gewinnen" oder gar ein eigener Bereich?
OAS gestattet sich im Zuge kongenialer Ergänzung manch' Bruder im Geiste und zum Behufe jener zur Erheiterung, gelegentlich leicht intellektuell gewürzt, seine Sicht der Dinge zu replizieren. Zu beobachten ist eine in dieser Saison besonders ausgeprägte "Apologeten induzierte Subkultur", die für sich das
einseitige Recht herausnimmt, moralisch integer zu sein und dies auch offen und reichlich blasiert zur Schau stellt. Auf deren Fuße finden wir eine Ansammlung von verbitterten Claqueuren und die Parias der Pohäme, pardon meine Tastatur streikt, der Boheme, mit ihren Schmähungen und Beifallsbekundungen eingereiht. Zunächst erfolgte das Anklagen nicht eingehaltener Nichtvereinbarung und kurz darauf der erste Spott in Sachen schlechter Brückensteine
Wertes Auditorium, da darf es uns auch nicht weiter wundern, wenn von diesen Protagonisten in Monte Carlo bereits für sie klar ersichtlich eine Stallorder, zwar bar jeglicher, hier des Öfteren gepriesene Argumentation gesehen wird, aber mit dem impliziten Diktum absoluter, unwiderlegbarer Wahrheit versehen, ein Zweifel als solcher an deren geäußerten Ordervermutung geradezu einer Plasphemie gleichkommt! Nein, für Stallorder ist eo ipso nur ein Rennstall verantwortlich, gar Erfinder wohlmöglich und damit auch dem Purgatorium zu verantworten!
Als aber bei Renault die ersten Hinterradprobleme, sprich Gummiverschleiß wg. des mehr nach hinten gelagerten Gewichtes sich einstellten und am Nürburgring (nicht die Nordschleife
) bei McLaren wg. eines selbstverschuldeten Bremsplatten gar eine Punkteausbeute von
Null sich ergab, mehrten sich die Stimmen jener, die mehr Sicherheit sowie eine neue Reifenregel forderten und den
Konspirateur FIA für ihr Dilemma auserkoren. Zwar widerlegte Dupasquier, seines Zeichens Reifenkenner der Materie, sowie N. Lauda in einem RTL-Interview diese These, aber ich fürchte deren Argumente verhallen in den verschlossenen Ohren schlechter Verlierer!
Verehrte MoSpo-Zeugen-Jehovas, wie können wir es auch nur wagen dem Göttlichen Empire-rator
Don Rennis (Name dem ist dem Autor bekannt) solch einen Frevel zu unterstellen! Macht es nun wirklich Sinn, auf Punkte fürs TEAM,
wer kennt diesen Schriftzug nicht, zu verzichten? Wenn man primär dieses im Sinne hat, oder gleichberechtigt Fahrer- und K-WM sieht, sicherlich nicht! Nur welchen Grund sollten der Inhaber einer 40%-Alonso-Aktie und der durch seinen deutlich offenkundig gewordenen Verzicht (am Ring und Kanada) an Punkten für die Mannschaft demonstrierende McLoed-, äääh, McLaren-Clan haben? Kann es doch nur einen geben
Auch wenn schon mal Martin Whitmarsh vorsorglich bei den Fans webseitig um Verständnis für eine entsprechende Order warb. OAS hat diese Möglichkeit, zeitlich vor Whitmarsh angesiedelt, längst angekündigt und sich dadurch richtig Freunde verschafft
Da waren denn auch per Boxenfunk bei Alonso Fragen wie - "ey, könnt ihr dem nicht mal sagen er soll Platz machen..." - und schon beinahe Drehbuch gerecht fiel JFC wieder einmal mehr aus. Alles sprach bis dahin für einen glatten Doppelsieg von Blau-Gelb, doch der erste kapitale Fehler Alonsos sollte eigentlich für den klar einem seinem Teammate überlegenen JPM die besten Siegchancen versprechen. Weit gefehlt
Just kurz nach dem Ausfall FA's drückte ein Brite (danke für den Kameraschwenk, RTL) das Kommunikationsknöpfchen zum Renningenieur und plötzlich hatte JPM wohl einen Krampf im Fuß und üb. 2 Sek. seines ursprünglichen Vorsprunges schmolzen dahin. Als dann auch noch Jim das wohl falsche Knöpfchen seiner Lokomotive drückte
, Bekanntschaft mit dem Mauerrand machte und eine SC-Phase fällig wurde, nahmen die Dingen ihren weiteren, wohl bekannten Verlauf. Nebenbei durfte auch Trulli einmal mehr frühzeitig zum Feierabend schreiten, so dass es eine Menge Nutznießer bei diesem Rennen gab. Für solch einen impulisv reagierenden Heißsporn und Macho wie JPM war "der Ausraster an der Ampel" eine Form das Gesicht zu wahren und sich später "
einsichtig" zu zeigen. Für mich nur all zu verständlich
Fazit: Freunde, es sind nicht die FIA und Max, die an diesem Ausgang Schuld tragen. Die
wirkliche Sicherheit erfordert nun mal eine Ampel - auch wenn man rhetorisch versucht sein könnte hier auf die äquivalente Präsenz von
Billy Idol und Marilyn Manson auf dem Wiener Opernball zu verweisen
Bei solch einer Struktur, ihren inhärenten Sachzwängen wie bei der heutigen Formel 1, ist Stallorder eine sehr starke und strategische Waffe, besonders beim Favorisieren der Fahrer-WM, und die Entscheidungsträger eines Rennstalles wären schon sehr einfälltig würden sie darauf verzichten. Wer es immer noch nicht begriffen hat: das Stallorderverbot dient m.E. lediglich dazu, dem Zuschauer eine plumbe Verhohnepiepelung Marke A1-Ring zu "ersparen". Ich wäre fast geneigt zu wetten, dass es hier entsprechende Erläuterung "behind the scenes" zw. FIA und Rennställen gab.
Verhinderbar ist sie so sicher nicht, ihre Anwendung nur schwer zu beweisen. Und nun mal ehrlich, ob mit oder ohne Order, die anderen Konkurrenten müssen unabhängig davon erst einmal besiegt werden.
Was nur sehr übel aufstößt, ist dieses gewisse, moralinsaure Geschwätz...
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So etwas wie beim A1-Ring wird es bei uns nicht geben...