MichaelZ hat geschrieben:
Ganz ehrlich: Die Herstellerserie wird nie erfolgreich sein. Es gab ja 1961 schon mal den Versuch - und nach wenigen Rennen wurde das Ganze wieder fallen gelassen. Zu einer Zeit wohlgemerkt, wo die F1-WM gerade mal 11 Jahre alt war und die meisten F1-Rennen noch nichtmal WM-Status hatten. Heute lebt die Formel 1 vom Namen, Ecclestone hat mit vielen TV-Veranstaltern und Streckenbetreibern Verträge, auch mit der FIA. Das Ganze ist also nicht sehr einfach und wenn man sich anschaut, was die Hersteller so in der Strategiegruppe treiben bzw. nicht treiben, weil sie sich nie einig werden, dann wird die ganze Sache spätestens da scheitern.
Was in den 60er Jahre war, interessiert heute nicht mehr. Die Zeiten haben sich geändert. Ich gebe dir bei deinen Ausführungen ja größtenteils auch Recht.
Dass Hersteller eine Serie betreiben können, sieht man allerdings an der DTM. Ich finde das Regelwerk usw. zwar schwachsinnig, auch wenn ich sehe welche Extrawurst gerad ein nicht konkurrenzfähiger Hersteller bekommt. Aber die DTM ist erfolgreich. Heute waren 75.000 Zuschauer in Hockenheim, das ist nicht übel und vielleicht sogar mehr als beim letzten F1-Rennen dort.
Man kann ja auf die Hersteller schimpfen wie man will, aber das Thema Eintrittspreise und Rahmenprogramm an der Strecke haben sie gut im Griff und sind da fan-freundlicher als das was Bernie macht.
MichaelZ hat geschrieben:
Und was die angebliche Macht betrifft: Als die Streckenbetreiber noch die Macht hatten und individuell die Start- und Preisgelder mit den Teams ausgehandelt haben, hat auch jeder gesagt, dass sie am längeren Hebel sitzen, denn letztlich gilt: Wenn keine Strecke mitmacht, können auch keine Rennen ausgetragen werden. Als Ecclestone dann den Zirkus professionalisierte hat er relativ schnell gezeigt, wie machtlos die Streckenbetreiber eigentlich sind. Und so ist das jetzt auch mit den Herstellern.
Den Vergleich Streckenbetreiber mit Teams/Hersteller finde ich grundsätzlich sehr unpassend. Es gibt weltweit sehr viele Strecken und gerade in den letzten Jahren wurden neue Austragungsorte ja oft auch staatlich finanziert und gepusht, egal ob Russland, China, Bahrain, Abu Dhabi oder Mexiko. Ich weiß, du beziehst dich da zwar auf die Vergangenheit. Aber auch damals gab es schon viele Strecken. Zur Not hätte man sogar auf einer Strecke 2x im Jahr fahren können, macht man in der DTM ja auch.
Wenn 5 Streckenbetreiber jetzt Schluss mit der F1 machen, wird Bernie ohne Probleme 5 andere auftreiben. Wenn jetzt aber 5 Teams tschüss sagen oder gar 3-4 Hersteller, dann wird es eng. Es war ja in den letzten 5-6 Jahren schon schwer, über der 20-Auto-Marke zu bleiben.
MichaelZ hat geschrieben:
Was soll den passieren? Dass ein paar Hersteller aussteigen? Haben doch eh nur noch vier Hersteller, so wenig wie nur ganz, ganz selten zuvor in der Geschichte. Wenn die mal weg sind, wer sagt denn nicht, dass bei einem vernünftigerem Reglement nicht andere wieder auf den Zug aufspringen? Immerhimn bietet die Formel 1 weltweite Vermarktung - und wenn dafür auch noch die Kosten im vertretbaren Rahmen sind, wird das sicherlich plötzlich wieder für viele Hersteller interessant. Was es ja jetzt offenbar nicht ist.
Also VW hatte ja offenbar Interesse in den letzten Jahren. Aber Bernie als Führungsperson schien das größere Problem zu sein als die hohen Kosten.
Honda ist wegen der neuen Motoren zurück gekommen.
BMW ist damals auch wegen der altmodischen V8 gegangen.
Mercedes und Renault waren ebenfalls für das aktuelle Konzept.
Toyota, Porsche und Audi fahren WEC, wo sie auch mit Hybrid-Antrieben unterwegs sind.
Daher meine Frage: mit welchem Konzept würden deiner Meinung nach denn neue Hersteller kommen???