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Lockerung der Motoreneinfrierung?

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Beitrag Freitag, 02. Januar 2015

Beiträge: 45812
Jab der Fall Honda dürfte noch für Diskussionen sorgen...

Beitrag Dienstag, 06. Januar 2015

Beiträge: 3402
MichaelZ hat geschrieben:
Jab der Fall Honda dürfte noch für Diskussionen sorgen...
Das wird auf jeden Fall so sein, denn Honda und Ron Dennis haben sich wohl bei der FIA eingeschaltet und sich beschwert.

Quelle: https://www.motorsport-magazin.com/forme ... t-der-fia/
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Beitrag Donnerstag, 19. März 2015

Beiträge: 45812
Obwohl Mercedes am wenigsten Tokens für die Weiterentwicklung hat, ist das gerade für 2016 ein Vorteil:

Der aktuelle F1-Motor wird in 66 Tokens unterteilt. Eigentlich war vorgesehen, dass 32 dieser Tokens über den Winter verbessert werden dürfen. Weil das Reglement aber nicht ganz lückenlos formuliert war, dürfen die Tokens, die von den Herstellern über den Winter nicht gebraucht wurden, auch noch während der Saison in Verbesserung gesteckt werden.

In Australien wurden nun die konkreten Zahlen vorgestellt. Mercedes hat nur noch sieben Tokens über, also weniger als alle anderen Hersteller. Doch über den Winter scheint der Sprung von Mercedes auch wieder richtig gut gewesen zu sein. Nicht nur weil der Mercedes W06 Hybrid mehr Abtrieb und damit auch mehr Luftwiderstand erzeugt, sondern auch weil der Mercedes-Antriebsstrang mehr PS haben soll, ist allerdings der Spritverbrauch gestiegen. Das kommt vor allem bei benzinmordenden Rennen wie in Melbourne zum Tragen, was für die Konkurrenz nichts Gutes heißt: Auf anderen Strecken dürfte Mercedes noch mehr Gas geben, denn da muss man nicht auf das Benzinlimit (100 Kilogramm pro Rennen) achten.

Mercedes im Vorteil


Logisch klingt, dass ein Hersteller, der jetzt noch mehr Tokens für die Weiterentwicklung während der Saison zur Verfügung hat, im Vorteil ist. Weil er noch mehr nachlegen kann. Aber das stimmt nur bedingt. Mercedes kann sich jetzt früher auf die Weiterentwicklungen für 2016 konzentrieren, denn auch in diesem Winter darf am Motor im Umfang von dieses Mal 25 Tokens (2017 sind es dann 20, 2018 noch 15 und 2019, sowie 2010 je drei) Entwicklungsarbeit betrieben werden. Je später die Hersteller die restlichen Tokens aus dem Jahr 2015 verbraten, desto später können sie auch mit der Arbeit für 2016 beginnen – und schon letztes Jahr waren die Hersteller spät dran, deswegen suchten Ferrari und Renault auch erst das Schlupfloch im Reglement. Doch das wurde nun gestopft: Nächstes Jahr müssen alle Tokens bis spätestens 28.2. verbraucht werden, während der Saison sind die Motoren dann eingefroren.

Ferrari wird nachgesagt, den größten Schritt nach vorne gemacht zu haben. Sie haben noch zehn Tokens für die Weiterentwicklung über. Renault sogar noch zwölf. Hier, so klagt Red Bull, ist eher ein Stillstand zu beobachten. Doch daran ist Red Bull nicht ganz unschuldig: Renault klagt, dass man an das Entwicklungsprogramm von Red Bull gebunden war, weil Red Bull einen Motor wollte, der bestmöglichst in den Wagen integriert werden kann – denn das ist beim komplexen und vielseitigen Antriebsstrang äußerst wichtig und war letztes Jahr offenbar die Schwachstelle von Renault, weil man sich auf vier Kunden gleichzeitig konzentrierte. Das Red-Bull-Entwicklungsprogramm war aber aggressiv wie eh und je, Renault fehlte schlicht die Zeit, um darauf reagieren zu können. Deswegen sind jetzt auch noch zwölf Tokens über, die aber auch Hoffnung machen, dass es im Laufe der Saison noch etwas nach vorne geht.

