MichaelZ hat geschrieben:
Und es gibt ganz viele, die WEGEN des Reglements nicht kommen: Porsche, Aston Martin, Cosworth usw.
Porsche war auch vor dem Reglement schon mehr als 20 Jahre nicht in der F1. Wohlgemerkt: als es noch günstig war. Und wie ich schon schrieb: der VW-Konzern hat mit Porsche und Audi in der LMP1 in der Summe locker soviel Geld verbraten, dass man damit ein eigenes F1-Team hätte betreiben können.
Aston Martin pumpt ja jetzt schon Millionen in die F1, das reicht denen scheinbar als Publicity. Im Übrigen setzt Aston Martin ja sogar bei seinen Straßen-PKW Motoren von AMG ein. Wenn sie also nichtmal in der Lage sind eigene PKW-Motoren zu bauen, dann fehlt ihnen erst Recht das Know-How für die F1.
Die Cosworth-Motoren waren bis zum letzten Ausstieg nur ein Notnagel für kleine Teams, die Motoren waren nicht sonderlich gut und begehrt. Allerdings ist Cosworth bereit wieder wieder in die F1 zu kommen, mit den aktuellen Motoren. Allerdings dann mit Biturbo und standard MGU-H.
MichaelZ hat geschrieben:
2010 bis 2013 waren die Jahre direkt nach der Automobilkrise – dieser Vergleich ist lächerlich. Schau dir die Jahre davor an oder eigentlich fast alle Jahre in der Formel 1. Selbst in den 70er Jahren haben sich ja immer wieder Hersteller versucht. Alfa, Renault, BRM, Tecno, und so weiter und so fort.
So wenig Hersteller über einen Zeitraum von 6 Jahren seit 2014-2019 (und es wird sich ja bis mindestens 2023 nichts ändern) gab es noch NIE.
Toll, wie also die Hersteller dieses Reglement wollen. Offensichtlich gar nicht.
Es gab in den 90ern auch kaum mehr Hersteller. Vielleicht einen, maximal 2 zeitweise.
Ich sage aber auch, dass ich eine leichte Modifizierung ab 2021 begrüßt hätte - wie sie ja beispielsweise Surer vorgeschlagen hat.
MichaelZ hat geschrieben:
Diese Motoren wie sie 2004 in der Formel 1 eingesetzt wurden hatten nichts, aber wirklich nichts Fortschritthaftes, was für die Serie relevant war. Das waren Spritfresser, die man hochgedreht hat. Einfach weil man damit Racing betreiben wollte.
Darf ich dich daran erinnern, dass damals auch bei Straßen-PKW das Umweltbewusstsein noch nicht so groß war wie heute und dass auch der Sprit damals billiger war??
Darf ich dich auch daran erinnern, dass zum Beispiel Hersteller wie BMW oder Honda auch bei Straßen-PKW so einige Modelle mit Hochdrehzahl-Konzept verkauft haben???
Schauen wir uns doch mal an, was Theissen anno 2004 zu dem Thema sagte:
"Das Formel-1-Projekt ist für BMW ein gewaltiges Technologielabor", sagt Theissen, "Synergieeffekte zwischen Formel-1- und Serienentwicklung herzustellen, war für unser Unternehmen die Grundvoraussetzung für den Wiedereinstieg."
So stand von Anfang an fest: Die BMW Triebwerke für die Königsklasse werden in München entwickelt und gefertigt. Dabei spielt das FIZ eine Schlüsselrolle. Die F1-Fabrik wurde in weniger als einem Kilometer Entfernung von dieser Denkwerkstatt errichtet und mit ihr verwoben. "Das FIZ repräsentiert die Zukunft von BMW", erklärt Theissen, "dort arbeiten die fähigsten Ingenieure in modernsten Forschungs- und Entwicklungs¬einrichtungen. Das FIZ verfügt über enorme Ressourcen, von denen wir unmittelbar profitieren. Umgekehrt stellt das F1-Engagement durch die extremen technischen Anforderungen und das geforderte Entwicklungstempo ein einzigartiges Versuchsfeld für unsere Techniker dar."
BMW hat die Vision einer lückenlosen Prozesskette im eigenen Haus realisiert - von der Konzeption über die Konstruktion, den Guss, die Teilefertigung, Aufbau und Versuchsphase bis hin zum Renneinsatz. Dadurch entfallen Transportwege und damit verbundene Qualitätsrisiken, und das im Unternehmen erworbene Know-how kann auf direktem Weg in die Serienentwicklung einfließen.
Die Gussqualität von Motorblock, Zylinderkopf und Getriebe entscheidet maßgeblich über Leistungsfähigkeit und Standfestigkeit der Aggregate. Fortschrittliche Gusstechnologien mit höchst genauer Prozessführung ermöglichen leichte Bauteile von hoher Steifigkeit. Um dies für Serienfahrzeuge zu gewährleisten, unterhält BMW eine Gießerei in Landshut. 2001 wurde ihr eine eigene F1-Gießerei angegliedert. "Beide Abteilungen", führt Theissen aus, "arbeiten unter einer gemeinsamen Führung. Das garantiert den permanenten Austausch." Mit dem gleichen Handgussverfahren, mit dem der Formel-1-V10 entsteht, werden Ölwannen für die M-Modelle, die Sauganlage für den Achtzylinder-Dieselmotor sowie die Prototypen künftiger Motorgenerationen gegossen.
Fast zeitgleich mit der Inbetriebnahme der F1-Gießerei wurde nach demselben Modell eine F1-Teilefertigung an jene für Serienkomponenten angeschlossen. Dort fertigt das F1-Team unter anderem die Nockenwellen und die Kurbelwellen für die Formel 1.
