DAB hat geschrieben:
1.) Verfluchte Einheitsreifen. Wenn das kommt, dann steige ich aus und schau keinen Motorsport mehr, ausser historische Grandprix.
2.) Diese ewigen Änderungen und Einschneidungen versauen alles, was die F1 mal war. Es war der automobile Technikträger. Hier wurden ESP und aktives Fahrwerk erfunden. Heute steckt das in zahlreichen Serienautos drin. Die Formel 1 hat die Technik in allen Bereichen gefördert. Das war auch der Hauptgrund für einen Automobilhersteller in die Formel 1 zu investieren. Wer in die Formel 1 investiert hat, der bekannte sich zu außergewöhnlichen technischen Lösungen und unkonventionellen Ansätzen.
3.) Alles was die F1 einschränkt führt nur weiter zu ihrem Untergang. Ein Produkt definiert seinen Marktwert immer an der Nachfrage. Solange irgendwer bereit ist astronomische Ausgaben für den Motorsport zu leisten, behält die Formel 1 ihren Wert. Sollte das nicht mehr so sein, steigen die Hersteller aus und das Problem löst sich von selbst. Die Regeln der Formel 1 senken nicht deren Budgets. Das senken der Budgets liegt in der Hand der Automobilkonzerne und deren Vorständen.
4.) Sollte das Reglement einen Einheitsreifen (oder andere Einheitsteile) vorschreiben, hat ein Rennstall eben freie Finanzen für andere Vorhaben. Er steckt also die Resourcen einfach in einen anderen Ofen (z.Bsp.: in die Aerodynamik) und feuert munter weiter. Einheitsteile lösen nicht wirklich die Probleme der Formel 1. Im Gegenteil, sie sorgen dafür, daß die Formel 1 genauso interessant wird, wie die DTM, GP2, NASCAR u.s.w.
Das Problem: Die Formel 1 überflügelt diese Serien im Moment genau deswegen, weil sie keine Einheitsteile am Start hat.
5.) Ich zum Beispiel stehe auf Technik. Es interessiert mich wesentlich mehr, ob Williams oder McLaren eine neue Aerodynamik besitzen oder gar andere revolutionäre Techniken verbaut wurden, als ob Alonso wieder eine Bombenleger Frisur trägt, oder Nick Heidfeld ein Kind am Start hat. Solange die technische Seite der Formel 1 weiterhin stiefmütterlich behandelt wird und nur noch der Hype der Fahrer betrieben wird (wie es unter anderem bei RTL der Fall ist), wird die Formel 1 auch weiterhin ihre Probleme haben.
6.) Meiner Meinung nach wäre die beste Lösung, daß der schnellste Wagen gewinnt, egal wie der Wagen aussieht und egal, welche Technik in der Kiste ist. Von mir aus wären auch ferngesteuerte Autos, mit Fahrern in einem Simulator in Ordnung. So wären die Fahrer sicher geschützt vor Unfällen aller Art, weil sie in der Boxengasse das Auto steuern. Die Technik (Ingenieurskünste, Systemsteuerungen u.s.w.) würde ebenfalls gefördert.
7.) Die Formel 1 hinkt im Gegensatz zu früher der Technik und den heutigen Möglichkeiten hinterher. Früher (in der guten alten Zeit) lief sie vorne weg. Genau das ist ihr jetziges Problem, an dem sie zu leiden hat. "Zurück zu den alten Regeln und Strukturen" wäre eine Lösung, die keinem der Verantwortlichen einfällt.
8.) Mein Aufruf: "Back to the Roots" (Zurück zu den Wurzeln) !!!
Ad. 1.) was machst, wenn einer der beiden Hersteller aussteigt
?
Die Formel 1 hat auch die Goodyear-only-Jahre überlebt.
Ad. 2.) Ich zweifel dran, obs dafür die Formel 1 gebraucht hat/hätte ...
