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Die Hersteller der Zukunft

Das Formel 1 Forum - Gerüchte, Meinungen, Tests & Rennen.
Beitrag Sonntag, 21. September 2014

Beiträge: 45834
Mercedes, Renault und Ferrari sind die aktuellen F1-Motorenhersteller, nächstes Jahr kommt Honda.

Aber was sind die F1-Hersteller der Zukunft?

Mein Tipp: Geely, ein Hersteller aus China. 2015 betreiben sie erstmals Motorsport, bauen Motoren für die chinesische F4-Meisterschaft...

Beitrag Dienstag, 02. Dezember 2014

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Die F1-Saison 2014 hat einen Hersteller-Weltmeister aus Deutschland: Mercedes. Die Art und Weise, wie Mercedes die Saison dominiert hat, sorgte für viel gute Presse. Vor allem auch, weil man Lewis Hamilton und Nico Rosberg frei um die Weltmeisterschaft fahren ließ und damit für einen spannenden WM-Kampf sorgte.

Das wirft die Frage auf: Müssen die anderen deutschen Hersteller jetzt nachziehen? Mercedes wünscht sich jedenfalls BMW, Opel und Volkswagen (Audi, Porsche) in der Formel-1. Doch daraus wird so schnell nichts werden. Opel kann man derzeit ausschließen, der finanzielle Aufwand für ein F1-Projekt könnte da kaum gestemmt werden. Volkswagen wird nachgesagt, solange einen Bogen um die Formel-1 zu machen, solange F1-Boss Bernie Ecclestone darin noch schaltet und waltet.

Bleibt noch BMW. Die Bayern sind in der Vergangenheit immer wieder in die Formel-1 gekommen und dann wieder gegangen. Eine Rückkehr in der Zukunft ist durchaus denkbar – und auch nicht unrealistisch. Audi und Porsche machen durch die Erfolge in der Sportwagen-WM und beim 24-Stundenrennen von Le Mans positive Schlagzeilen, Mercedes durch die Erfolge in der Formel-1. BMW gerät damit unter Zugzwang, denn die DTM verkauft sich – vor allem weltweit – nicht so gut wie die Formel-1 und wie Le Mans.

Für BMW könnte es daher für die Zukunft drei mögliche Szenarien geben: Erstens ein stärkeres Engagement in der neuen voll-elektronischen Formel-E-Meisterschaft, wo man als Partner bereits an Bord ist. Hier würde man neue Wege bestreiten können – und die Formel-E kommt bei den Fans bisher ganz gut an. Vor allem bei vielen jungen Zuschauern. Zweitens ist ein Einstieg in die WEC und nach Le Mans denkbar. Oder eben drittens eine Rückkehr in die Formel-1. Derzeit sind die Regeln in der Formel-1 dergestalt, dass die Motoren über den Winter von Jahr zu Jahr immer weniger weiterentwickelt werden dürfen. Steigt BMW 2016 ein, kann man auf Kinderkrankheiten für die Saison 2017 kaum mehr reagieren. Das schreckt natürlich neue Hersteller ab. Noch laufen aber Diskussionen unter den Herstellern, die Motorentwicklung weiter zu öffnen. Das könnte auch die Türe für neue Hersteller, eventuell eben auch BMW öffnen. Denn Stand heute sollen die aktuellen Motoren bis mindestens 2020 zum Einsatz kommen.

Umgekehrt schloss Mercedes einen Einstieg in die Sportwagen-WM und damit ein Engagement beim 24-Stundenrennen von Le Mans aus. Die Argumentation: Der finanzielle Aufwand ist fast so groß wie in der Formel-1, doch in der WEC stehen die anderen fünf Saisonrennen klar im Schatten von Le Mans. Man würde quasi so viel Geld wie für die Formel-1 für nur ein Rennen ausgeben – das ist Mercedes zu wenig.

Beitrag Dienstag, 02. Dezember 2014

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Die Art wie sich BMW in letzter Zeit wie ein Elefant im Porzellanladen durch den internationalen Motorsport bewegt läßt da kaum hoffen... Zudem kommt noch eine gewisse Planungsunsicherheit - ich zweifle immer noch dass dieses katastrophale Motorenreglement in dieser Form noch lange überlebt...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Dienstag, 02. Dezember 2014

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Naja eine Rückkehr zu V8-Motoren halte ich für unwahrscheinlich, die Bi-Turbo-Lösung von Marko soll ja zumindest an den Kosten laut Renault nicht viel ändern und ein komplett neues Motorreglement wäre ja auch wieder teuer.

Ich denke schon, dass man das mindestens noch drei Jahre durchzieht.