Trotzdem scheint die Ehe zwischen Renault und Red Bull zerklüftet zu sein. Renault will daher das F1-Programm abwägen. Sportchef Cyril Abiteboul schloss auch einen Ausstieg nicht aus, heute heißt es aber, dass man der Formel-1 die Treue halten will. Ein eigener Werksrennstall ist nach wie vor nicht ausgeschlossen. Gerüchte, wonach Red Bull daher zu Toyota-Motoren wechseln könnte, sind aber aus der Luft gegriffen: Die Japaner haben keinen dem aktuellen Reglement entsprechenden Antriebsstrang und innerhalb so kurzer Zeit lässt sich auch keiner entwickeln. Red Bull spricht von einem Leistungsdefizit der Renault-Motoren von rund 100 PS!

Honda-Motor zu kompakt


Der neue Hersteller Honda darf eigentlich gar nicht weiterentwickeln. Doch im Sinne des Sportsgeistes einigte man sich auf einen Kompromiss: Honda bekommt den abgerundeten Mittelwert der übrigen Tokens der anderen Hersteller. Das sind konkret beziffert deren neun. Problematisch scheint bei Honda vor allem die Anordnung der einzelnen Teile zu sein, die sehr kompakt gestaltet worden ist. Das macht den Antriebsstrang aber sehr anfällig für Hitze, was schon in Melbourne zum Problem wurde, beim nächsten Rennen in der Tropenhitze von Malaysia aber erst Recht ein Nachteil sein wird. Honda fährt daher scheinbar so lange mit gedrosselter Leistung, bis die Probleme behoben sind. Das dürfte aber nicht vor den Europarennen passieren.

Beitrag Freitag, 19. Juni 2015

Beiträge: 45812
Hier mal ein Update was die Weiterentwicklungen bei den Herstellern betrifft:

Eigentlich hätten die Hersteller schon im Winter die Verbesserungen am Motor bringen sollen, doch ein Regelschlupfloch dehnt den Entwicklungsraum über die gesamte Saison aus. Und die Updates werden auch nach und nach gezündet.

Zur Erinnerung nochmal die Rahmendaten: Ein F1-Motor wird in Einzelteile zerlegt, von dem jedes mit einer Wertigkeit von einem bis drei Tokens versehen wird. Insgesamt besteht ein F1-Antriebsstrang aus 66 dieser Tokens, 32 darf man bis Saisonende überarbeiten. Die meisten davon gingen schon im Winter drauf, aber ein paar haben die Hersteller noch über.

Mercedes hat aus dem Winter noch sieben Tokens aufgespart. Beim Großen Preis von Kanada gab es ein Motorupdate, das aber mit Zuverlässigkeitsverbesserungen deklariert wurde. Wenn diese plausibel vor dem Automobilweltverband FIA begründet werden können, braucht es gar nicht den Einsatz von Tokens. So geschehen bei Mercedes. Nur Force India hat das Update nicht bekommen: Sergio Pérez fuhr in Montréal noch immer mit dem ersten Motor der Saison! Das liegt daran, dass Mercedes nicht so viele überarbeitete Motoren rechtzeitig fertigstellen konnte und bei Pérez‘ Motor das Schadensmuster noch am besten war.

Renault noch immer mit zwölf Tokens!


Ferrari hat vor dem Kanada-GP drei Tokens eingesetzt, womit man jetzt auch noch sieben zur Verfügung hat. Mit den drei Tokens wurden die Kolben, Nockenwellen und Brennkammern überarbeitet. Dazu kam von Shell auch ein neues Benzin. Je nach Quelle soll der Ferrari-Motor damit zwischen 15 und 30 PS mehr Leistung gehabt haben. Sauber verzichtet auf das Motorupdate bis zum Belgien-GP, was mit dem Einsatzplan der vier erlaubten Motoren pro Jahr zusammenhängt.

