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Kirschblütenfest

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Beitrag Freitag, 09. Mai 2008

Beiträge: 396
Kirschblütenfest

Natürlich ist dieser Aufmacher zynisch gemeint- aber haben wir denn eine andere Wahl? Ist die Königsklasse wirklich der Gipfel des Motorsports! Ein Willi Weber wirbt im Fahrerlager von Barcelona mit einer wiederverschließbaren Getränkedose herum, mit der er endlich in den Club der Milliardäre aufsteigen möchte. Zum Glück hat ihn Premiere-Experte Keke Rosberg sofort zurechtgestutzt und ihm gesteckt, dass so eine Dose schließlich keine 1,5 Liter beinhalte, da man es eh „Exen und Hoppen“ würde……
Es mischen nur noch Global-Player und Milliardäre in der F-1 mit. Big-Bernie hat wirklich alles dafür getan, dass es soweit kommen musste. So Typen wie Nick Fry tun natürlich ihr übriges. Mit Super-Aguri, und so ganz nebenbei auch ein äußerst sympathischer Anthony Davidson und Takuma Sato, verabschiedet sich auch das letzte, echte Herzteam aus der Formel-1. Wenn auch noch Racing-Schlachtross Frank Williams oder ein Ron Dennis der F-1 Bühne den Abschied ansagen, dann bin auch ich weg! Dann haben nur noch „Angestellte“, wie etwa dieser Gockel von Briatore, Fleischpacket Haug oder wie dieser gerade erwähnte Nick Fry das Sagen in der F-1, und das muss ich mir wahrlich nicht antun.
Das Fahrerlager in der Türkei ist Riesengross, und man ließ die Super-Aguri Trucks nicht einmal hinein- besser kann man die aktuelle F-1 nicht karikativeren: es geht nur noch ums große Geld und nichts anderes! Bernie will einzig eine Show von Geldadel- nun hat er sie. Wo sind die Tyrrells und die Jordans, oder ein Genius wie Colin Chapman?
Natürlich bin ich keine ewig Gestrige, aber einwenig Racing-Kultur sollte uns allen schon zustehen. Meine Oma, die uns selbstverständlich mit Selbstgebackenem beiwohnte zum Spanien-GP, meinte während des Barcelona Rennens zu mir „Kind, reg dich doch nicht so auf, dieser Lewis kann noch gewinnen“! Kann er eben nicht! Die Abläufe in der F-1 sind dermaßen fest zementiert, dass sogar ein erbärmlicher Rückstand von 1,85 Sekunden, trotz Boxenstopp, zum vorher platzierten ausreicht, um seine Position zu manifestieren. Alles ist bis zum erbrechen (tschuldigung) genauestens festgelegt! So ist das nun mal, wenn so hohe Beträge im Raum stehen.
Ein showträchtiger Aufreger wie in Barcelona darf natürlich auch nicht zu Kurz kommen: da wird ein unverletzter Heikki aus einem Wrack geborgen, und ein extremst Warmduscher wie Webber muckt wegen zu weniger Auslaufzonen auf! Was soll nur ein Jorge Lorenzo von so etwas halten? Der Bursche fährt in China als Vierter mit gebrochenem Knöchel und einem Bänderriss mit einem Wheellie durchs Ziel……

Liebe Vollgas-Gemeinde, wie steht es um die Zukunft der F-1? Aguri Suzuki hat vortreffliches mit seiner Ausstiegsbegründung aus der F-1 zum Besten gegeben!
Oder kommt einfach zum Kirschblütenfest nach Düsseldorf- hier wird einem noch ein ECHTES Feuerwerk geboten ;-)


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allez-kampai!

Beitrag Freitag, 09. Mai 2008

Beiträge: 3812
Guter Beitrag ! Bild

Wie es um die Zukunft der F1 aussieht? Tja, das kann ich dir so ad hoc auch nicht sagen....Bild...da sitz ich nun achselzuckend vorm Monitor.

