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Heuschrecken in der Formel 1?

Das Formel 1 Forum - Gerüchte, Meinungen, Tests & Rennen.
Könnten diese Massenentlassungen aus Profitgier BMW in der F1 schaden?

Umfrage endete am Donnerstag, 01. Mai 2008

Ja
6
26%
Nein
9
39%
Unwahrscheinlich
8
35%
 
Abstimmungen insgesamt : 23

Beitrag Sonntag, 02. März 2008

Beiträge: 0
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BMW vernichtet 8.100 Arbeitsplätze um Rendite zu erhöhen:

Der Münchner Automobil-Konzern BMW hat am Mittwoch seine Pläne bestätigt, 8.100 Arbeitsplätze zu streichen :cry: . Bereits kurz vor Weihnachten war der Verlust von mehreren Tausend Arbeitsplätzen bekannt geworden, BMW hatte aber in der Öffentlichkeit keine konkreten Zahlen genannt. Als das Nachrichtenmagazin Der Spiegel im Dezember letzten Jahres die Zahl von 8.000 Arbeitsplätzen nannte, die 2008 wegfallen sollen, hatte BMW dies weder dementiert noch bestätigt.
Jetzt verkündete BMW- Personalvorstand Ernst Baumann in München, die meisten der 8.100 Stellen sollten in Deutschland wegfallen, 5.000 Leiharbeiter und 2.500 Mitglieder der Stammbelegschaft. An internationalen Standorten sollen weitere 600 fest angestellte Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren.

Die Stellenkürzungen sind Teil eines umfangreichen Sparprogramms, mit dem das Unternehmen seine Rendite im Interesse der Aktionäre steigern möchte. "Wir arbeiten an der Verbesserung unserer Rendite, um auch dort premiumgerecht zu werden", begründete Baumann den Arbeitsplatzabbau. Die Umsatzrendite von derzeit 5 soll bis 2012 auf 8 bis 10 Prozent, die Rendite auf das eingesetzte Kapital sogar auf mehr als 26 Prozent gesteigert werden.

Bitte tragt es mir nicht nach, aber als ich hörte, dass BMW über 8000 Menschen entläßt, bloss um die Rendite der Aktionäre zu steigern und das bei gigantischen Milliardengewinnen (da ist Nokia noch ein Dreck gegen) musste ich mich gleich fragen wie sich das auf die Arbeit von BMW-Sauber in der F1 ausschlagen könnte (immerhin operiert das BMW-Sauber Team mit dreistelligen Millionenbudgets)? Weil das F1 Image von BMW-Sauber sowieso viel zu brav und blass ist.
Das Image dieser fabelhaften F1 Truppe wird fast außsliesslich von Dr. Mario Theissen transportiert. Leider kommt BMW viel zu brav rüber, wenn überhaupt. Heidfeld & Kubica sind beide blass und nicht geeignet dem Team mehr Aggressivität, Profil zu verleihen. BMW-Sauber fehlt ein Gesicht! So wie z.Zt. mit JPM oder Ralf. Wenn in München dann nur noch an die Rendite gedacht wird, dann ist es nicht auszuschliessen, dass die Renditeempfänger auch verlangen könnten die Arbeit in der F1 ganz einzustellen. Dann hätten Anleger & Aktionäre einige hundert Millionen €uro mehr die sie als Rendite ausschütten könnten.
Sorry, BMW-München hat seinem F1 Team einen Bärendienst erwiesen. Fast könnte man glauben die Heuschrecken haben die F1 entdeckt. Mal sehen wie der BMW-Sauber Fan das wegsteckt?

NB: Der Financial Times Deutschland zufolge erwägt BMW, Teile seiner Kernkompetenz an Wettbewerber zu verkaufen. Die Münchner sollen bereit sein, Hochleistungsmotoren an GM und Fiat zu liefern, verkaufen. Fiat soll demnach besonders an Motoren für die Alfa Romeo oder Maserati interessiert sein. GM dürfte eher ein Interesse daran haben, den Vorsprung von BMW bei verbrauchsoptimierten Motoren auszunutzen. Auch über Kooperationen bei Getrieben wird offenbar verhandelt.

Beitrag Sonntag, 02. März 2008

Beiträge: 3812
Tja, frag da doch mal bei Familie Quant nach! 8-)

Ihr wißt doch wie es mittlerweile läuft im allgemeinen.
Die Konzerne fahren satte Gewinne ein und prompt werden zigtausend
Stellen gestrichen....sparmaßnahmen usw... :wink:

Zu deiner Frage,
Könnten diese Massenentlassungen aus Profitgier BMW in der F1 schaden?