Renault brachte auch nur Haltbarkeitsverbesserungen mit nach Kanada. Ein großes Update – mit zwölf Tokens hat Renault noch mehr als alle anderen Hersteller – wird für den Mexiko-GP erwartet, dem drittletzten Rennen.

Honda zückte zwei Tokens. Damit wurden vor allem die Bereiche des Turboladers und des Kompressors überarbeitet. Auch beim nächsten Update will Honda laut „Auto, Motor und Sport“ sich auf den Turbolader fokussieren. Hier sieht man am meisten Verbesserungspotenzial. Honda hat noch sieben Tokens über.

Hinter den Kulissen wird übrigens darüber diskutiert, ob auch nächstes Jahr die Weiterentwicklung nicht nur auf die Wintermonate beschränkt ist, sondern wieder das ganze Jahr erlaubt ist. Der Umfang wird ohnehin auf 25 Tokens reduziert.

Beitrag Freitag, 19. Juni 2015

Beiträge: 10777
Ich bin mir ziemlich sicher dass von Renault noch ne massive Ausstiegsandrohung kommt wenn dieser lächerliche Token-Blödsinn nicht gekippt wird...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Freitag, 19. Juni 2015

Beiträge: 26248
Mav05 hat geschrieben:
Ich bin mir ziemlich sicher dass von Renault noch ne massive Ausstiegsandrohung kommt wenn dieser lächerliche Token-Blödsinn nicht gekippt wird...


Die Regeln sind für alle gleich und soweit ich weiß hat auch Renault an den Regeln damals mitgewirkt oder sich zumindest damit einverstanden erklärt.

Es war übrigens insbesondere Renault, die einen V6 wollten. Ferrari bspw. wollte etwas anderes. Umso peinlicher ist der technische Rückstand.

Nur ist es ja wie schon vor rund 7-8 Jahren: Honda und Renault hinkten auch damals schon bei den Motoren hinterher und bekamen eine Extrawurst.

Vielleicht sollten sie sich aus der F1 fernhalten und auf ihre Kernkompetenz konzentrieren: Kleinwagen und Kompaktwagen
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Beitrag Samstag, 20. Juni 2015

Beiträge: 10777
Und was ändert das jetzt? Mag ja sein dass man sich einst dieses idiotische Reglement gewünscht hat - aber es ist recht offensichtlich dass sie sich alle zusammen in eine Position gebracht haben die so wie sie ist nun mal schädlich für die F1 im Ganzen ist. Zwei Hersteller haben erkennen müssen dass sie sich selbst ein Reglement geschaffen haben dass sie offensichtlich gnadenlos überfordert, der dritte sonnt sich in seiner Überlegenheit und merkt gar nicht dass er mit seiner Blockadepolitik mehr Negativ-Image erntet als dass er positives aus seiner lupenreinen technischen Vorstellung ziehen kann und selbst Ferrari wird auf Dauer nicht damit zufrieden sein sich selbst auf die Schulter zu klopfen weil man zwar Fortschritte macht aber trotzdem ewiger Zweiter bleibt...
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Beitrag Samstag, 20. Juni 2015

Beiträge: 26248
Mav05 hat geschrieben:
Und was ändert das jetzt? Mag ja sein dass man sich einst dieses idiotische Reglement gewünscht hat - aber es ist recht offensichtlich dass sie sich alle zusammen in eine Position gebracht haben die so wie sie ist nun mal schädlich für die F1 im Ganzen ist. Zwei Hersteller haben erkennen müssen dass sie sich selbst ein Reglement geschaffen haben dass sie offensichtlich gnadenlos überfordert, der dritte sonnt sich in seiner Überlegenheit und merkt gar nicht dass er mit seiner Blockadepolitik mehr Negativ-Image erntet als dass er positives aus seiner lupenreinen technischen Vorstellung ziehen kann und selbst Ferrari wird auf Dauer nicht damit zufrieden sein sich selbst auf die Schulter zu klopfen weil man zwar Fortschritte macht aber trotzdem ewiger Zweiter bleibt...


Offenbar hast du eine andere Wahrnehmung als ich.

