rot hat geschrieben:
Ausgangspunkt dieser Diskussion war doch die These, dass Mercedes im Moment aus eigener Kraft nicht podestfähig ist.
Was hier ja komischerweise niemand behauptet hat.
rot hat geschrieben:
Auch wenn die beiden ersten Rennen bestimmt nicht repräsentativ waren für den ganzen Rest der Saison, lässt sich doch schon einiges ablesen.
Mercedes scheint den Reifenverschleiß nicht unter Kontrolle zu haben. Ob sich das nun darin äußert, dass sie im Trockenen zu schnell abbauen oder im Nassen nur rutschen, obwohl sie äußerlich aussehen wie neu, ist doch egal. Fakt ist sie rutschen die meiste Zeit des Rennens hilflos herum.
Sagen wir es so: es lässt sich dieser Trend erkennen und es scheint tendenziell zu stimmen.
Trotzdem sollte man da noch nicht voreilige Schlüsse ziehen.
Denn erstens fuhr der schnellere Mercedes in Melbourne nur 10 Runden und zweitens wurde in Malaysia nunmal überwiegend mit Regenreifen und Intermediates gefahren, was im Laufe der Saison normalerweise nur bei 3-5 Rennen vorkommt.
Ich wiederhole es gern zum 100. Mal: Regenrennen mit chaotischen Bedingungen sind etwas spezielles und können kaum als Gradmesser für das Kräfteverhältnis genommen werden.
Es gibt Autos die kommen im Regen oder auf abtrocknenden Bedingungen besser klar und andere schlechter. Dazu zählt vor allem auch noch die Abstimmung des Autos.
Der Ferrari zum Beispiel fährt generell momentan mit mehr Flügel als die anderen Autos, weil er aerodynamisch ziemlich ineffizient ist. Ferrari opfert Speed auf den Geraden, um mit steiler eingestellten Flügeln die Defizite des Autos in Kurven auszugleichen.
Diese Einstellungen sorgten im Regen von Malaysia für große Vorteile bei Ferrari - das Auto war für diese Bedingungen einfach besser abgestimmt als die meisten anderen.
Der Mercedes hingegen ist auf den Geraden eines der schnellsten Autos. Das mag im Quali zum Großteil am F-Schacht-DRS liegen. Aber im Rennen kommt dieses kaum zum Einsatz, Mercedes ist dort trotzdem immer vorn dabei. Das lässt vermuten dass man das Auto auch eher auf wenig Abtrieb abstimmt - was bei Regen wiederrum ein Nachteil ist.
rot hat geschrieben:
Zu beobachten ist auch, dass sie mit sukzessiver Renndauer immer weiter nach hinten durchgereicht werden. Das war in beiden Rennen so und hatte beileibe nicht nur was mit Strategie oder Unfällen zu tun.
Sie waren ausweislich der Zeitentabelle über weite Strecken des Rennens einfach langsamer als große Teile der Konkurrenz.
Wenn man 2-3 Teams vor sich hat, kann man halt immer mal durch Strategie, Glück oder eine außergewöhnliche Leistung aufs Podium kommen. Wenn aber zumindest 6 Teams im Rennen schneller sind, ist es zwar noch nicht unmöglich, aber halt ziemlich unwahrscheinlich.
Hier stimme ich zu - dennoch denke ich dramatisierst du das ganze. Ich bin der Meinung dass ein Schumacher durchaus auf den Plätzen 5-7 ins Ziel kommen wird, wenn er aus Reihe zwei ins Rennen geht und einmal ein Rennen ohne Zwischenfälle übersteht. Soll heißen: es mag um 2-3 Positionen nach hinten gehen durch diese Reifenproblematik, aber dass er ausserhalb der Top 8 ankommt halte ich dann eher für unwahrscheinlich.
Übrigens sagte Danner gerade im Interview, dass der Mercedes grundsätzlich ein sauschnelles Auto ist, man aber dieses Reifenproblem in den Griff bekommen muss. Wenn das gelingt, sieht er Mercedes vorn mitmischen.
rot hat geschrieben:
Da muss man dann schon auf Monaco, wo man trotz desaströser Reifen nicht so leicht überholt wird, und/oder eine Ausfallorgie hoffen.
Das ist ziemlich unlogisch. Gerade in Monaco wird Mercedes kaum vom F-Schacht profitieren und vermutlich im Quali schon weiter hinten landen. Vorausgesetzt der F-Schacht wird bis dahin nicht sowieso verboten.