, Juan Pablo Montoya und Kimi Räikkönen beherrschte in den vergangenen Wochen und Monaten der F1-Saison 2003 die Schlagzeilen, sondern auch die Streitigkeiten und Vorwürfe abseits der Strecke.
So wurde das F1-Jahr 2003 nicht nur für den sechsten WM-Titel des Kerpener Ferrari-Stars oder den harten Fight zwischen Rot, Weiß-Blau und Silber bekannt, sondern auch für Gerichtsverhandlungen in Paris oder Reifenaffären zwischen Michelin und Bridgestone.
Für den technischen Direktor des BMW-Williams Team, Patrick Head, liefen hierbei in dieser Saison allerdings einige unverständliche Dinge ab. „Wegen Juan Pablo Montoya bin ich enttäuscht. Er war nah dran, die Fahrer-Weltmeisterschaft zu gewinnen. Aber verschiedene Umstände führten dazu, dass er am Ende verlor,“ blickte Head im Gespräch mit den Kollegen der Sport Bild auf das vergangene Jahr zurück. „Man muss zu dem Entschluss kommen, dass Ferrari wertvolle Helfer in bestimmten Positionen besitzt. Ich hatte einmal großen Respekt vor FIA-Rennleiter Charlie Whiting. Aber mittlerweile scheint er nicht mehr sein eigener Herr zu sein.“
Der Grund für die Verärgerung über Charlie Whiting rührt von einigen Entscheidungen während der Saison her. „Es ist schwer zu akzeptieren, dass es den Regeln entspricht, wenn ein Michael Schumacher in Silverstone Fernando Alonso bei fast 300 km/h ins Gras drückt. Und auf der anderen Seite werden unsere Piloten Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya für Dinge bestraft, die ähnlich verliefen,“ erinnert Patrick Head nicht nur an den Vorfall zwischen Alonso und Schumacher in Silverstone, wofür der Champion auch von den Franzosen gerügt wurde, sondern auch an die Bestrafung von Ralf Schumacher für den Hockenheimstartunfall sowie Juan Pablo Montoya in Indianapolis.
„Mein erster Gedanke in Indianapolis war, dass Juans Überholmanöver auf Barrichello vielleicht etwas optimistisch war,“ beginnt der Technikchef der Weiß-Blauen seine Erzählung über jenen Rennsonntag. „Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Rennkommissare Juan bestrafen und ihn so aller WM-Chancen berauben würden. Ich glaube, die Stewards hatten zum Zeitpunkt ihrer Entscheidung gar nicht genug Informationen, um diese Entscheidung zu treffen.“
Doch während Montoya trotzdem bestraft wurde, entging der amtierende Weltmeister Michael Schumacher einer Bestrafung für sein angebliches Überholen bei geschwenkter gelber Flagge. „Olivier Panis und auch andere Leute haben uns erzählt, dass Schumacher tatsächlich unter gelber Flagge überholt hätte,“ so Head. „Deshalb schickte ich unseren Teammanager Dickie Stanford nach dem Rennen zu Charlie Whiting, um die Sache zu klären. Whiting überzeugte Stanford aber anhand von Videoaufnahmen, dass Schumacher vor der Gelbphase überholt hatte. Das akzeptierten wir. Aber trotzdem ist es so, das mir einige Vorfälle in letzter Zeit, in die die FIA und Ferrari involviert waren, schwer zu denken geben.“
Entsprechend hegt Head auch einige Zweifel an den Untersuchungen zur Reifenaffäre. Denn während Michelin nach den Ferrari-Beschuldigungen neue Pneus backen musste, warfen die Franzosen ihrerseits Bridgestone vor unterschiedliche Mischungen für die Vorder- und Hinterreifen zu nutzen, was laut Reglement verboten ist.
Um diese Anschuldigungen zu überprüfen beschlagnahmte die FIA beim Italien Grand Prix in Monza je einen Vorder- sowie Hinterreifen beider Hersteller zur weiteren Untersuchung, deren Ergebnis in beiden Fällen positiv ausfiel. „Ja, aber die FIA hat sich die falschen Reifen vorgenommen,“ wirft Head in diesem Zusammenhang ein. „Es wurden der linke Vorderreifen und der rechte Hinterreifen mitgenommen. In Monza aber musste man wegen der spezifischen Eigenart der Strecke rechts hinten hart fahren und rechts vorne weich, links hinten weich und links vorne hart.“
„Das heißt, dass zufällig die beiden von der FIA untersuchten Reifen die gleiche Mischung aufwiesen, obwohl vielleicht dennoch unterschiedlich gemischt worden war. Was verboten ist. So hat die ganze Untersuchung in meinen Augen gar nichts gebracht.“
Sehr viel soll sein Team jedoch in der kommenden Saison 2004 bringen. Denn dann möchte Patrick Head so oder so vorne sein: „Ich bin überzeugt: Wir werden zu Beginn der nächsten Saison das Team sein, das es zu schlagen gilt...“
Stephan Heublein
Montoya wurde für Head ungerecht behandelt...