...könnte ja, wird es aber nicht.
Aber mit dem "Geschicht" was fehlt, haste recht :!: :lol:

Beitrag Sonntag, 02. März 2008

Beiträge: 0
Ich denke viele der dann Entlassenen werden sich dann auch fragen welchen Sinn es hat 300 Millionen für die Formel 1 Jährlich zu verpulvern anstatt dieses Geld den Betroffenen ihren Arbeitsplatz gesichert hätte.

Beitrag Sonntag, 02. März 2008

Beiträge: 0
Sorry DrSpeed, ich halte ja sonst viel von deinen Kommentaren, aber die ganze Darstellung da oben ist sehr einseitig.

BMW hat in den letzten Jahren auch viele Arbeitsplätze geschaffen, z.B. mit dem neuen Werk im Osten, war es Dresden oder Leipzig?!

Der Stellenabbau erfolgt überwiegend bei Leiharbeitern, was nichts mit feuern oder rauswerfen zutun hat. Die Arbeiter waren nur geliehen. Der Abbau bei der Stammbelegschaft soll größtenteils dadurch erfolgen, dass Stellen nicht neu besetzt werden, wenn Mitarbeiter in Rente gehen, natürlich ausscheiden (Tod) oder aus anderen Gründen kündigen.

BMW hat in den letzten Jahren immer mehr Autos verkauft, fährt immer neue Absatzrekorde ein. Die Rendite pro Fahrzeug ist jedoch stark zurückgegangen. Das liegt zum größten Teil am starken Euro. Daher denkt z.B. auch Daimler darüber nach, Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern. Wenn ein Unternehmen nicht profitabel arbeitet, müssen auch Arbeitsplätze abgebaut werden. Oder soll man warten, bis man in die Verlustzone fällt und erst dann gegensteuern...so wie es beispielsweise Fiat gemacht hat????? Ich halte die Maßnahmen von BMW für schade...aber wer profitabel arbeiten will, muss nunmal auch so denken.

Was die Kooperation mit anderen Herstellern beim Motorenbau angeht: das gibt es schon lange. Bei Peugeot werden beispielsweise auch Mini-Motoren verbaut, die von BMW entwickelt wurden. Und BMW arbeitet zusammen mit Mercedes auch an neuen Hybrid-Technologien. Wenn andere Hersteller Motoren bei BMW einkaufen, spricht es doch nur für BMW.

Auf das F1-Team hat das Ganze schonmal gar keine Auswirkung, warum auch??? Ich finde die ganze Truppe sehr sympathisch und wenn man sich den Pit-Lane-Park anschaut, den BMW bei den meisten Rennen den Fans kostenfrei eröffnet, dann sehe ich keinen anderen Hersteller der den F1-Fans soviel an der Rennstrecke bietet wie es BMW macht.

Beitrag Sonntag, 02. März 2008

Beiträge: 0
Ok schon Recht, aber Renault erreicht mit ihren Roadshows mehr Fans die Live dabei sein können. Und das Ziel von BMW kann es ja nicht sein einen tollen Pit Lane Park zu haben und die nächsten 10 Jahre keine Titel zu holen, aber das ist eine andere Geschichte.

Beitrag Montag, 03. März 2008

Beiträge: 4564
BMW sollte in diesem Jahr aufpassen, dass man nicht einen Sieg durch einen entlassen Mitarbeiter verliert. (Siehe Mercedes in Hockenheim 2000 :wink: )

Ich glaube allerdings nicht das die Massenentlassungen dem F1-Projekt schaden werden. Unmenschlichkeiten sind in der heutigen Welt nunmal schick. :? :wink:
Tippspiel-Teams:
F1: Seifenkistel Roadrunners
Rallye: Ricola Rot Weiss Alpenteam Ilmor WRC
DTM: Speedpflicht DTM Team
MotoGP: Agostini MV Augusta

Beitrag Montag, 03. März 2008

Beiträge: 0
Da ich selber Mitarbeiter in diesem Konzern bin, trifft es mich natürlich - wenn auch nicht persönlich - besonders hart. Was Leasing Mitarbeiter anbelangt so ist dies ganz normal. Die werden von BMW nicht entlassen, weil sie ja auch nicht eingestellt werden - im herkömmlichen Sinn. Leasing Mitarbeiter sind dazu da um Produktionsspitzen abzufedern. Hat sich leider überall eingebürgert. Was man davon im menschlichen Sinne halten mag, sei dahin gestellt. Wirtschaftlich machts Sinn - leider. Die anderen sollen, soweit es geht, durch natürlichem Abgang abgebaut werden.
Dieses Vorgehen - zur Gewinnmaximierung einiger Aktionäre - ist natürlich menschlicher Wahnsinn, wirds aber immer wieder geben. Und das nicht nur bei BMW. Die Gier mancher ist leider nicht mehr zu stillen.

