Zu der Sache mit den Bremsen: Meine Aussage war bzw. das was ich sagen wollte war, dass damit die Verzögerungswerte von heute einfach nicht möglich sind. Man würde mit Stahlbremsen vermutlich nicht an der Haftgrenze der Reifen bremsen bei unveränderter Aerodynamik. Man hat dann zwar sehr lange Bremszonen, das Limit ist aber über die Bremsscheibentemperatur vorgegeben. Der wirkliche Trick bei den heutigen Formel1 Bremsen sind ja nicht ausschließlich die Carbon-Scheiben und Beläge. Die Reifen konnten irgendwann durch bessere Gummimischungen und Aerodynamik so viel Drehmoment absetzen, dass die Stahlscheiben aufgegeben haben und die Carbonscheiben interessiert das einfach nicht so. Mit massiven Belüftungen kann man das sicherlich umsetzbar machen und weniger shclimm als ich das jetzt dargestellt habe, aber ob das sinnvoll ist?
Für mich ist eine der Faszinationen an der F1 das irre Level an Beschleunigung in jeder Richtung, auch auf der Bremse. Jenachdem wer in der Regie sitzt, kommt das oft leider überhaupt nicht rüber, aber wenn man gute Onboard-Aufnahmen hat oder gut positionierte Kameras auf der Strecke, sieht man halt, dass die Autos auf nem Pfennigstück besser bremsen als ein Supersportwagen auf nem Flugzeugträger und mit irrwitziger Geschwindigkeit quasi rechtwinklig abbiegen können.
Zu dem Punkt der reduzierten Elektronik:
Wenn man die massiv einschränkt, sind Elektromotoren als Zusatzantrieb auf jeden Fall unmöglich, das wird erst durch erweiterte Steuergerätefunktionalitäten ermöglicht. Ein Motor mit simpelster Steuergerätestruktur ist sicher auch für viele Hersteller nicht mehr interessant. Gerade auf dem Bereich der Funktionsentwicklung und Betriebsstrategieoptimierung gibt es immense Entwicklungsaufwände für die Serie. Wenn man da auf ne Hand voll Kennfelder zurückgeht, macht das keinen Spaß mehr und ist auch einfach nicht zeitgemäß.
Was ich mich frage ist, ob der Otto-Normal-Gelegenheits-Formel1-Zuschauer wirklich viel über die neuen Antriebseinheiten wissen muss/will. Die wussten im letzten Jahr auch nicht, dass da v8 Motoren gefahren werden die eine Saugrohreinspritzung mit einzelnen Injektoren hatten, dass Schaltsaugrohre verboten waren, dass 2013 die Drosselklappenstellung direkt(aber nicht linear) an das Gaspedal gebunden sein musste, dass bei 0 Gas außer beim Schalten und im Standgas kein Kraftstoff eingespritzt werden durfte oder was damit gemeint war, wenn dem Fahrer gesagt wurde, er solle auf Mix 3 oder 4 stellen.
Jetzt wo die neuen Antriebseinheiten da sind, versuchen halt nur alle selbsternannten Experten zu erklären, wie das ganze funktioniert und sämtliche Fernsehanstalten und Zeitschriften springen direkt darauf an. Der Otto-Normal-Verbraucher versteht davon immer noch nichts, zumal es oft genug wenigstens teilweise komplett falsch ist.