© BMW
Nicht nur der spannende WM-Kampf zwischen Michael Schumacher, Juan Pablo Montoya und Kimi Räikkönen beherrschte in den vergangenen Wochen und Monaten der F1-Saison 2003 die Schlagzeilen, sondern auch die Streitigkeiten und Vorwürfe abseits der Strecke.
So wurde das F1-Jahr 2003 nicht nur für den sechsten WM-Titel des Kerpener Ferrari-Stars oder den harten Fight zwischen Rot, Weiß-Blau und Silber bekannt, sondern auch für Gerichtsverhandlungen in Paris oder Reifenaffären zwischen Michelin und Bridgestone.
Für den technischen Direktor des BMW-Williams Team, Patrick Head, liefen hierbei in dieser Saison allerdings einige unverständliche Dinge ab. „Wegen Juan Pablo Montoya bin ich enttäuscht. Er war nah dran, die Fahrer-Weltmeisterschaft zu gewinnen. Aber verschiedene Umstände führten dazu, dass er am Ende verlor,“ blickte Head im Gespräch mit den Kollegen der Sport Bild auf das vergangene Jahr zurück. „Man muss zu dem Entschluss kommen, dass Ferrari wertvolle Helfer in bestimmten Positionen besitzt. Ich hatte einmal großen Respekt vor FIA-Rennleiter Charlie Whiting. Aber mittlerweile scheint er nicht mehr sein eigener Herr zu sein.“
Der Grund für die Verärgerung über Charlie Whiting rührt von einigen Entscheidungen während der Saison her. „Es ist schwer zu akzeptieren, dass es den Regeln entspricht, wenn ein Michael Schumacher in Silverstone Fernando Alonso bei fast 300 km/h ins Gras drückt. Und auf der anderen Seite werden unsere Piloten Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya für Dinge bestraft, die ähnlich verliefen,“ erinnert Patrick Head nicht nur an den Vorfall zwischen Alonso und Schumacher in Silverstone, wofür der Champion auch von den Franzosen gerügt wurde, sondern auch an die Bestrafung von Ralf Schumacher für den Hockenheimstartunfall sowie Juan Pablo Montoya in Indianapolis.
„Mein erster Gedanke in Indianapolis war, dass Juans Überholmanöver auf Barrichello vielleicht etwas optimistisch war,“ beginnt der Technikchef der Weiß-Blauen seine Erzählung über jenen Rennsonntag. „Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Rennkommissare Juan bestrafen und ihn so aller WM-Chancen berauben würden. Ich glaube, die Stewards hatten zum Zeitpunkt ihrer Entscheidung gar nicht genug Informationen, um diese Entscheidung zu treffen.“
Doch während Montoya trotzdem bestraft wurde, entging der amtierende Weltmeister Michael Schumacher einer Bestrafung für sein angebliches Überholen bei geschwenkter gelber Flagge. „Olivier Panis und auch andere Leute haben uns erzählt, dass Schumacher tatsächlich unter gelber Flagge überholt hätte,“ so Head. „Deshalb schickte ich unseren Teammanager Dickie Stanford nach dem Rennen zu Charlie Whiting, um die Sache zu klären. Whiting überzeugte Stanford aber anhand von Videoaufnahmen, dass Schumacher vor der Gelbphase überholt hatte. Das akzeptierten wir. Aber trotzdem ist es so, das mir einige Vorfälle in letzter Zeit, in die die FIA und Ferrari involviert waren, schwer zu denken geben.“
Entsprechend hegt Head auch einige Zweifel an den Untersuchungen zur Reifenaffäre. Denn während Michelin nach den Ferrari-Beschuldigungen neue Pneus backen musste, warfen die Franzosen ihrerseits Bridgestone vor unterschiedliche Mischungen für die Vorder- und Hinterreifen zu nutzen, was laut Reglement verboten ist.
Um diese Anschuldigungen zu überprüfen beschlagnahmte die FIA beim Italien Grand Prix in Monza je einen Vorder- sowie Hinterreifen beider Hersteller zur weiteren Untersuchung, deren Ergebnis in beiden Fällen positiv ausfiel. „Ja, aber die FIA hat sich die falschen Reifen vorgenommen,“ wirft Head in diesem Zusammenhang ein. „Es wurden der linke Vorderreifen und der rechte Hinterreifen mitgenommen. In Monza aber musste man wegen der spezifischen Eigenart der Strecke rechts hinten hart fahren und rechts vorne weich, links hinten weich und links vorne hart.“
„Das heißt, dass zufällig die beiden von der FIA untersuchten Reifen die gleiche Mischung aufwiesen, obwohl vielleicht dennoch unterschiedlich gemischt worden war. Was verboten ist. So hat die ganze Untersuchung in meinen Augen gar nichts gebracht.“
Sehr viel soll sein Team jedoch in der kommenden Saison 2004 bringen. Denn dann möchte Patrick Head so oder so vorne sein: „Ich bin überzeugt: Wir werden zu Beginn der nächsten Saison das Team sein, das es zu schlagen gilt...“
Stephan Heublein
Ja, man sollte einfach die FIA abschaffen und Eccelstone in Rente schicken, dann stände Ferrari auf einmal ganz alleine da
Wieso lassen sich die Teams diese Krimenellen Mächte gefallen und wieso kommt die FIA immer ungestraft davon