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Ketzerische Gedanken

Das Formel 1 Forum - Gerüchte, Meinungen, Tests & Rennen.
Beitrag Mittwoch, 08. Juni 2005

Beiträge: 1058
shoemaker hat geschrieben:
Dr.Otto-AronSikpin hat geschrieben:
shoemaker hat geschrieben:
...Ein Rennen wie Suzuka 1994 in Teil 2fand ich einfach dumm. Da Kämpfen Autos gegeneinander, die auf der Strecke mehrere Kilometer entfernt waren.
Außerdem gibt es ja auch Situationen wo sich der Vordermann z.B. Verbremst, darf man dann auch ausweichen über den weißen Strich?
Folge wäre ein rießiger Katalog wann man die Auslaufzonen nutzen darf und wann nicht, das gefällt mir an dem Vorschlag überhaupt nicht.

Wie war es denn in solch einem Fall auf den klassischen Strecken früher, werter shoemaker? Ich meine als es noch keine derartigen Auslaufzonen gab? Ende,Finito, Aus :oops: Da ist doch eine Zeitstrafe human! Hast du denn nicht auch den Eindruck, diese riesen Auslaufzonen werden z.T. mißbraucht und man sticht ganz anders in solche Kurven als wenn die Auslaufzonen nicht da wären 8-)


Sicher, aber ich finde von jeder weiteren Komplizierung des Sports sollte man absehen, und eine solche 5 Sekunden Strafe würde sicher einige Verwirrung stiftn, deshalb wäre ich gegen solch eine Regel.

Ach Freunde! Was ist daran kompliziert und verwirrend :roll: Also ich brauche keinen Computer um 5 Sek auf das Zeitkonto zu addieren. Schau besser nie Rallye oder die TTManX, das anspruchsvollste und gefährlichste Rennen überhaupt. Da kommst du ohne vergleichende Betrachtungen gar nicht zu Rande! Das ist natürlich im Zeitalter der Bewunderung für italienische Bauwerke zuviel verlangt, schon klar 8-)
Im Übrigen sprach ich doch von einer Redux des komplexen Regelwerkes! Die Dimensionierungen des Fahrzeuges erschiene mir ausreichen. Alleine die tech. Spezifikationen der FIA sind mit Sicherheit weitaus komplexer als lächerliche 5 Sek zu addieren :D
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The clouds prepared for battle, in the dark and brooding silence. Bruised and
sullen stormclouds have the light of day obscured. Looming low and ominous
in twilight premature, thunderheads are rumbling in a distant overture...

Beitrag Mittwoch, 08. Juni 2005

Beiträge: 2995
Dr.Otto-AronSikpin hat geschrieben:
Also ich brauche keinen Computer um 5 Sek auf das Zeitkonto zu addieren. Schau besser nie Rallye oder die TTManX, das anspruchsvollste und gefährlichste Rennen überhaupt. Da kommst du ohne vergleichende Betrachtungen gar nicht zu Rande! Das ist natürlich im Zeitalter der Bewunderung für italienische Bauwerke zuviel verlangt, schon klar 8-)
Im Übrigen sprach ich doch von einer Redux des komplexen Regelwerkes! Die Dimensionierungen des Fahrzeuges erschiene mir ausreichen. Alleine die tech. Spezifikationen der FIA sind mit Sicherheit weitaus komplexer als lächerliche 5 Sek zu addieren :D


Klar, dass mit dem zuaddieren könnte man hinkriegen. Aber wann sollen die 5 Sekunden als Strafe verhängt werden, wann vermeidet ein Fahrer eine Gefahrensituation und sollte nicht bestraft werden und wann macht er es um sich Vorteile zu verschaffen.
Da ist der Übergang fließend und so bräuchte man da bis ins Detail geklärte Formulierungen welche aber auch der Zuschauer verstehen kann. UNd das ist so m.E. nicht machbar.
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FÜNF IST TRÜMPF
DTM Champion 95-00-01-03-06
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Beitrag Mittwoch, 08. Juni 2005

