Ich denke schon dass in Bahrain die Autos mit Tabakwerbung fahren, da dieses Verbot ja nur für die Europäischen Rennen gilt. So war es ja auch am ende der letzten Saison bei den Rennen in Brasilien, Japan und China. Dort fuhren sie dann auch wieder mit Tabakwerbung.
Aber problematisch wirds für die Teams die ihren Sitz in Großbritannien haben:
Die parallel zum EU-Gesetz in Kraft tretende Richtlinie der britischen Regierung besagt nämlich, dass Teams, die ihren Sitz in Großbritannien haben, auch außerhalb des EU-Raums keine Tabakwerbung betreiben dürfen, weil die TV-Bilder mit den Zigarettenlogos in britische Wohnzimmer transportiert werden. Seitens der betroffenen Teams gingen diesbezüglich mehrere Anfragen um Klarstellung dieser Vorschrift an die Behörden, eine klare Antwort steht aber noch aus.#w14#
Im schlimmsten Fall muss der Sender 'ITV', der die Formel-1-Rennen auf der Insel überträgt, einen Weg finden, die Logos zu überblenden, indem man zeitversetzt ausstrahlt und die Bilder digital bearbeitet. Sogar eine Streichung der TV-Übertragung in Großbritannien ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ausgeschlossen. Die Teams, die FIA und Bernie Ecclestone hoffen aber, dass eine Ausnahmereglung gefunden werden kann, mit denen sie wenigstens außerhalb der EU Tabakwerbung betreiben dürfen.
Ferrari und Renault sind zumindest von der schwammigen britischen Gesetzgebung nicht betroffen, da sie in Italien beziehungsweise Frankreich beherbergt sind, doch die Teamchefs von BAR-Honda und Jordan-Toyota könnten unter Umständen sogar für zwei Jahre ins Gefängnis wandern, wenn sie außerhalb der EU mit Tabakwerbung antreten, die über die Medien die britische Öffentlichkeit erreicht. Entsprechend hoffen vor allem Nick Fry und Colin Kolles auf eine baldige Klarstellung.
Laut offiziellem EU-Statement sei "jede Form von kommerzieller Kommunikation" für Tabakkonzerne strikt untersagt, was auch den Gebrauch von Ersatzlogos verbietet. Ein Paradebeispiel dafür waren die Alternativlackierungen von Jordan-Toyota, wo der Schriftzug "Benson + Hedges" kurzerhand durch "Be on edge" ersetzt wurde. Die EU will dies künftig aber ebenso wenig tolerieren wie das Beibehalten von Farbschemata, wie es Ferrari mit dem berühmten Marlboro-Barcode in Silverstone vorexerziert hat. Vor allem hatte man in der Eifel Angst, dass ein deutscher Grand Prix gestrichen werden könnte, um mehr Rennen außerhalb Europas austragen zu können, wo Tabakwerbung großteils weiterhin erlaubt ist.