AWE hat geschrieben:
LunaF1 hat geschrieben:
Was beispielsweise Opa Briatore und John Howett als Budget-Gegner vom Stapel lassen, ist ein Affront gegen die Sportlichkeit und ist an Dekadenz kaum mehr zu überbieten, und haben mit den ursprünglichen Geist der Formel 1 nichts mehr zu tun.
Budgetgrenzen die keiner kontrollieren kann ,2 Klassen F1 , Racing Show mit Reifen Rodeo und Strategiespielchen , VIP Tempel und Einheitsbrei haben mit dem ursprünglichen Geist der F1 noch viel weniger zu tun
Hat hier schon mal jemand gelesen das ich von diesen Fahrerlager-Palästen schwärme? Macht dieses VIP Tempel-Wettrüsten (Ferrari hat ja mittlerweile auch ordentlich nachgelegt) den Sport besser oder gar spannender? Das kam alles im Zuge der „Industrialisierung“ der F1-Teams, genau wie auf Grund dessen auch gleichzeitig all die Privat-Teams zu Grunde gingen, oder sie ihre Teams an die Hersteller (mehr oder weniger) verkaufen mussten. Diese ganze Entwicklung hat Bernie zu verantworten, weil er wollte unter allen Umständen nur noch die Großfinanz in „seiner“ F1 vertreten haben. Dafür legte er dann mal eben für Neueinsteiger eine Einschreibegebühr von 20Mio $ fest, um so die Privaten auch bloß nicht mal gedanklich daran teilhaben zu lassen. Man muss sich ihn doch nur anschauen wie Stolz er zwischen den Palastschluchten im Fahrerlager herum marschiert. Der sagt jetzt noch, dass ihm der Name Honda besser gefällt als BrawnGP. Und wie gesagt, er hat damals Mosley mit den kommenden Millionen beeindrucken können- aber nun hat das ganze ein Ende. Eine F1 wie vor der Weltwirtschaftkrise wird es nicht mehr geben (zum Glück), und darüber sollte man sich im klaren sein.
Es stimmt auch im Übrigen nicht, so wie es ständig behauptet wird, dass Red Bull ein Privat-Team sei! Genau wie die Autohersteller für ihre eigenen Produkte in der F1 werben, tut das auch Red Bull für ihre Dosen. Somit gehören sie auch zu den „Herstellern“. Es ist nirgendwo gesetzlich fest gemeißelt, dass man sich nur als Automarke „Hersteller“ nennen darf. Wenn ihnen die F1 (wie man aktuell auch sieht) nicht mehr in ihr Marketing-Modell passt, steigen die einfach aus. Red Bull und der Rest brauchen die F1 nicht zum überleben- ganz im Gegensatz zu den „echten“ Privaten!
Die Behauptung ist auch zu pauschal, man könne die Budgets nicht kontrollieren- man kann, und das sogar locker! An fast jedem Rennwochenende haben die F1-Renner neue Updates, und keiner weiß es besser was denn diese Neuerung an Entwicklung und Herstellung gekostet hat, als die Teams selbst, also rechnet man- wenn irgendetwas nicht ganz geheuer ist, moniert man das, und die FIA-Kontrolleure werden losgeschickt. Durch die allgemein bekannte, ständige Fluktuation des Personals innerhalb der Teams wissen die Teams auch ziemlich genau, welcher Gehalts-Philosophie die anderen nachgehen. Und gekoppelt an der Anzahl der jeweiligen Mitarbeiter kann man auch diese Ausgaben nachrechnen- auch das können die FIA-Kontrolleure locker checken. Aber durch genau diese ständige Personalfluktuation sieht z.B. Williams Mann Adam Parr die mit Abstand größte Gefahr beim Betrügen: du kannst und vor allem darfst es niemals ausschließen, dass wenn ein Mitarbeiter das Team wechselt, er auch wirklich alle „Geheimnisse“ für sich behält! Bis heute ist es sogar üblich, dass man gezielt ganz spezielle Leute abwirbt, weil man genau weiß, dass er eine Fülle von Informationen mitbringen wird. Nur ist es das Risiko wert, wenn ein ehemaliger Mitarbeiter jederzeit „singen“ kann? Wenn irgendeine Betrügerei auffliegt, kann sich jeder ausrechnen wie drakonisch die Strafen sein werden: Sportkodex, horrende Geldstrafen, Spionage, Lügereien, Punktabzüge, komplette Ausschließungen usw., und bei der F1 gibt es mehr als genug Intelligente Köpfe, die genau wissen, das alles Lug und Trug früher oder später immer herauskommen wird.
Das eine oder andere Milliönchen wird mit Sicherheit hier und da durchflutschen, aber man wird nicht im Team-Kollektiv im großen Stil betrügen können, und nur das würde sich lohnen.
Eine lockerere Regelausführung lässt natürlich, nicht desto trotz, mehr Raum für Innovationen, und genau diese Innovationen werden den Budgetteams den entscheidenden Vorteil verschaffen. Indirekt haben’s die aufständigen Hersteller auch zugegeben, dass sie zum jetzigen Stand, 2010 wahrscheinlich kein einziges Rennen gewinnen werden. Und genau diesen Umstand haben sich die FIA Leute zu Nutze gemacht, weil sie nämlich genau wissen, dass man ohne die Freiheiten der Regellockerung sehr schwer Chancen auf Siege haben wird.
Einige lassen sich dummerweise auch vom gigantischen Erfolg von BrawnGP blenden, weil sie denken, nächstes Jahr könnten wieder 3 solcher Teams aus dem Nichts auftauchen und alles in Grund und Boden fahren. Man vergisst aber, dass der Brawn mit vielen Honda-Millionen entwickelt wurde, und diesen Umstand wird es nicht wieder geben.
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allez-sxl!