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Ist die F1 zu teuer für die Streckenbetreiber?

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http://www.spiegel.de/sport/formel1/0,1 ... 81,00.html

nach Spa kratzt auch Hockenheim an der Pleite. Hat Bernie die Veranstalter zu sehr unter Druck gesetzt oder ist es einfach nur unternehmerisches Ungeschick der Verantwortlichen der Strecken?
Es gab ja immer schon berichte, daß die F1 für die Strecken ziemlich teuer ist - das wäre auch wieder ein Ansatzpunkt, wo die Herstellerserie punkten könnte......

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

Beiträge: 289
Es ist ja nicht so, dass die F1 für die Betreiber nicht lukrativ ist. Es sind hier einfach ein paar spezielle Fälle.

Hockenheim hat eine Menge in die neue Streckenführung investiert, der erhoffte (und damit wollte man den Umbau bezahlen) Zuschaueransturm blieb aber aus. Der Hockenheimring hat danach den selben Fehler gemacht wie ein paar Leute im Bundestag: Als die Leute nicht mehr kamen und somit weniger Leute an der Strecke waren, hat man die Preise erhöht anstatt sie zu senken (Soviel zum Thema 3% Mwst. mehr). Hätten die Betreiber da antizyklisch reagiert, wär das ganze vielleicht ein wenig besser gegangen. Es sind aber sicher nicht nur die Betreiber schuld. Terroranschläge, ALZ über 10% und allgemein weniger Geld in der Tasche haben nunmal dazu geführt, dass die Leute nicht mehr an die Strecke wollten/konnten.

Bei Spa kenn ich das Problem nicht genau. Die Gemeinde muss die Strecke immer wieder Subventionieren mit riesen Beträgen. Die hatten wohl die Schnauze voll.

Es gibt aber auch Betreiber, die eine Menge Kohle machen mit dem Rennen (Barcelona, Kanada, Melbourne)

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

Beiträge: 6675
nebenbei ist spa wohl auch die oder eine der teuersten strecken im f1 kalender, kostet (immer wochenden) der stehplatz in spa (der ist ja nicht so) so viel, wie die haupttribüne in imloa ...
Kimi Raikkonen

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

Beiträge: 1321
naja, ob bernie und die f1 daran schuld sind das die strecken alle den bach runtergehen glaub ich eher nicht
wenn die f1 nicht gewinn bringen würde, würde die gesellschaft des Hockenheimrings sie nicht mehr veranstalten
ich glaube eher das durch die partnerschaft mit dem
land baden württemberg gelder in eine ganz andere richtig fließen
da werden sich wieder irgendwelche politiker und baulöwen die
taschen vollstopfen
bestes beispiel ist da der Eurospeedway oder das Carcolifter Project

notfalls müssen eben die autoherstaller die
strecken übernehmen und leiten
Zuletzt geändert von Bellerophon am Montag, 26. Dezember 2005, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

Beiträge: 9403
es ist aber doch auch eine Zwickmühle für die Veranstalter - ohne den Umbau hätte Hockenheim die F1 wohl verloren und damit wohl auch den größten Umsatzbringer.

Beitrag Donnerstag, 23. März 2006

Beiträge: 9403
mit Melbourne knappert die nächste Strecke an den hohen Zahlungen für die F1.....

Beitrag Freitag, 24. März 2006

Beiträge: 5455
Wenn man sich mal ansieht, wovon die Strecken(betreiber) 'leben 'müssen, ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass die Formel1 (resp. Ecclestone) eine große Mitschuld an dem Dilemma trifft. Zum Einen zahlen die Strecken ein Vermögen dafür, dass sie einen WM-Lauf austragen dürfen. Im Fall Hockenheim wird von 20Mio € gesprochen. Und diese Summen soll sich bis Vertragsende jährlich um 10% erhöhen.
Andererseits liegt die komplette Vermarktung bei Ecclestones Firmenimperium. Die Betreiber finanzieren sich komplett über die Tickets.
Und ständig fordern FIA und/oder Ecclestone irgendwelche Umbauten, Erneuerungen und Verbesserungen.
Ein ziemlich übler Kreislauf. Und wenn die Streckenbetreiber nicht mehr mitspielen, stehen noch immer genug andere Strecken 'Gewehr bei Fuss'.
Es gibt genügend Strecken, die staatlich subventioniert werden. Vor Allem in Asien.
Man darf bei dem Ganzen natürlich auch nicht ausser Acht lassen, dass so mancher Betreiber einfach den Hals nicht vollbekommen hat, und versuchte, immer mehr und mehr 'Kohle' aus den Fans zu pressen. Und das funktioniert irgendwann nicht mehr, schon allein wegen hoher Arbeitslosigkeit, Überangebot an Freizeitaktivitäten und wohl auch langweiliger Rennen. Und ausserdem- man kann doch alles Live vor der Glotze verfolgen. Wozu also soviel Geld für ein Ticket ausgeben. :roll:

Noch ein kleiner Zusatz zu den Ticketpreisen:
Meine Frau und ich sind Musicalfans. Eine vernünftige Eintrittskarte kostet ca. 110€ (pro Person). Dafür haben wir dann zwischen 2 und 3 Stunden kulturellen Genuss. Für ein Formel1-Wochenende zahle ich für ein Ticket ca. 250€. Aber ich bekomme an 3 Tagen etwas (mehr oder weniger) geboten.
So gesehen sind die Preise gar nicht so exorbitant hoch. :idea:
Ich muss aufhören zu sagen 'Wie blöd kann man eigentlich sein'. Einige sehen das als Herausforderung!

