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Mehrere Fahrer pro Teams

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Beitrag Samstag, 10. August 2013

Beiträge: 45812
Es häufen sich ja Berichte, wonach Teams wie Lotus und Sauber finanziell nicht auf Rosen gebettet sind - um es mal vorsichtig auszudrücken. Was mich aber wundert: Es gab ja schon immer Teams, die finanziell auf Bezahlfahrer angewiesen sind. Aber früher hat ein Team einfach pro Jahr mehrere Fahrer eingesetzt, die Geld mitgebracht haben. 1994 zum Beispiel fuhren Lotus, Larrousse und Simtek nicht mit weniger als sechs Fahrer! Wieso ist das heute nicht mehr so:

1. Das Reglement schreibt maximal vier Fahrer vor. Seit wann besteht die Regel? Es gibt jedenfalls auch Ausnahmen, siehe Prost 2001.
2. Bringen die Bezahlfahrer heute einfach noch mehr Geld mit als früher? Damals kaufte sich ein Philippe Adams für zwei Millionen bei Lotus für zwei Rennen ein, heute zahlt ein Maldonado 30 Millionen pro Jahr (bzw. seine Sponsoren), ich bezweifle, dass das auch der Fall wäre, wenn Maldonado nur ein paar wenige Rennen fahren würde...
3. Die Budgets sind heute ohnehin viel höher. Damals operierten Lotus, Larrousse und Simtek noch mit 20 Millionen Euro, da konnte eine Finanzspritze von zwei Millionen für zwei Rennen wirklich helfen - heute wären das Peanuts und würden den Teams wohl nicht mal helfen.

Was sagt ihr dazu?

Beitrag Samstag, 10. August 2013

Beiträge: 2951
Eins der Probleme ist wohl, neben denen, die du genannt hast, dass die finanziellen Probleme inzwischen auch in Teams weiter vorne auftreten. Die erwähnten Teams wie Lotus, Simtek, Larrousse oder ähnliche nahmen ja Anfang bis Mitte der Neunziger Jahre etwa die Position ein, die heute Marussia und Caterham haben (bzw. eher wie HRT, die aufgezählten heutigen Beispiele sind ja zumindest werksnahe Teams, dürften also finanziell etwas mehr Spielraum haben).
Die finanziellen Probleme greifen aber ja inzwischen auch bei Teams mit durchaus sportlicher Perspektive um sich, Lotus kämpft ja auf der einen Seite mit seinen Finanzen, auf der anderen aber auch noch um die WM. Da kann man nicht einfach mal einen Räikkönen für ein paar Rennen an die Seite nehmen, weil man durch einen Paydriver noch ein paar zusätzliche Millionen bekommen könnte. Das würde dem Team zwar kurzfristig helfen, der sportliche Erfolg, auf den man langfristig angewiesen ist, um an Geld zu kommen, wäre aber gefährdet.
Die kleineren Teams weiter hinten im Feld, die schon immer auf Paydriver angewiesen waren, haben ja selten einen Fahrer in ihren Reihen, der so extrem talentiert und schnell ist, dass er für das Team unverzichtbar ist. Von daher dürfte es bei denen, wie man ja in der Vergangenheit auch schon bei HRT gesehen hat, auch kein Problem sein, mehrere unterschiedliche Fahrer einzusetzen, wenn es finanziell hilfreich ist.
R.I.P. Marco Simoncelli
20.01.1987-23.10.2011

Beitrag Samstag, 10. August 2013

Beiträge: 45812
ja damit hast du natürlich Recht.

Aber Caterham und Marussia tauschen ja auch keine Fahrer aus. macht wohl finanziell aus den oben genannten Gründen keinen Sinn, aber früher hat man immer gesagt: Kranke Teams erkennt man dadurch, dass sie ihre Fahrer wechseln wie andere ihre Unterwäsche.

Ich meine wir erleben jetzt das zweite Jahr in Folge (!) ohne Fahrerwechsel während der Saison (sehen wir von der Sperre von Grosjean in Monza mal ab). Das gabs noch nie. Die einzige Saison, die sonst noch ohne Fahrerwechsel über die Bühne ging, gab es 2008 - ist also auch noch nicht so lange her. Woran liegt das?

Also klar, vor den 80er Jahren gab es ja die Gaststarter, aber seit Ende der 80er Jahre sind ja zwei Wagen pro Teams vorgeschrieben und eine Teilnahme für die ganze Saison. Fassen wir also nur mal diesen Bereich ins Auge.


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