Beiträge: 0
Als ich mir die interessanten Beiträge hier durchgelesn habe (ja, tatsächlich alle), ist mir aufgefallen, dass eigentlich nur eine Frage da ist: Wo hört die Strecke auf? Um dieser sehr leichten Frage eine schwere Antwort zu geben: Die Strecke hört da auf, wo sich kein Asphalt mehr befindet! Doch was kommt noch dem Asphalt? Wenn ich hier auf die Kurve "Variante Alta" in San Marino verweisen darf. Asphalt --> Curbs
--> Rasengitter. Das ist eindeutig zuviel! Die Kurve sollte mit einem Curb ausgestattet sein, und direkt im Anschluss sollte sich das "gute, alte" Kiesbett wieder befinden! Damit wären gleich sämtliche Fragen beantwortet. Denn nur im Kiesbett kann man - selbst der Fahrer - erkennen: Das war zuweit neben der Strecke! Das Problem der hinterher Fahrenden sehe ich nicht. Schließlich müssen die hinteren Piloten ja auch jederzeit mit einem Defekt rechnen (s. Sato in Monaco 2004).
Ihr glaub gar nicht wie sich die, um Max Mosley zu zitieren, gefährlichen Kurvengeschwindigkeiten reduzieren, wenn der Fahrer weiß: Wenn ich in diese Kurve zu schnell einfahre war es das mit meinem Rennen. Ein "mutigerer" um seine Position kämpfender Fahrer der auf Angriff fährt, würde sich einen Weg suchen. Dieses hätte zur Folge, dass wir wieder (Achtung Fremdwort) Überholmanöver hätten!!!
Ansonsten muss ich weiter gestehen - um auf das Regelwerk zurück zu kommen:
Die Renndistanz sollte auf 350 km erhöht werden. Unsere Piloten testen bis zu 8 Stunden (OK, mit Unterbrechungen) pro Tag - sollen aber nicht im Stande sein 350 km konstant zurück zulegen???
Die Boxenstopps sollten komplett verboten werden!
Das Qualifying: Jetzt bringe ich einen komplett neuen Vorschlag:
Das Endergebnis des letzten GP ist die Startaufstellung für ein 20 Runden langes Sprintrennen. Das Ergebnis dieses Sprintrennens (kein Boxenstopp erlaubt) ist die Startaufstellung eines Sprintrennens über 30 Runden (1 Pflichtstopp). Das Endergebnis wird geteilt, die Fahrer 6 - 20 bekommen ihr Ergebnis aus dem 2 Sprintrennen als Startaufstellung. Die Fahrer 1 - 5 fahren jeweils 1 gezeitete fliegende Runde - die schnellst Zeit entspricht der Pole. (Ja, das System ähnelt der DTM, nur ohne Sprintrennen, und mit nur 5 statt 10 Fahrern.) Mit meinem System hätte man Show am Freitag (Sprintrennen 1), am Samstag (Sprintrennen 2) und am Sonntag (Superpole)!

Der Zeitablauf würde sich wiefolgt gliedern:
Freitag (bzw. Monaco = Donnerstag)
10:00 - 11:00 Sprintrennen 1
13:00 - 14:00 Training 1

Samstag
09:00 - 09:45 Training 2
10:15 - 11:00 Training 3
12:00 - 13:00 Sprintrennen 2

Sonntag
09:00 - 09:30 WarmUp
10:00 - 10:15 SuperPole
13:30 - 13:45 Green Flag Lap
14:00 - Rennen
(Rahmenrennen und Fahrerparade sowie Pressekonferenz wurde nicht mit berücksichtig!)

MfG

Beitrag Mittwoch, 08. Juni 2005

Beiträge: 0
Deine Ideen wären sehr interessant, doch leider bringt es nichts, hier die besten Formate zu erfinden, denn ändern wird sich an allem nichts. Und mehr als so revolutionär würden die Chefs auch nicht vorgehen wollen. :?