Machen wir uns doch nix vor. Auch vor 15, oder 20 Jahren gings schon, (oder nur) ums liebe Geld. Scheinbar wurde damit nur anders umgegangen? :roll:

Und wenn Frank Williams oder Ron Dennis die F1-Bühne verlassen, na und? Das ist eben der Lauf der Dinge, bzw. Natur. Sollen diese beiden Spaßvögel denn auf immer und ewig dabei bleiben? Frei dem Motto: "Hunde, wollt ihr ewig Leben?" :D

Beitrag Freitag, 09. Mai 2008

Beiträge: 5541
kowoop hat geschrieben:
Und wenn Frank Williams oder Ron Dennis die F1-Bühne verlassen, na und? Das ist eben der Lauf der Dinge, bzw. Natur. Sollen diese beiden Spaßvögel denn auf immer und ewig dabei bleiben? Frei dem Motto: "Hunde, wollt ihr ewig Leben?" :D


Ja Bitte! :wink:
Mal ehrlich, mir würde das, glaube ich, auch endgültig den Rest geben. Im Moment ist nicht mehr viel was mich an der F1 festhalten lässt und eigentlich frag ich mich nach jedem GP aufs neue, warum ich den Tag nicht anders genossen habe.
Das ganze drum herum geht mir schon länger auf die Nerven und auch wenn es schon seit langen mehr um Macht und Politik geht, als Sport macht es das für die Gegenwart und die Zukunft auch nicht besser.
Wie es in der Zukunft aussehen soll, kann ich auch nicht beantworten - aber irgendwas sagt mir - besser wird es nimmer - auch wenn ich es gerne hätte.
In sofern - Kirschblütenfest wäre vielleicht keine schlechte Alternative. :angel:
Bild

Beitrag Freitag, 09. Mai 2008

Beiträge: 3812
Okay, (kleinlaut). Dann komm ich eben mit, zu eurem Kirschblütenfest....BildBild

Beitrag Freitag, 09. Mai 2008

Beiträge: 4886
@ Lucy und kowoop

da gibt's in Düsseldorf die Jazz Rälli, die ist besser :-)

Beitrag Freitag, 09. Mai 2008
ceniza Premium Club Mitglied
Premium Club Mitglied ceniza

Beiträge: 10651
:wink: Ich bin auch aus der Naehe von Düsseldorf.....
Wo soll denn dieses Kirschblütenfest statt finden? Hat bestimmt mit den Japanern zu tun, die dort ganze Ortsviertel BESITZEN.
Mal ehrlich- Irgendwie denke ich bei Kirschblüten an Japaner....Und die Düsseldorfer sind ja auch total "happy" über ihren japanischen Bevölkerungsanteil.....
Das kann euch Ecclestone bestimmt besser erklären!

Beitrag Samstag, 10. Mai 2008

Beiträge: 0
Da muss Super Aguri wegen finanzieller Probleme seine Pforten schließen und schon wird hier die ganze Formel 1 in Frage gestellt? Soetwas gab es doch schon vor etlichen Jahren. Egal ob Simtek, Pacific, Forti Ford oder Lotus...es gab immer Teams mit finanziellen Problemen. Wie es anders geht, zeigt Williams. Die stehen finanziell zur Zeit ganz gut da, wenn auch schlechter als die ganzen Hersteller Teams.
Aber Kohle ist nicht alles: Renault hat mit einem vergleichsweise geringem Budget (im Vergleich zu Ferrari, McLaren oder Toyota) gleich zwei Titel geholt. Toyota verpulvert jährlich geschätzte 400 Mio. und hat trotzdem noch kein Rennen gewonnen. Und BMW gibt auch vergleichsweise wenig aus und fährt gegenwärtig weit vorne mit.

Ist es in anderen Sportarten eigentlich besser? Real Madrid bekommt wenn ich mich richtig erinnere über eine Milliarde Euro von einem Sponsor, die Bundesliga sowie die Champions-League werden (fast) nur im Pay-TV übertragen und ein Tiger Woods ist im Golf (!) der reichste "Sportler" der Welt geworden. Nein, die Kommerzialisierung ist nicht nur in der F1, sondern im gesamten Sport vertreten.