Beitrag Dienstag, 02. Dezember 2014

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Micha, ich glaube ehrlich gesagt auch nicht an V8... Aber das Problem ist - Mercedes ist so gnadenlos überlegen und nicht kompromissbereit dass sie motorenseitig auf Jahre dominieren könnten! Und ich kann mir schon gut vorstellen dass Renault nach noch so einem Jahr vielleicht frustriert das Engagement überdenkt! Und Ferrari wird poltern dass man ja schon längst hätte einen komplett neuen Motor bauen können, dies aber wegen der blöden Regeln nicht darf... So wie sich HONDA in AbuDhabi dargestellt hat werden die wohl auch nicht die Überflieger, insofern wird man wohl in 12 Monaten Mercedes mit Mehrheitsentscheidung überstimmen und in der Kürze der Zeit das zwar unvernünftigste aber einzig machbare beschließen - dieses ohnehin schon viel zu teure Motorenprojekt vollkommen freizugeben - was in einem unbezahlbaren Wettrüsten endet.
Ich finde immer noch dass die Motorenhersteller sich eingestehen sollten dass sie etwas geschaffen haben was außer ihnen selbst kaum einer will und gemeinsam ein paar Schritte zurück gehen sollten. Mario Ilien hat das letzte Woche recht gut definiert, es ist eine Ingenieursformel die sowohl den Fans wie auch den Fahrern keinen Spaß macht...
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Beitrag Mittwoch, 03. Dezember 2014

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Wegen Honda muss man mal abwarten, die anderen haben sich letztes Jahr im Winter nicht besser angestellt.

Ich denke auch, dass es so kommen wird, wie du das sagst. Aber wie gesagt, ich sehe dazu auch nicht wirklich Alternativen. Außer eben ein komplett neues Motorreglement. Aber ob das kommt?

Beitrag Donnerstag, 01. Januar 2015

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In unregelmäßigen, aber auch sehr kurzen Abständen tauchen Gerüchte über einen möglichen F1-Einstieg von Volkswagen mit der Marke Audi auf. Zuletzt gewannen diese Spekulationen aber an Brisanz, weil Audi gleich drei Leute mit F1-Erfahrung angeheuert hat, zuvorderst natürlich den ehemaligen Ferrari-Rennleiter Stefano Domenicali. Daneben heuerte aber auch Jörg Zander an, der 2009 Technischer Direktor bei Brawn war. Außerdem kam Gabriele Delicolli an Bord, der seit 1997 in der Formel-1 arbeitete.

Die ersten Gerüchte über einen Einstieg von Audi gab es 1985, als man einen 5-Zylinder-Turbomotor konstruieren wollte. Ende 1992 baute man dann einen Motor für McLaren. Damals schöpfte die Konkurrenz Verdacht, weil manche Teile wie Kolben und Pleuel bei denselben Zulieferern diskret in Auftrag gegeben wurden. Letztlich kam es aber doch zu keiner Partnerschaft mit McLaren. Wie wahrscheinlich ist ein Audi-Einstieg jetzt? Wägen wir Pro und Contra ab.

Pro: Mercedes-Erfolg
Die Formel-1 ist nach wie vor die weltweit am häufigsten verfolgte Rennserie. Mit Mercedes stellte 2014 ein deutscher Automobilhersteller den Weltmeister. Das könnte andere deutsche Konzerne in Zugzwang bringen. Ein WM-Titel in der Formel-1 lässt sich einfach deutlich besser vermarkten als ein Sieg etwa bei den 24 Stunden von Le Mans. Würde Audi einsteigen, gäbe es im GP-Sport wie in den 30er Jahren wieder den faszinierenden Kampf zwischen den Silberpfeilen.

Pro: Kosten-Nutzen-Faktor
Die Formel-1 ist teuer. Im November hieß es, Mercedes würde 130 Millionen Euro pro Jahr in die WM stecken. Doch der Werbegegenwert ist im Vergleich dazu gigantisch hoch: 2,3 Milliarden Euro! Die Effizienz bei Volkswagen ist nicht ansatzweise so gut: Rechnet man die Sport- und Tourenwagenprojekte zusammen, steckt man 320 Millionen Euro in den Rennsport, bekommt davon aber nur 24 Millionen Euro Werbegegenwert zurück!

Pro: Zwei Marken in Le Mans
Macht es außerdem wirklich viel Sinn, zwei Marken aus dem gleichen Konzern gegeneinander in Le Mans antreten zu lassen? Inzwischen ist mit Porsche ja ein zweiter VW-Hersteller eingestiegen und kämpft nun gegen Audi. Da würde ein Rückzug von Audi Sinn machen. Wobei es auch genügend Stimmen gibt, die glauben, dass Porsche das Sportwagen-Projekt als Vorbereitung für die Formel-1 verwendet: Die Fabrik, der Windkanal und das Personal hat F1-Niveau und noch viel bedeutender: Der Motor ähnelt dem der Formel-1 sehr stark. Auch Porsche verwendet in Le Mans mit zwei Elektro-Maschinen, wobei sich eine aus kinetischer Energie und die andere aus Wärmeexpansion speist.