Beitrag Mittwoch, 08. Juni 2005

Beiträge: 0
Dr.Otto-AronSikpin hat geschrieben:
stuephi hat geschrieben:
...Da muss ich shoemaker halbwegs recht geben.
Bei dreimaliger Übertretung (durch Eigenverschulden) eine Durchfahrtsstrafe wäre wohl besser.
@shoemaker
Die früher viel selektiveren Kurse die heute eher einer riesigen Asphaltfläche mit aufgemalter Streckenfläche gleichen sind aber nicht durch Sicherheitsgedanken entstanden sondern durch den Wunsch möglichst alle Autos im Rennen zu halten. Daher wen sich früher einer 'verbremste' landete der Kollege im Kies.
Beziehungsweise beide :lol:

Geschätzter stuephi! Bei einer dreimaligen Übertretung würde ich eher für eine DQ plädieren. Bei den alten Kursen ohne Auslaufzone bdeutete dies das Aus, manchmal sogar das Endgültige (remember Crevert for xample).
Welcher Gedanke nun Pate gestanden haben mag für Auslaufzonen? Ich betrachte diese als Vorsichtsmaßnahme für den Fahrer, aber nicht dazu, dass manche dazu verleitet werden über ihre Verhältnisse zu fahren 8-)
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OK dr. da hast du nicht unrecht!
daher
-> eine Durchfahrtsstrafe durch einen Kieskurs :lol:

@rudi - wer hat den Zeit sich das alles anzusehen?

Beitrag Mittwoch, 10. August 2005

Beiträge: 1058
kimiraikonen hat geschrieben:
girl4ever hat geschrieben:
Dr.Otto-AronSikpin hat geschrieben:
Bem. 5.1: Wer in die Auslaufzonen gerät wird mit einsprechender Zeitstrafe belegt. Vorschlag 5 sek.


Meinst du das ernst....?
Meiner Meinung einfach nur totaler Schwachsinn....


Das würde dann wieder Streit geben. Wie wäre es wenn man wirklich zurück zu den Wurzeln gehen würde und einfach das Reglement von 2002 wieder einführen würde?

Viele Grüße an alle

Torben Friehe

Was, lieber Torben, hat das Reglement von 2002 mit back to the roots gemein?

Beitrag Mittwoch, 10. August 2005

Beiträge: 1058
Das, mein lieber kryszian, ist die Antwort auf deinen Thread!
Jetzt kannst du ja schön sachlich und ausführlich Stellung beziehen :roll:

Beitrag Mittwoch, 10. August 2005

Beiträge: 1058
shoemaker hat geschrieben:
Dr.Otto-AronSikpin hat geschrieben:
Also ich brauche keinen Computer um 5 Sek auf das Zeitkonto zu addieren. Schau besser nie Rallye oder die TTManX, das anspruchsvollste und gefährlichste Rennen überhaupt. Da kommst du ohne vergleichende Betrachtungen gar nicht zu Rande! Das ist natürlich im Zeitalter der Bewunderung für italienische Bauwerke zuviel verlangt, schon klar 8-)
Im Übrigen sprach ich doch von einer Redux des komplexen Regelwerkes! Die Dimensionierungen des Fahrzeuges erschiene mir ausreichen. Alleine die tech. Spezifikationen der FIA sind mit Sicherheit weitaus komplexer als lächerliche 5 Sek zu addieren :D


Klar, dass mit dem zuaddieren könnte man hinkriegen. Aber wann sollen die 5 Sekunden als Strafe verhängt werden, wann vermeidet ein Fahrer eine Gefahrensituation und sollte nicht bestraft werden und wann macht er es um sich Vorteile zu verschaffen.
Da ist der Übergang fließend und so bräuchte man da bis ins Detail geklärte Formulierungen welche aber auch der Zuschauer verstehen kann. UNd das ist so m.E. nicht machbar.

Mein lieber shoe!
Wenn du alles derart hinterfragst wirst du nie ein zufriedenstellendes Regelwerk finden. Wer über die Linie rüber ist, Pech gehabt! Was glaubst du könnte man an diesem aufgeblähten Regelwerk der FIA alles bemängeln?

Beitrag Donnerstag, 11. August 2005

Beiträge: 946
Werter Herr Dr. Sikpin, ich finde die 7 Meta-Regeln äußerst interessant - hier wurde eine gewisse Gedankenrichtung auf den Punkt respektive 7 relativ unkomplizierte Punkte gebracht.