Ich sehe 2015 keine Überlegenheit eines Herstellers mehr. Die Roten haben gut aufgeholt und einen super Job gemacht. Sie zeigen, dass es geht. Sie haben Mercedes dieses Jahr schon einmal auf der Strecke geschlagen und 2-3 weitere Male waren sehr im Ziel sehr dicht an Mercedes dran, beispielsweise in Bahrain oder Monaco. Auch gestern in Spielberg hat sich wieder ähnliches angedeutet, wobei man da natürlich das Quali und Rennen mal abwarten muss.

Weiterhin vergisst du, dass es nach wie vor Möglichkeiten gibt weiter aufzuholen. Ferrari hat gerade 3 Token gezogen und noch immer weitere 7 - wie auch Mercedes. Damit kann man einiges anstellen.

Renault hat sogar noch 12 Token, damit kann man relativ viel ändern und könnte theoretisch durchaus die Lücke schließen. Die Frage ist aber vielmehr, ob Renault überhaupt weiß was zu tun ist und wie man es tut. Denen fehlt offenbar tatsächlich das technische know-how, drum hat man ja auch Illien ins Boot geholt. Unser User-Freund JohF hat das hier ja bereits alles hinlänglich erklärt auf bestem Level.

Sicher - die Möglichkeiten von Änderungen werden bei dem aktuellen Reglement von Jahr zu Jahr deutlich weniger und wenn Renault und Honda 2016 nicht nah an der Konkurrenz dran sind, wird es ohne eine Reglementsänderung sehr schwer.

Aber für 2017 sind ja durchaus größere Änderungen wahrscheinlich, insofern sollte man (noch) nicht schwarzmalen.

Ich sehe übrigens auch keine Blockadehaltung bei Mercedes. Die erklärten sich schon im letzten Winter durchaus kompromissbereit - bis dann schließlich die Reglementslücke entdeckt wurde, mit der ohnehin das ganze Jahr über entwickelt werden darf.

Dass Toto Wolff sich mit Mosley und Ecclestone getroffen hat, zeigt ja auch, dass er ein Interesse an einer attraktiven F1 hat und nicht allein die Interessen von Mercedes im Sinn hat - auch wenn er diese natürlich nicht vergessen darf.
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Beitrag Samstag, 20. Juni 2015

Beiträge: 45812
[quote="Mav05" Zwei Hersteller haben erkennen müssen dass sie sich selbst ein Reglement geschaffen haben dass sie offensichtlich gnadenlos überfordert, [/quote]

Also diesen Punkt wiederholst du ja immer und immer wieder, aber verstehen tu ich ihn nicht. Seit über 100 Jahren gibt es GP-Rennen und seit über 100 Jahren ist es so, dass es hersteller gibt, die besser als andere sind. Das Problem von Renault und Honda ist doch eher das, dass sie nicht aufholen dürfen laut Reglement oder halt nur sehr eingeschränkt.

Beitrag Samstag, 20. Juni 2015

Beiträge: 26248
MichaelZ hat geschrieben:
Also diesen Punkt wiederholst du ja immer und immer wieder, aber verstehen tu ich ihn nicht. Seit über 100 Jahren gibt es GP-Rennen und seit über 100 Jahren ist es so, dass es hersteller gibt, die besser als andere sind. Das Problem von Renault und Honda ist doch eher das, dass sie nicht aufholen dürfen laut Reglement oder halt nur sehr eingeschränkt.


Was ja so nicht ganz stimmt, jedenfalls nicht in Bezug auf Renault.

Ferrari hat im Winter einen großen Schritt gemacht und diese Möglichkeit hatte Renault ebenso. Dank der 12 Token haben sie auch noch immer eine gute Möglichkeit aufzuholen, wenn sie diese Chance richtig nutzen.


Zu Honda muss man sagen, dass sie schlichtweg ein Jahr zu spät gekommen sind. Damit sind die Voraussetzungen von Vornherein schlecht gewesen.