Beitrag Freitag, 24. März 2006

Beiträge: 380
Spa's Problem sind die Gemeinden, sie verlangen 20% der Einahmen des Tickestverkaufs!

SAgen wir mal ein Ticket kostet im Durschnitt 100 Euro, bei 100.000 Zuschauern, dann sind das 20 Euro pro Ticket, sprich 2.000.000 für die Gemeinden Malmedy und Stavelot.

Die Strecke an sich wird teilweise subventioniert durch den Staat. Nur der Streckenbetreiber war nicht der ehrlichste, und hat 2005, kurz vor seiner Pleite, seine Brieftasche gefüllt in dem er seinen Lohn verzehfachte oder noch mehr...

Aber auch die Auflagen der der FIA als auch die Prozente die Ecclestone verlangt, haben Spa das Genick gebrochen. Anders gesagt, die F1 in SPa ist für Belgien Prestige, und kein Wwirtschaftlicer Gewinn.

Aber auch der belgische Staat will diese 20% Gemeindesteuer untersagen, da diese nicht mit den enstehenden Kosten übereinstimmen. Nur dann drohen die Bürgermeister mit dem aus der Rennstrecke.
Rubens Barrichello:"Michael hat vielleicht etwas mehr Talent, aber wenn man uns beide mit einem Löwen in einen Käfig sperren würde, dann verspreche ich, dass ich ziemlich lebendig herauskommen würde!"

Beitrag Freitag, 24. März 2006

Beiträge: 364
automatix hat geschrieben:
es ist aber doch auch eine Zwickmühle für die Veranstalter - ohne den Umbau hätte Hockenheim die F1 wohl verloren und damit wohl auch den größten Umsatzbringer.


Ein populärer Irrtum. Da kam kürzlich im SWR ein recht ausführlich recherchierter Beitrag! Weder die FIA noch Bernie haben je einen Umbau gefordert. Es war der Größenwahn einiger "Staatsdiener" - und die Folgen zahlt man wieder der Steuerzahler. Es hätte auch eine kostengünstige Alternative gegeben, indem einfach eine Querspange im Wald gebaut worden wäre. Wäre billiger gewesen und man hätte die schönen alten Geraden nach wie vor für Testfahrten zur Verfügung gehabt.

Und: wer so doof ist, einen Vertrag zu unterschreiben, in dem ohne Ausnahme jährliche Gebührensteigerungen von pauschal 10% enthalten sind, der sollte sich wirklich mal untersuchen lassen.

Beitrag Freitag, 24. März 2006

Beiträge: 2995
carma hat geschrieben:

Und: wer so doof ist, einen Vertrag zu unterschreiben, in dem ohne Ausnahme jährliche Gebührensteigerungen von pauschal 10% enthalten sind, der sollte sich wirklich mal untersuchen lassen.


Das Bernie den Umbau zumindest nich schriftlich gefordert hat habe ich auch gesehen, aber man hätte auch mit Parabolica die langen Gerden erhalten können, da sehe ich eigentlcih keinen Hinderungsgrund.

Und zum Vertag:
Wenn sie den Vertrag nicht unterschrieben hätten wäre der GP weg, irgendwo zu den Scheichs. Unter diesem Druck haben natürlich fast alle europäischen Strecken den 10% Wachstum zugestimmt. Dass die Strecken daran kollabieren ist die Schuld von Bernie!
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FÜNF IST TRÜMPF
DTM Champion 95-00-01-03-06
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Beitrag Freitag, 24. März 2006

Beiträge: 364
shoemaker hat geschrieben:
Das Bernie den Umbau zumindest nich schriftlich gefordert hat habe ich auch gesehen, aber man hätte auch mit Parabolica die langen Gerden erhalten können, da sehe ich eigentlcih keinen Hinderungsgrund.


Da bei der jetzigen Streckenführung mal eben unnötigerweise 40ha Wald abgeholzt werden mußten, mußten sie sich verpflichten, dafür die alte Streckenführung zu renaturisieren.

shoemaker hat geschrieben:
Und zum Vertag:
Wenn sie den Vertrag nicht unterschrieben hätten wäre der GP weg, irgendwo zu den Scheichs. Unter diesem Druck haben natürlich fast alle europäischen Strecken den 10% Wachstum zugestimmt. Dass die Strecken daran kollabieren ist die Schuld von Bernie!


Sometimes common sense gets so common, that common people doesn't understand common sense...

Nachtrag: Link zum Beitrags-Teaser - Sendemitschnitt gibt es leider nicht auf der Seite, kann aber angefordert werden. http://www.swr.de/betrifft/2006/03/13/index.html


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