Vor allem die neue Art der Fahrerbesetzung im Zusammenhang mit einer Öffnung des Technikregelwerks. Das wäre tatsächlich eine Chancengleichheit für die Teams. Die Teams könnten dann technisch innovativ sein, zugleich würde es auch darum gehen, den rotierenden GP-Piloten ihre Arbeit möglichst leicht zu machen, ein Auto hinzustellen, welches auf Pilotenwünsche gut und schnell reagiert, welches sich also nach Geschmack abstimmen lässt. Ich stelle mir vor, dass die Teams dann ein, zwei fixe Testfahrer hätten, welche die Entwicklung des Autos betreiben. Deren Bedeutung würde dann größer werden. Damit die GP-Piloten nicht aus der Übung geraten, erhalten die dann halt ein paar Gewerkschaftsboliden, Vorjahrsmodelle.

Und dann könnte man immer nur die Top 10 der Fahrerwertung ins nächste Jahr aufsteigen lassen, sodass jedes Jahr 5 neue GP-Piloten aus den Nachwuchsklassen (Leistungspyramide) hinzukommen und 5 der Testpiloten zum GP-Fahrer befördert werden. Diese 5 Testfahrer könnte man in einem neutralen Bewerb der F1-Testpiloten beispielsweise in GP2-Fahrzeugen ermitteln, so hätten auch die Tester ihre Rennen (2 Testfahrer pro Team, 20 Autos). Wird zb 12. in der WM, wird man eben wieder ein Jahr Testpilot, schafft man dann die Top 5 im Testpilotenbewerb, ist man wieder drin als GP-Pilot.

Einziger Kritikpunkt: Die 5 Sekunden für Ausrutscher. Wir wollen doch, dass die angreifen, was riskieren, kämpfen. Solche Strafen haben im Motorsport nichts zu suchen meiner Meinung nach. Und wie hier viele schon gesagt haben: Das Verlassen der Ideallinie ist ohnehin eine Strafe, ein Verlust. Ich möchte meinen Taschenrechner lieber ungezückt lassen.

Herzliche Grüße!

Beitrag Freitag, 12. August 2005

Beiträge: 1058
noir hat geschrieben:
Werter Herr Dr. Sikpin, ich finde die 7 Meta-Regeln äußerst interessant - hier wurde eine gewisse Gedankenrichtung auf den Punkt respektive 7 relativ unkomplizierte Punkte gebracht.


Bedankt mein lieber noir für diese, deine aufmunternden Worte, auch wenn ich von gewisser Seite wenig Entgegenkommen verspüre und mir Willkür entgegengebracht wird 8-) Ich sah bei dem Versuch die F1-Krise konstruktiv anzugehen nur zwei Möglichkeiten: so wie in den States bei den Campcars oder ein struktureller Neuansatz. Eine weitere Prämisse war, die F1 als tech. Innovationsplattform zu erhalten und die wesentliche Schwäche, sportpolitische Rangeleien, sowie mit einem geflickschusterten Regelwerk aufbauend dienlich zu sein. Ein schlichtes, einfach und überschaubares, nicht als Nachschlagewerk für versierte Sportjuristen gehaltenes Pamphlet sollte angestrebt werden :x Wie schon Einstein zu sagen pflegte: Make it simple as possible, but not too simple. Leicht gesagt, aber ohne einen Versuch sich des Problems anzunehmen, offenkundig "still unsolved"

noir hat geschrieben:
Vor allem die neue Art der Fahrerbesetzung im Zusammenhang mit einer Öffnung des Technikregelwerks. Das wäre tatsächlich eine Chancengleichheit für die Teams. Die Teams könnten dann technisch innovativ sein, zugleich würde es auch darum gehen, den rotierenden GP-Piloten ihre Arbeit möglichst leicht zu machen, ein Auto hinzustellen, welches auf Pilotenwünsche gut und schnell reagiert, welches sich also nach Geschmack abstimmen lässt. Ich stelle mir vor, dass die Teams dann ein, zwei fixe Testfahrer hätten, welche die Entwicklung des Autos betreiben. Deren Bedeutung würde dann größer werden. Damit die GP-Piloten nicht aus der Übung geraten, erhalten die dann halt ein paar Gewerkschaftsboliden, Vorjahrsmodelle.


