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Das Ende der F1?

Das Formel 1 Forum - Gerüchte, Meinungen, Tests & Rennen.
Wird F1 der vergangenheit angehören?

JA
16
39%
NEIN
25
61%
 
Abstimmungen insgesamt : 41

Beitrag Montag, 20. September 2004

Beiträge: 770
wie sieht ihr es leute?? meine meinung gibts später

Beitrag Montag, 20. September 2004

Beiträge: 4695
Nein, es gibt immer einen Weg....
F1-Forumstippspiel-Moderator & Mitglied des
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Beitrag Montag, 20. September 2004

Beiträge: 715
ich sags mal so: wen es genau so weitergeht, dan würde ich sagen es ist der anfang vom Ende. Ich hoffe, es gibt eine Lösung, die Formel 1 beizubehalten. Man sollte unbedingt die kosten senken (wer weis wie solls dem mosley sagen :D) )

gruss Dewey

Beitrag Montag, 20. September 2004

Beiträge: 500
Ich wuerde sagen, dass zwischenzeitliche Ende wäre das, bzw. eben der Tiefpunkt in der F1 Geschichte.
Da wird man bestimmt wieder raus kommen aber sowas dauert und so lange will ich nicht warten. :)
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Beitrag Montag, 20. September 2004

Beiträge: 9403
solange die 7 sicheren teams dabei bleiben wirds weitergehen - wenn natürlich noch weitere hersteller/teams verlassen (z.b. honda wg. den v8) dann wirds eng.

Beitrag Montag, 20. September 2004

Beiträge: 0
Die F1 wird ganz sicher der Vergangenheit angehören. Fragt sich nur wann. Spätestens natürlich dann, wenn die Menschheit es geschaft hat, sich selber und fast alles weitere Leben auf diesem Planeten auszulöschen und dieser nur noch von Insekten, Spammails und lustigen Klingeltönen beherscht wird. Vielleicht aber auch schon vorher, schwer zu sagen. Noch ist es aber nicht soweit. Ein paar Jahre werden es noch sein, ich bin da optimistisch ;-).

Beitrag Montag, 20. September 2004

Beiträge: 5
Ich glaube nicht, dass die Formel 1 deswegen schon aussterben wird, aber wenn wir uns natürlich mal vorstellen, dass neben Jaguar auch Jordan und Minardi aufgeben müssen und dann wegen der V8-Motoren auch noch Honda BMW aussteigen, daa wird das schon ganz schön haarig.

Sicher ist nur, dass sich die Formel 1 immer weiter entwickelt, weit weg von, dem was sie mal war, meiner Meinung nach zu Schlechten.
THE fully-fledged

Beitrag Montag, 20. September 2004

Beiträge: 194
In der Focus ist ein ganz interessanter Artikel ueber die F1 und wie sie finanziell verflochten ist.
Wenn die Banken und Hersteller irgendwann das Sagen haben wird es schon weiterlaufen aber solange sich der kleine Bernie die meiste Kohle beiseite schafft besteht schon die Gefahr,dass noch mehr Hersteller aussteigen um eine eigene Serie zu gruenden,was im Moment weder den Banken noch vor allem Bernie passen kann.Es bleibt abzuwarten was sich bei den geplanten Klagen der Banken tut und ob mit einer Loesung dort auch das Problem dfie Probleme der F1 zu loesen sind.Im Prinzip wuerde ich ja auf ein Weiterbestehen der F1 hoffen,sehe aber mehr Zukunft in einer Herstellerserie.

Beitrag Montag, 20. September 2004

Beiträge: 485
Der kleine Bernie, ist aber auch jener der die ganzen Teambesitzer wie Eddie Jorden und Ron Dennis usw. zu schwer reichen Leuten gemacht hat.
Der kleiner Bernie ist auch jener der die F1 erst zu dem gemacht hat was sie heute ist. Eines der größten Sportereignisse der Welt.
Deshalb ist er für mich ein ganz großer, der kleine.
My 2 Cents
Thomas
The only thing I can say in our defense is that no matter how good your strategy is, Michael Schumacher makes everyone look like an netter Mensch.
-Frank Williams

Beitrag Montag, 20. September 2004

Beiträge: 0
Ich denke, dass es die Formel 1 noch lange geben wird. :wink:
1980 hies es auch, die Formel 1 stünde vor dem Aus - FOCA gegen FISA - Schürzenkrieg!
Den Spanien-GP boykottierten die FIA-Teams. Man spielte vor vollen Tribünen Fussball, während sich die Funktionäre stritten...