Die ständigen Arbeitsplätze - also nicht die der Leasingarbeiter - welche BMW in den letzten Jahren geschaffen hat wurden medial leider nicht so ausgeschlachtet, das ist die andere Seite der Medien .......

Verkauft sich wahrscheinlich auch nicht so gut. ;)

Beitrag Montag, 03. März 2008

Beiträge: 326
Formulaone hat geschrieben:
BMW hat in den letzten Jahren immer mehr Autos verkauft, fährt immer neue Absatzrekorde ein. Die Rendite pro Fahrzeug ist jedoch stark zurückgegangen. Das liegt zum größten Teil am starken Euro. Daher denkt z.B. auch Daimler darüber nach, Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern. Wenn ein Unternehmen nicht profitabel arbeitet, müssen auch Arbeitsplätze abgebaut werden. Oder soll man warten, bis man in die Verlustzone fällt und erst dann gegensteuern...so wie es beispielsweise Fiat gemacht hat????? Ich halte die Maßnahmen von BMW für schade...aber wer profitabel arbeiten will, muss nunmal auch so denken.


Schon, aber ich es geht ja nicht um profitabel oder defizitär, sondern um sehr profitabel oder etwas weniger. Aber da die menschliche Kompenente ja nichts zählt, geht man für ein bisschen mehr Gewinn über Leichen.

Da das offenbar nur Leasingmitarbeiter betrifft relativiert sich das Ganze wieder - aber trotzdem können 8100 Menschen weniger arbeiten...

Beitrag Montag, 03. März 2008
FLC FLC

Beiträge: 3531
krp1 hat geschrieben:
Formulaone hat geschrieben:
BMW hat in den letzten Jahren immer mehr Autos verkauft, fährt immer neue Absatzrekorde ein. Die Rendite pro Fahrzeug ist jedoch stark zurückgegangen. Das liegt zum größten Teil am starken Euro. Daher denkt z.B. auch Daimler darüber nach, Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern. Wenn ein Unternehmen nicht profitabel arbeitet, müssen auch Arbeitsplätze abgebaut werden. Oder soll man warten, bis man in die Verlustzone fällt und erst dann gegensteuern...so wie es beispielsweise Fiat gemacht hat????? Ich halte die Maßnahmen von BMW für schade...aber wer profitabel arbeiten will, muss nunmal auch so denken.


Schon, aber ich es geht ja nicht um profitabel oder defizitär, sondern um sehr profitabel oder etwas weniger. Aber da die menschliche Kompenente ja nichts zählt, geht man für ein bisschen mehr Gewinn über Leichen.

Da das offenbar nur Leasingmitarbeiter betrifft relativiert sich das Ganze wieder - aber trotzdem können 8100 Menschen weniger arbeiten...


"BMW will sich mehr Profitorientieren und das spüren nicht nur Mitarbeiter - sondern auch Zulieferer. Jahrelang war BMW einer der beliebtesten Fahrzeugproduzenten unter den Zulieferern. Gute Qualität und innovative Produkte wurden zu fairen Preisen von BMW bezogen. Jetzt soll auch in diesem Bereich der Rotstift angesetzt werden. Die Folgen sind nicht vorhersehbar aber der Schuss könnte nach hinten losgehen."

Ich habe mir diesen Beitrag nicht selber ausgedacht sondern abgeändert und gekürzt aus:

Automobilwoche, Die Brachen- und Wirtschaftszeitung, Eltville
Ausgabe 5 - 25. 02.08 Kommentar von Klaus-Dieter Flörecke, Redaktor


Nun finde ich die Idee, den Wandel eines Konzerns wie BMW vom technik- zum kennzahlenorientierten Unternehmen zu kritisieren, gewagt. Denn lieber ist mir eine gesunde Firma die weiterhin viel Geld umsetzt, als ein Autokonzern auf Talfahrt wie GM in den USA, wo viel Leid herrscht. Mann muss nicht einmal so weit weg gehen, auch in Portugal haben die Leute in den Montagehallen nichts zu lachen.
F 1 2015 - Who is still watching ?

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Beitrag Montag, 03. März 2008

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Aber mit der Formel 1 hat es denke ich nichts groß zu tun. Da kann man nämlich noch ne Menge anderer deutscher Unternehmen nennen die da schon mehr hinter sich haben als BMW.

Beitrag Montag, 03. März 2008

Beiträge: 9403
BMW ist nicht Caritas, BMW muß schauen, daß sie unabhängig bleiben und nicht irgendwann wie VW plötzlich geschluckt werden.