Wenn ich mir zu deinen Erläuterungen, von vielen hier sehr geschätzter noir, ein Addendum erlauben dürfte:
In einem Teamsport ist Stallorder geradezu essentiell, besonders angesichts heutiger Technologien. Eine rotierende Fahrerwahl, -gewerkschaft und daraus resultierende Unabhängigkeit zu einem festen Team würde viele spottpolitisch Ränkespiele, wie wir sie bisher erleben durften, so nicht mehr zulassen. Cum grano salis sollte man aber berücksichtigen, daß es ein perfektes System nie geben kann und wird. Ich fürchte nur, an solch radikalen Änderungen besteht wenig Interesse :oops:
Btw.: Indianapolis war eine Schande!:cry:

noir hat geschrieben:
Und dann könnte man immer nur die Top 10 der Fahrerwertung ins nächste Jahr aufsteigen lassen, sodass jedes Jahr 5 neue GP-Piloten aus den Nachwuchsklassen (Leistungspyramide) hinzukommen und 5 der Testpiloten zum GP-Fahrer befördert werden. Diese 5 Testfahrer könnte man in einem neutralen Bewerb der F1-Testpiloten beispielsweise in GP2-Fahrzeugen ermitteln, so hätten auch die Tester ihre Rennen (2 Testfahrer pro Team, 20 Autos). Wird zb 12. in der WM, wird man eben wieder ein Jahr Testpilot, schafft man dann die Top 5 im Testpilotenbewerb, ist man wieder drin als GP-Pilot.


Ein Ligasystem könnte schrittweise integriert werden und für einen etwas gerechteren Aufstieg von Neutalenten sorgen. Wer sich noch an die Zeiten eines MS, HHF oder MH vor ihrer F1 Zeit erinnern kann, oder gar Einblick in damalige Siegerlisten hat(te) wird feststellen, daß diese drei, durchaus als gute bis sehr gute Weltklassefahrer bekannt geworden, mehrmals von Fahrern eindrucksvoll besiegt wurden, die heute kaum noch ein Mensch kennt. Bedauerlich irgendwo, nicht war? Selbst der kommende WM, FA, hatte vor eins, zwei Jahren (man verschone mich bitte mit Quellenangaben, die Experten hier wissen es ohnehin) bereits mit verblüffender Ehrlichkeit eingestanden, daß er in seiner Kartlaufbahn bessere Fahrer als er selbst angetroffen habe.

noir hat geschrieben:
Einziger Kritikpunkt: Die 5 Sekunden für Ausrutscher. Wir wollen doch, dass die angreifen, was riskieren, kämpfen. Solche Strafen haben im Motorsport nichts zu suchen meiner Meinung nach. Und wie hier viele schon gesagt haben: Das Verlassen der Ideallinie ist ohnehin eine Strafe, ein Verlust. Ich möchte meinen Taschenrechner lieber ungezückt lassen.


Nun, mein lieber noir, dieser spezielle Punkt ist sicher diskussions- bzw. modifikationsfähig. Es sollte lediglich dem Mißbrauch, über eigene Verhältnisse zu fahren, vorbeugen

noir hat geschrieben:
Herzliche Grüße!


Und so fordere ich denn noch einmal in aller Schlichtheit back to the roots

Have a nice one, folks!

Beitrag Freitag, 12. August 2005

Beiträge: 946
Dr.Otto-AronSikpin hat geschrieben:
noir hat geschrieben:
Vor allem die neue Art der Fahrerbesetzung im Zusammenhang mit einer Öffnung des Technikregelwerks. Das wäre tatsächlich eine Chancengleichheit für die Teams. Die Teams könnten dann technisch innovativ sein, zugleich würde es auch darum gehen, den rotierenden GP-Piloten ihre Arbeit möglichst leicht zu machen, ein Auto hinzustellen, welches auf Pilotenwünsche gut und schnell reagiert, welches sich also nach Geschmack abstimmen lässt. Ich stelle mir vor, dass die Teams dann ein, zwei fixe Testfahrer hätten, welche die Entwicklung des Autos betreiben. Deren Bedeutung würde dann größer werden. Damit die GP-Piloten nicht aus der Übung geraten, erhalten die dann halt ein paar Gewerkschaftsboliden, Vorjahrsmodelle.


