Vorwort:
Es gibt ja schon einen Thread zu den Reifen. Ich eröffne dennoch einen neuen Thread, wo "Reifen" im Titel vorkommt, denn sie haben sehr direkt mit dem Thema zu tun. Mir geht es hier aber um einen Aspekt der Auswirkung der aktuellen Reifenthematik, nicht um die Reifen selbst, daher ein neues Thema.
Nun zum eigentlichen Thema:
In den Jahren der Einheitreifen - vor Pirelli - sah die F1 etwas sehr grob betrachtet doch so aus:
- wer im Winter ein gutes Auto gebaut hat war die ganze Saison über vorn dabei
- die Chance durch gute Arbeit am Rennwochenende seine Situation zu verbessern oder für schlechte Arbeit entsprechend mit einem schlechten Ergbenis bestraft zu werden war marginal, die Basis des Autos erlaubte keine deutlichen Verbesserungen durch gute Arbeit am Rennwochenende, wodruch die grobe Reihenfolge allein schon durch das Auto festgelegt war
- durch die vom Auto definierte Hackordnung waren die Rennen bis auf wenige Ausnahmen sehr vorhersehbar, die Aktion auf der Strecke hielt sich stark in Grenzen, direkte Kämpfe waren Mangelware und wenn es sie gab, war auch deren Ausgang meist recht vorhersehbar. Überholt wurde bis auf seltene Ausnahmen per Strategie an der Box, nicht auf der Strecke.
Das hatte zur Folge, das die Formel 1 Rennen immer langweiliger wurden. Zuschauer blieben aus und vom Fernseher weg. Da die Formel 1 aber davon lebt, wieviele Menschen sie erreicht, ist das ganz klar ein Probelm. Maßnahmen wurden getroffen, die jedoch mMn in die völlig falsche Richtung gingen, auch wenn das Ziel die Formel 1 für den Zuschauer interessanter zu machen indem man die Show verbessert und mehr Aktion auf der Strecke erzwingt schon richtig war. Dennoch halte ich Zwangsreifenswechsel, KERS (in der Art wie es in der Formel 1 erlaubt ist) und DRS für großen Unsinn, der vllt. kurzfristig auf die schnelle die Show verbessert hat, dafür den eh schon nicht überragenden sportlichen Wert völlig kaputt macht.
Die Reifensituation 2012 dagegen ist mMn der absolut richtige Weg, die Formel 1 a) für den Zuschauer interessanter zu machen, als auch b) den sportlichen Wert zu _erhöhen_! Man ist nur ein wenig übers Ziel hinausgeschossen.
Wie ist denn die Sitution durch die Reifenproblematik jetzt?
- man braucht immer noch ein gutes Auto um zu gewinnen
- man muß am Rennwochenende gute Arbeit leisten um vorn dabei zu sein und man kann sich durch schlechte Arbeit am Rennwochenende ganz massiv nach hinten abschießen. Das ist GUT so. Damit wird das Rennwochenende und wie gut man an diesem arbeitet ganz massiv aufgewertet und mMn ist das eines der besten Dinge, die der Formel 1 passieren konnten.
- es gibt veschiedene erfolgreiche Strategien
mMn bräuchte es nur ein paar wenige Schiritte und wir hätten eine für alle Seiten (also sowohl den Gelegenheitsschauer, der nix von versteht, aber aufregende Rennen sehen will, als auch den amibitionierten Motortsportfan) ansprechende Formel1:
- Reifenlimitierung fürs Quali weg, genauso wie den Zwang mit den Qualireifen ins Rennen gehen zu müssen
- freie Reifenwahl fürs Rennen, kein Zwang beide Mischungen benutzen zu müssen
- DRS weg
- KERS weg oder so umstellen, das die Benutzung komlpett frei ist und nur die max. speicherbare Energie limitiert ist
Wie seht Ihr das?
Ist das gut, wenn die Arbeit der Teams am Rennwochenende eine Aufwertung bekommt? Oder sollte der Erfolg doch lieber zu 90% davon abhängen, wer übern Winter das beste Auto gebaut hat?