BMW hat über 100000 Mitarbeiter, die wollen sicher weiter da bleiben und nicht irgendwann zuschauen, wie toyota einfach nur noch das logo draufpappt und die kisten als bmw verkauft

Beitrag Dienstag, 04. März 2008

Beiträge: 0
MythosF1 hat geschrieben:
Ok schon Recht, aber Renault erreicht mit ihren Roadshows mehr Fans die Live dabei sein können. Und das Ziel von BMW kann es ja nicht sein einen tollen Pit Lane Park zu haben und die nächsten 10 Jahre keine Titel zu holen, aber das ist eine andere Geschichte.


Wo und wann finden denn diese Roadshows statt?? Jedenfalls nicht am Rande eines GPs, oder? Ausserdem machen solche Shows an ungewöhnlichen Orten fast alle Teams. Egal ob Red Bull mit seinem Renner irgendwo über eine Brücke fährt, BMW eine Roadshow in Las Vegas macht oder McLaren seinen Renner im Rahmen einer Roadshow in Valencia vorstellt....das gab es schon bei jedem Team. Ich meinte in erster Linie das Rahmenprogramm, dass die Hersteller den Fans an der Strecke bieten, die für ihre Karten hunderte von Euro hingelegt haben.

Beitrag Dienstag, 04. März 2008

Beiträge: 0
MythosF1 hat geschrieben:
Aber mit der Formel 1 hat es denke ich nichts groß zu tun. Da kann man nämlich noch ne Menge anderer deutscher Unternehmen nennen die da schon mehr hinter sich haben als BMW.


Richtig. Der ganze Abbau von Arbeitsplätzen hat mit der F1 rein gar nichts zutun. Fiat ging es jahrelang grottenschlecht, trotzdem hat Ferrari darunter (finanziell) nicht gelitten. Gegenteil bei Toyota: der Laden brummt ohne Ende, aber in der F1 reissen sie gar nichts. Die Teams sind weitesgehend unabhängig von den wirtschaftlichen Problemen bei den Herstellern, das einzige was hier eine Rolle spielen könnte, ist das Budget. Und auch mit einem kleinen Budget kann man WM werden, siehe Renault.

Beitrag Dienstag, 04. März 2008

Beiträge: 0
Aber auch nur mit den richtigen Leuten die verstehen wie man effizient arbeitet.

Beitrag Mittwoch, 05. März 2008

Beiträge: 0
Formulaone hat geschrieben:
Sorry DrSpeed, ich halte ja sonst viel von deinen Kommentaren, aber die ganze Darstellung da oben ist sehr einseitig.

BMW hat in den letzten Jahren auch viele Arbeitsplätze geschaffen, z.B. mit dem neuen Werk im Osten, war es Dresden oder Leipzig?!


@Formulaone. Es gefällt mir, dass Dir meine Beiträge gelegentlich gefallen. Aber die Darstellung ist nicht von mir, sondern von der Süddeutschen Zeitung. Die Süddeutsche gehört im deutschsprachigem Raum zu einer Edel- & Elitezeitung. Aber egal. Btw., es ist Leipzig was als einzigste Fabrik von sämtlichen Einspaarungsmodellen verschont bleibt (was auch seine Gründe hat). Ich wollte eigentlich nur zwei Sachen zum Ausdruck bringen, dass eine ist das BMW-Sauber über kein aggressives, offensives oder traschiges Image verfügt, eher im Gegenteil. BMW hat ein Bieder- & Saubermannimage. Das muss sich schnleunigst ändern. Nichts gegen Mario Theissen, aber wenn dieser Herr Doktor das Gesicht von F1 BMW-Sauber widerspiegelt, dann sollte sich keiner wundern, wenn BMW weiter rumgurkt.

Zweiter und für mich ein sehr imponierender Grund. Dieses Beispiel zeigt, dass jeder Autobauer der sich im Streubesitz von vielen tausend Aktionären befindet muss sich seinen Aktionären und nur denen gegenüber verantworten. Will sagen, wenn z.Bs. den Aktionären von Daimler-Benz das Engagement von Mercedes bei McLaren und in der F1 zu teuer wird, dann haben diese Leute die Macht und die Möglichkeit BMW, Mercedes, oder Renault aus Kostengründen an der Königsklasse nicht mehr teilhaben zu lassen. Privatteams haben chronische Geldprobleme, aber Werksteams haben meisten ein riesen Unternehmen hinter sich. Und die Akltionäre dieser Automobilbauer oder Unternehmen bestimmen ob und wer F1 fährt. Wenn die aus Profitgier den Stecker ziehen (siehe Beispiel Jaguar) kann kein Mensch, selbst Bernie Ecclestone nichts mehr verhindern. Noch bestimmt das Kapital!


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