Wenn ich mir zu deinen Erläuterungen, von vielen hier sehr geschätzter noir, ein Addendum erlauben dürfte:
In einem Teamsport ist Stallorder geradezu essentiell, besonders angesichts heutiger Technologien. Eine rotierende Fahrerwahl, -gewerkschaft und daraus resultierende Unabhängigkeit zu einem festen Team würde viele spottpolitisch Ränkespiele, wie wir sie bisher erleben durften, so nicht mehr zulassen. Cum grano salis sollte man aber berücksichtigen, daß es ein perfektes System nie geben kann und wird. Ich fürchte nur, an solch radikalen Änderungen besteht wenig Interesse :oops:


Hallo lieber Herr Doktor :) Da möchte ich mir auch noch ein Abbendum erlauben ;)

Dieses rotierende Fahrersystem würde natürlich den totalen Techniktransfer zur Folge haben. Die Fahrer würden ihr Technikverständnis noch weiter schärfen, um ihr in den anderen Teams erlangtes Wissen vorteilhaft einzusetzen. Davon würden alle Teams profitieren, die Abstände würden geringer werden. Das möchte man natürlich nicht.

Wenn aber das Technikreglement eine Vielfalt an zB. Motoren-Arten oder anderen (Aero-)Konzepten zulassen würde, wäre das vielleicht wiederum ein gewisser Ausgleich?

Eine der Qualitäten wäre es dann jedenfalls, mit einem neuen Fahrer möglichst sinnvoll zu kommunizieren, das Auto für ihn abzustimmen - das wiederum könnten die Hersteller sehr wohl als Kriterium für ihre Verkaufsstrategien heranziehen. Quasi: Wir bauen ein Auto für alle UND nur für dich - sag uns, was du willst, wir bauen es ein! Alle können damit siegen! etc.

Es würde nicht mehr um den Aufbau langjähriger Verknüpfungen und Geflechte zwischen Technikern und bestimmten Piloten gehen, sondern um einen möglichst erfolgreichen Umgang mit ALLEN Piloten. Der Hersteller-Titel wäre dabei - subjektiv für mich - wertvoller. Der Fahrertitel auch!


Dr.Otto-AronSikpin hat geschrieben:
noir hat geschrieben:
Einziger Kritikpunkt: Die 5 Sekunden für Ausrutscher. Wir wollen doch, dass die angreifen, was riskieren, kämpfen. Solche Strafen haben im Motorsport nichts zu suchen meiner Meinung nach. Und wie hier viele schon gesagt haben: Das Verlassen der Ideallinie ist ohnehin eine Strafe, ein Verlust. Ich möchte meinen Taschenrechner lieber ungezückt lassen.


Nun, mein lieber noir, dieser spezielle Punkt ist sicher diskussions- bzw. modifikationsfähig. Es sollte lediglich dem Mißbrauch, über eigene Verhältnisse zu fahren, vorbeugen


Hm, das Wort Mißbrauch ist für mich irgendwie seltsam in dem Zusammenhang. Meiner Meinung nach kann man das Über-die-eigenen-Verhältnisse-fahren nicht missbrauchen. Das Überfahren eines Rennautos ist ja ohnehin eine Tätigkeit , mit der man sich selbst bestraft. Vor dem Über-die-eigenen-Verhältnisse-fahren kommt das Sich-ans-Limit-herantasten, und dann kommt der ganz schmale Grat des Am-Limit-Fahrens und wenn man da mal drüber hinausschießt, ist das ja kein Verstoß gegen das Sportliche Reglement sondern einfach ein Fahrfehler.

Vielleicht ein Beispiel. Am Kartplatz gratulieren interessierte freundliche Laien einem Piloten, der gerade Reifen quietschend und schleudernd um die Kurven bockte, weil das so schnell aussah - der Typ ist aber komplett verärgert, weil er in Wirklichkeit nicht flüssig gefahren ist und durch das Querrutschen viel Zeit verloren und seine Reifen beleidigt hat...

