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Ziemlich auffällig ist die niedrige Punktzahl des frisch gebackenen Weltmeisters, Lewis Hamilton. In 18 Rennen hat er insgesamt 98 Punkte ergattern können. In den Saisonen, wo mit dem aktuellen Punktesystem (10-8-6-5-4-3-2-1) gefahren wird, wurde nur Michael Schumacher mit weniger Punkten Weltmeister und zwar 2003. Er schaffte in dieser Saison "nur" 93 Punkte, zwei Punkte mehr als der Vizeweltmeister 2003, Kimi Räikkönen. Unterschied dabei: 2003 wurden auch 2 Rennen weniger gefahren, zudem holte Schumacher in 15 von 16 Rennen Punkte.
Ähnlich sieht es in Sachen Konstrukteurs-Weltmeisterschaft aus: seit dem 2003-Punktesystem schaffte es nur ein Team, mit weniger als den 172 Punkten die der 2008er Konstrukteurs-Weltmeister Ferrari herausfuhr, Konstrukteursweltmeister zu werden, nämlich Ferrari selbst, 2003 mit 158 Punkten. Dabei gilt selbiges wie für 2003, es wurden in der Saison 16 und nicht 18 GPs ausgetragen wie 2008.
Auch in der Statistik der Anzahl der siegreichen Fahrer und Teams kann sich die Saison 2008 blicken lassen: 7 verschiedene GP-Sieger, 5 siegreiche Teams, und 3 neue GP-Sieger.
Im Vergleich: in den letzten 25 Jahren gab es nur drei Mal mehr als 7 siegreiche Fahrer, nämlich 1983, 1985 und 2003. Mehr als 5 siegreiche Teams gab es seit 1984 nie, 1983 stellten 6 Teams mindestens einmal den GP-Sieger, 1982 waren es sogar 7.
Mehr neue Siegergesichter gab es in den letzten Jahren auch selten. Seit 1983 gab es in keiner Saison mehr als 3 neue GP-Sieger, 1982 durften 5 Fahrer ihren ersten GP-Sieg feiern.
Eine ebenfalls ansehnliche Statistik: in der Saison 2008 schafften es insgesamt 14 Fahrer aufs Podest. Im Laufe der Saison 2007 sah man im Vergleich "nur" 8 verschiedene Fahrer auf dem Podium.
Felipe Massa und Lewis Hamilton standen dabei am öftesten auf dem Podium: insgesamt 10 Mal waren sie unter den Top-3.
Ähnlich wie 2007 führte auch 2008 Lewis Hamilton die Gesamtwertung am öftesten an. 13 Mal stand er am Ende eines GPs ganz oben im Gesamtranking. Im Vergleich dazu: Räikkönen war drei GPs lang Gesamtführender, Massa und Kubica je 1 GP.
2007 gab es ein sehr kontrastiertes Bild, wenn man die Gesamtwertung der 2 Saisonhälften separat behandelte. 2007 war Hamilton "Weltmeister" der 1. Saisonhälfte, Kimi Räikkönen "Weltmeister" der 2. Saisonhälfte. 2008 ist dies völlig anders: Lewis Hamilton hat in beiden Wertungen die Nase vorne, auch wenn nur mit extrem knappen Vorsprung. Nach der ersten Saisonhälfte waren überhaupt drei Fahrer punktegleich (Hamilton, Massa und Räikkönen), jedoch lag Hamilton vorne wegen seines 10. Platzes in Magny-Cours (Beide hatten nach Silverstone 3 GP-Siege, jeweils einen 2. Platz, 3. Platz und 5. Platz, daher entschieden die "besten" Nullnummern). Die 2. Saisonhälfte konnte Hamilton jedoch auch punktemäßig für sich entscheiden, auch wenn nur mit einem Punkt Vorsprung.
Große Kontraste dabei: Kimi Räikkönen fiel in der 2. Saisonhälfte extrem ab, war er noch dritter nach den ersten 9 GPs, so ist er in der Wertung der letzten 9 GPs nur noch auf Platz 7 zu finden.
Die Aufsteiger der zweiten Saisonhälfte waren zweifellos Sebastian Vettel und Fernando Alonso, nicht nur konnten beide in den letzten 9 GPs Siege einfahren, sondern sie holten auch insgesamt sehr viele Punkte. Sebastian Vettel holte seit Hockenheim 30 Punkte und ist damit in der Statistik der 2. Saisonhalbzeit insgesamt 4., Fernando Alonso holte nur minimal zwei Punkte weniger als Hamilton und einen weniger als Massa und ist in der Wertung der 2. Saisonhalbzeit auf Platz 3.
Auch in der Konstrukteurs-Wertung verhält sich es ähnlich, während Ferrari nach Silverstone relativ klar die Wertung anführte, konnte McLaren-Mercedes seit Hockenheim die meisten Punkte einfahren, wenn auch nur minimal mehr als Ferrari (die Differenz beträgt 4 Punkte).
Auch was die Qualifying-Leistungen angeht gibt es keinen eindeutigen Champion: zwar konnte Lewis Hamilton die meisten Poles einfahren, aber Felipe Massa war über die ganze Saison betrachtet genauso konstant. Er schaffte nur eine Pole weniger als Hamilton, dafür stand Massa ein Mal öfter in der 1. Reihe als Lewis Hamilton.
Um diesen ersten Post mit einer etwas abgedroschenen Statistik zu beenden, die meisten Ausfälle 2008 hatte Adrian Sutil mit 11 Ausfällen zu verbuchen, den Titel des "Vize-Crashkids" (obwohl da auch technische Defekte enthalten sind) sicherte sich Nelsinho Piquet mit 9 Ausfällen, vor Giancarlo Fisichella mit 7 Ausfällen. Nur einer war immer in der Wertung 2008: Nick Heidfeld.
Das unzuverlässigste Team der Saison ist dabei mit Abstand Force India (18 Ausf.), den 2. Platz hier bekommt Renault mit 11 (Piquet hat das meiste dazu beigetragen
). Der dritte Platz geht an Toro Rosso mit 10 Ausfällen. Zuverlässigstes Team: BMW, mit zwei Ausfällen - beide bedingt durch Unfälle, Anm.
Kleine Randbemerkung meinerseits: ich habe diese Zahlen jetzt mal einfach zusammengestellt, ohne jetzt auf irgendwelche Daten zu achten, die eventuell das Ergebnis verfälschen könnten, z.B. Räikkönens Ausfälle in Spa und Singapur, wo er ja dennoch in der Wertung blieb, trotzdem kommt er bei weitem nicht an die 11 Ausfälle von Sutil ran
Das soll ja ein bisschen zur Diskussion auch anregen, damit man auch indirekt ein bisschen über die Saison Bilanz ziehen kann.
das ist doch alles schnee von gestern!