Beitrag Montag, 20. September 2004

Beiträge: 715
ich fände es cool wen es, wie in den usa, zum beispiel chasi hersteller oder motorenhersteller gäbä, die vieleicht zwei teams beliefern würden,(ok gibt es so halb schon) oder einem zweiten team das vorjahres chasi verkaufen würden. so könnte ein team mit einem schlechten motor immernoch ein gutes chasi kaufen. so wüden sicher kosten gespart. Aber wer will in der Formel 1 schon seine, mit viel geld, erarbeiten pläne verkaufen.

gruss Dewey

Beitrag Montag, 20. September 2004

Beiträge: 9403
dewey hat geschrieben:
ich fände es cool wen es, wie in den usa, zum beispiel chasi hersteller oder motorenhersteller gäbä, die vieleicht zwei teams beliefern würden,(ok gibt es so halb schon) oder einem zweiten team das vorjahres chasi verkaufen würden. so könnte ein team mit einem schlechten motor immernoch ein gutes chasi kaufen. so wüden sicher kosten gespart. Aber wer will in der Formel 1 schon seine, mit viel geld, erarbeiten pläne verkaufen.

gruss Dewey


wie blöde würde jetzt williams dastehen, wenn sie das vorjahreschassis stand saisonende verkauft haben und dann aufgrund eines eigenen flops wie dieses jahr vom kundenteam gebügelt werden?

die f1 ist die königsklasse, von daher sollten die teams die autos schon noch selber bauen.

konkurrenzfähige, günstige kundenmotoren wären sicher anreiz genug für privatteams gegen die hersteller anzutreten.
aber wenn man wie z.b. jordan mit schlechten fordmotoren kämpft, die teures geld kosten und jedes zweite rennen hochgehen, dann ist das nunmal für einstiegswillige teams ein riesenhinderniss.

Beitrag Dienstag, 21. September 2004

Beiträge: 116
automatix hat geschrieben:
wie blöde würde jetzt williams dastehen, wenn sie das vorjahreschassis stand saisonende verkauft haben und dann aufgrund eines eigenen flops wie dieses jahr vom kundenteam gebügelt werden?

die f1 ist die königsklasse, von daher sollten die teams die autos schon noch selber bauen.


Das von dir beschriebene Szenario kann doch mit Kundenmotoren genauso passieren.

Bevor ein Team nach dem anderen den Bach runtergeht würde ich lieber erlauben Vorjahreschassis zu verkaufen.

Christian

Beitrag Dienstag, 21. September 2004

Beiträge: 583
Also wenn die F1 so weiter macht wie in den letzten Jahren, wird sie schon in naher Zukunft der Vergangenheit angehören. Es ist ein grundlegender Fehler, sich auf die Werke zu stützen, denn die betreiben diesen Sport ausschließlich aus kommerziellem Interesse, und sie wenden sich ab, sobald die Rechnung nicht aufgeht. Und über den Einsatz der Hersteller sind auch die Kosten explodiert, so dass Teams wie Jordan Minardi und davor Prost, Arrows etc. nicht mehr mithalten können und aufhöhren....
Die Teams haben die Formel 1 groß und attraktiv gemacht und allein den Herstellern überlassen wird sie zugrunde gehen...

Beitrag Mittwoch, 22. September 2004

Beiträge: 715
A.SdS hat geschrieben:
Also wenn die F1 so weiter macht wie in den letzten Jahren, wird sie schon in naher Zukunft der Vergangenheit angehören. Es ist ein grundlegender Fehler, sich auf die Werke zu stützen, denn die betreiben diesen Sport ausschließlich aus kommerziellem Interesse, und sie wenden sich ab, sobald die Rechnung nicht aufgeht. Und über den Einsatz der Hersteller sind auch die Kosten explodiert, so dass Teams wie Jordan Minardi und davor Prost, Arrows etc. nicht mehr mithalten können und aufhöhren....
Die Teams haben die Formel 1 groß und attraktiv gemacht und allein den Herstellern überlassen wird sie zugrunde gehen...


bin genau deiner meinung :wink:

Beitrag Mittwoch, 22. September 2004

Beiträge: 261
Soviel ich weiss, ist die 3-Autos-Regelung noch nicht festgestellt. Aber ich würde sie nicht für nützlich halten, weil sie nur die Dominanz mancher Hersteller erregen würde. Ich sehe einfach, dass die Zukunft unserer beliebten Formel-1 immer unsicherer wird, während die maximale Zahl der Teams in der neuen GP2 Serie bestimmt wurde, um eine Qualität zu haben. F1 brauchte im Gegensatz eine Erleichterung, damit mehr Teams teilnehmen können. Es gäbe einige Chefs, die es gern mitmachen würden, wie Arden-Boss Horner. Dazu hat man aber unbedingt das "Eintrittsgeld" erniedrigen.