Aber vielleicht meinst du, lieber Dr. Sikpin, dass man die Betonflächen, welche mancherorts die Kiesbetten abgelöst haben, in die Linie miteinbezieht? Wenn sie gefahrlos befahrbar sind, find ich das voll okay, meist ist es eh sinnlos, ergibt sich kein Vorteil. Das muss der Streckendesigner checken. Ich finde halt dieses Linienabmessen und/oder Strafzeitenzusammenrechnenoderabziehen einfach sehr anstrengend ;)

Aber auf jeden Fall:
Have a nice one, sag ich auch ;)

Beitrag Samstag, 13. August 2005

Beiträge: 1058
noir hat geschrieben:

Hallo lieber Herr Doktor :) Da möchte ich mir auch noch ein Abbendum erlauben ;)

Dieses rotierende Fahrersystem würde natürlich den totalen Techniktransfer zur Folge haben. Die Fahrer würden ihr Technikverständnis noch weiter schärfen, um ihr in den anderen Teams erlangtes Wissen vorteilhaft einzusetzen. Davon würden alle Teams profitieren, die Abstände würden geringer werden. Das möchte man natürlich nicht.

Wenn aber das Technikreglement eine Vielfalt an zB. Motoren-Arten oder anderen (Aero-)Konzepten zulassen würde, wäre das vielleicht wiederum ein gewisser Ausgleich?

Eine der Qualitäten wäre es dann jedenfalls, mit einem neuen Fahrer möglichst sinnvoll zu kommunizieren, das Auto für ihn abzustimmen - das wiederum könnten die Hersteller sehr wohl als Kriterium für ihre Verkaufsstrategien heranziehen. Quasi: Wir bauen ein Auto für alle UND nur für dich - sag uns, was du willst, wir bauen es ein! Alle können damit siegen! etc.

Es würde nicht mehr um den Aufbau langjähriger Verknüpfungen und Geflechte zwischen Technikern und bestimmten Piloten gehen, sondern um einen möglichst erfolgreichen Umgang mit ALLEN Piloten. Der Hersteller-Titel wäre dabei - subjektiv für mich - wertvoller. Der Fahrertitel auch!


Genau, der mögliche Techniktransfer als auch eine Liberalisierung in tech. Dingen (nicht nur Benzinmotoren, ebenso alternativen Sprit. Von mir aus auch "Hybrid-Solar-Fahrzeuge" :wink:) würde dem Anspruch Plattform tech. Innovation in einem ganz andern Lichte resp. qualitativ hochwertiger erscheinen lassen. Eine Beschneidung der Möglichkeiten, wie von der FIA anvisiert, spottet der einst apostrophierten Qualität. Sie sollte erst mit Erreichen menschlicher Physis in Betracht gezogen werden. Als Beispiel mögen die Verzögerungswerte dienlich sein (die Nackenmuskulatur wird irgendwann im Schmerzzonenbereich beansprucht werden) 8-)

noir hat geschrieben:
Dr.Otto-AronSikpin hat geschrieben:
Nun, mein lieber noir, dieser spezielle Punkt ist sicher diskussions- bzw. modifikationsfähig. Es sollte lediglich dem Mißbrauch, über eigene Verhältnisse zu fahren, vorbeugen


Hm, das Wort Mißbrauch ist für mich irgendwie seltsam in dem Zusammenhang. Meiner Meinung nach kann man das Über-die-eigenen-Verhältnisse-fahren nicht missbrauchen. Das Überfahren eines Rennautos ist ja ohnehin eine Tätigkeit , mit der man sich selbst bestraft. Vor dem Über-die-eigenen-Verhältnisse-fahren kommt das Sich-ans-Limit-herantasten, und dann kommt der ganz schmale Grat des Am-Limit-Fahrens und wenn man da mal drüber hinausschießt, ist das ja kein Verstoß gegen das Sportliche Reglement sondern einfach ein Fahrfehler.

Vielleicht ein Beispiel. Am Kartplatz gratulieren interessierte freundliche Laien einem Piloten, der gerade Reifen quietschend und schleudernd um die Kurven bockte, weil das so schnell aussah - der Typ ist aber komplett verärgert, weil er in Wirklichkeit nicht flüssig gefahren ist und durch das Querrutschen viel Zeit verloren und seine Reifen beleidigt hat...

