McBenetton hat geschrieben:
Ich frage mich, warum und weshalb Du immer und andauernd auf diesem Nummer 1 und 2 Status herumreitest, ewig ein gewisses Teamverhalten angreifst und dauernd in den Vordergrund stellst, wie sehr es Dir um die Sportlichkeit geht, wobei Du letztendlich nur ein Team im Auge hast und angreifst, nämlich Ferrari.
Die gravierenden Folgen für den Sport und dessen Spannung, die die Teampolitik bei Ferrari vor allem in den Jahren 02 und 04 hatte und hat, sind wohl in der Geschichte der Formel 1 fast schon beispiellos. Da ich als F1-Zuschauer einen möglichst sportlichen Kampf an der Spitze sehen möchte, mag es sein, dass ich die Ferrari-Teampolitik recht häufig thematisiere, auch wenn die Behauptung, ich hätte nur Ferrari im Auge, sicherlich recht weit hergeholt ist.
Eigentlich müsstest Du mittlerweile auch wissen, dass die Formel 1 im Prinzip auch ein Teamsport ist (und bleiben wird), solange jedes Team zwei Autos auf die Strecke schicken wird. Und solange ein Fahrer in einem Team stärkere Leistungen bringt als der andere, wird er auch besonders unterstützt - völlig normal. Ich sehe darin auch nichts Verwerfliches bezüglich der von Dir immer wieder betonten Sportlichkeit. Dass dieses Spiel in Spielberg 2002 von Ferrari auf die Spitze getrieben worden ist und von allen - auch den eingefleischesten Schumacher- und Ferrari-Fans (selbst an der Strecke) aufs schärfste verurteilt worden ist, müsstest Du doch eigentlich auch mitbekommen haben. Ich verstehe einfach nicht, wieso Du den heeren Anspruch der Sportlichkeit einzig und allein dem McLaren Team zugestehst.
Wenn die Formel 1 nur ein Teamsport wäre, gäbe es einzig und allein die Konstrukteurswertung. Blickt man jedoch weit zurück und bedenkt, dass es in den ersten Jahren der Formel 1 nur eine Fahrerwertung gab, kann diese Tatsache sicherlich über den eigentlichen Hintergrund der Formel 1 aufklären.
Bedenkt man, dass Schumacher bei Ferrari von Anfang an bewusst schwächere Teamkollegen zur Seite gestellt bekam, kann man bestimmt nicht davon reden, dass die Stellung Schumachers im Team normal oder gar verdient wäre.
Dass ich nur McLaren als ein Team sehe, dass auf die Sportlichkeit seines Verhaltens achtet, ist ein weiterer falscher Vorwurf. Williams ist ein weiteres aktuelles Beispiel für ein Team, das im WM-Kampf zu Gunsten der Sportlichkeit mit zwei gleichberechtigten und ähnlich starken Piloten agiert. In der Formel-1-Geschichte gibt es unzählige weitere Beispiele für Teams, die sich ähnlich wie McLaren und Williams verhielten. Bei kleineren Teams kann man aufgrund der Tatsache, dass sie nicht im Kampf um die Fahrer-WM eingreifen, die Sportlichkeit nicht allzu gut beurteilen, jedoch möchte ich natürlich keinem dieser Teams bei den angesprochenen Punkten einen Vorwurf machen.
Für mich war es zum Beispiel ein Ausdruck besonderer Sportlichkeit, als Michael Schumacher (ich glaube, es war Magny Cours 2002, als Hakkinen in der letzten Runde ca. 500m vor dem Ziel mit Motorschaden ausfiel)) nach seinem Sieg sofort zu ihm gegangen ist und ihm als dem wahren Sieger gratuliert hat, ohne selbst grossartig vorher rumzujubeln.
Das war in der Tat eine Geste, die die relativ freundschaftliche Rivalität zwischen Häkkinen und Schumacher bestätigte. Aber sagt diese nette Geste Schumachers wirklich so viel über sein Verhalten während seiner gesamten F1-Karriere aus?