Beitrag Mittwoch, 22. September 2004

Beiträge: 108
automatix hat geschrieben:
solange die 7 sicheren teams dabei bleiben wirds weitergehen - wenn natürlich noch weitere hersteller/teams verlassen (z.b. honda wg. den v8) dann wirds eng.

Ob die 7 wirklich sicher sind? Wie lange könnte Sauber durchhalten, sollten sie eines Tages Ferrari-Motoren verlieren? Dann wären nur die Werkteams dabei... und zwangsläufig würde einer von ihnen die Verlierer-Rolle von Minardi übernehmen... und sowas kann sich kein Konzern leisten.
Sollten Jaguar/Jordan/Minardi die F1 wirklich nach dieser Saison verlassen, dann sehe ich wirklich schwarz für die F1, leider :(

Beitrag Mittwoch, 22. September 2004
KMR KMR

Beiträge: 523
Leovinius hat geschrieben:
automatix hat geschrieben:
solange die 7 sicheren teams dabei bleiben wirds weitergehen - wenn natürlich noch weitere hersteller/teams verlassen (z.b. honda wg. den v8) dann wirds eng.

Ob die 7 wirklich sicher sind? Wie lange könnte Sauber durchhalten, sollten sie eines Tages Ferrari-Motoren verlieren? Dann wären nur die Werkteams dabei... und zwangsläufig würde einer von ihnen die Verlierer-Rolle von Minardi übernehmen... und sowas kann sich kein Konzern leisten.
Sollten Jaguar/Jordan/Minardi die F1 wirklich nach dieser Saison verlassen, dann sehe ich wirklich schwarz für die F1, leider :(


Is leider das selbe, was ich davon denke. ... Lass uns hoffen, dass wir Unrecht haben. :wink:
Es wird Wagen geben, die von keinem Tier gezogen werden und mit unglaublicher Gewalt daherfahren.
(Leonardo da Vinci, 1452-1519)

Beitrag Mittwoch, 22. September 2004

Beiträge: 588
KMR hat geschrieben:
Is leider das selbe, was ich davon denke. ... Lass uns hoffen, dass wir Unrecht haben. :wink:


Naja, so ganz Unrecht haben wir eigentlich nicht, leider, hierzu ein Auszug eines Berichts von f1-live.com:

"Bernie Ecclestone believes that the prospect of the top teams fielding a third car is the best option. "At least if the other teams provide an extra car each, we will have 20 competitive cars on the grid, unlike now," the Times report Ecclestone as saying. "We have to be prepared for the fact that two more teams might not be around next year and that is what I am doing now. I do not see why I should have to pay for two small teams to go racing. That is not my job.""

Ecclestone hat schon einmal Minardi finanziell etwas unterstützt, noch einmal wird er so was nicht machen. Auch Jordan kann darauf nicht (mehr ?) hoffen.
Zuletzt geändert von Sequencer am Mittwoch, 22. September 2004, insgesamt 1-mal geändert.
Dell Umweltschutz BMW

Beitrag Mittwoch, 22. September 2004

Beiträge: 9403
Leovinius hat geschrieben:
automatix hat geschrieben:
solange die 7 sicheren teams dabei bleiben wirds weitergehen - wenn natürlich noch weitere hersteller/teams verlassen (z.b. honda wg. den v8) dann wirds eng.

Ob die 7 wirklich sicher sind? Wie lange könnte Sauber durchhalten, sollten sie eines Tages Ferrari-Motoren verlieren? Dann wären nur die Werkteams dabei... und zwangsläufig würde einer von ihnen die Verlierer-Rolle von Minardi übernehmen... und sowas kann sich kein Konzern leisten.
Sollten Jaguar/Jordan/Minardi die F1 wirklich nach dieser Saison verlassen, dann sehe ich wirklich schwarz für die F1, leider :(


warum sollte sauber die ferrari motoren verlieren? da müßte dann ferrari schon in arge schwierigkeiten kommen.
und solange bei sauber petronas kohle für die motoren abdrückt dürften sie auch welche von anderen herstellern bekommen können.