Da es aber wahrscheinlich für 2017 wieder größere Änderungen gibt, ist das aktuelle Reglement mit den eingefrorenen Motoren nur temporär ein Problem.
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Beitrag Samstag, 20. Juni 2015

Beiträge: 45812
formelchen hat geschrieben:

Offenbar hast du eine andere Wahrnehmung als ich.

Ich sehe 2015 keine Überlegenheit eines Herstellers mehr. Die Roten haben gut aufgeholt und einen super Job gemacht.


Sie sind noch immer chancenlos gegen Mercedes.

Beitrag Samstag, 20. Juni 2015

Beiträge: 45812
formelchen hat geschrieben:
Was ja so nicht ganz stimmt, jedenfalls nicht in Bezug auf Renault.

Ferrari hat im Winter einen großen Schritt gemacht und diese Möglichkeit hatte Renault ebenso. Dank der 12 Token haben sie auch noch immer eine gute Möglichkeit aufzuholen, wenn sie diese Chance richtig nutzen..


Das ist doch was ganz anderes, als früher, als man entwickeln konnte, wann und so viel man wollte. Sei es auf ein ganz neues Konzept zu setzen. Jetzt darf der Motor nur zu 48% überarbeitet werden und das auch nur dieses Jahr. Nächstes Jahr werdens noch weniger. Früher hat man den Motor zu 100% überarbeitet - und wenns sein musste drei mal im Jahr.

Beitrag Samstag, 20. Juni 2015

Beiträge: 10777
MichaelZ hat geschrieben:
Also diesen Punkt wiederholst du ja immer und immer wieder, aber verstehen tu ich ihn nicht. Seit über 100 Jahren gibt es GP-Rennen und seit über 100 Jahren ist es so, dass es hersteller gibt, die besser als andere sind. Das Problem von Renault und Honda ist doch eher das, dass sie nicht aufholen dürfen laut Reglement oder halt nur sehr eingeschränkt.

Richtig, sie können nicht weiterentwickeln! Und da sie - warum auch immer - zu blöd waren von Anfang an einen halbwegs konkurrenzfähigen Motor hinzustellen (was unter diesem Reglement nun mal zwingend erforderlich ist) bleibt ihnen nur jahrelange Blamage oder Stecker ziehen...

formelchen hat geschrieben:
Ferrari hat im Winter einen großen Schritt gemacht und diese Möglichkeit hatte Renault ebenso. Dank der 12 Token haben sie auch noch immer eine gute Möglichkeit aufzuholen, wenn sie diese Chance richtig nutzen.
Zu Honda muss man sagen, dass sie schlichtweg ein Jahr zu spät gekommen sind. Damit sind die Voraussetzungen von Vornherein schlecht gewesen.
Da es aber wahrscheinlich für 2017 wieder größere Änderungen gibt, ist das aktuelle Reglement mit den eingefrorenen Motoren nur temporär ein Problem.

Ferrari hängt immer noch gnadenlos hinter Mercedes, niemand weiß ob 12 Token reichen um aus der Renault-Krücke nen Rennmotor zu machen oder die konzeptionell danebenliegen und die Probleme des späten Honda-Einstiegs machen sicher guten Eindruck auf potentielle Neueinsteiger - das Reglement ist einfach Sch.eiße, wieso sagt man das nicht so deutlich und fängt endlich mit was Vernünftigen an???
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Beiträge: 45812
Das Tokensystem, das die Weiterentwicklung der Motoren in der Formel-1 regelt, soll überarbeitet werden. Derzeit dürfte es dabei vor allem um eine zeitliche Ausweitung gehen, die dem System 2015 gleicht. Doch F1-Zampano Bernie Ecclestone schlägt etwas ganz anderes vor, was zur Angleichung der Leistung führen würde.

Wie funktioniert das Tokensystem bisher? Ein F1-Motor wird in verschiedene Teile zerlegt, jedes dieser Teile erhält eine Wertigkeit zwischen eins und drei Punkten. Rechnet man diese Punkte, oder eben Tokens, zusammen, so ergeben sich 66 Tokens. Um die Kosten der Weiterentwicklung eingrenzen zu können, dürfen die Hersteller nur im Umfang einer bestimmten Tokenzahl die Motoren weiterentwickeln. 2015 waren das 32 Tokens, was etwa 48 Prozent des Motors entspricht.

