„Motorsport-total.com“ hat enthüllt, wie die F1-Einnahmen aus der Saison 2014 verteilt werden. Die ungerechte Geldverteilung bleibt bestehen, die Bonuszahlungen an Topteams sind extrem hoch.
Die F1-Einnahmen setzen sich aus TV-Geldern, Streckengebühren und andere Werbeinnahmen zusammen. Die Hälfte davon wird an die F1-Teams ausgeschüttet. 2014 waren das 884 Millionen US-Dollar, also umgerechnet rund 776 Millionen Euro.
Die Art und Weise, wie das Geld verteilt wird, ist aber höchst ungerecht. Zunächst gibt es für fünf F1-Teams Bonuszahlungen. F1-Boss Bernie Ecclestone räumte ihnen diese Rechte ein, damit sie sich gleichzeitig bis 2020 an die Formel-1 binden und somit das Schreckensgespenst einer Konkurrenzserie beerdigt werden konnte. Ferrari als Rennstall, der bisher am längsten in der Formel-1 mitmischt, bekommt 97 Millionen US-Dollar, Red Bull 74 Millionen, Mercedes und McLaren jeweils 34 Millionen, Williams immerhin noch zehn Millionen Dollar.
164:44 Millionen Dollar
Wie hoch die Bonuszahlung an Ferrari wirklich ist, zeigt sich schon alleine daran, dass der Konstrukteurstitel nur 92 Millionen US-Dollar wert war. Nehmen wir also den Fall an, dass Sauber letztes Jahr Weltmeister geworden wäre – das schweizer Team hätte trotzdem weniger Geld erhalten als Ferrari. Ist das noch mit fairem Wettbewerb vereinbar? Oder wundert sich anhand solcher Zahlen wirklich noch jemand, dass die anderen, nicht privilegierten Teams immer mehr in Finanznot kommen?
Die Plätze eins bis zehn waren absteigend so viel wert: 92 Millionen Dollar, 82 Millionen, 73 Millionen, 67 Millionen, 63 Millionen, 60 Millionen, 54 Millionen, 51 Millionen, 48 Millionen und 44 Millionen US-Dollar. Während also Ferrari aus dem F1-Einnahmetopf 164 Millionen US-Dollar bekommt, muss sich Sauber mit 44 Millionen US-Dollar zufrieden geben. Dazu kommt, dass ein Team wie Ferrari natürlich auch wesentlich mehr Sponsoreneinnahmen generiert als Sauber. Es ist ein Teufelskreis, aus dem es kaum ein Ausscheren gibt. Mehr Geld bedeutet in der Regel auch eine bessere Leistungsfähigkeit. Alle fünf Bonus-Teams kamen auch in die Top-5 der Konstrukteurswertung. Die Formel-1 wird so zu einer Zweiklassengesellschaft.
Natürlich sind auch 44 Millionen US-Dollar ein ordentlicher Batzen Geld. Von solchen Summen hätten frühere Teams nur träumen können. Allerdings: Damals war die Formel-1 generell viel billiger. Ein Budget von 100 Millionen US-Dollar reicht heute nur noch fürs Verlieren.
Jegliche Anstrengungen, die Verteilung der Gelder gerechter zu gestalten, wurden von der Strategiegruppe am vergangenen Donnerstag abgelehnt. Kein Wunder: Hier sitzen nur sechs Teams, davon haben die fünf Bonus-Teams auch einen Platz sicher…
F1-Preisgelder 2014
1. Ferrari 164 Millionen US-Dollar
2. Red Bull 156
3. Mercedes 126
4. McLaren 98
5. Williams 83
6. Force India 60
7. Toro Rosso 54
8. Lotus 51
9. Marussia 48
10. Sauber 44