Beiträge: 6
Ich find diesen Beitrag äußerst passend, deshalb poste ich ihn hier:

"Geschichtlich gibt es weltweit hunderte Beispiele, was der Satz "die Revolution frisst ihre eigenen Kinder" bedeutet. Ob dies erzkonservative Ex-68er sind, die heute mehr Reformen blockieren als sie in ihren wildesten Tagen gefordert haben, oder ob es Korruptionfaelle in Regierungen sind, die angetreten waren, um genau diese zu bekaempfen. Nun ist auch die Formel 1 so weit.

Seit gut einem Jahrzeht passiert in der Formel 1 eine Entwicklung, die genau dort enden musste, wo wir heute stehen. Urspruenglich gab es in der Formel 1 Konstruktuere, die ein Auto bauten, sich einem Motorenlieferanten, zwei talentierte Fahrer und einige Sponsoren suchten und Rennen fuhren. 1994 war Ferrari das einzige Team, bei dem Chassis und Motor aus dem selben Haus stammten. Dann folgten die quasi-Uebernahmen von McLaren durch DaimlerChrysler, von Williams durch BMW und spaeter von BAR durch Honda. Traditionsteams wie Tyrrell verschwanden und dafuer kam Toyota. Benetton und das Traditionsteam Jaguar wurden ganz offiziell von den Automobilgiganten ??RenaultPeugeot?? und Ford uebernommen.

Nun ist es aber schon immer so gewesen, dass sich die Automobilfirmen nie ewig in der Formel 1 engagierten. Mercedes ist erst seit 1995 (bzw. als Ilmor seit `93) wieder dabei. Renault goennte sich Ende der 90er eine Auszeit, Honda war lange Zeit nicht aktiv und Porsche zog sich nach grossartigen Erfolgen mit McLaren auch wieder zurueck. Die Reihe liesse sich noch weit fortsetzen. Dies ist der Lauf der Dinge und im Wirtschaftsleben, dem die Automobilfirmen nunmal entspringen, ein ggf. als Produktlebenszyklus bekanntes Phaenomen.

Das gesteigerte Engagement der Konzerne bedeutet aber heute, dass ein Rueckzug eines Konzerns anders als frueher auch den Verlust eines Teams mit sich bringt. Im Falle von Ford, die in den letzten Jahren versucht haben, dem enormen Kostendruck der Formel 1 durch den Verkauf nicht konkurrenzfaehiger Kundenmotoren zu begegnen, bedeutet es sogar den Rueckzug des letzten echten Motorenlieferanten, wenn man mal vom Petronas-Deal zwischen Ferrari und Sauber absieht.

Parallel dazu kann ebenfalls mit steigender Tendenz der Trend ausgemacht werden, dass nicht-Werksteams finanzielle Schwierigkeiten bekommen und von Konkurrenzfaehigkeit nur traeumen koennen. Daher ist die Situation, in der sich die Formel 1 derzeit befindet, keine ploetzliche Krise, sondern konsequente Fortsetzung einer seit Jahren bestehenden Entwicklung.

Von einer Krise muss man ganz klar sprechen, angesichts der Tatsaache, dass 6 Monate vor Saisonbeginn 2005 erst 7 Teams wissen, dass sie sicher im naechsten Jahr dabei sind. Waehrend die grossen seit Wochen in Uebergangsmodellen naechstjaehrige Komponenten testen, ist nicht klar, ob das RedBull Team um Dr.Helmut Marko oder das "Arden" Team die Reste von Jaguar kaufen und ob und wenn mit welchen Motoren Minardi und Jordan starten koennen.

Dass diese Situation so passieren konnte, ist ein Resultat von jahrelangem Missmanagement und dem Ausruhen auf alten Erfolgen. So sehr man die Leistung Bernie Ecclestones loben muss, der aus einem Wettkampf ambitionierter Techniker und mutiger Rennhelden innerhalb von 3 Jahrzehnten ein Mulit-Millionen EURO Geschaeft gemacht hat, das hinsichtlich seiner Bedeutung und des Zuschaueraufkommens nur mit Olympischen Spielen oder Fussball-Weltmeisterschaften zu vergleichen ist, so offen muss man aber den Fehler kritisieren, dass er die Zukunft aus den Augen verloren hat.