Ich sehe die Zukunft nicht so düster wie andere hier. Es gibt genügend gute Ansätze für die Zukunft der Formel 1, deren Umsetzung teilweise schon beschlossen ist. Das fängt bei der Wiedereinführung der Slicks an, geht über die Beschneidung der Aerodynamik, der Entwicklung energieeffizienter Systeme (KERS) die mit einem Power-Boost sehr interessant sein werden bis hin zur Budget-Grenze, die die finanzielle Kraft der Teams in den Hintergrund rücken soll. Ich habe Hoffnung und freue mich schon jetzt auf die Saison 2009, bei der radikale Änderungen hoffentlich für mehr Überholmanöver sorgen.

Was allerdings noch geklärt werden muss, ist der Kunden-Chassis-Streit. Eine wirklich hochkomplexe Sache: sollen die Teams ihre eigenen Autos bauen oder so wie Torro Rosso ein nicht selbst entwickeltes Auto einsetzen dürfen?!

Beitrag Samstag, 10. Mai 2008

Beiträge: 4004
> hin zur Budget-Grenze, die die finanzielle Kraft der Teams in den Hintergrund rücken soll.

Das ist imo die schlechteste Idee, die man überhaupt im Kontext der F1 haben. F1 ist Wettbewerb und dazu gehört auch die finanzielle Komponente.Es gibt genügen Rennserien, die *viel* weniger kosten als die F1. Wem die F1 zu teuer ist, der kann ja da hin gehen.

Ich finde das Problem in der F1 ist nicht, dass zu wenig Reglementierungen gibt, sondern schon jetzt viel zu viele.
"You always have to leave the space" - Fernando Alonso
http://www.youtube.com/watch?v=XuRQcclYayk

Beitrag Samstag, 10. Mai 2008

Beiträge: 45834
@FormulaOne: Genau meine Meinung und schön auf den Punkt gebracht!!!

Was ich an der Formel-1 nur so grottig finde, sind die Hersteller. Sorry, aber in der IndyCar gab es in den 90er Jahren auch zig verschiedene Chasisshersteller und Motorenhersteller wie Toyota, Mercedes, Honda, Chevrolet... . Und da gings mit dem Geldausgeben auch noch ordentlich zu. Und wieso? Weil eben doch noch Leute wie Chip Ganassi, Carl Haas, Gerald Forsythe, Michael Andretti etc. als Teamchef auch das Sagen im Team haben. In der Formel-1 haben doch nur noch die Hersteller was zu sagen. Leute wie Ron Dennis, Frank Williams, Aguri Suzuki oder Eddie Jordan haben gar nichts mehr zu melden und haben in Wirklichkeit keinerlei Kontrolle über ihr eigenes Team. Okay, die Formel-1 hätte auch in einem normalen Verlauf wesentlich mehr Geld ausgegeben, als zu Beginn der 90er Jahre. Aber dass fast jedes F1-Team schon fast 400 Mio Euro verdonnert, das ist die Schuld der Hersteller. Mal ehrlich: Was bringen uns die Hersteller? In den 90er Jahren war das alles noch perfekt. Da gab es auch zig Hersteller, wie Mercedes, Ferrari, Mugen Honda, Yamaha, Renault und und und. Aber alle hatten nicht den Einfluss auf die Teams wie heute. Heuite hat jeder Hersteller sein eigenes Team. Diese Entwicklung ist bedenklich. Und wenn ich heute auf der "anderen Seite" lesen muss, dass Norbert Haug auf die Frage, ob es bald wieder ein neues Team geben könntet antwortet mit sinngemäß: "Vielleicht kommt ja noch ein weiterer Hersteller. Hersteller sind gut für die Formel-1." Dann frage ich mich wirklich, ob Haug auch tatsächlich die Formel-1 beobachtet, oder sich nur den Bauch mit Essen vollschlägt das ganze Wochenende. Ich will Trevor Carlin, Enrique Scalabroni oder Nicolas Todt mit ihren Privatteams in der F1 sehen. Die wollen ja auch kommen, können aber nicht - wegen den Herstellern.

