Sie werden gehütet wie Staatsgeheimnisse, daher gibt es von ihnen auch nur Schätzungen – aber eben diese gibt es. Die Budgets der F1-Teams sind – das hat sich herumgesprochen – hoch. Vor allem aber sind sie sehr unterschiedlich verteilt. Die Top-4 haben mehr als 200 Millionen Euro mehr zur Verfügung als das restliche Feld! Errechnet wurden die Daten von „Business-Book-GP“.
Demnach ist Red Bull mit 468,7 Millionen Euro noch immer an der Spitze. Mercedes hat mit 467,4 Millionen Euro nur unwesentlich weniger Budget zur Verfügung – entwickelt damit aber nicht nur die Chassis, sondern auch die Motoren. Vom Verkauf der Antriebsstränge fließen andererseits aber auch wieder Einnahmen in die Kassen. Überraschend auf Platz drei der Budget-Hitparade: McLaren mit 465 Millionen Euro! Obwohl das Team seit Jahren nach einem neuen Hauptsponsor Ausschau halten muss. McLaren verdient an den Zweigfirmen des Konzerns – und an Motorpartner Honda. Dazu hat man nach wie vor Geldgeber wie die spanische Santander-Bank, die ihren Vertrag bis 2020 verlängert hat.
Ferrari bekommt aus dem F1-Einnahmetopf so viel Geld wie keine andere Mannschaft – unabhängig vom Abschneiden in der Weltmeisterschaft. Insgesamt kann Ferrari 418 Millionen Euro ausgeben – rund 50 weniger als Red Bull und Mercedes. Und Auch Ferrari entwickelt nicht nur Chassis, sondern auch noch Motoren.
Ferrari 50 Millionen Euro weniger
Soweit die ersten vier Plätze. Zu Platz fünf ist es ein so riesiger Sprung, dass es fast den Anschein hat, als würde es sich um eine komplett andere Rennserie handeln. Von 418 Millionen Euro geht es runter auf 186,4 Millionen Euro Budget – so viel Geld hat das Williams-Team zur Verfügung. Das sind über 200 Millionen Euro weniger als Ferrari und fast 300 Millionen Euro weniger als Red Bull! Williams liegt in der Konstrukteurs-WM vor Williams, was zeigt, dass Geld alleine keine Erfolgsgarantie ist, aber ohne Geld gibt es auch keinen Erfolg. Daher haben Williams und alle folgende Equipen einen großes sportliches Handicap.
Lotus folgt auf Rang sechs mit 139,1 Millionen Euro. Nachdem Renault das Team wieder zurückgekauft hat (zumindest zu 90 Prozent, während zehn Prozent in den Händen der alten Besitzer verbleiben) wird man ab der kommenden Saison das Budget stark vergrößern. Die Rede ist von etwa 300 Millionen Euro.
Toro Rosso hat 137,5 Millionen Euro zur Verfügung, Force India raste mit 129,7 Millionen Euro auf Rang fünf in der Konstrukteurs-WM, Sauber und Manor geben für das Hinterherfahren noch 103,3 respektive 83,0 Millionen Euro aus.
Letzter Platz kostet 83 Millionen
Es gibt auch Berechnungen, die etwas verhaltener sind. Aber auch nach denen geben die Spitzenteams mehr als 300 Millionen Euro aus. 16,3 Millionen US-Dollar wandern in die Kassen des Automobilweltverbandes in Form der Meldegebühr zurück, die sich aus der Grundgebühr und einer Punkteprämie zusammensetzt. Mercedes muss als Champion 4,8 Millionen Dollar blechen, Ferrari nur 2,7 Millionen Dollar – Manor und Haas zahlen die Grundgebühr von etwas mehr als einer halben Million Dollar.
Die F1-Budgets der Teams
1. Red Bull 468,7
2. Mercedes 467,4
3. McLaren 465
4. Ferrari 418
5. Williams 186,4
6. Lotus 139,1
7. Toro Rosso 137,5
8. Force India 129,7
9. Sauber 103,3
10. Manor 83