War es Ecclestone selbst, der immer predigte, dass man jederzeit in zwei Dimensionen, naemlich dem Heute und dem Uebermorgen denken muss, hat eben dieser durch seinen autokratischen Fuehrungsstil vergessen, die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen. Aehnlich dem Verhalten von Dr. Helmut Kohl hat er es verpasst, zu rechten Zeit den Absprung zu schaffen und einen Nachfolger zu inthronisieren. Ueberall sind Bernie, seine Frau oder eine ihrer zahlreichen Firmen Vertragspartner und der seit Jahren schwelende Streit zwischen Ecclestone und den Automobilkonzernen ueber die Zukunft der Formel 1 hat zu viel zerschlagenem Porzellan und grossen Ankuendigungen gefuehrt, nicht aber zu zaehlbaren Resultaten.

Die Krise ist nun da und man kann die Vergangenheit nicht mehr aendern. Daher muss der Blick nun nach vorn gerichtet werden. Wir brauchen Reformen. Ein Satz, der vielleicht mehr als jemals zuvor den Status Quo der ganzen Welt repraesentiert. Aber was muss sich in der Formel 1 aendern? Die Kosten muessen gesenkt und vor Allem die Einnahmen gleichmaessiger verteilt werden, um auch kleinen Teams eine Ueberlebenschance zu gewaehren.

Ein neues Concorde Abkommen koennte zurueck zu den Wurzeln fuehren, indem die Automobilkonzerne vertraglich wieder in die Position reiner Motorenlieferanten gedraengt werden. Doch passt dies nicht in die moderne Formel 1, in der Automobilkonzerne nicht nur wichtigster technischer Partner der Konstrukteursteams, sondern auch wichtigster Geldgeber sind, weil sie eben auch am meisten vom positiven Image eines erfolgreichen Teams profitieren. Es muss also eine Loesung gefunden werden, die weniger radikal ist.

Moeglich waere z.B., dass jeder Hersteller seine Motoren zu einem niedrigen, zu einem aus einem Fonds aller Hersteller subventionierten Preis mindestens einem anderen Team aktuelle Kundenmotoren anbieten muss. So dass Eddie Jordan, Paul Stoddart oder Helmut Marko zu BMW gehen koennen, und zum Fixpreis von 10 Millionen Euro Motoren fuer die Saison 2005 kaufen koennen. Wer zuerst da ist, bekommt die Motoren und die anderen muessen es bei Honda, Renault oder Mercedes versuchen. Die Differenz zwischen den tatsaechlichen Kosten und den zu zahlenden 10 Millionen wird aus dem Fonds bezahlt, so dass alle Hersteller gleichermassen betroffen sind, ob sie ein zweites Team ausruesten, oder nicht.

Dann muessen langfristig die Kosten fuer den Bau und die Entwicklung der Motoren gesenkt werden, auch um anderen Global Playern wie VW (z.B. mit Audi) oder General Motors den Einstieg attraktiver zu gestalten. Der derzeit diskutierte Vorstoss, dass ein Motor vom Rennsamstag bis zum naechsten Rennfreitag halten muss, wuerde zum Schutz des Motors die sehr teuren Testfahrten zwischen den Rennen reduzieren. Zudem koennte ueber eine Begrenzung der Drehzahl bei 15.000 oder 16.000 nachgedacht werden, was Anfaelligkeit, Leistung, Verbrauch und Entwicklungskosten reduziert.

Was auch immer passiert, eines scheint klar: die Formel 1 braucht auch eine neue Fuehrung. Gerhard Berger waere ein moeglicher Mann fuer die Formel 1, doch spreche ich ihm derzeit noch die oekonomische Kompetenz und das Vermoegen ab, die verschiedenen Vorstellungen der grossen Konzerne zukunftsfaehig zu vereinen.
Daher moechte ich an dieser Stelle einen anderen Namen ins Gespraech bringen, falls dies nicht schon durch andere Medien passiert ist. Als starken Nachfolger fuer Bernie Ecclestone kann ich mir Norbert Haug sehr gut vorstellen. Motorsportliche Kompetenz, oekonomisches Verstaendnis und internationale Akzeptanz kann er neben seinem Koerpergewicht in die Waagschale werfen. Auch ein Flavio Briatore, der ohnehin bei Renault aufhoert, waere eine denkbare Alternative.

In einem muss man zurueck zu den Wurzeln. Das Heute muss schnell und unbuerokratisch zu einer Formel 1 2005 gebracht werden, in der weiterhin 20 Fahrzeuge in spannenden Rennen, wofuer die heurige Saison mit Ausnahme der Ferrari Ueberlegenheit schon gute Ansaetze lieferte, um den Titel kaempfen. Zudem muss aber fuer "Uebermorgen" auch ein langfristiges Vertragskonstrukt geschaffen werden, das das Ueberleben der Formel 1 ueber die naechsten 7-10 Jahre sichert.

