MichaelZ hat geschrieben:
Wenn ich das analysieren heißt das, dass du gar nicht so gegen die Budgetobergrenze bist. Mal ehrlich: Immer mehr Techniker verlieren die Lust an der Formel-1, weil man einfach nicht mehr viel eigenständig machen kann. die Doppel-Diffusor 2009 sind mal eine Ausnahme.
Ich bin prinzipiell auch nicht gegen eine Budgetgrenze. Aber ich bin gegen das, was jetzt verabschiedet wurde. Nämlich eine FREIWILLIGE Budgetgrenze die zu verschiedenen Autos führt. Die einen müssen ihre Motoren auf 18.000 Umdrehungen begrenzen, die anderen haben die volle Power. Die einen dürfen Front- und Heckflügel verstellen, die anderen nicht. Und beim KERS gibt es auch große Zugeständnisse. Natürlich weiß ich, dass sich ALLE Teams der Budgetgrenze unterwerfen können und dann sind die Autos wieder einheitlich nach einem Reglement. Aber ich wäre für eine pauschale, etwas höhere Budgetgrenze als Zwang für alle Teams gewesen. Was da jetzt verabschiedet wurde, ist Mist.
MichaelZ hat geschrieben:
Ich finde: Budgetobergrenze her, alles andere darf freigegeben werden, vllt ein paar Einschränkungen, damit die Sicherheit gewährleistet ist. Das interessante wär dann auch: Die Teams würden ihre begrenzten finanzielle Mittel alle in verschiedene Bereiche investieren, der eine in den Motor, der andere in KERS, der andere in Flügel und was weiß was der 4. macht. Das wär sehr interessant und genau deshalb finde ich die Budgetobergrenze gut. Mal abgesehen davon, dass auch neue Teams wieder Interesse an der Formel-1 bekommen.
Da stimme ich zu. Nur werden die großen Teams sich möglicherweise nicht der Budgetgrenze unterordnen, weil sie ja freiwillig ist. Und das führt zu einer Zweiklassengesellschaft. Die Frage ist nur, welche Klasse sich durchsetzen wird.
MichaelZ hat geschrieben:
Das einzig bescheidene daran: Man führt die Budgetobergrenze nur halb ein. Das wird nie funktionieren, denn entweder es entwickelt sich eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, oder die Budgetobergrenzen-Teams werden immer mehr Freiheiten genommen, damit die anderen noch hinterherkommen.
Genau das ist das Problem....
MichaelZ hat geschrieben:
Das ist für mich aber der einzig negative Punkt, oder was findet ihr daran noch schlimm? Ich mein Mosley hat ja Recht, wenn er sagt, er muss handeln. Er kann nicht warten, bis es noch weniger Teams gibt. Denn dazu wird es mit der Zeit auch kommen. Und auch die FOTA ist ja im Prinzip für eine Budgetobergrenze, nur definiert sie halt anders. Die will das Limit in verschiedenen Bereichen festsetzen, wie viel also in Sachen Aerodynamik ausgegeben werden darf und wie viel in Sachen Motoren usw. Finde das schwachsinnig, denn so werden den Teams Freiheiten genommen, das Geld da zu investieren, wo es hinkommt. Und was man auch nicht vergessen darf: Der Kontrollaufwand wird noch viel schwieriger.
Mosley hätte sich die Vorschläge der FOTA anhören sollen, die sind nämlich oftmals besser als der Müll, den die FIA verabschiedet. Leider wollte Mosley mal wieder seine Macht demonstrieren und hat die FOTA-Sitzung am 6. Mai nicht abgewartet. Es wird Zeit, dass jemand anders das Kommando übernimmt, damit eine Zusammenarbeit der FIA mit der FOTA stattfindet.
MichaelZ hat geschrieben:
Auch das ist vllt. noch ein Kritikpunkt am Budgetlimit: Es wird schwer das zu kontrollieren.
Das ist der Knackpunkt, der mich auch ein wenig an der Budgetgrenze zweifeln lässt. Es wird Teams geben, die betrügen uns schummeln. Man kann nur hoffen, dass sie sich moralisch verpflichtet fühlen und daran halten.