Doch genau dieses Tokensystem steht inzwischen in der Kritik. Für die Fans ist es kaum durchschaubar und zu intransparent, zurückliegende Hersteller klagen darüber, dass es den sportlichen Grundsätzen der freien Entwicklung widerspricht. Man argumentiert, dass das Aufholen für Hersteller wie Renault und Honda schwer bis unmöglich ist.

Früher mehr Spielraum


Befürworter werfen das Beispiel Ferrari in den Raum. Die Italiener haben über den Winter einen Sprung nach vorne gemacht. Das stimmt, trotzdem ist Mercedes noch in einer ganz eigenen Liga.

Die Rechnung ist einfach: Wenn man 100 Prozent des Motors überarbeiten darf, ist die potenzielle Aufholmöglichkeit besser als bei nur 48%. Auch hier haben die Befürworter ein Gegenargument: Ein Hersteller kann niemals 100% des Motors auf einmal überarbeiten – das passierte auch in der Vergangenheit nicht. Doch wer mit der Vergangenheit argumentiert, steht ohnehin auf verlorenem Posten: Abgesehen davon, dass es bis 2006 durchaus viele Hersteller gab, die verschiedene Teile bei Testfahrten erprobten und gegebenenfalls als Entwicklungsschritt zu den Rennen brachten, oder sie eben wieder verwarfen, was heute nicht mehr möglich ist, durften Hersteller über 100 Jahre lang auf ein völlig neues Konzept setzen. Hybrid, Zylinderzahl, Motorkonzept – alles war, mit gewissen Rahmenbedingungen – frei wählbar. Und es gab durchaus Hersteller, die ihr Konzept wechselten. Heute sind die Einschränkungen viel gravierender – die Motoren dafür aber trotzdem viel teurer.

Das Tokensystem macht das Aufholen auch deswegen schwieriger, weil die Zahl der erlaubten Tokens in den kommenden Jahren weiter sinkt: 2016 sind es nur noch 25 Tokens, 2018 noch 15, 2019 und 2020 sogar jeweils nur noch drei. Damit ist der Motor quasi wieder eingefroren, wie das von 2006 bis ’13 bereits der Fall war. Auch wenn die Hersteller mit einer ausführlichen Begründung auch aus Zuverlässigkeitsgründen Veränderungen vornehmen dürfen.

Motoren alle gleich stark?


Spätestens 2019 sind die Motoren also auf dem Leistungsstand, den sie bis dahin haben, eingefroren. Dann ist Aufholen gar nicht mehr möglich. Und damit auch der Einstieg neuer Hersteller. F1-Boss Bernie Ecclestone hat zwar nichts gegen die Einfrierung der Motoren, aber bitte schön auf einem Leistungsstand. Er schlägt vor, dass die Hersteller solange frei entwickeln dürfen, bis sie eine bestimmte PS-Zahl erreicht haben. Der Hersteller, der diese PS-Zahl erreicht, darf nicht mehr weiterentwickeln, der Rest darf solange aufholen, bis die Lücke geschlossen ist.

So ähnlich hatten wir das schon bei den letzten V8-Saugermotoren, die bis 2013 eingesetzt wurden. In den ersten Jahren hinkten – parallel zu heute – Honda und Renault nach. Sie durften daher aufholen um nicht jahrelang mit einem Defizit herumzufahren. Doch Kritiker finden: Dann kann man gleich mit Einheitsmotoren fahren. Technische Innovationen sollen in der Königsklasse des Motorsports für viele durchaus eine zentrale Rolle spielen.

Die Schwächen des Tokensystems sind also deutlich. Und tatsächlich wurde innerhalb der Strategiegruppe zuletzt über eine Modifizierung nachgedacht. Doch die betrifft nur den zeitlichen Rahmen. Eigentlich ist die Weiterentwicklung nur über den Winter gestattet. Für die Saison 2015 wurde ein Schlupfloch gefunden, das den Zeitrahmen über die ganze Saison ausdehnte (die Tokenzahl blieb gleich). Eigentlich sollte dieses Loch im Reglement 2016 geschlossen werden, nun wollen die Hersteller das zur Regel machen. Am prinzipiellen Problem ändert sich damit aber nichts.