Viele Dinge hat sich die Formel 1 aus der Luftfahrtindustrie geholt ( Verbundwerkstoffe, Regelsysteme, Fly-by-wire ) und sie angewendet. Mit der Entwicklung auf Serienreife hin ( die eigentliche Knochenarbeit ) hat sich die Formel 1 nie belastet ...
Ad. 3.) Kann man so nicht stehen lassen. Warum heißt sie FORMEL 1 und nicht "run what ya brung" ? Ohne verbindliche Definitionen ( wie zb. Maximalhubraum , Mindestgewicht , Handicapfaktoren für aufgeladene Motoren ... ) die es von Anfang an gegeben hat,dürfte man nicht von einer Renn"formel" sprechen. Das Gschichtl von "Angebot und Nachfrage" funktioniert so, daß die Kosten solange hochgetrieben werden, bis anläßlich eines Vorstandswechsels die Notbremse gezogen wird. Die "Sparmaßnahme" ist dann der Ausstieg. Wenn sich alle Hersteller gleichzeitig schleichen, OK. Falls ein "Großer" übrigbleibt um bei ( aus seiner Sicht ) moderaten Kosten die kleinen zu Birnen ... lieber nicht dran denken
Ad. 4.) Die eigentlichen Financiers des Wettrüstens ohne Rücksicht auf Verluste sind die Automobilkonzerne. Wie lange die dabei bleiben bzw. ob die nicht ihr eigenes Ding machen weiß niemend. Die Reglementvorschläge könnten einfach in die Richtung zielen, von den Herstellern weniger abhängig zu sein bzw. im Falle eines Falles ohne diese auszukommen.
Ad. 5.) Deine Persönliche Meinung. Muss ich wohl akzeptieren - als rein Subjektive Meinung halt. Der "Hype um die Fahrer" dürft wohl daher kommen, dass ein Großteil des Publikums Identifikationsfiguren und Heroen sucht ( obwohl der Anteil des Fahrers immer geringer wird oder von außen überhaupt nicht mehr einzuschätzen ist )
Ad. 6.) Eine RennFORMEL definiert sich dadurch, daß ein Reglement für Vergleichbarkeit der einzelnen Fahrzeuge sorgt. Alles andere wäre ein Vergleich Äpfel mit Birnen.
Die Fernsteuerung kannst vergessen. Auf die Tour wäre der Werbewert ( der die horrenden Kosten rechtfertigt ) Null.
Ad. 7.) Welche gute alte Zeit meinst denn ?
die 50er Jahre ? Da haben die (gehypten
)Fahrer noch die Hauptrolle gespielt ....
die 60er u. frühen 70er Jahre ? Da waren die britischen Spitzenteams mit dem Geldausgeben seeehr vorsichtig ( da war noch nicht so viel Kohle drin ). Und Enzo Ferrari hat nach eigenem bekunden nur Motoren gebaut und Räder drangehängt
A propos: bis zum 1989er Ferrari waren praktisch alle Rennautos mit einem unsynchronisierten Getriebe ausgerüstet ( obwohl so ziemlich jeder PKW ab 1955 eine synchronisierung gehabt hat, quasi der f1 "voraus" war ) warum wohl
die Turbo Ära ? die wär was nach Deinem Geschmack. Die Jahre von 1984 bis 1988 ( Spritlimitierung ) hätt man am besten auf den Motorenprüfstand verlegen können
Ad 8.) die 2 "Wurzeljahre" (1950-51 falls Du die wirklich meinst ) müssen wirklich geil gewesen sein. Die alles beherrschende Alfetta war praktisch eine Vorkriegskonstruktion ( Aber war für eine: 1,5 Liter Kompressor mit bis zu 400 PS ... ). Und Ferrari hat erst gegen Ende 1951 die passende Antwort gefunden ( auch nicht schlecht: der Lampredi 4,5 - Liter Zwölfender ). In beiden Fällen 300 bis 400 PS und null Fahrwerk *geil*
Mit dem Alfa - Rückzug wär Ferrari dann alleine zurückgeblieben. Weswegen die Weltmeisterschaften von 1952/53 für die Formel 2 ( sic ! ) ausgeschrieben wurden. ...