Pro: Freie Motorenentwicklung
Bis Ende Januar sollen die Hersteller ein neues Motorenreglement für 2016 ausarbeiten. Dann darf wohl auch wieder frei entwickelt werden. Nur so können auch neue Hersteller abgelockt werden, denn bei der eingeschränkten Motorentwicklung hätte Volkswagen im Falle eines F1-Einstiegs nur sehr kleine Spielräume gehabt, auf mögliche Kinderkrankheiten oder Fehler zu reagieren. Man wäre quasi zum Hinterherfahren verdammt gewesen. Das lockt natürlich keinen hinter dem Zaun hervor.

Contra: Bernie Ecclestone
VW-Konzernchef Ferdinand Piëch hat durchaus Interesse an der Formel-1. In seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich bereits mit der Entwicklung eines F1-Motors. Doch der 74-Jährige soll sich mit F1-Zampano Bernie Ecclestone überhaupt nicht grün sein. Woher die Abneigung rührt, ist nie nach außen gedrungen. Angeblich verhandelte Piëch in den 70er Jahren für Porsche mit dem damaligen Brabham-Teamchef Ecclestone über Motoren für das Team und soll sich dabei überworfen haben. Bevor nicht einer von beiden weicht, wird Volkswagen kaum in die Formel-1 einsteigen. Beide sind schon recht alt, ihre Zeit in ihren leitenden Positionen könnte mittelfristig zu Ende sein. Ecclestone sitzt derzeit aber wieder fester denn je im Sattel.

Contra: Technikinnovationen
Die Hybrid-Turbos sollte die Formel-1 technisch wieder interessanter machen. Für die Hersteller ist das auch so, schließlich entsprechen sie dem ökologischen Zeitgeist zumindest auf dem Papier. Aber die Mehrheit der Fans hat sich mit den neuen Motoren nicht anfreunden können. Und auch wenn die Komplexität zugenommen hat, die wahren Technikinnovationen lassen sich derzeit viel eher in der Sportwagen-WM und beim 24-Stundenrennen von Le Mans testen. Hier ist das Reglement viel offener.

Contra: Zuschauerschwund
Mit einem Audi-Einstieg sollte man derzeit trotzdem nicht rechnen. Die Formel-1 befindet sich in einer Krise. Die Zuschauer laufen davon, die Kosten sind extrem hoch, die neue Technik führte die Serie in die Sackgasse. Das sind keine besonders viel versprechende Voraussetzungen für einen Einstieg.

Beitrag Freitag, 02. Januar 2015

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Vielleicht noch ein Contra:
Warum sollte man mit Audi versuchen Fuss zu fassen in der Formel 1 wenn man sich einen Namen in Le Mans gemacht hat.
Den Audi-Fans würde das nicht schmecken meiner Meinung nach, und es würde wohl eher negativ behaftet sein und aus dem Fanlager würde es kaum Unterstützung geben. Audi würde sich seinen Ruf kaputtmachen

Beitrag Freitag, 02. Januar 2015

Beiträge: 10785
Mina hat geschrieben:
Vielleicht noch ein Contra:
Warum sollte man mit Audi versuchen Fuss zu fassen in der Formel 1 wenn man sich einen Namen in Le Mans gemacht hat.
Den Audi-Fans würde das nicht schmecken meiner Meinung nach, und es würde wohl eher negativ behaftet sein und aus dem Fanlager würde es kaum Unterstützung geben. Audi würde sich seinen Ruf kaputtmachen

Weil der "Name in LeMans" keiner (mehr) ist... Man hat über Jahre dominiert, zugegeben manchmal echt überzeugend mit toller innovativer Technik, manchmal mit Glück und manchmal auch indem man einfach kleine Jungs verprügelte (Privatteams und Gegner nicht auf Augenhöhe)... Man ist dort eigentlich längst über den Zenit und die Welt wartet doch eigentlich nur drauf dass man endlich geschlagen wird!

MichaelZ hat geschrieben:
Die Hybrid-Turbos sollte die Formel-1 technisch wieder interessanter machen. Für die Hersteller ist das auch so, schließlich entsprechen sie dem ökologischen Zeitgeist zumindest auf dem Papier. Aber die Mehrheit der Fans hat sich mit den neuen Motoren nicht anfreunden können.

Mit einem Audi-Einstieg sollte man derzeit trotzdem nicht rechnen. Die Formel-1 befindet sich in einer Krise. Die Zuschauer laufen davon, die Kosten sind extrem hoch, die neue Technik führte die Serie in die Sackgasse. Das sind keine besonders viel versprechende Voraussetzungen für einen Einstieg.

Na endlich mal ein klares Statement von Dir, Micha! Die neue Technik ist Müll, ergo gehört sie weg!!!
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

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Beitrag Freitag, 02. Januar 2015

Beiträge: 45834
Ich persönlich find die neue Technik nicht Müll, aber sie ist schlecht umgesetzt und ich sehe ein, dass die Mehrheit der Fans damit einfach nichts anfangen kann. Müll ist sie aber nicht.

Und was Le Mans betrifft: Le Mans ist nach wie vor ein großer Name und er wird durch den Zutritt weiterer Hersteller nicht unattraktiver.


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