Beitrag Donnerstag, 17. September 2015

Beiträge: 45812
Die Formel-1 steuert auf ein großes Motorendilemma zu. Wahrscheinlichster Ausweg: Auflockerung des Tokensystems gepaart mit Kostenlimit für Kundenmotoren. Doch das bringt schon die nächsten Nachteile mit sich, wie ich im folgenden Blog erörtert hab. Wie steht ihr dazu?

Die Formel-1 steuert auf eine schier unüberwindbare Sackgasse zu: Das Gefälle zwischen den Motorherstellern ist riesig, das Tokensystem erlaubt kaum ein Aufholen – und die Entwicklung wird schrittweise immer weiter eingefroren. Die Hersteller, die jetzt hinterherfahren, werden das daher auch in den nächsten Jahren tun. Außer, die Entwicklung wird doch wieder aufgeweicht. Gemäß „f1-insider.com“ fordern Ferrari und Honda jetzt genau das.

Das Problem: Der Automobilweltverband FIA fürchtet, die freie Entwicklung würde noch mehr Geld verschlingen. Schon jetzt sind die Kosten der aktuellen Motoren extrem hoch, das Tokensystem, das nur begrenzte Weiterentwicklung zulässt, soll eine weitere Explosion verhindern. Aber es mindert auch zumindest die potenzielle Chance der zurückliegenden Hersteller, durch Weiterentwicklung ganz im sportlichen Sinne auf Klassenprimus Mercedes aufzuholen.

Die Kosten für die Weiterentwicklung werden zwangsweise auf die Kundenteams übertragen. Doch schon jetzt lechzen die kleinen Teams unter dem enormen Kostendruck. Die FIA will daher unbedingt ein Kostenlimit: Aktuelle Motoren, die gerade auch vom Werksteam eingesetzt werden, sollen laut „Auto, Motor und Sport“ künftig nur noch maximal zwölf Millionen Euro kosten, ein Jahr alte Triebwerke acht Millionen. Damit wären die Kosten für die Kunden, die einfach nur Rennen fahren und die sündhaft teure Hybridtechnologie gar nicht haben wollen, halbiert.

Formel-1 rast in politische Abhängigkeit


Doch damit blieben die Hersteller auf ihre Kosten sitzen. Der Anreiz viele Teams zu beliefern, würde immer mehr sinken. Und das könnte die Formel-1 zu einer reinen Hersteller-Serie mit B- und C-Teams werden lassen. Denn wenn die Hersteller weniger Teams ausrüsten wollen, wird die FIA als nächstes eine Regelung aufstellen, wie viele Kunden ein Hersteller mindestens ausrüsten muss. Auch Honda und Renault müssten dann mehr Kunden mit Motoren bestücken oder treffender formuliert: Manche Teams müssten zwangsweise auf Honda- oder Renault-Motoren umsteigen, obwohl sie viel lieber mit den stärkeren Aggregaten von Mercedes oder Ferrari fahren wollen würden.

Die Folge: Hersteller wie Mercedes können den Kunden politisch verstärkt unter Druck setzen: Wer die Motoren will, der begibt sich in die Abhängigkeit. Ansonsten könne der Kunde ja den Hersteller wechseln – was der aber gar nicht will. Die moderate Auswirkung solcher Abhängigkeiten könnten wir nächstes Jahr bei Manor sehen, dann nämlich wenn Mercedes ihren Juniorfahrer Pascal Wehrlein im Rennstall von John Booth parkt. Die viel entscheidenderen Auswirkungen der politischen Abhängigkeiten sind immer dann zu spüren, wenn es um Teamorder oder Abstimmungen über zukünftige Ausrichtungen der Formel-1 geht. Die Formel-1 würde viele unabhängige Teams verlieren.

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