Von beiden Abteilungen profitiert mittlerweile auch WilliamsF1: Das F1-Aluminium-Getriebegehäuse entsteht im Sandguss¬verfahren in Landshut, weitere Getriebeteile kommen aus der BMW F1-Fertigung. Getriebezahnräder werden im BMW Werk Dingolfing hergestellt, parallel zur Serienfertigung.
Die Anforderungen an das Motormanagement eines Triebwerks, das bis zu 19.000 Umdrehungen pro Minute absolviert, aber auch bei niedrigen Drehzahlen problemlos fahrbar sein muss, sind immens. In jeder Millisekunde müssen Zündzeitpunkt und Treibstoffzufuhr perfekt aufeinander abgestimmt sein, um optimale Effizienz zu erreichen - maximale Leistung bei minimalem Kraftstoffverbrauch. Ein niedriger Verbrauch bedeutet sowohl bessere Rundenzeiten als auch mehr Flexibilität in der Rennstrategie. Neben der Steuerung ist die Bordelektronik auch verantwortlich für die Überwachung sämtlicher Funktionen.
Mit der Rückendeckung der Elektronik-Experten des FIZ wagte BMW von Anfang an, auch die F1-Motorsteuerung selbst zu entwickeln, anstatt auf Rennsportspezialisten zurückzugreifen. Ingenieure, die sich sonst mit der Bordelektronik für die M-Modelle befassen, schufen auch das Motor-Management für die F1-Triebwerke. Ihr dabei erworbenes Wissen fließt zurück in die Serie. Längst verfügen Spitzenmodelle von BMW wie der 7er und die M-Serien über zwei neue Mikroprozessor-Typen, die BMW erstmals in der Formel 1 eingesetzt und erprobt hat. Für den Internetzugang und das Navigationssystem der BMW 7er Reihe wurde zudem Speicher¬technologie verwendet, die sich zuvor in der F1 bewährt hatte. "Auch bezüglich der Überwachung von Funktionen", ergänzt Theissen, "lernen wir für Straßenfahrzeuge. Rechtzeitige Warnungen und automatisierte elektronische Eingriffe sind auch dort sicherheitsrelevant und schützen vor Schäden."
Quelle: f1-total
MichaelZ hat geschrieben:
Formel 1 muss nicht die Spitze der Technologie sein und wenn dann sollen sie es auch durchziehen. Das geht nicht, wenn ein LMP1-Motor, der 24 Stunden halten muss, schon mehr PS hat als ein F1-Renner. Egal ob da in einem LMP1 mehr Platz ist oder nicht. Fakt ist: Da sind die Motoren noch besser. Länger haltbar, leistungsstärker und ich glaube (das müsste ich jetzt nachrechnen) sogar effizienter im Verbrauch.
Naja ich sage ja, die aktuellen Antriebe in der F1 können viel mehr, wenn du die Rahmenbedingungen lockerst. Mit dem Spritlimit, der reglementierten Leistung/Drehzahl und so weiter bin ich ja auch nicht zufrieden, die F1 ist nunmal eine Sprintserie.
Aber man muss nicht gleich komplett neue Motoren konstruieren, um daran etwas zu ändern. Das ist es ja, was ich die ganze Zeit sage.
MichaelZ hat geschrieben:
Und wo die Chinesen um Welten besser sind als wir. Deswegen fährt die Formel E auch mit Einheitsbatterien.
Die besten PKW-Batterien (Tesla) werden meines Wissens von Panasonic, also Japanern, hergestellt. Sicher sind die Chinesen auch sehr weit, aber die Europäer holen da auch massiv auf.
Eigentlich ist es ja lächerlich dass die Formel E mit Einheitsbatterien fährt. Das ist so als würde die F1 mit Einheitsmotoren fahren.
MichaelZ hat geschrieben:
Das haben die Hersteller der Formel E auch nicht beim Rennen in Saudi-Arabien und doch waren alle Hersteller dagegen. Aber die Serie schreibt nun mal den Kalender vor und nicht antreten ist ja per Reglement nicht erlaubt. Würdest du den Hersteller einen Kalender aufstellen lassen, wo jeder Veranstalter gleich viel zahlt, wäre Bahrain sicherlich nicht dabei.
Naja die Hersteller sagen vielleicht für die europäischen Medien, dass sie es skeptisch sehen dort zu fahren. Und vor Ort treffen sich die Autobosse dann aber doch mit den Scheichs dort.
Wer hält eigentlich 50% an McLaren?? Eine Holding des Staates Bahrain!!!
Mir geht´s auch nicht ausschließlich um Bahrain, sondern allgemein um den arabischen Raum. Schau dir doch zum Beispiel auch mal an wer Teilhaber bei Daimler ist. Und dann willst du mir sagen, dass sie dort nicht fahren wollen???
MichaelZ hat geschrieben:
Wie viele Autos verkaufen denn Mercedes, Ferrari und Co mehr in Bahrain seit 2004?
Wie gesagt: es geht mir nicht ausschließlich um Bahrain, sondern um die Region dort. Aus Katar, Saudi-Arabien oder dem Iran ist man sehr schnell in Bahrain oder auch Abu Dhabi. Es geht um das Einzugsgebiet. Bahrain selbst ist viel zu klein, als dass es ALLEINE für sich genommen ein wichtiger Markt wäre.
Und dort geht es eben auch nicht um einen Massenmarkt für die kleinen Modelle, sondern um einen relativ großen Absatzmarkt für die teuren Spitzenmodelle der Hersteller, die auch die höchste Marge haben. Bei Mercedes also Modelle wie die S-Klasse oder alles aus dem Hause AMG
Im Übrigen: warum glaubst du steht die Ferrari World in Abu Dhabi??