Aber vielleicht meinst du, lieber Dr. Sikpin, dass man die Betonflächen, welche mancherorts die Kiesbetten abgelöst haben, in die Linie miteinbezieht? Wenn sie gefahrlos befahrbar sind, find ich das voll okay, meist ist es eh sinnlos, ergibt sich kein Vorteil. Das muss der Streckendesigner checken. Ich finde halt dieses Linienabmessen und/oder Strafzeitenzusammenrechnenoderabziehen einfach sehr anstrengend ;)

Aber auf jeden Fall:
Have a nice one, sag ich auch ;)


Das Meta-Regelwerk würde hier nichts Verbindliches vorschreiben. Das müßte in der endgültigen Regelfassung niedergelegt werden. Vielleicht mag es ja hilfreich sein dazu auch Fahrer zu befragen, Streckendesigner mit einzubeziehen, ZUschauer zu befragen. Ich dachte dabei an alte Zeiten wo solch ein Fehler in der Regel in den Leitplanken endete. Eine zeitliche Sanktion ist da vergleichsweise harmlos. Es ist doch hoffentlich einsichtig, daß die modernen Auslaufzonen zu einem ganz anderen Fahrstil verleiten, oder? Nun, es wären ab einem gewissen Bereich Kiesbettzonen denkbar. Wer es nicht schafft aus eigener Kraft diese wieder zu verlassen... :roll:

Beitrag Sonntag, 14. August 2005

Beiträge: 946
Lieber Dottore - wir sind uns ja eigentlich einig in 99 % der hier besprochenen Dinge ;)

Neuer Fahrstil aufgrund morderner Auslaufzonen - ist wahrscheinlich auch eine Geschmacksfrage. Ich persönlich habe auch nichts dagegen, wenn es unterschiedliche Ideal-Linien gibt - wenn jetzt eine Auslaufzone so angelegt ist, dass sie eindeutig zum Abkürzen verleitet, dann werden das alle tun und dann wird man vielleicht einen Poller aufstellen etc.

Ich bin halt mit diesen Bestrafereien nicht wirklich glücklich. Ich finde es schon irgendwie Racing-fremd, wenn einer wegen 61 statt 60 km/h in der Boxengasse eine Drive Throughstrafe erhält, das vernebelt den Sport, finde ich...

Beitrag Sonntag, 14. August 2005

Beiträge: 0
Es gab Mal eine Zeit, in der die Piloten noch ohne Speedlimit durch die Box gefahren sind...
Natürlich ist es ärgerlich, wenn auf Grund eines solchen Fehlers das Rennnergebbnis verfälscht wird. Aber es ist halt Teil des Planes Fehler zu bestrafen!
Für mich bleibt hingegen nur die Frage, ist es schwerwiegender einen Knopf (nämlich den Speedlimiter) minimal später zu drücken, oder ist es schlimmer, die Strecke abzukürzen??? Es sind nicht einzelne Punkte die in Frage gestellt werden müssen, sondern das gesamte System muss in Frage gestellt werden!!!!

Gruß
Rudi

Beitrag Sonntag, 14. August 2005

Beiträge: 1058
Rudi hat geschrieben:
Es gab Mal eine Zeit, in der die Piloten noch ohne Speedlimit durch die Box gefahren sind... Natürlich ist es ärgerlich, wenn auf Grund eines solchen Fehlers das Rennnergebbnis verfälscht wird. Aber es ist halt Teil des Planes Fehler zu bestrafen! Für mich bleibt hingegen nur die Frage, ist es schwerwiegender einen Knopf (nämlich den Speedlimiter) minimal später zu drücken, oder ist es schlimmer, die Strecke abzukürzen??? Es sind nicht einzelne Punkte die in Frage gestellt werden müssen, sondern das gesamte System muss in Frage gestellt werden!!!!
Gruß Rudi


Hallo Rudi!
Schön wieder einmal von dir zu hören. Du hast es m.E. auf den Punkt gebracht. Es sind antiquierte Strukturen, die es zu ändern gilt.
Die Frage, welcher Regelverstoß schwerer wiegt, würde ich so nicht stellen. Sobald eine Fülle von Nebenbedingungen das Regelwerk unübersichtlich werden läßt und als Alibi sportpolitischer Diskussionen dient, sollte dies Motivation zum Überdenken des bisherigen modus operandi führen.
Wozu wurden Regeln im ursprünglichen Sinne geschaffen :roll:

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