Bin ich der einzigste, der das anders sieht? Ich komme mir manchmal wie der Rufer im Walde vor. Wo bleibt die Neutralität, die Objektivität und überhaupt die Solidarität? Hier singen mir zuviele im gleichen Chor. Langsam machts keinen Spass mehr
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Der grosse, fette Mammon! Von wegen FIA(T):
Wie nicht anders zu erwarten war, wird die FIA keine Strafe gegen McLM verhängen. Zu gross war der Druck, besonders von McLaren-Mercedes. Es wird noch nicht einmal eine Geldstrafe geben (Was das Land der Buchmacher und Wettfetischten davon halten wird? Die englischen Medien flippen so schon aus). Spontan fällt mir da erstmal eins an, gratuliere Mister Dennis, noch mal die Kurve gekratzt. Mit Hilfe einer juristischen Krücke. Das Safety Car ist an allem Schuld (erinnert ein wenig an die DTM). Das die FIA angeblich, wie so oft und gerne, immer wieder pro Ferrari und scherzhaft sogar als FIA(T) tituliert wird, wurde jetzt wohl endgültig als Ammenmärchen entlarvt. Im Gegenteil, als Ferrari 2002 wegen einer vielleicht zu offensichtlichen, aber nicht unerlaubten Stall-Regie beim A1-GP zu einer Million Dollar Strafe verdonnert wurde, musste die FIA auch über eine so genannte juristische Krücke gehen. Offiziell wurde die Scuderia wegen eines Podiums vergehens bestraft. Das McLM sich über diese Entscheidung freut, halte ich noch für sehr untertrieben. Ich habe noch die Äußerungen von Mister „E“ in den Ohren, die er erst gestern noch gegenüber der „Daily Mail“ tätigte: "Wenn jemandem gesagt wird, er muss Platz machen oder die Position halten, dann ist das gegen unser Reglement. Wenn es tatsächlich Befehle gegeben hat, dann wären sie mit einer Strafe wie damals Ferrari gut bedient. Sie könnten von der Weltmeisterschaft ausgeschlossen werden oder Punkte abgezogen bekommen. Eine Geldstrafe hätte für ein Team wie McLaren ja kaum Folgen", kündigte er an. "Wenn es eine Teamorder war, dann war es nicht der Fehler des Fahrers. Wenn ich für Sie fahre und Sie sagen mir, dass ich bleiben soll, wo ich bin, und den Kerl vor mir nicht überholen darf, was bitte soll ich dann machen? Ich denke, dass diejenigen bestraft werden müssen, die die Teamorder ausgegeben haben", kritisierte er indirekt Teamchef Ron Dennis. Und nun macht Ecclestone eine 360° Drehung. Ist das etwa kein Betrug am Fan, dem einfachen Wett- oder Glücksspieler, ja sogar gegenüber den Medien? Hat der Königssport F-1 nicht an Glaubwürdigkeit verloren, sich der F-1 Zirkus wieder mal als manipulierbar gezeigt und sich vorführen lassen? Ich behaupte mal, wenn Jean Todt mit seinem Grinsen sich so verhalten hätte (was Gott sei Dank nicht seine Art ist), dass wäre teuer geworden. RD redet die ganze Zeit von einer normalem Team-Strategie. Ich kann das nicht mehr hören, Taktik, Strategie, Order. Wenn ich jemandem sage, egal aus welchen Gründen auch immer, nicht überholen, Positionen halten, Himmel-sacrament, ist das etwas keine Order und somit eindeutig definierbar und deshalb strafbar. Für diesen Affront hätte die FIA wenigstens symbolisch, auch um Mister Dennis in seine Schranken zu weisen, zu mindestens eine Geldstrafe zahlen müssen. Ich kann dieses Vorgehen von der FIA und von RD (der mich schon wieder in meiner schon mehr als schlechten Meinung über ihn bestärkt) nur als einen völlig unnötigen Schlag gegen die Fans einstufen. Btw, Alonso ist sicherlich absolut not amused über diese weltweiten Schlagzeilen, denn sie nagen doch echt hart an seinem angeblich dominanten, frei erfahrenen und lupenreinen GP-Sieg in Monaco.
Die Vorschriften in Artikel 151c besagen eindeutig, dass ein Team den Sport nicht in Verruf bringen darf. Die Negativpresse, die das Team durch die selbst getroffenen Aussagen vor allem in Großbritannien auf sich gezogen hat, ist gewaltig.
Damin Hill meinte dazu: "Es gibt einen unausgesprochenen Vertrag zwischen der Formel 1 und den Millionen, die sich das Rennen anschauen wollen. Dieser Vertrag ist gebrochen, wenn einer der Teilnehmer seinen Fahrern untersagt, gegeneinander frei zu fahren."
Eine kleine Auswahl an Stimmen aus der Auslandspresse:
'Daily Mirror': "Lewis Hamilton hat für ein Rennen alles gegeben, das er nicht gewinnen durfte. Der Traum des 22-Jährigen wurde von einem Mann sabotiert, der mehr als jeder andere - mit der Ausnahme seines Vaters Anthony - getan hat, um ihn in eine Grand-Prix-Sensation zu verwandeln."
"Und gestern war dieser Mann - McLaren-Boss Ron Dennis - reuelos. Das Team und der Sport haben mehr verloren, als sie jemals verloren hätten, falls beide Autos in den Leitplanken gelandet wären. Der Sport und die Fans wurden um die Ehre, den Stolz, die Ehrlichkeit und das Fairplay beraubt."
'The Daily Telegraph': "Selten traf ein Doppelsieg auf längere Gesichter. Schatten über einem triumphalen Tag für McLaren. Ein Team, das behauptet hat, seinen Fahrern eine gleiche Chance auf den Sieg einzuräumen, ist der unbequemen Realität der Formel 1 erlegen."
"In diesem Fall war Hamilton das Opfer, dessen Kampf um den Triumph und Rennfahrerinstinkte durch Anweisungen von oben übel kastriert wurde. Das aufgezwungene Verbot der Auto-Jagd durch die Straßen von Monte Carlo ist ein Frevel."
'Daily Mail': "Ein sauberes Rennen wurde Hamilton und 130.000 Zuschauern mit jenem Moment verwehrt, als Ron Dennis Instruktionen über den Boxenfunk gab."
'The Times': "Lewis Hamilton fuhr ein schnelles und fast fehlerfreies Rennen, war aber enttäuscht und frustriert. Es war nicht seine Leistung, die ihn irritierte, sondern jene seines Teams, die ihn auf eine Strecke, auf der es fast unmöglich ist zu überholen, mit einer Strategie schickte, die ihm nur eine minimale Chance auf den Sieg gab. Ihm wurde zur Rennmitte durch eine Entscheidung jede Chance auf den Sieg genommen."
'Gazzetta dello Sport': "Alonso, König von Monte Carlo, Massa rettet Ferrari, Raikkönen muss sich mit dem achten Platz begnügen."
'La Repubblica': "Monaco im Zeichen von McLaren, Ferrari auf Platz zwei. Der Rennstall aus Maranello hatte jedoch niemals mit einer derartigen Souveränität von McLaren gerechnet. Alonso und Hamilton sind unbesiegbar, alle anderen Piloten müssen sich vor ihnen beugen."