Sportlich bietet diese Phase nun ein paar interessante Alternativen. Das Concorde Abkommen garantiert 20 Fahrzeuge in der WM. Und an das Abkommen sind alle Teams gebunden. Sollte sich kein Jaguar Nachfolger finden und/oder Jordan und/oder Minardi kein Paket fuer 2005 schnueren koennen, muessten 2, 4 oder gar 6 Teams ein drittes Auto an den Start bringen. Waere dann der Vertrag von Sauber mit Villeneuve das Papier wert, auf dem er gedruckt ist? Oder wuerde Renault mit dem Trio Alonso, Villeneuve, Fisichella auf die Jagd nach dem WM Titel gehen?

Ohnehin sind noch einige Fahrerfragen offen. Als uninformierter Hobbyjurist vermute ich, dass Jenson Button bei Williams fahren wird, was zur Frage fuehrt, wer die auch 2005 recht konkurrenzfaehigen 2-3 BAR Honda pilotieren wird. Sato scheint fix, aber wer kommt noch? Vielleicht doch Mika Hakkinen, die Anzeichen dafuer verdichten sich, auch wenn, oder gerade weil es darum in letzter Zeit recht still geworden ist. Wuerde Massa einen dritten Ferrari fahren? Und kaeme Gary Paffett zu einem Formel 1 Debut im dritten McLaren neben Raikkonen und Montoya?

Wir koennen uns in gewisser Hinsicht freuen, denn ganz sicher werden die nechsten Wochen und Monate bis zum Jahreswechsel deutlicher spannender, als der diesjaehrige WM Kampf, der im Prinzip schon nach 4 Rennen entschieden war. Dennoch koennte ich mit meiner Prognose Recht behalten, dass es 2004 6 verschiedene Grand Prix Sieger gibt. Dass einer davon aber 12 Rennen gewinnt, hatte ich nicht gedacht."

Original unter http://www2.tip-f1.net/alexcorner.php

Viele Grüße,
NoSt
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Beitrag Dienstag, 28. September 2004

Beiträge: 0
Sag ich auch immer. :D

Aber im Ernst: Ich finde diesen Text sehr gut geschrieben.
Ich verstehe jedoch nicht ganz, weshalb jetzt Norbert Haug kommen soll! :?:

Beitrag Dienstag, 28. September 2004

Beiträge: 1681
Sehr interessanter Beitrag und absolut zutreffend.
Ein großes Problem ist auch diese riesige Kaution, die die Teams hinblättern müssen ( ich glaube es sind 450 Mio €). Selbst wenn man den Betrag in Bezug auf die 60/70-iger Jahre relativiert, ist es eine unvorstellbare Menge Kohle. Damit hätten alle Teams zusammen ein paar Saisons besteiten können.
Leute wie Frank Williams oder Colin Chapmann hätten doch heute gar keine Chance in die F1 zu kommen.
Ein anderes Problem ist , daß den Teams keine Zeit mehr gegeben wird um erfolgreich zu werden. Z.B. ist Williams in den ersten 10 Jahren bei 70 Ausfällen und 21 Nichtqulifikationen nur 13 mal in die Punkte gefahren und davon nur dreimal aufs Podium.
Tja, und heute ist Williams nicht mehr aus der F1 wegzudenken.

Beitrag Dienstag, 28. September 2004

Beiträge: 9403
es sind 45 mio soweit ich weiß..

und vor 20 und vor 30 jahren war in der f1 nach vorne zu kommen auf jeden fall billiger (obs auch einfacher war mag ich jetzt nicht sagen).
die ganze technik damals war ja noch einfacher (grad im vor kohlefaser zeitalter) und auch die konkurrenzfähigen cosworth motore gabs für fast jedes team.
heute braucht man einen sündteuren windkanal, hunderte mitarbeiter, ewig sponsoren und dann gibts ohne hersteller oder ner menge kohle keine brauchbaren motore.

wenn cosworth wirklich dicht macht, dann wars das mit der f1 auf dauer.
denn wo bekommt dann z.b. mclaren noch einen motor, wenn mercedes wie damals honda aussteigt?

Beitrag Dienstag, 28. September 2004

Beiträge: 1681
automatix hat geschrieben:
es sind 45 mio soweit ich weiß...


Ups, da waren die Finger schneller als das Auge... :D)
ich hab mal nachgeschaut, genau sind es 48 mio.

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