Beitrag Samstag, 10. Mai 2008
CMR CMR

Beiträge: 4496
MichaelZ hat geschrieben:
@FormulaOne: Genau meine Meinung und schön auf den Punkt gebracht!!!

Was ich an der Formel-1 nur so grottig finde, sind die Hersteller. Sorry, aber in der IndyCar gab es in den 90er Jahren auch zig verschiedene Chasisshersteller und Motorenhersteller wie Toyota, Mercedes, Honda, Chevrolet... . Und da gings mit dem Geldausgeben auch noch ordentlich zu. Und wieso? Weil eben doch noch Leute wie Chip Ganassi, Carl Haas, Gerald Forsythe, Michael Andretti etc. als Teamchef auch das Sagen im Team haben. In der Formel-1 haben doch nur noch die Hersteller was zu sagen. Leute wie Ron Dennis, Frank Williams, Aguri Suzuki oder Eddie Jordan haben gar nichts mehr zu melden und haben in Wirklichkeit keinerlei Kontrolle über ihr eigenes Team. Okay, die Formel-1 hätte auch in einem normalen Verlauf wesentlich mehr Geld ausgegeben, als zu Beginn der 90er Jahre. Aber dass fast jedes F1-Team schon fast 400 Mio Euro verdonnert, das ist die Schuld der Hersteller. Mal ehrlich: Was bringen uns die Hersteller? In den 90er Jahren war das alles noch perfekt. Da gab es auch zig Hersteller, wie Mercedes, Ferrari, Mugen Honda, Yamaha, Renault und und und. Aber alle hatten nicht den Einfluss auf die Teams wie heute. Heuite hat jeder Hersteller sein eigenes Team. Diese Entwicklung ist bedenklich. Und wenn ich heute auf der "anderen Seite" lesen muss, dass Norbert Haug auf die Frage, ob es bald wieder ein neues Team geben könntet antwortet mit sinngemäß: "Vielleicht kommt ja noch ein weiterer Hersteller. Hersteller sind gut für die Formel-1." Dann frage ich mich wirklich, ob Haug auch tatsächlich die Formel-1 beobachtet, oder sich nur den Bauch mit Essen vollschlägt das ganze Wochenende. Ich will Trevor Carlin, Enrique Scalabroni oder Nicolas Todt mit ihren Privatteams in der F1 sehen. Die wollen ja auch kommen, können aber nicht - wegen den Herstellern.

Wenn die Hersteller noch mehr zu sagen bekommen, wird das dann so enden wie die Gruppe C. :?

Beitrag Samstag, 10. Mai 2008

Beiträge: 0
Ich sehe das mit den Herstellern nicht so schlimm. Die Formel 1 ist nunmal eine Showbühne, wo sie sich weltweit präsentieren können, also Werbung in eigener Sache machen. Ich wäre auch dafür, dass noch en Hersteller aus den USA oder aus Korea in die Formel 1 kommt. Wie wäre es mit Ford oder Hyundai???

Frank Williams und Patrick Head haben schon noch das Sagen im Team. Wobei Frank ja schon etwas alt und gebrechlich ist. Bei McLaren hat Norbert Haug sicher auch nicht viel zu melden. Die Verpflichtung von Hamilton ist im Sinne von Ron Dennis geschehen, nicht von Mercedes.

Selbstverständlich wären auch neue Privatteams eine gute Sache. Und da sehe ich die Budget-Grenze als wichtigen Schritt. Eine Grenze von 150 Mio. Euro würde es auch Teams wie Super Aguri leichter machen, konkurrenzfähig zu sein, somit Sponsoren zu finden und sich in der F1 zu halten.


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